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Träume von ihr und es macht mich fertig!

OccamsRazor
Hallo,

seit einigen Wochen ist meine erste Beziehung — eine 6-jährige Fernbeziehung — vorbei. Sie wollte, dass ich zu ihr ziehe (anderes Land, 250km), aber ich konnte das nicht. Ich war noch nicht bereit dazu. Vielleicht stimmt es auch, dass wenn man es nach so vielen Jahren nicht ist, es nie sein wird.

Dennoch habe ich sie über alles geliebt, und leide nun schon seit bald 2 Monaten deswegen. Ich kann mich nicht 100% bei der Arbeit konzentrieren, besonders Vormittags fällt es mir sehr schwer, und ich weiss nicht, wie tolerant mein Arbeitgeber ist. Informiert habe ich meine Kollegen jedenfalls.

Das Schlimmste ist das Aufstehen. Ich trinke Baldrian zum Schlafen und das geht einigermassen. Bis dann die Träume über sie beginnen. Und dann wache ich 2 Stunden zu früh auf und der ganze Schmerz ist wieder da, das Herz rast und pocht und die Gedanken drehen sich im Kreis. Oft muss ich mich nach dem Aufstehen übergeben. Frühstücken kann ich auch nichts mehr.

Gibt es irgendwelche Tipps besonders gegen diesen morgendlichen Schmerz und Depression?

LG

25.11.2016 09:06 • #1


Gast0001
Das hört sich nach einer bzw. mehreren Panikattacken an. Du rennst hier wahrscheinlich gegen die Zeit. Denkst Du denn nicht, dass es die richtige Entscheidung war?

25.11.2016 10:04 • #2


A


Träume von ihr und es macht mich fertig!

x 3


P
gehst du davon aus, eine trennungsverarbeitung dauere ungefähr so lange wie die hälfte der beziehungszeit, so würde sich bei dir folgende rechnung ergeben:

72monate / 2 = 36monate
100% / 36monate = 2,7% = 1monat
2,7% * 2monate = 5,4%

du hast also gerade mal 5,4% geschafft. das wird noch ne weile dauern, aber sei dir sicher, es vergeht. ich hab ungefähr n jahr gebraucht, um über meine EX hinweg zu kommen.. so what? ich hab mega gelitten, aber es geht vorbei. und das wird es bei dir aus. es sind nur emotionen und ein wackliges selbstbild. alles regulierbar bzw. wird sich, mit der zeit, wieder ausbalancieren. das leben besteht aus höhen und tiefen und jede emotion hat nur eine temporäre verweildauer, die frage ist nur, wie sehr du dich an ihr fest-klammerst.

dont worry, life goes on you'll be happy again.

25.11.2016 10:23 • x 6 #3


lonelyboy
@p86

Mach mir keine Angst mit der Formel. Dann habe ich ja noch 7,5 Jahre vor mir...

25.11.2016 11:35 • x 1 #4


Bukatcho
Zitat von p86:
gehst du davon aus, eine trennungsverarbeitung dauere ungefähr so lange wie die hälfte der beziehungszeit, so würde sich bei dir folgende rechnung ergeben:72monate / 2 = 36monate100% / 36monate = 2,7% = 1monat2,7% * 2monate = 5,4%


Wo hast Du denn diese Formel her?

25.11.2016 11:42 • #5


Gast0001
Zitat von Bukatcho:
Zitat von p86:
gehst du davon aus, eine trennungsverarbeitung dauere ungefähr so lange wie die hälfte der beziehungszeit, so würde sich bei dir folgende rechnung ergeben:72monate / 2 = 36monate100% / 36monate = 2,7% = 1monat2,7% * 2monate = 5,4%


Wo hast Du denn diese Formel her?

ISt doch völlig egal, ich finde sie mega! Haha, sauber!

25.11.2016 11:53 • #6


Bukatcho
Zitat von Gast0001:
Zitat von Bukatcho:

Wo hast Du denn diese Formel her?

ISt doch völlig egal, ich finde sie mega! Haha, sauber!


Ich finde nicht, dass es egal ist! Wenn man hier solche Aussagen macht, sollten die auch Hand und Fuß haben. Hier sind Leute, die langjährige Beziehungen hinter sich haben und nicht nur so 3 Monatsdinger wie Du.
Nach dieser Rechnung würde jemand, der eine 20 jährige Beziehung hinter sich hat, 10 Jahre am Stock gehen.

25.11.2016 12:08 • x 1 #7


Gast0001
Zitat von Bukatcho:
Zitat von Gast0001:
ISt doch völlig egal, ich finde sie mega! Haha, sauber!


Ich finde nicht, dass es egal ist! Wenn man hier solche Aussagen macht, sollten die auch Hand und Fuß haben. Hier sind Leute, die langjährige Beziehungen hinter sich haben und nicht nur so 3 Monatsdinger wie Du.
Nach dieser Rechnung würde jemand, der eine 20 jährige Beziehung hinter sich hat, 10 Jahre am Stock gehen.

Jesses Gott, wer nimmt diese Formel denn für voll? Ist das tatsächlich Dein Ernst, dass Du jetzt anfängst nach dieser Formel Deinen Leidensweg ausrechnest?

25.11.2016 12:10 • x 2 #8


P
Zitat von Gast0001:
Jesses Gott, wer nimmt diese Formel denn für voll? Ist das tatsächlich Dein Ernst, dass Du jetzt anfängst nach dieser Formel Deinen Leidensweg ausrechnest?

darum ging es mir auch letztlich, das ganze mit etwas mehr humor/rationaler (zu) betrachten, und nicht so verbissen-emotional.. denn genau dieses verbissene mimimi, mir geht es so schlecht, ich werde für immer leiden.. sorgt dafür, dass sich die trennungsverarbeitung in die länge zieht.

was aber nicht heißt, dass ich es als vollkommen okay betrachte, sich zeit zu nehmen, denn jeder leidet individuell, und braucht seine zeit, bis eine trennung überwunden und das eigene stabile ego wieder zusammengeschustert ist. meistens hängen an so einer trennung noch viele kleine päckchen, welche das individuum mit sich rum trägt. dann heißt es: diese zu betrachten und anzugehen, um den focus auf sich, weg von der trennung/dem partner, auf die persönliche, eigene existenz zu richten. viele beziehungen gehen zu grunde, weil persönliche defizite ignoriert und/oder über den partner kompensiert werden. brechen die partner weg, bricht das eigene ego automatisch mit zusammen.

Zitat von lonelyboy:
@p86 Mach mir keine Angst mit der Formel. Dann habe ich ja noch 7,5 Jahre vor mir...

allein schon, deine reaktion zeigt mir, dass du sicherlich nicht so lange brauchen wirst..

25.11.2016 12:26 • #9


S
Ich bin eher der Meinung, eine Trennung zu überwinden dauert genau 5000 Drinks. Also, wenn du jetzt raus gehst und etwas Spaß hast dieses Wochenende könntest du schon einige Drinks schaffen, und somit deine Leidenszeit von 36 Monaten sehr verkürzen

25.11.2016 13:17 • #10


Waldfee47
Bist du dir wirklich ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung ist?

25.11.2016 13:33 • x 1 #11


OccamsRazor
Danke für eure Antworten!

Zitat von Waldfee47:
Bist du dir wirklich ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung ist?

Das ist eine gute Frage. Ich hatte mich in meiner Verzweiflung noch einmal umentschieden, und ihr das auch mitgeteilt. Aber sie war verständlicherweise bereits am Abschließen. Hätte ich gleich danach nicht wieder Zweifel bekommen, hätte man es vermutlich noch ändern können. Aber diese Zweifel hatte ich schon eine sehr lange Zeit, und das, obwohl ich sie geliebt habe, und das noch immer tue.
Es waren Dinge wie ihr Umfeld und ihr Lebensstil, die mich immer unsicher gemacht haben. Und rein rational betrachtet bin ich jetzt schon der Meinung, dass es für mich und auch für sie besser so ist.

Zitat von p86:
viele beziehungen gehen zu grunde, weil persönliche defizite ignoriert und/oder über den partner kompensiert werden. brechen die partner weg, bricht das eigene ego automatisch mit zusammen.

Ich denke, damit stocherst du genau an der wunden Stelle. Dass ich jetzt so grosse Mühe habe, diese Trennung zu verarbeiten und mein Leben wieder positiv zu gestalten, liegt wohl auch an meinen eigenen Defiziten. Die Beziehung ist zwar nicht wegen diesen zusammengebrochen, sondern hat wohl überhaupt erst so lange bestanden. Obwohl ich immer gespürt habe, dass ich mich nicht zu 100% auf sie einlassen kann, und dass ich wohl nicht zur ihr ziehen werde, so habe ich mich extrem an die Beziehung geklammert und trotzdem gehofft, dass alles gut wird. Ihr Leben war zu einem sehr grossen Teil meins. Durch sie und ihre Probleme hat mein Leben eine gewisse Bedeutung erhalten. Ohne sie habe und hatte ich mich schon immer etwas einsam und unglücklich gefühlt. Sie hat mich motiviert, und mir das Gefühl von Geborgenheit und Verständnis gegeben, das ich sonst so nicht erfahre. Kurz gesagt, mein emotionaler Zustand war vermehrt von ihr abhängig. Meine eigenen Bedürfnisse habe ich zum grossen Teil hinten angestellt, weil ich sie auf keinen Fall verlieren wollte. Auf absolut gar keinen Fall.

Und jetzt weiss ich auch, warum. Obwohl ich es nun sogar als grosse Chance für eine positive Veränderung für mich sehe, so sehr bedauere ich, dass ich sie nicht früher habe gehen lassen können, und mich selbst so sehr abhängig gemacht habe. Und das verstärkt diesen Schmerz wohl umso mehr.

Die Formel und die Drinks nehme ich natürlich nicht für voll. Ich lese daraus, dass Humor und aktives Handeln mich schneller aus der Misere rausbringen werden...

25.11.2016 18:54 • x 1 #12


S
Natürlich ist keine der beiden Formeln ernst gemeint. Du solltest dich einfach mal was ablenken und etwas Spaß haben.

Das was du zuletzt geschrieben hast zeigt doch, dass du bereits eine sehr wichtige Erkenntnis gehabt hast. Ich denke, dass dir das sehr helfen wird die Beziehung jetzt besser von außen zu betrachten und damit abzuschließen. Klar ist der Schmerz groß, aber du wirst nicht ewig leiden müssen. Du brauchst einfach nur Geduld und musst warten, bis es vorbei ist.
Ich hoffe es geht dir bald besser und ich wünsche dir alles Gute.

25.11.2016 19:01 • x 1 #13


OccamsRazor
Bis vor einigen Tagen glichen meine Tage der typischen Achterbahnfahrt. Mit der Beziehung konnte ich zwar abschliessen, aber jetzt stehe ich mit mir selbst hier, und mein Leben steht wieder still. Ein konstantes und seichtes Tief hat sich eingestellt. Eine depressive Verstimmung würde man dem wohl sagen.

Mein Leben bis zum Beginn dieser nun zerbrochenen Beziehung war schon immer irgendwie melancholisch. Ich war noch nie der lebensfrohe und unternehmensfeudige Mensch. Wenige Dinge wecken wirklich mein Interesse, auch wenn ich über alles gerne rede und mir die Ansichten, Gedanken und Lebensgeschichten anderer quasi als Ersatz meiner fehlenden Lebensenergie injiziere. Deshalb bin ich der Zuhörer und Nachdenker. Nicht der Macher und Geschichtenerzähler. Ich wünschte nichts mehr, als eine Sache mal richtig in die Hand nehmen zu können, mit vollem Einsatz und Leidenschaft. Doch alles verläuft sich am Ende bzw. schon vor dem Beginn in der Unbedeutsamkeit. Die permanente latente Müdigkeit und Antriebslosigkeit widerspiegeln diesen Zustand perfekt!

In dieser Beziehung konnte ich so etwas wie einen Sinn finden. Ich kann behaupten, erst darin mal richtig gelebt zu haben. Mit einer Partnerin zusammen wird alles Graue farbig. Die Dinge werden bedeutsam, weil sie jemandem bedeutsam sind, den man liebt.

Und doch sollte man alles das doch auch für sich leben können? Aber jetzt, wieder alleine, stelle ich nur fest, dass ich in derselben grauen Suppe sitze wie schon zuvor — wie schon immer. Zuerst dachte ich noch, dass das jetzt die Chance ist, endlich einen erfüllenden neuen Weg einzuschlagen. Doch ich erkenne nun, dass ich immernoch derselbe bin. Mit wenig Ehrgeiz, immer etwas Abseits vom Geschehen. Dabei gibt es nichts, wofür ich mich bei meinem Schöpfer beschweren könnte. Mein Gehirn funktioniert ausgezeichnet, und mit meinem Aussehen bin ich auch absolut im Reinen. Wenn ich nur aus alledem etwas machen wollen würde, etwas, das mir das Glück zurück gibt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es nur in einer erfüllten Partnerschaft finden kann, oder ob ich es auch ausserhalb finden kann.

Dabei spielt es keine Rolle, wieviel Lob, Zuspruch und Interesse mir zeitweise von aussen entgegen gebracht wird. Das Gefühl der Einsamkeit ist immer präsent. Das Gefühl, eben doch nicht richtig geliebt zu werden und zu genügen. Das Gefühl, für mich selbst und die ganze Welt ohnehin ohne Bedeutung zu sein.

10.12.2016 01:35 • x 3 #14


H
Hi,
Ich verstehe Dich...das ist das kein Trost, keine Lösung, keine Erfüllung dessen was Du Dir in Deiner Sehnsucht nach Leben erhoffst...
Es ist ein Verstehen...insofern...als dass Du Dir gewiß sein kannst nicht alleine zu sein und dennoch einsam Deinen Weg gehen musst...
Deine Traurigkeit...Dein Gefühl welches letztlich abgeschlossen hat mit dem Leben und als äußerste Steigerung noch zu Verständnis....zur Kenntnisnahme...oder zu Irritation fähig ist...schleppt sich mit Dir...wohin Du auch gehst...
Die hellen Farben des Glücks...welche sich in explodierenden Lichtern ...und dem Gefühl der Erfüllung in Dir niederlassen....ausschließlich genährt aus dem Gegenüber...
werden immer einen schalen Geschmack der eigenen Unvollkommenheit....der fehlenden Liebe zu Dir selbst und der Verzweiflung gegenüber der Existenz des eigenen Seins...hinterlassen...
Ein einsamer Wanderer...auf der Suche nach Erfüllung...

Du bist Dir selbst genug...diese Erkenntnis wünsche ich Dir....Du bist es wert..und Du bist so wie Du bist...richtig und gut und besonders....hab Dich lieb...und sag Dir das...und zeig Dir das...und dann...geh Leben...was auch immer Leben für Dich bedeutet...

Fühl Dich umarmt....

10.12.2016 02:06 • x 2 #15


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