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Trennung aus Liebe

M
Zitat von whataname:
Liebe murph,

vielen lieben Dank für Deine Worte und Dein Verständnis...die ersten 2 Jahre unserer Beziehung waren sehr harmonisch.
So lange hat mein Verliebtsein noch nie angehalten. Ich versuche mich gerade in die Zeit zurück zu versetzen. Ich war für mich selbst wankelmütig, habe aber nie an der Beziehung und meiner Liebe zu ihm gezweifelt.

Ich habe den Eindruck, dass es genau andersrum ist...das ich jetzt, wo ich merke, dass ich ihn verlieren könnte alles dransetze, ihn zu halten.
Dieses 100%ige Commitment von meiner Seite, hat er ja erst seit einer knappen Woche. Er sagt ja in letzter Zeit auch oft, dass er nicht nachvollziehen kann, was diese 360 Grad Drehung bei mir verursacht hat. Er hat Angst, dass er mir sein Herz wieder vollends zuwendet und wir dann am gleichen Punkt stehen, wie jetzt.

Ganz einfach - eure gesamte Beziehungsdynamik hat sich geändert! Um 180Grad gedreht!

Ich kann ihn so gut verstehen und es tut mir unendlich leid, was ich ihm die Monate über angetan habe. Man darf Menschen, vor allem die, die einem am Wichtigsten sind, nicht so behandeln. Sowas geht einfach nicht. Und irgendwann muss man dafür zahlen...ich weiß momentan einfach nicht, was ich machen soll er genauso wenig und das macht ihn fertig...ich will ihn ihn nicht noch mehr verletzen und deswegen glaube ich, dass eine - vielleicht vorerst - Trennung auf Zeit oder sogar eine komplette Trennung am Besten ist nur habe ich solche Angst davor, dass ich mir ewig Vorwürfe mache und auch, dass ich es einfach nur tue, weil ich zu feige bin, an mir selbst zu arbeiten...

Genauso, wie du jetzt deine Fehler erkennst, sollte er hoffentliich auch seine erkennen, denn du machst mir nun nicht den Eindruck, als wärst du vollkommen durchgeknallt... Und somit kannst auch du - mit der entsprechenden Geduld - von ihm verlangen an sich zu arbeiten!

Hier ist Stuttgart. Ein wirkliches zu Hause habe ich nicht. Meine Eltern sind geschieden, mein Vater im Heim, zu meiner Mutter hatte ich nie eine wirkliche Beziehung. Aktuell ist er mein zu Hause. Es gibt keinen Ort, an den ich zurück könnte. Er ist aber so ein Lieber, dass er sich die Miete hier mit mir teilen würde (er hat hier ziemlich viele Freunde) so lange bis ich weiß, wohin ich gehen kann...


Ich bin ja der romantischen Auffassung, dass durchaus ein Mensch das Zuhause ist - nicht ein Ort.
Aaaaaaber - man sollte vorher mit sich im Reinen sein und das was du da jetzt schilderst, ist nun auch nicht so wirklich zuträglich, denn du scheinst das Paradebeispiel zu sein, dass du (Reiserei) vor etwas davon läufst - wahrscheinlich vor dir selbst. Nimm das jetzt nicht so hart, wie es klingt, denn immerhin hast du dich ja hier offenbart aus eben dieser Erkenntnis heraus.

Danke, dass du so ausführlich geantwortet hast!

Kannst mich gern per PN anschreiben.... weiss nicht, ob ich jetzt noch hier zum Antworten komme..

04.10.2016 15:28 • #16


M
Sorry... hab beim zitieren Mist gemacht - also bitte alles lesen!

04.10.2016 15:49 • #17


A


Trennung aus Liebe

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D
Zitat von murph:
Sorry... hab beim zitieren Mist gemacht - also bitte alles lesen!


Diese Forensoftware ist eigentlich ziemlich gut, warum man aber seine eigenen Beiträge nicht editieren kann, zumindest die nächsten 5 Minuten, ist mir aber absolut rätselhaft.

04.10.2016 16:02 • x 1 #18


M
Zitat von deepdown:
Zitat von murph:
Sorry... hab beim zitieren Mist gemacht - also bitte alles lesen!


Diese Forensoftware ist eigentlich ziemlich gut, warum man aber seine eigenen Beiträge nicht editieren kann, zumindest die nächsten 5 Minuten, ist mir aber absolut rätselhaft.



Ich habs nicht mal versucht!

Mea culpa!

Aber süß von dir

04.10.2016 16:12 • #19


whataname
Zitat von deepdown:
Langsam dämmert es, aber:
was ist das immer mit der Reiserei.
Wer reist ständig herum? Du, er, nie gemeinsam?
Zitat:
Er redet mit einem Fußballkumpel, der zwischen der Reiserei hin- und hergerissen war

Zitat:
Ich komme nach meinem Kurzurlaub heim, kann wieder klar denken und er konfrontiert mich damit, ob es nicht besser wäre wir würden uns trennen, damit ich endlich reisen könne.


Wieviel Urlaub hast Du? 50 Wochen?

Zitat:
dass er mir nicht das geben kann, was mir das Reisen gibt.


Hallo deepdown,

ich habe letztes Jahr meinen Job gekündigt und war 7 Monate in Neuseeland, Australien und Asien unterwegs.
War an einem Punkt im Leben angelangt, an dem ich mich neu sortieren musste. Ich wollte mich auf den Weg zu mir selbst begeben und bin ihn auch ein Stück weit gegangen

Aktuell bin ich arbeitssuchend / auf dem Weg in die Selbständigkeit.

Ich reise, weil mich reisen glücklich macht.
Bis vor ein paar Wochen lebte mein Freund mit der Tatsache, dass ich wohl irgendwann meine Koffer packe und Weg bin.
Er hat das immer akzeptiert und versucht, im Moment zu leben.
Das war auch das erste Pro-Trennungs Argument - er kann mit der Unsicherheit nicht mehr leben und ist der Überzeugung, dass nur das Reisen mich wirklich glücklich machen kann...

Auch jetzt denke ich zu oft daran, mir einen Bus zu kaufen und einfach loszufahren.
Nur bin ich nicht sicher, ob das mehr eine Flucht als ein Start in ein neues Leben ist.

07.10.2016 17:30 • #20


whataname
Zitat von unbel Leberwurst:
Zitat von whataname:
Verdrängung
Ich hab fast alles aus dieser Zeit verdrängt...habe seine Liebe mit Füßen getreten und das monatelang. Er hat immer wieder probiert mit mir zu reden, aber ich war einfach nur egoistisch und habe mich total eingeigelt. Er blieb bei mir, weil er immer an uns geglaubt hat und das Besondere das wir haben nicht einfach so wegschmeißen wollte, auch wenn ich ihn immer wieder verletzt habe.


hast Du für Dein Verhalten heute eine Erklärung?


Ich meine, es mir teilweise erklären zu können...

Es gab viele Dinge, die mich plötzlich an ihm gestört haben. Irgendwann war ich der Überzeugung, dass das wohl das Ende der Verliebtheitsphase ist.
Der Punkt, an dem eine Beziehung anfängt, Arbeit einzufordern (was übrigens immer der Punkt war, der in meinen vergangenen Beziehungen zur Trennung geführt hat...).

Zuerst habe ich an meiner Liebe gezweifelt, weil ich schon immer Idealen hinterhergelaufen bin. Wenn sich für mich in der Vergangenheit in einer Beziehung etwas komisch angefühlt hat, habe ich gleich angefangen zu zweifeln. Ich habe schon immer sehr viel Bestätigung gebraucht, da ich mich selbst nicht so wirklich Wert schätzen kann (deswegen auch die starke Fixierung auf eine Person). Schon als Kind habe ich in Freundschaften Wertschätzung durch emotionalen Druck eingefordert.

Aktuell kann ich mich aber nicht erinnern, dadurch seinerseits Wertschätzung gespürt zu haben. Irgendwann hat er glaube ich einfach nur resigniert und wir haben nebeneinander hergelebt.

Ich war unglücklich mit meinem Leben (Arbeitssuchend, ziellos) aber zeitgleich unfähig (oder nicht gewillt) etwas an meiner Situation zu ändern und er war mein Ping Pong Ball.

Selbstreflexion fällt mir sehr schwer, aber ich glaube das macht Sinn, oder?

PS: Ich hatte echt Glück und hab schon kommenden Montag ein erstes Kennenlerngespräch bei einer Psychotherapeutin.
Egal was mit meiner Beziehung passiert, ich habe einen wundervollen Menschen in meinem Leben, auf den ich immer zählen kann, egal in welcher Form UND eine Art Schuss vor den Bug bekommen, dass es höchste Zeit ist, mich mit mir selbst und meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Auch wenn es manchmal schwer ist das Positive zu sehen, es ist immer da

07.10.2016 17:40 • #21


unbel-Leberwurst
Das ist eine mutige Selbsterkenntniss. So ist es in der Tat zu erklären.

Du hast das Problem nun offenbar erkannt, aber ist es dadurch behoben?
Ehrlich gesagt wäre es doch sinnvoll, es in den Griff zubekommen, bevor Du wieder in eine Beziehung (zu wem auch immer) eingehst. Sonst läufst Du Dein ganzes Leben vor Problemen weg.

07.10.2016 17:48 • #22


M
Dann sei doch so fair und lass ihn einfach gehen...

07.10.2016 20:32 • #23


whataname
Das werde ich...

Auch wenn es mir unglaublich weh tut, weil er der erste Mensch in meinem Leben ist, der mich für all das geliebt hat, das ich bin.
Solch eine Geborgenheit habe ich noch nie gespürt, aber es ist das Beste für uns Beide.

Und wer weiß, vielleicht schlafen wir irgendwann in ein paar Jahrzehnten zufrieden und glücklich nebeneinander ein...

Danke, dass ich diese einzigartige, wahre Liebe erleben durfte.

Das Leben ist so wunderschön und grausam zugleich 3

07.10.2016 21:28 • #24


unbel-Leberwurst
Bitte arbeite an Dir...

Du willst doch bestimmt mal eine langfristige Beziehung eingehen.

Alles Gute dabei.

07.10.2016 22:20 • #25


whataname
Ich gebe mein Bestes...

wir sind seit gestern räumlich getrennt und wollen uns noch eine Chance geben.
Er braucht den Abstand und hofft, in dieser Zeit wieder zu sich zu finden. Ich versuche ihm den Raum zu geben, den er braucht.

Wir melden uns nur sporadisch, obwohl eine Kontaktsperre vielleicht sinnvoller wäre (ich melde mich nicht, um ihn nicht einzuengen).
Der Gedanke daran ohne ihn zu sein, zerreisst mich. Ich fühle mich zeitweise so einsam, das alleinsein genieße ich manchmal auch.

Ich frage mich, ob es nicht besser ist, ihn einfach nur los zu lassen...es ist so unglaublich schwer, diese eine Liebe gehen zu lassen.
Ich will es wenigstens versuchen, nur habe ich den Eindruck, dass er sich emotional schon so weit von mir entfernt hat, dass ich sein Herz nicht mehr erreichen kann...

Ich bin der festen Überzeugung, dass Liebe nicht von jetzt auf gleich geht. Es war ein langer Prozess der uns dahin geführt hat, wo wir heute stehen.
Wir haben Beide Fehler gemacht, die wir nicht mehr revidieren können...ja ich weiß, Fehler sind zum Lernen da.
Ich sollte nach vorne blicken, mein Leben in die Hand nehmen und mich selbst wieder gerade rücken, nur manchmal ist das nicht so leicht...

Es tut auch gut, den Schmerz zuzulassen...nur irgendwann kommen die Vorwürfe, die Erinnerungen an die wunderschöne Zeit, die Frage Wie wir es jemals so weit haben kommen lassen wieder hoch...er fehlt mir grade so sehr...

12.10.2016 13:18 • x 1 #26


whataname
Ich hasse diese Ambivalenz...

Jetzt grade denke ich wieder, dass es doch nicht sein kann, dass ich mich von diesem Menschen so abhängig mache und das diese Abhängigkeit auch in Zukunft wie Gift für die Beziehung sein wird...

Aber ich kenne mich. Ich tendiere zu unüberlegten, vorschnellen Handlungen nur um diese negativen Gefühle nicht aushalten zu müssen.

Ihr werdet wahrscheinlich ganz rational sagen:
Jetzt habt Ihr Euch schon entschieden (wir sehen uns wohl in 10 Tagen wieder), also zieh's durch, geh durch diese Gefühle und harre der Dinge die da kommen...

Es tut mir echt leid, wenn ich Euch hier vollmülle, aber es tut so gut mir das von der Seele zu schreiben.

12.10.2016 13:38 • #27


whataname
Was mir bei mir heute ganz extrem aufgefallen ist:
Ich trauere immer nur dem Positiven hinterher, ich sehe nie, dass auch er Fehler gemacht hat...

Er ist und bleibt meine erste wahre Liebe.
Der Erste, bei dem ich 100% ICH sein konnte, der mich mit allem akzeptiert und für das geliebt hat, was ich bin.

Es tut unendlich weh, ihn loszulassen, aber ich sehe zeitweise einen Lichtstrahl am Horizont...ich sehe, wie sehr wir uns gegenseitig eingeengt haben, auch wenn jeder alle Freiheiten hatte.
Wie er sich kaum noch mit Freunden getroffen und ich kaum noch wandern war, weil ich nur bei ihm sein wollte.

Klar, man ist verliebt und möchte jeden klitzekleinen Moment aufsaugen, aber man darf sich dabei selbst nicht vergessen, sonst kommt man irgendwann an den Punkt, an dem wir jetzt stehen.

Ich glaube, ich muss ihn frei geben, damit er fliegen kann und auch ich wieder zu mir selbst finde...

12.10.2016 23:14 • x 1 #28


whataname
Ich liege im bett und fühle mich so endlos allein...

Was ist es, dass mich nicht schlafen lässt.
Wohl das bewusst werden der Endgültigkeit der Trennung.
Das Gefühl, meinen Seelenverwandten verloren zu haben.
Meine erste wirkliche Liebe, den einzigen Menschen, der mich so nimmt, wie ich bin.
Den Einzigen, bei dem ich mich geborgen gefühlt habe.


ABER mal hand aufs herz:
Wsr ich wirklich 100% glücklich? Nein
Hatte ich das gefühl, mich im kreis zu drehen? Ja
Haben wir es iwann verpasst, zu reden? Ja
Hätte ich mir mehr kontra gewünscht? Ja

...

Aber:
Muss es wirklich immer perfekt sein?
Wollten wir nicht einfach nur zutiefst dankbar sein, jemanden zu haben, der ein stück mit uns geht, der uns vollkommen akzeptiert?
Welch unglaubliches glück wir doch hatten, diese eine wahre liebe erleben zu dürfen.

Ich will versuchen, ihn als wunderbaren freund in meinem leben zu behalten.
Ich weiss, dass das wohl nicht einfach wird, aber ich finde es nicht richtig, jemanden der einem so viel gibr einfach so aus seinem leben zu streichen...

Gibt es hier menschen, bei denen aus liebe eine tiefe freundschaft gewachsen ist?
Oder ist das nur der letzte strohhalm?

Das wichtigste:
Ich bin unendlich dankbar für die wunderbare zeit die sir hatten

18.10.2016 03:03 • x 2 #29


unbel-Leberwurst
Es gibt keinen perfekten Partner, der zu 100% so ist, wie man es gerne hätte.

Und selbst wenn es das gäbe: Wäre das nicht auf Dauer todlangweilig?

Abstriche musst Du in jeder Beziehung machen und mit den 60 oder 80% Übereinstimmung zufrieden sein.

18.10.2016 12:14 • x 1 #30


A


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