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Trennung aus Liebe

whataname
Puuuhh...irgendwie weiß ich gar nicht recht, wo ich anfangen soll.

Vor knappen 4 Jahren (bin heute 34) habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Menschen getroffen, der mich so akzeptiert wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten. Schon nach dem ersten Date war ich hin und weg, er ist der Erste, bei dem ich Nähe wirklich zulassen und diese auch genießen kann.

Distanz
Nachdem ich 7 Monate im Ausland war, habe ich mich extrem von ihm distanziert. Ich konnte keine Nähe mehr zulassen, hatte keine Lust mehr auf S. (die hatte ich auch davor schon selten...), er meinte, es war sogar so weit, dass er sich noch nicht mal neben mich setzen durfte

Verdrängung
Ich hab fast alles aus dieser Zeit verdrängt...habe seine Liebe mit Füßen getreten und das monatelang. Er hat immer wieder probiert mit mir zu reden, aber ich war einfach nur egoistisch und habe mich total eingeigelt. Er blieb bei mir, weil er immer an uns geglaubt hat und das Besondere das wir haben nicht einfach so wegschmeißen wollte, auch wenn ich ihn immer wieder verletzt habe.

Herz am rechten Fleck
Vor knapp 3 Wochen hat mir ein Urlaub mit einer Bekannten dann die Augen geöffnet. Ich kann selbst nicht so wirklich greifen, was genau passiert ist, mein Herz hat sich wieder zurechtgerückt. Ich liebe ihn mehr als zuvor, kann Nähe wieder zulassen, würde am liebsten jede Sekunde bei ihm sein.

Ernüchterung
Da ich dauernd so extrem abweisend zu ihm war, ist er sich seiner Liebe zu mir nicht mehr sicher. Er weiß aktuell nicht, wohin mit sich selbst. Hat Angst, wieder getreten zu werden und macht sich auch extreme Vorwürfe (bin für ihn hierher gezogen, kenne hier fast keinen, bin ziemlich allein...).

Schmerz
Natürlich mache ich mir Vorwürfe und leide ganz schrecklich teilweise. Er ist meine einzige Bezugsperson, der einzige Mensch, bei dem ich mich geborgen fühle und genau das kann er mir aktuell nicht geben. Er kann meine Berührungen nicht ertragen, ich denke meine Anwesenheit auch nicht wirklich...

Meine Frage an Euch
Er ist der erste Mensch, für den ich zu kämpfen gewillt bin (auch wenn das durch meine extreme Emotionalität und Impulsivität manchmal ziemlich schwer ist). Ich will ihm Raum geben (er weiß momentan nicht, wohin mit seinem Herzen).
Ich glaube, dass es total kontraproduktiv wäre, wenn wir auf Abstand gehen, auch wenn ich zeitweise mit dem Gedanken spiele, ihn frei zu geben weil ich es nicht ertragen kann ihn so leiden zu sehen.
Ich liebe ihn und möchte, dass er glücklich ist, auch wenn das bedeuten würde, dass ich in ein tiefes Loch falle...
Was ist besser? Loslassen, Trennung auf Zeit oder abwarten?

Lieben Dank im Voraus fürs Zuhören und Euer Verständnis

04.10.2016 12:16 • #1


H
Hallo,

mal unabhängig von ihm...was willst du für DICH tun? Ich lese hier einen Menschen heraus der mit sich selbst nichts anfangen kann, unglücklich ist, verdrängt und in diesem Zustand gar nicht fähig sein kann eine Beziehung zu führen, oder nicht?

Was passiert wenn er sich wieder einlässt? Jetzt magst du denken: Nee, ich bin mir ja jetzt sicher. Aber Gefühle lassen sich nicht steuern. Wäre das dann nicht wieder zuviel für dich? würden die Gefühle wieder verschwinden wenn der Druck zu groß wird?

Zitat:
Ich hab fast alles aus dieser Zeit verdrängt
Wie genau meinst du das? Verdrängt aber du kannst dich noch erinnern oder verdrängt und die Dinge sind wirklich weg? Das wäre interessant zu wissen.

Nochmal, ich wünsche dir / euch alles Gute. Aber DEINE Priorität sollte ganz eindeutig auf dir liegen. Warum liebst du, dann wieder nicht, dann wieder doch bzw. warum geht es von 100 auf 0 und dann wieder auf 100? Ich lese hier ihn als Konstante, nicht als Auslöser. Also, was ist mit dir?

04.10.2016 12:26 • x 1 #2


A


Trennung aus Liebe

x 3


D
Er hat das (Dich) jetzt 3 Jahre ausgehalten so wie Du bist.
Du hast, so wie ich es lese, 3 Jahre verdrängt.
Jetzt kommst Du nach einem Urlaub (hast Du ihn vielleicht vermisst, weil Dir die Liebe wieder eingeschossen ist?!) zurück und bist wie ausgewechselt und aus dem Häuschen weil er Deinen Sinneswandel nicht innerhalb von 3 Wochen versteht oder verdaut.
Also ich würde mit ihm sehr behutsam umgehen und ihm die Zeit geben die er braucht um sich auf die neue Situation einzustellen. Ich würde ihm jedes erdenkliche gute Gefühl geben, das er braucht. Frag ihn was er braucht!
Er war ja auch sehr geduldig......sei es Du nun auch.

04.10.2016 12:37 • x 2 #3


M
Ich bin da voll und ganz beim @Hannoveraner40 !

Dein Freund traut dem Braten nicht... würde ich auch nicht!

Wie kannst Du sicher behaupten, dass jetzt alles anders wird? Weil du jetzt DIE Erkenntnis hattest?

Das war wohl ein langer Prozess, der da vorangegangen ist und die Zeit musst du deinem
Freund jetzt eben auch zugestehen.... Selbst wenn er jetzt wieder auf Friede, Freude, Eierkuchen
machen würde, bist du vielleicht schneller wieder in dein altes Raster verfallen, als du selbst glaubst...
In dem Moment, .in dem sich die Lage bei euch wieder entspannt wahrscheinlich.

Ich weiss dir keinen Rat, außer: JETZT ist der Augenblick, an dem du an dir selbst arbeiten musst, damit
kannst du möglicherweise auch sein Vertrauen zurück gewinnen. Und zwar ohne von ihm 'Belohnungen' zu erhalten in Form von Anerkennung und Versöhnung!

04.10.2016 12:38 • x 2 #4


whataname
@deepdown

Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Ich war 7 Monate im Ausland und bin bewusst wegen ihm zurückgekommen. Nähe konnte ich schon davor seltener zulassen...
Ich weiß, ich muss Geduld haben, aber wie so schnell lernen wenn man negative Gefühle schlecht bis gar nicht aushalten kann?

Meinst Du, eine Trennung auf Zeit würde ihn weiter von mir wegtreiben oder ihm aber helfen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden?

Wenn er hier ist, mache es ihm nicht gerade leicht...ich möchte reden, möchte verstehen was in ihm vorgeht und er ist verständlicherweise irgendwann ziemlich genervt.

04.10.2016 13:13 • #5


D
Ich denke, Du müsstest seinen Seelenzustand, den er aktuell hat hier näher beschreiben:
Zitat:
Da ich dauernd so extrem abweisend zu ihm war, ist er sich seiner Liebe zu mir nicht mehr sicher. Er weiß aktuell nicht, wohin mit sich selbst. Hat Angst, wieder getreten zu werden und macht sich auch extreme Vorwürfe

Das ist mir zu wenig um zu verstehen, was jetzt (auch) plötzlich bei ihm los ist.

Zitat:
Meinst Du, eine Trennung auf Zeit würde ihn weiter von mir wegtreiben oder ihm aber helfen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden?

Also soweit ich es bis jetzt verstehe: Du machst einen 180Grad Turn, er ist sich seiner Gefühle plötzlich nicht mehr sicher und jetzt überlegst Du Trennung auf Zeit. Es fehlt auch hier die Info von oben....
Aber: wenn es so ist, dass er sich nun nicht auskennt bei Dir, weil Du ihn ja nun doch mit Haut und Haaren willst und ihm nun einen Vorschlag für Trennung auf Zeit machst, würde ich an seiner Stelle den Verstand verlieren: 100-0-100- und nun wieder 0.

Mache es ihm halt leicht, signalisiere Deine Bereitschaft und warte. Er wird sich schon irgendwann artikulieren.

Das mit der Geduld kenn ich aber, die habe ich auch nicht..... und immer wenn es drauf ankam habe ich es damit verbockt. Also: mach es besser! Mit Druck erreicht man im Regelfall gar nichts.

04.10.2016 13:20 • x 1 #6


whataname
Zitat von Hannoveraner40:
Hallo,

mal unabhängig von ihm...was willst du für DICH tun? Ich lese hier einen Menschen heraus der mit sich selbst nichts anfangen kann, unglücklich ist, verdrängt und in diesem Zustand gar nicht fähig sein kann eine Beziehung zu führen, oder nicht?


Richtig...ich müsste erst mit mir selbst ins Reine kommen um eine wirklich glückliche Beziehung zu führen.
Nur ist der Mensch, der momentan bei mir ist das Beste, was mir in 34 Jahren passiert ist und ich will ihn nicht einfach so ziehen lassen (das sage ich jetzt nicht aus Verlustangst oder weil es nur den Einen für mich geben kann)

Zitat von Hannoveraner40:
Was passiert wenn er sich wieder einlässt? Jetzt magst du denken: Nee, ich bin mir ja jetzt sicher. Aber Gefühle lassen sich nicht steuern. Wäre das dann nicht wieder zuviel für dich? würden die Gefühle wieder verschwinden wenn der Druck zu groß wird?


Das genau ist die Angst, die er selbstverständlich auch hat.
Er lässt sich ein, ist wieder voll und ganz bei mir und wird wieder verletzt (noch dazu kommt, dass ich ihm immer vorgejammert habe, wie unglücklich ich doch hier bin...)

Zitat von Hannoveraner40:
Wie genau meinst du das? Verdrängt aber du kannst dich noch erinnern oder verdrängt und die Dinge sind wirklich weg? Das wäre interessant zu wissen.

Es gibt Dinge, die ich gesagt und getan habe (in der Zeit, in der ich ihn immer wieder von mir weggestoßen habe...), an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Sie sind einfach weg. Wie gemein und böse ich zu ihm war, wie sehr ich ihn mit meinen Worten verletzt habe und er ist so uneigennützig, dass er sogar mit mir zusammenbleiben will, nur damit es mir gut geht....
Das ist aber das letzte das ich will. Ich will ihm nicht weiter weh tun, ich will, dass er glücklich wird.

Zitat von Hannoveraner40:
Nochmal, ich wünsche dir / euch alles Gute. Aber DEINE Priorität sollte ganz eindeutig auf dir liegen. Warum liebst du, dann wieder nicht, dann wieder doch bzw. warum geht es von 100 auf 0 und dann wieder auf 100? Ich lese hier ihn als Konstante, nicht als Auslöser. Also, was ist mit dir?

Wenn ich das wüsste...es fällt mir oft wahnsinnig schwer, mit selbst und mein Handeln zu verstehen und mich zu reflektieren. Ich habe negative Gefühle in der Vergangenheit ständig verdrängt, weil ich nicht damit umgehen kann. Ich habe Probleme mit mir, die sich wohl auf die Menschen niederschlagen, die mir am Wichtigsten sind...

04.10.2016 13:22 • #7


whataname
Zitat von deepdown:
Ich denke, Du müsstest seinen Seelenzustand, den er aktuell hat hier näher beschreiben:
Zitat:
Da ich dauernd so extrem abweisend zu ihm war, ist er sich seiner Liebe zu mir nicht mehr sicher. Er weiß aktuell nicht, wohin mit sich selbst. Hat Angst, wieder getreten zu werden und macht sich auch extreme Vorwürfe

Das ist mir zu wenig um zu verstehen, was jetzt (auch) plötzlich bei ihm los ist.


Ich versuch die letzten Wochen mal so knapp wie möglich zu umreissen...

Ich nur am jammern, bin nur hier wegen Dir, ich kriege nichts auf die Reihe, bin mir nicht sicher, ob ich Dich noch liebe, Gefühle haben sich geändert, will reisen...
Er redet mit einem Fußballkumpel, der zwischen der Reiserei hin- und hergerissen war (war ich auch bis vor 'ner Woche, aber ich glaube in erster Linie weil ich wieder davor weglaufen wollte, mich mit dem jetzt auseinanderzusetzen...) und dass die Trennung von seiner Freundin damals wie eine Erlösung für ihn war, weil er sich nie von ihr hätte trennen können.

Ich komme nach meinem Kurzurlaub heim, kann wieder klar denken und er konfrontiert mich damit, ob es nicht besser wäre wir würden uns trennen, damit ich endlich reisen könne. Er wolle mich glücklich sehen und er wisse, dass er mir nicht das geben kann, was mir das Reisen gibt.

So hat alles angefangen...dann war er ein Wochenende weg um sich klarer darüber zu werden, was er will. Er kam und war der festen Überzeugung, dass es für uns Beide das Beste wäre, wir würden uns trennen. An dem Abend war ich ziemlich abgeklärt. Ich kann selber nicht mehr sagen warum, aber ich habe unsere Beziehung aus der Vogelperspektive betrachtet. Habe gemeint, dass wir eine wunderbare Zeit hatten und wir uns das immer vor Augen halten sollten, dass ich nur will, dass er glücklich ist (was auch wirklich so ist) und er wissen muss, was ihm gut tut.

Den nächsten Tag in der Arbeit hat er sich die ganze Zeit Gedanken gemacht. War endlos traurig weil er dachte, ich hätte schon mit uns abgeschlossen und mir wäre alles egal (hat er mir gesagt, als er zu Hause war). An dem Abend haben wir uns mehrere Stunden in den Armen gelegen, geweint und er hat am Ende gemeint, er will nicht dass ich unglücklich bin, wir versuchen zu vergessen was war und kriegen das gemeinsam hin.
Dann kam ich wieder mit meiner Heulerei, weil ich einfach will, dass es ihm gut geht und ich ihn nicht leiden sehen kann...

Dann ewiges hin und her von meiner Seite. Schmerz, Leid, viele Tränen (ich weiß selbst nicht wieso, es wäre ja erstmal alles eingetütet gewesen).
Wenn er mich gefragt hat, wie's mir ging (per WhatsApp) dann war ich meist am Heulen und ich bin kein Mensch der seine Emotionen zurückhalten kann, das muss einfach raus!

Ich denke das ganze Hin und Her hat ihn einfach zermürbt...
Er meinte, er hat festgestellt, dass die Zeit, in der ich so kalt zu ihm war halt doch tiefe Wunden hinterlassen hat und er sich unserer nicht mehr sicher ist, weil er Angst davor hat, dass alles wieder so wird wie's war...

Zitat:
Meinst Du, eine Trennung auf Zeit würde ihn weiter von mir wegtreiben oder ihm aber helfen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden?

Also soweit ich es bis jetzt verstehe: Du machst einen 180Grad Turn, er ist sich seiner Gefühle plötzlich nicht mehr sicher und jetzt überlegst Du Trennung auf Zeit. Es fehlt auch hier die Info von oben....
Aber: wenn es so ist, dass er sich nun nicht auskennt bei Dir, weil Du ihn ja nun doch mit Haut und Haaren willst und ihm nun einen Vorschlag für Trennung auf Zeit machst, würde ich an seiner Stelle den Verstand verlieren: 100-0-100- und nun wieder 0.

Mache es ihm halt leicht, signalisiere Deine Bereitschaft und warte. Er wird sich schon irgendwann artikulieren..[/quote]

Ich probier's...dass er keine Nähe zulassen kann ist für mich halt auch echt schwer. Gestern hab ich wieder nur rumgeheult auf der Couch, weil es mir so weh getan hat. Und das tut ihm natürlich auch weh, weil er mir nicht helfen kann...ich glaube halt einfach, dass es für ihn am Besten wäre, wenn er mich erst Mal nicht mehr sieht, dann muss er diesen Schmerz und dieses ständige Hin und Her nicht länger ertragen...

Zitat von deepdown:
Das mit der Geduld kenn ich aber, die habe ich auch nicht..... und immer wenn es drauf ankam habe ich es damit verbockt. Also: mach es besser! Mit Druck erreicht man im Regelfall gar nichts.


Mit Druck erreicht man meist das Gegenteil...aber es ist sooooooo schwer meine Emotionen unter Kontrolle zu kriegen...Du weißt ja bestimmt wovon ich rede.

04.10.2016 14:13 • x 1 #8


H
verletzt du dich selbst in Stressituationen? Muss nicht körperlich sein...das mit dem verdrängen und nichts mehr wissen, das ist etwas was du vielleicht mal abchecken lassen solltest. Deine Kindheit war warscheinlich nicht die beste, kann das sein? Ist da vielleicht ganz viel was du verdrängt hast und nicht mehr weisst?

Ich wünsche dir dass du glücklich wirst...du machst (unabhängig von deiner Beziehung) nämlich nicht den Eindruck als wärst du es. Und ich meine glücklich mit DIR!

04.10.2016 14:16 • x 3 #9


M
Jetzt hast du ein bisschen mehr erzählt... Danke dafür, denn jetzt habe ich eine vollkommen andere Frage:

Hat er dich wirklich immer wissen und fühlen lassen, dass du dir seiner Zuneigung sicher sein kannst?

Mein Bauchgefühl sagt gerade nämlich irgendwie etwas anderes.....

04.10.2016 14:19 • x 1 #10


whataname
Zitat von murph:
Jetzt hast du ein bisschen mehr erzählt... Danke dafür, denn jetzt habe ich eine vollkommen andere Frage:

Hat er dich wirklich immer wissen und fühlen lassen, dass du dir seiner Zuneigung sicher sein kannst?

Mein Bauchgefühl sagt gerade nämlich irgendwie etwas anderes.....


Seine Worte sagen in der letzten Zeit etwas anderes als mein Gefühl...wir hatten ein wunderschönes Wochenende in Tirol.
Es war wie früher, ich konnte endlich mal den ganzen Schmerz vergessen.
Gestern´auf der Rückfahrt hab ich gemerkt, dass es ihm nicht gut geht. Er meinte, es wäre alles OK bis ich ihn irgendwann drauf angesprochen habe, ob er glücklich war.
Ja schon irgendwie, aber er habe viele Dinge mir zuliebe gemacht und an seinen Gefühlen und der Leere in seinem Herzen habe sich nichts geändert.

Schlag vorn Kopf...

In unserer Beziehung hat er mir immer das Gefühl gegeben, dass er 100% hinter mir steht, in allem das ich tue.
Dass er bedingungslos für mich da ist, aber jetzt wo du's sagst fällt mir auf, dass er es mir halt nie wirklich gezeigt hat.
Keine Aufmerksamkeiten mehr, kein Frühstück ans Bett...er hat gekocht als ich zurückkam, das war's...

Als wir frisch verliebt waren, war sowas selbstverständlich.

Auf der anderen Seite vermute ich manchmal schon, dass ich jetzt so klammere, weil ich merke, dass er sich immer weiter von mir entfernt und das das wohl auch in mein Herz mit rein spielt und die Entscheidung, das Reisen für ihn so einzuschränken, dass ich maximal eine Woche weg bin (weil ich ihm fehle bzw. gefehlt habe)

Ich hoffe, ich verwirre Euch jetzt nicht vollends

04.10.2016 14:29 • #11


M
Zitat von whataname:

Ich hoffe, ich verwirre Euch jetzt nicht vollends


Ne, ganz und gar nicht... jetzt fängt es tatsächlich erst an Sinn zu machen....

Du hast ihm mit deiner 'Verunsicherung' die letzten Jahre einen Sinn gegeben...
Jetzt wo er sich endlich aufhören musste darum zu kämpfen, hat er den Sinn verloren...

Ich weiss nicht, ob das jetzt weniger verwirrt für dich klingt, aber ich hoffe es doch sehr!

Ich hoffe folgender Vergleich kommt nicht zu merkwürdig und krass, aber ich versuche es mal...

'Ein Soldat kommt nach seinem Einsatz aus dem Kriegsgebiet geprägt von Leid, Kummer, Zerstörung,Tod zurück
in die Harmonie - er muss sich völlig neu orientieren und ist völlig handlungsunfähig. Alles was vorher völlig normal war und er aus reinstem selbstverständnis heraus geben konnte ist nun aus seinen neuesten Erkenntnissen heraus eben nicht selbstverständlich (Frühstück ans Bett, Liebevoller Umgang). Plötzlich ist es nicht mehr nötig in Deckung zu gehen, plötzlich ist es nicht mehr nötig ständig auf der Hut zu sein, plötzlich kommt einem alles so abstrus vor, weil irgendwo Menschen genau darum kämpfen.... Es ist gerade alles so leicht und einfach... Er bekommt alles was er braucht. Eine warme, schmackhafte Mahlzeit, ein warmes Bett, eine heisse Dusche, und LUXUS, mit dem er gar nicht mehr umzugehen weiss'

Das ist jetzt die ganz harte Tour, aber mir scheint, du bist ein sehr cleveres Mädchen und du wirst den Vergleich vertehen...

Mich würde jetzt noch interessieren wo ist 'hier', wie weit ist das von deinem zuhause, was hast du aufgegeben?

04.10.2016 14:52 • x 1 #12


whataname
Liebe murph,

vielen lieben Dank für Deine Worte und Dein Verständnis...die ersten 2 Jahre unserer Beziehung waren sehr harmonisch.
So lange hat mein Verliebtsein noch nie angehalten. Ich versuche mich gerade in die Zeit zurück zu versetzen. Ich war für mich selbst wankelmütig, habe aber nie an der Beziehung und meiner Liebe zu ihm gezweifelt.

Ich habe den Eindruck, dass es genau andersrum ist...das ich jetzt, wo ich merke, dass ich ihn verlieren könnte alles dransetze, ihn zu halten.
Dieses 100%ige Commitment von meiner Seite, hat er ja erst seit einer knappen Woche. Er sagt ja in letzter Zeit auch oft, dass er nicht nachvollziehen kann, was diese 360 Grad Drehung bei mir verursacht hat. Er hat Angst, dass er mir sein Herz wieder vollends zuwendet und wir dann am gleichen Punkt stehen, wie jetzt.

Ich kann ihn so gut verstehen und es tut mir unendlich leid, was ich ihm die Monate über angetan habe. Man darf Menschen, vor allem die, die einem am Wichtigsten sind, nicht so behandeln. Sowas geht einfach nicht. Und irgendwann muss man dafür zahlen...ich weiß momentan einfach nicht, was ich machen soll er genauso wenig und das macht ihn fertig...ich will ihn ihn nicht noch mehr verletzen und deswegen glaube ich, dass eine - vielleicht vorerst - Trennung auf Zeit oder sogar eine komplette Trennung am Besten ist nur habe ich solche Angst davor, dass ich mir ewig Vorwürfe mache und auch, dass ich es einfach nur tue, weil ich zu feige bin, an mir selbst zu arbeiten...

Hier ist Stuttgart. Ein wirkliches zu Hause habe ich nicht. Meine Eltern sind geschieden, mein Vater im Heim, zu meiner Mutter hatte ich nie eine wirkliche Beziehung. Aktuell ist er mein zu Hause. Es gibt keinen Ort, an den ich zurück könnte. Er ist aber so ein Lieber, dass er sich die Miete hier mit mir teilen würde (er hat hier ziemlich viele Freunde) so lange bis ich weiß, wohin ich gehen kann...

04.10.2016 15:04 • #13


D
Langsam dämmert es, aber:
was ist das immer mit der Reiserei.
Wer reist ständig herum? Du, er, nie gemeinsam?
Zitat:
Er redet mit einem Fußballkumpel, der zwischen der Reiserei hin- und hergerissen war

Zitat:
Ich komme nach meinem Kurzurlaub heim, kann wieder klar denken und er konfrontiert mich damit, ob es nicht besser wäre wir würden uns trennen, damit ich endlich reisen könne.


Wieviel Urlaub hast Du? 50 Wochen?

Zitat:
dass er mir nicht das geben kann, was mir das Reisen gibt.

04.10.2016 15:15 • x 1 #14


unbel-Leberwurst
Zitat von whataname:
Verdrängung
Ich hab fast alles aus dieser Zeit verdrängt...habe seine Liebe mit Füßen getreten und das monatelang. Er hat immer wieder probiert mit mir zu reden, aber ich war einfach nur egoistisch und habe mich total eingeigelt. Er blieb bei mir, weil er immer an uns geglaubt hat und das Besondere das wir haben nicht einfach so wegschmeißen wollte, auch wenn ich ihn immer wieder verletzt habe.


hast Du für Dein Verhalten heute eine Erklärung?

04.10.2016 15:18 • x 1 #15


A


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