67

Trennung nach 16 Jahren, es ist so schmerzhaft

Pisella
hallo liebes forum,
ich habe mich nach 16 jahren (davon 13 verheiratet) von meinem mann getrennt. ich musste das tun, weil mein körper mir mit immer neuen schmerzerkrankungen mitgeteilt hat, dass meine seele leidet. wenn ich in mich gegangen bin, ist mit den jahren die antwort immer deutlicher geworden, dass die ursache meiner leiden in der seele und damit in seiner lieblosigkeit mir gegenüber liegt. es gab aber auch lange viel verbindendes (wir waren in vielerlei hinsicht ein gutes team) und dann noch ein kind und finanzielle nöte. so hat es lange gedauert, bis es zur trennung kam, obwohl der gedanke daran schon einige jahre in mir herumgeisterte. auch mit meinem mann war es thema, aber die gefühle waren lange noch da. als ich dann die trennung ausgesprochen habe, hat er mit keiner einzigen geste versucht auch nur etwas daran zu ändern, kein gespräch, kein bedauern, kein nichts. das war sehr verletzend. und ist es noch. erst haben wir noch ein paar monate in einem haus gewohnt, dann bin ich im sommer in eine zwischenwohnung gezogen, aber wegen des kindes noch täglich ein- und ausgegangen. dann habe ich vor ein paar wochen meine neue wohnung gefunden, wo ich jetzt mit meinem 13jährigen sohn wohne. ich weine soviel. ich kann kaum fröhlich sein. mein sohn ist sehr stark mit meiner trauer konfrontiert. ich habe keine familie und nur wenig freundInnen. die haben auch alle ihre baustellen, berufe und familien und einfach sehr wenig zeit. ich fühle mich nun einsam und wirklich total innerlich verletzt. mein mann hat sich erst in Alk., exzessive arbeit und unternehmungen gestürzt. jetzt hat er aber auch schon eine neue freundin. zu allem übel ist sie aber auch noch eine bekannte, mit der sich reichlich (nicht zu vermeidende) lebensbereiche überschneiden. d.h. mir steht es bevor, dass die beiden mich in der nächsten zeit mit ihrer verliebtheit konfrontieren. ich stelle mir vor.....ich weiss, ich darf das nicht machen, aber mein gedankenkarussel ist eine geisterbahn. meine nächte sind der horror. ich kann gar nicht mehr fröhlich sein. habe keine lust auf unternehmungen und schaffe gerade noch meine pflichten zu erfüllen, alles darüber hinausgehende ist kaum möglich. mit meinem mann habe ich leider immer noch regelmäßig kontakt, aufgrund verschiedener zu regelnder angelegenheiten und nat. wg unserem sohn. es tut so weh mit ihm zu reden. ich verstehe nicht, warum ich noch immer so an ihm hänge, obwohl er mich schon so lange nicht mehr liebt und sein verhalten wirklich in JEDER hinsicht, das auch wiedergibt. bitte schreibt mir, ich brauche etwas trost und unterstützung. herzliche grüße.

19.11.2016 18:34 • #1


encada
@pisella, liebe Pisella. Das ist echt sehr traurig. Seelische Schmerzen, Sorge, Verletztsein - echt heftig. Ich habe aus deinem Bericht herausgelesen, dass eure Gefuehle füreinander sich leider unterschiedlich entwickelt haben. Du hast je geschrieben, dass du schon laenger unter seiner Lieblosigkeit gelitten hast, waehrend deine Gefuehle fuer ihn noch liebevoll da waren. Das ist immer besonders hart, weil man sich ja wuenscht, selbst auch geliebt zu werden. Nach einer so langen Beziehung ploetzlich alleine zu sein, faellt schwer. Es fehlt der Ansprechpartner,jemand, der einen mal in den Arm nimmt. Dass er jetzt schon eine neue Freundin hat, kommt zusaetzlich hart an. Du hast echt viel zu verkraften. Ich weiss, dass es gerade wenig Trost fuer dich gibt. Gib acht auf dich, sorge fuer dich und wenn es gar nicht geht, such dir therapeutische Hilfe, damit du wenigstens einen Ansprechpartner hast, der sich mit solchen Sorgen und Problemen auskennt.

19.11.2016 19:01 • x 3 #2


A


Trennung nach 16 Jahren, es ist so schmerzhaft

x 3


Bukatcho
Liebe pisella,

Du bist hier gut aufgehoben! Wir sind alle für einander da. Schreib hier alles was Dich bedrückt, Du findest hier Rat und Trost!

19.11.2016 19:11 • x 3 #3


Pisella
ich fühle mich so einsam. mein sohn ist, trotz mama-wochenende, auf einer übernachtung mit kumpels, was ich ihm von herzen gönne, weil es ihn von der schwere seiner lebenssituation ablenkt. aber ich brauche ihn momentan so sehr. die zeit mit ihm ist so wichtig für mich. aber der tag ist heute ein richtiger sch..tag. ich bin den ganzen tag depressiv. krieg nix auf die reihe und weine weine weine...
wobei ist sagen muss, dass natürlich solche tage auch mal sein müssen in meiner situation. ich habe mir so etwas fast nicht erlaubt, vielleicht 2-3 mal in den ganzen monaten. sonst war immer funktionieren angesagt.
ich möchte so gern ein mittel gegen die schmerzen haben. aber das gibt es nicht. und die dinge, von denen ich weiss, dass sie helfen, die bekomme ich grad wegen meiner depressiven antriebsarmut nicht auf die reihe.
oder ich möchte mich ins wachkoma versetzen lassen und aufwachen, wenn der kram verheilt ist. aber das ist ja blödsinn. ich muss es ja durchleben und durchleiden. was für ein kampf. was für schmerzen. tausche seelischen schmerz gegen körperlichen!

19.11.2016 20:08 • #4


encada
@Pisella
Das wuenscht man sich am Anfang, weil es oft wirklich unertraeglich weh tut. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mir hat geholfen, dass ich im Wald laufe, Sport treibe. Auch wenn es immer wieder Zeiten gibt, wo man sich dazu nicht auzuraffen vermag, ist das Auspowern an der frischen Luft befreiend. Aber auch das Weinen gehoert dazu. Lass deine Traenen zu. Auch sie sind wichtig fuer den Heilungsprozess.

19.11.2016 20:18 • x 2 #5


Pisella
ich danke für die warmen worte. es tut gut, von erfahrenen und liebevollen menschen nachricht zu erhalten.

19.11.2016 20:31 • x 1 #6


Wuchtbrumme
Liebe Pisella, ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es ähnlich.
Meine Beziehung ist nach 12 Jahren auch in die Brüche gegangen und das ist gerade mal ca 1 Monat her.
Diese Einsamkeit macht mich wahnsinnig. Ich funktioniere nur noch. Die Abende und Wochenenden sind die Hölle.
Meine Mutter meinte ich könnte sie jederzeit anrufen, aber es macht sie total fertig mich so zu sehen oder hören wie ich immer wieder in Tränen ausbrechen. Sie kann nicht mehr schlafen und nun kommt zu dem ganzen Kummer auch noch das schlechte Gewissen das ich sie zu sehr belaste.
Die Einsamkeit kriecht durch jede Pore und lässt mich frieren.
Ich hoffe so sehr das es besser wird, aber ich sehe im Moment noch kein Licht im Tunnel sondern nur Dunkelheit die sich auf meine Seele legt.
Ich gönne niemanden diese Gefühle, aber klingt es grausam wenn man merkt das man nicht alleine ist mit dieser Sche..s Situation?
Ich wünsche allen die sich in ähnlicher Verfassung befinden das wir das Licht im Tunnel bald erkennen mögen und es uns Hoffnung auf bessere Zeiten gibt

19.11.2016 20:44 • x 4 #7


K
Liebe Pisella..
von mir eine feste Umarmung.. Encada hat ja schon gesagt.. therapetische Unterstützung für mich hört sich das auch danach an.. mir hat es viel gebracht und ich hatte auch Schmerzen körperlich und seelisch.. unerträglich..
Frische Luft und Bewegung haben mir auch sehr viel geholfen und das hat sich zu einem Ritual entwickelt..
wünsche dir alles Gute.. Kraft und Mut für dich einzustehn und gut für dich zu sorgen..

ebenso für dich liebe Wuchtbrumme.. schliesse dich ein.. was ich Pisella gewünscht hab gilt auch für dich..

19.11.2016 20:47 • x 3 #8


Bukatcho
Zitat von Pisella:
ich fühle mich so einsam. mein sohn ist, trotz mama-wochenende, auf einer übernachtung mit kumpels, was ich ihm von herzen gönne, weil es ihn von der schwere seiner lebenssituation ablenkt. aber ich brauche ihn momentan so sehr. die zeit mit ihm ist so wichtig für mich.


Ich kann Dich gut verstehen und verstehe das jetzt bitte nicht falsch, aber Dein Sohn darf nicht Dein Tröster sein. Mach das nicht, lass ihn Kind sein! Such Dir bitte Hilfe aber Dein Kind kann Dir dabei nicht helfen, er hat bestimmt selber genug zu verarbeiten.

19.11.2016 20:48 • x 8 #9


Mairenn
Es wird vorbei gehen...der Schmerz und Trauer und alles unangenehme... ganz sicher!
Mein dir Rat: werde aktiv! Suche dir Hilfe Unterstützung. Kümmere dich um deine Gesundheit - Du trägst Verantwortung für dein Kind. Er ist 13 - er braucht dich !
Für die körperliche Verfassung und gegen Niedergeschlagenheit
1. trinke am Tag 2.l. Wasser
2. Vitamin B- Komplex + Vitamin B 5 zusätzlich (6 bis 12 mg)
3. a. Aminosäuren (die von Doppelherz sind auch ganz ok, findest überall in Dro.)
3.b. Fischöl -Kapseln (achte auf gute Qualität)
4. Esse regelmäßig, ob du Hunger hast oder nicht-versuche 3. Mahlzeiten zu sich zu nehmen, wenn es auch bloß kleine Portionen sind.
5. rechachiere und suche auch nach anderen Mitteln und Möglichkeiten was dir noch gut tun könnte .

Und ganz WICHTIG- höre auf dich selbst zu bemitleiden! Du hast bloß Kummer, es geht vorbei !

Die Trennung auszusprechen war wahrscheinlich dein letzter Versuch ihn wachzurütteln, damit er endlich dich wahrnimmt und beachtet.
Das tut er nicht! Er ist kein sehr sensibler Mensch, wie es aussieht.
Kein Weltuntergang! Mach dir keine Sorgen und mach dir vor allem klar - du brauchst ihn NICHT ! Du kannst stark sein! Mensch ist ein überlebenskünstler - du schaffst das! Ganz sicher!
Viel Erfolg! Zeig den Mieseratten da draußen, dass dein Leben erst jetzt richtig beginnt

19.11.2016 21:00 • x 1 #10


Pisella
@ bukatcho
du hast selbstverständlich recht. mein sohn ist nicht mein tröster, aber er ist mein trost. und dass ich aufpassen muss, als alleinerziehende, sozial etwas isolierte, tränenreiche mutter, weiss ich gut. auch mein sohn wird demnächst begleitet. er lebt im spannungsfeld zwischen seiner sehr betroffenen mutter und einem verdrängenden vater. da er ein gutes verhältnis zu seinem arzt hat, hat dieser ihm beim gespräch vor ein paar tagen einfach mal angeboten ein paar termine mit einem kinder- und jungendtherapeuten in der praxis zu machen, um sich ein bisschen erleichterung zu verschaffen. mal sehen, was draus wird, vielleicht sogar eine therapie. ich bin jedenfalls sehr froh, dass er zugestimmt hat. aber ich bin auf der hut und passe auf, ihn nicht zu überfrachten. es gelingt mir in der tat nicht immer und ich muss sehr aufpassen. sein arzt, der das problem gut aus eigener erfahrung kennt sagte, dass er weiss in welcher situation eltern stecken und das diese eben auch nur menschen seien. diese mischung aus ermahnung und verständnis hat mir sehr gut getan. darüberhinaus geht mein sohn sehr gern zu seinem vater und die beiden lieben sich sehr. ich unterstütze die treffen der beiden wo ich kann.

19.11.2016 21:14 • x 2 #11


Bukatcho
Zitat von Pisella:
@ bukatcho
mal sehen, was draus wird, vielleicht sogar eine therapie. ich bin jedenfalls sehr froh, dass er zugestimmt hat. aber ich bin auf der hut und passe auf, ihn nicht zu überfrachten. es gelingt mir in der tat nicht immer und ich muss sehr aufpassen. sein arzt, der das problem gut aus eigener erfahrung kennt sagte, dass er weiss in welcher situation eltern stecken und das diese eben auch nur menschen seien. diese mischung aus ermahnung und verständnis hat mir sehr gut getan. darüberhinaus geht mein sohn sehr gern zu seinem vater und die beiden lieben sich sehr. ich unterstütze die treffen der beiden wo ich kann.


Ok, hast Du denn über Dich auch mal mit dem Therapeuten gesprochen?

19.11.2016 21:21 • x 1 #12


Pisella
ich selber habe mir schon lange hilfe geholt und bin schon in therapie. mein therapeut begleitet meinen prozess schon lange, aber ich sehe ihn ja nicht so oft. häufig stösst man ja im alltag auf seine grenzen und braucht etwas.....

19.11.2016 21:23 • x 1 #13


encada
@Pisella
Das kann ich gut nachvollziehen. Der Partner fehlt einem ja nicht nur, im körperlichen und Naehebeduerfnis-Bereich - bei mir fehlte auch der Mann fuer den PC und die Waschmaschine...

19.11.2016 21:34 • x 2 #14


Bukatcho
Zitat von Pisella:
häufig stösst man ja im alltag auf seine grenzen und braucht etwas.....


Und dafür sind wir da, Du bist nicht allein

Zitat von encada:
bei mir fehlte auch der Mann fuer den PC und die Waschmaschine...


Den PC hast Du ja schonmal im Griff

19.11.2016 21:35 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag