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Trennung trotz Liebe - kein Ausweg

S
Das hast Du wunderschön geschrieben! Ich habe manchmal das Bild vom offenen Meer, in dem man so viele Tränen vergossen hat, dass Wale darin schwimmen könnten. Aber in diesen Tränen steckt auch Kraft und die Lehre, dass es nicht richtig war. Dass die Essenz gefehlt hat, die Basis. Denn neben diesem intensiven Gefühl der Liebe braucht eine Beziehung Vertrauen, Verlässlichkeit und Hingabe.

Manchmal ist da noch ein großer harter Knoten in meiner Brust, welcher sich eines Tages lösen wird. Dann haben wir den Schiffbruch überlebt und steigen aus dem Wrack und sehen, dass vor uns noch soviel Meer liegt und auch ein Ufer.

Der Glaube an sich selbst ist die Heioungsquelle! Mir geben Deine Worte soviel Trost und Kraft, weiterzugeben namika.

Es freut mich sehr, dass es Dich jeden Tag etwas weniger schnerzt und es Dir besser geht! Meine Zuflucht ist auch mein Zuhause, mein Sohn, Yoga und eine Stadt, in die ich vor einem Jahr erst gekommen bin, um neu anzufangen. Die ich noch entdecken kann:-)

24.10.2016 08:25 • x 1 #16


Namika
Zitat von skygirl77:
Manchmal ist da noch ein großer harter Knoten in meiner Brust, welcher sich eines Tages lösen wird.


Der Knoten ist auch bei mir noch immer in meiner Brust. Er fängt langsam an sich zu lösen. Für mein Gefühl zuuu langsam. Nach 2,5 Monaten noch immer kleine Einbrüche und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mind. 1x an ihn denken muss.
Aber ich denke die Umstände/ der Trennungsgrund und die Intensität der Gefühle sind viel ausschlaggebender, als die Länge der Beziehung. Ich versuche es einfach anzunehmen, dass ich das erste Mal in meinem Leben unter Liebeskummer leide....
Aber:
Ich mache jeden Tag weiter. Sehe die Zukunft, die ich nun nach meinen Vorstellungen formen kann. Sehe die Möglichkeiten meiner persönlichen Entfaltung die in mir stecken. Diese Dinge geben mir Kraft, Zuversicht und Stärke.
Die Sehnsucht nach Ihm wird weniger. Sie ist definitiv noch vorhanden....das habe ich erst gestern wieder gemerkt:

Ich saß auf dem Sofa und musste an ihn denken. Und schwupps kullerten die Tränen. Ich wollte seinen Duft einatmen, mich in seinen Arm kuscheln, sein Gesicht in meinen Händen spüren.....STOPP! Das sagte ich mir ganz laut und erinnerte mich daran, mit welchem Preis ich das bezahlen würde....?! Da hörten die Tränen ganz schnell auf.

In diesem Moment ist mir bewusst geworden:
Er fehlt mir noch immer...aber auch mein Herz hat nun verstanden, dass es nur wieder gebrochen worden wäre, wenn ich noch mit ihm zusammen wäre. Ich habe das alles noch nicht ganz verdaut, bin noch nicht über ihn hinweg. Bin sicherlich noch nicht offen dafür, um mich wieder auf den Singlemarkt zu schmeißen...ich brauche einfach noch Zeit.

25.10.2016 16:00 • x 2 #17


A


Trennung trotz Liebe - kein Ausweg

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S
Es freut mich sehr, liebe namika, dass Du nach dieser Zeit Linderung im Schmerz spürst! Er wird irgendwie sanfter, nicht mehr so scharf und stechend. Und das macht die Zeit und die innere Haltung. Ich bin in Woche 6.

Ich kann das gut nachempfinden mit den Sehnsuchtsmomenten. Die überkommen mich leider noch sehr häufig. Musste eben weinen, als Du geschrieben hast, dass Du sein Gesicht berühren wolltest. Das fehlt mir auch sehr. Er liegt auf meinem Schoß und ich streichle über seine Wange und in dem Moment ist alles so innig und gut. Habe mich echt ist Jahren nicht mehr so verliebt.

Ja und dann schwillt dieser Knoten wieder an und schnürt die Brust ein und der Atem stockt. Du konntest Stopp sagen, weil du gespürt hast, das eine ist die Sehnsucht nach dieser Nähe und das andere ist die Perspektivlosigkeit des Rahmens. Denn der ist gesetzt. Er ist gefangen im Suchtkreislauf und du willst frei lieben können ohne immer auf das nächste Leid gewappnet zu sein.

Meine Haltung ist, dass ich in diesen Mann all meine Sehnsucht nach einer Familie gesteckt habe. Denn ich habe schon eine durch meinen Sohn. Er hat nicht die Stärke, Verantwortung für eine Familie zu tragen. Seine Tochter sieht ihn seit 4 Jahren sporadisch. Er flog damals nach einem Saufgelage raus.

Wer wären wir geworden mit dieser Last auf den Schultern, immer darauf zu hoffen, dass sie die Kurve kriegen? Sich dem Leben stellen anstatt davonzulaufen? Wir hätten uns zwangsläufig ändern müssen. Dieser Preis ist untragbar.

Du sprichst von deinen Perspektiven und Wünschen für die Zukunft, die du nicht opfern wolltest und willst. Und das ist der einzige Weg.

Ich frage mich manchmal, wie das passierren konnte, dass man wie zwei Kometen auf völlig anderen Umlaufbahnen zieht und dann die Liebe explodiert obwohl die Kometen nie auf der gleichen Bahn lagen? Brauche manchmal Bilder für sowas.

Aus deinen Worten spricht eine tiefe Selbstliebe. Das ist wunderbar!

Ich kämpfe täglich weiter gegen mein Herz. Und werde den Knoten platzen lassen. Vor kurzemsagte mein Chef zweil einfache Sätze, die aber sehr wahr sind: Man stirbt immer (bei Liebeskummer) und Eine Abkürzung gibt es leider dafür nicht.

Hat er eigentlich die KS eingehalten?

Sei stolz auf Dich!
Ganz liebe Grüße
skygirl

25.10.2016 21:12 • #18


S
Fast vier Monate sind vergangen. Die Welt und die Zeit gehen weiter und in meinem Herzen steht manchmal immer noch alles still. Es friert, obwohl ich unter der wohlig warmen Decke geborgen bin.

Geborgenheit und Zukunft habe ich mir so sehr gewünscht. Mit Dir.

Ich vermisse die Anfangszeit, die ersten Dates, als wir fast kindlich gestaunt haben, über unser Glück, uns gefunden zu haben. Wir haben getanzt, gelacht und uns unsere Lieblingsmusik vorgespielt. Alles war so leicht. Die Schwere Deiner Krankheit war nicht zu sehen. Du hast sie gut verborgen.

Irgendwann bist Du geflüchtet, vor den Problemen, vor der Verantwortung, vor der Tiefe der Gefühle. Da tat es schon weh. Intuitiv habe ich gespürt dass das größer ist, als meine Kraft. Dass nur Du allein Dich aus diesem Kerker befreien kannst.

Ich will meinen Frieden damit machen, Dich in meinem Herzen bewahren und zu mir selbst finden. Ich vermisse Dich, ich frage mich immer noch jeden Tag, ob Du dran bleibst an der Therapie und für Dich und Deine Tochter ein besseres Leben wählst.

Doch am meisten vermisse ich mich! Meine ureigene Lust und Neugier auf das Leben. In kleinen Schritten entdecke ich sie wieder. Mit Seifenblasen die ich mit meinem Sohn mache, die Vorfreude auf ein neues Theaterstück.

Ach D., warum hatten wir keine Chance auf ein gemeinsames Leben?

Du fehlst.

30.12.2016 20:26 • x 1 #19


Namika
Skygirl...ich habe gerade deinen Beitrag gelesen. ...deine Worte könnten aus meinem Mund kommen.
Nach fast 5 Monaten bin ich zwar über IHN nicht aber über das Erlebte hinweg. ...
Viel Kraft und Energie im neuen Jahr wünscht dir von Herzen deine Namika

30.12.2016 20:48 • x 1 #20


M
Hallo Skygirl und Namika,

eure Beiträge gehen mir zu Herzen.
Mein Ex war/ist psychisch krank und zu spät habe ich erkannt, dass er nicht in der Lage ist, eine verantwortungsvolle erwachsene Beziehung zu führen. Er hat einfach zu viele Probleme.

Leider haben wir in allen anderen Punkten so wahnsinnig gut zueinander gepasst! Meine Liebe und Zärtlichkeit zu ihm ist noch so übergroß.
Mein Herz gehört immernoch ihm. Ich sehe sein Gesicht vor mir, denke ständig an unsere Insiderwitze, an seinen Körper, seinen Humor. Er ist so ein toller, warmherziger und intelligenter Mann aber so unfähig mit seinen Problemen umzugehen, sich ihnen zu stellen.
Wir waren dür ein Jahr ein eingeschworenes Team.

Ich habe zum ersten mal Liebeskummer und eure Worte spiegeln die Intensität meiner Trauer wieder.

Ich kann mir keinen anderen Mann vorstellen, denke nur an ihn, frage mich was er gerade macht und weine weine weine.

Ich will dass es ihm gut geht!
Am luebsten wäre ich diejenige gewesen, die dafür sorgt, dass es ihm gut geht.
Jetzt muss ich irgendwie dafür sorgen dass es mir selbst ohne ihm gut geht aber ich vermisse ihn furchtbar.

Ich wäre über einen Austausch mit euch froh.

30.12.2016 21:15 • x 1 #21


S
Liebe namika,

ganz toll, wieder von Dir zu hören!
Es freut mich sehr, dass Du ihn loslassen konntest. Klar, die Intensität der erlebten Gefühle verschwindet nicht einfach...aber es ist doch ein gutes bestärkendes Gefühl, dass es verarbeitet wird.

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Neujahrswünsche! Ich wünsche Dir in 2017 viel Licht, Freude und ein offenes Herz!

Dein skygirl

30.12.2016 23:31 • #22


S
Liebe mitzi,

schön, dass Du Dich hier öffnen und anvertrauen kannst. Oft hatte ich das Gefühl, von meinem Umfeld auch gar nicht verstanden zu werden mit dem Kummer. Sei doch froh, der ist süchtig und du bist ihn los, so nach dem Motto.

Aber so wie Du es beschreibst, gibt es eben diese Seiten an dem Menschen, in die man sich verliebt hat. Der Mensch ist eben vielschichtig und er kann aber auch mit seinen Problemen offensiv umgehen und sie angehen. So wie es in Deinem Beitrag klingt, waren unsere Ex-Partner allein nicht dazu in der Lage. Selbstschutz ist dann das einzige Überlebensprogramm.

Wenn Du magst, erzähl mir mehr, über den Verlauf Deiner Beziehung und die Trennung. Der allererste Liebeskummer ist es bei mir nicht. Aber der heftigste. Ich glaube beim eraten Mal hast Du jetzt vielleicht noch mehr das Gefühl von Ohnmacht und Verzweiflung.

Wie lange ist es jetzt her?
Ich möchte Dir erstmal viel Kraft und Mut wünschen, an Dich zu glauben, dass die Schale des Schicksals sich wieder füllen wird mit Liebe und Freude, wenn das Leid überwunden ist.

Liebe Grüße
skygirl

30.12.2016 23:40 • #23


M
Liebe Skygirl,

danke, für deine nette Antwort.

Es ist tatsächlich sehr heilsam sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Ich hab ziemlich Angst zu viele Details hier ins öffentliche Netz zu stellen. Ich hab immer Angst er findet das. Das wär furchtbar.

Deine Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Sie zeigt wie liebes- und damit auch leidensfähig du bist. Ich denke das ist bei mir genauso. Man liebt denjenigen und hält viel zu lange an den schönen Seiten fest, ist bereit auch die schlechten Momente zu erdulden. Erduldet diese auch gern, nur um wieder in den Genuss der schönen Seiten dieses Menschen zu kommen. Aber irgendwann merkt man, dass sich das nicht einmal annähernd die Waage hält. Und der Verstand sagt, es ist gut so, das wäre eine alles verzehrende Beziehung geworden. Aber das arme Herz...

Unsere Trennung ist nun schon reichliche zwei Monate her. Wir hatten nur eine inoffizielle Beziehung, eine sogenannte Mingle-Beziehung wie ich jetzt weiß.
Wir lernten uns im November letzten Jahres kennen. Über gemeinsame Bekannte. Wir verstanden uns auf Anhieb blind. Wussten sofort wie der andere tickt. Nämlich fast gleich.
Er bemühte sich unheimlich um mich. Tat alles um mich in sein Leben zu integrieren. Stellte mich seinen Freunden vor, seiner Familie. Aber nie als seine Freundin. Er gab mir trotzdem immer das Gefühl, ich wäre etwas ganz Besonderes für ihn. Ich spürte, dass ich ihm sehr am Herzen lag. Er war besorgt um mich, wenn ich krank war oder wenn etwas mich bedrückte. Er ist super fürsorglich und zärtlich.
Ich war sehr zurückhaltend zu Beginn. Ich kann mich anderen gegenüber nur bedingt (nur Familie und enge Freunde kennen mich wirklich) öffnen. Habe immer einen freundlich, netten aber unverbindlichen Schutzwall um mich aufgebaut. Er hat diesen Schutzwall sofort eingerissen.
Nach wenigen Wochen, in denen wir ausschließlich befreundet waren, hatte er mein Herz für sich gewonnen.
Wir fingen an miteinander zu schlafen. Und ich entwickelte mehr und mehr Gefühle für ihn aber immer wenn ich vorsichtig nachhakte, was das denn jetzt zwischen uns sei, wich er aus und ich ließ ihm seinen Freiraum. Aber es quälte mich.
Seine Unfähigkeit, sein Leben in die Hand zu nehmen, sich um sein berufliches Überleben und um seine Gesundheit zu kümmern, lasteten mir mehr und mehr auf der Seele.

Ich bekam Angst um ihn. Verbarg das aber vor ihm und versuchte ihn zu unterstützen. Aber ich ließ sich weiter treiben. Lebte in den Tag. Nahm nichts in Angriff. Zog sich von der Aussenwelt zurück.

Das hatte ihn aber nicht daran gehindert weiter in einer Singlebörse unterwegs zu sein. Wovon ich nichts wusste. Eines Tages teilte er mir mit, er hätte sich mit einer anderen getroffen. Er war sich aber nicht sicher ob er überhaupt etwas von ihr wolle. Daraufhin habe ich sofort einen Schlussstrich gezogen.
Ich meinte, er könne das jetzt in Ruhe ausprobieren, was er von ihr wolle aber ohne mich.

Er war sehr traurig, versuchte noch zurückzurudern. Aber er meinte auch für eine Beziehung mit mir würden seine Gefühle nicht reichen. Er wollte mich als Freundin behalten.

Das lehnte ich ab. Allerdings habe ich ihm vor einer Woche geschrieben, dass es mich doch freuen würde, wenn wir irgendwann auf freundschaftlicher Basis zueinander finden könnten.
Er meinte das könnten wir gern machen. Seine Nachricht klang aber eher kurz angebunden und gleichgültig.

Auf Facebook sehe ich, dass er mit der anderen in regem Kontakt steht (obwohl er noch zu mir meinte, es hätte doch nicht gefunkt von seiner Seite aus).

So, das war dann schon unsere Geschichte. Seitdem ist wieder Funkstille und ich weiß, dass er sich von sich aus nicht mehr bei mir melden wird. Auch nicht auf freundschaftlicher Basis.

Er ist einfach weg aus meinem Leben. Und mein Schneckenhaus ist wieder dicht, denn ich weiß, dass es nur die seltene Kombination an Charaktereigenschaften und seinem Aussehen, dass mich sehr faszinierte, war, was den Schutzwall zum kurzzeitigen Einsturz gebracht hat.

Es geht mir langsam ein bisschen besser aber ich bin noch wie eingefroren. Ein Zustand, den du sicher kennst. Ich habe kein Zutrauen in die Zukunft, dass ich mich jemals wieder verlieben werde.
Es war so eine intensive Zeit mit ihm. Ich vermisse unsere Gespräche, seine Verrücktheit...
Es quält mich den lieben langen Tag. Wir haben jeden Tag uns darüber ausgetauscht, was den anderen so bewegt. Und nun ist es still.
Ich kann das noch sehr schwer akzeptieren, wie ein Mensch so aus dem eigenen Leben verschwindet. Mit Verlust hatte ich immer schon Probleme. Das fällt niemandem leicht aber einige gehen damit deutlich besser um.

Wir haben eine Weile zusammen gekämpft. Er und ich. Und manchmal fühlte es sich nach Sieg an.
Jetzt kämpft halt jeder wieder für sich allein. Das zerreißt mich grade. Ich vermisse ihn so schlimm.

Danke für das Lesen dieses Romans

31.12.2016 00:47 • #24


S
Liebe Mitzi,

aus Deinennen Worten und Eurer Geschichte spricht so viel Leid, aich schon während der Beziehung, wie bei mir, und zugleich das Gefühl, dieses ganz Besondere in Deinem Leben gehabt zu haben. Ich kenne diese Ambivalenz sehr gut und es tut unheimlich weh.

Wenn er schon nach einer neuen Frau Ausschau gehalten hat, ist das mehr als verletzend und auch nur wieder eine Art der Flucht, vor seiner Unfähigkeit, die Schwierigkeiten in seinem Leben selbst zu bewältigen. Ich glaube aus einer großen Liebe kann nicht einfach so Freundschaft werden. Ich hätte ihn auch gerne weiter in meinem Leben, ein Lebenszeichen, aber letztlich würde ich mich nur selbst betrügen. Das Endgültige zu akzeptieren, fällt mir auch so schwer. Ich konnte mit vielen Verlusten bis heute kaum umgehen.

Du hast absolut Recht, eine Beziehung, die einen auszehrt und auffrisst, lässt keinen Raum mehr für einen selbst.

Ich möchte so gerne spüren, dass es heilt, dass Ruhe einkehrt, und dass ich eines Tages wieder mein Herz öffnen kann. Aber an dem Punkt bin ich leider nicht.

War es Deine erste Beziehung? Hast Du Familie und einen Freundeskreis um Dich?

Ach liebe Mitzi, eigentlich sind wir viel zu kostbar, um im Schneckenhaus zu sitzen, und eine Mauer um uns zu ziehen. Aber ich verstehe es so gut!

Bitte melde Dich wieder, gerne auch per PN und komm erstmal gut in das Neue Jahr!

Dein skygirl

31.12.2016 12:13 • #25


S
Flashback, Erinnerungsflash.

Heute im Bus saß ein Mann, offensichtlich volltrunken. Torkelte umher und ließ sich schlafend mit einer Tasche voller FLaschen auf dem Sitz nieder.

Das Klirren des Glases tat mir auf ein mal weh, fuhr mir durch die Glieder. Ich betrachtete ihn und sah auf einmal Dich. Wie oft habe ich kistenweise leere Bierflaschen entsorgt und spürte immer mehr von Deinem Drang danach. Doch die Liebe wollte das erst nicht wahrhaben und dann Dich retten.

Als ich diesen Mann sah, sah ich Wie Du mich im März mach dem Eingriff im Krankenhaus abgeholt hast. Du warst total überdreht und ich müde und erschöpft. Ich wollte die Frage nichr mehr stellen: D., hast Du etwas genommen? Ich wusste es. Auch als ich so angeschlagen war und Dich gebraucht habe, hatte die Sucht die Überhand über Dich. Im nächsten Moment batst Du jemanden im Bus bitte aufzustehen, für Deine Frau, die gerade aus dem Krankenhaus kommt. Es waren immerkt wieder zwei Gesichter, zwei Welten...

Ich habe die Enttäuschung und Schmerzen darüber lange weggedrückt. Liebe hält viel aus. Aber meine Grenzen habe ich weit überschritten.

In Deinem Gesicht verschwand all das Liebenswerte wenn Du drauf warst. Ich wollte das nicht mehr aushalten. Und auch wenn ich mich aus diesem Labyrinth aus Verletzungen befreit habe, existiert die Liebe zu Dir weiter. Zu dem Menschen hinter der Krankheit. Zu Deinem Kern. Ich hätte so gern mehr Zeit mit ihm verbracht!

11.01.2017 20:20 • x 1 #26


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