Trennungstagebuch - wie ich versuche Dich gehen zu lassen

Donnerstag 24.03.11 erster Tag nach der Trennung

Müßen leider noch zusammen wohnen, das macht alles sehr schwer, außerdem hält er die Distanz nicht, die ich ihm vorgebe, er sucht immer wieder den Kontakt, sowohl verbal, als auch körperlich. Er will mich verlassen, warum macht er es dann nicht?

Hallo,

schön, ein Trennungstagebuch. Gute Idee, sollte ich auch beginnen.

Zu Deiner Frage...vielleicht weil Trennungsgedanken nie klar sind? d.h. man zwar weiss das man nicht will aber gleichzeitig auch bedenken hat und am liebsten auch bleiben würde, wenn man lieben würde?

Ist bestimmt was Wahres dran, wobei ich auch schonmal jemanden aus diesem Grund verließ und da war ich mir klar, klar, klarer ging nicht vorher hätte ich es nicht getan, das ahbe ich einmal gemacht jemanden verlassen, den ich noch liebte und dann gings sehenden Auges ins Unglück, aber das ist bestimmt eine Typenfrage.

Hier kommt hinzu, daß er unter Depressionen leidet und es ihm im Moment schlecht geht, insofern ist eigentlich der ganzen Familie nicht klar, ob er tatsächlich nicht liebt oder das nur Symptom seiner Krankheit ist, das war schon öfter der Fall, daß er sich dann zurückzieht oder flüchtet in die Idee irgendetwas zu verändern nur, um seiner Krankheit zu entkommen, der er nicht entkommen kann...

Naja, soll ehrlich gesagt auch nicht meine Sorge sein, ich ärgere mich ein wenig, daß ich überhaupt schon wieder darüber nachdenke.

Ich hab auch echt genug mitgemacht, jetzt bin ich mal dran. Dumm ist nur, daß ich ihn so sehr liebe, ich kann selbst den Zustand jetzt, ich bin im Schlafzimmer, er im Wohnzimmer kaum ertragen.

Alles Liebe!

Ich hab mir gestern abend noch was zu Essen gemacht, ob die Nudeln gesalzen waren vom Salz oder meinen Tränen weiß ich nicht so genau. Kennt ihr das wenn man in den Topf starrt und darin herumrührt, dann bekommt man ganz eigenartige Gedanken...

Mein Ex kam gestern nach Hause, fand meinen Abschiedsbrief, weinte bitterlich, kam zu mir sagte es sei ein wundervoller Brief, aber er könne jetzt nicht darüber reden die Tage rauben ihm die letzte Kraft, ich sagte der Brief sei keine Anregung zu einem Gespräch, sondern ein Abschluß, er brauche sich keine Sorgen machen. Heut abend fahr ich zu meinen Eltern...alles planen und dann sehen wir mal weiter.

Habe entschieden nicht die Arbeit zu wechseln und aus der Stadt zu meinen Eltern zu fliehen. Ich habe hier großartige Freunde, einen Stall für mein Pferd, wie ich ihn mir immer gewünscht habe, arbeite mit einer Trainerin, die uns sehr gut tut...all das müßte ich mir neu suchen.

Es kann doch auch irgendwie nicht sein, daß jetzt alles durchtrieben ist...

Für ihn mußte ich immer stark sein und diszipliniert und jetzt, wo er gesund ist, ist es genau das was er mir vorwürft. Du und Deine Familie, ihr seid alle so stark, diszipliniert und unabhängig, da kann sich jeder Mann nur neben Dir fühlen, wie der letzte Ar..

Es hilft ja nichts, jetzt muß ich irgendwie sehen, daß ich diese Stärke nutze um mich an den Haaren aus den Trümmern zu ziehen.

Das muß doch irgendwie gehen...mein Leben war doch nicht nur lebenswert, weil er darin vorkam.

Habe mir 3 Wohnungen ausgedruckt, die zum 01.04. beziehbar sind, ich hoffe, daß irgendwas davon klappt, hier bei meinen Eltern geht es mir gut, aber zu Hause, wenn ich unser ganzes Leben da sehe...wir sind erst vor 6 Monaten eingezogen, haben alles selbst renoviert. Die Farben haben wir mühevoll gemeinsam bestimmt, alles ist an seinem Platz und spiegelt unsere Beziehung bis vor 3 Wochen wieder, das zerreißt mich...

Eben kam er tatsächlich in mein Zimmer unser altes Schlafzimmer und wollte, daß ich heute vormittag mit zu unserem Vermieter fahre um dort die Kündigung auszusprechen ihm sei das so unangenehm.

Abgesehen davon, daß ich keine Zeit habe...nö...er hat uns in die Lage gebracht, jetzt soll er sich auch kümmern. Hatte ihn eigentlich eh gebeten das bereits am WE zu regeln, die Mietkaution gehört meiner Ma und die will sie wieder haben und zwar fix!