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Über das Kämpfen

L
liebe @KBR

danke fuer diese worte...sie haetten von mir sein koennen...besonders

Zitat von KBR:
Für manche Menschen gibt es den oder die Richtige nicht.


und

Zitat von KBR:
Man muss auch die Fähigkeit haben, geliebt zu werden. Ich habe sie offenbar nicht. Ich habe keine Ahnung, wie man das macht und ob man das aktiv machen muss oder ob das von selbst passiert.

19.07.2017 17:02 • x 2 #601


K
@JungeRoemer
@aquarius2
@luchadora

Danke für Eure Beiträge. Nun frage ich mich: was schließen wir daraus? Dass wir alle ganz schön normal sind? Dass wir alle ganz schön kaputt sind? Dass das ein Phänomen unserer Altersgruppe zu sein scheint? ....

@JungeRoemer

In diesem Fall ist das Lahmen nicht das Schlechteste, oder?

20.07.2017 19:37 • x 2 #602


A


Über das Kämpfen

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K
Vorwärts - Rückwärts
Wer Zeitung liest, kommt an Veranstaltungshinweisen nicht vorbei. Das führt dazu, dass ich ziemlich genau weiß, was wir jeweils vor einem Jahr gemacht haben. Dann drückt etwas auf den Play-Knopf in meinem Kopf und das Erinnerungskino geht los. Meist kann ich das unterbinden. Manchmal will ich das nicht, weil ich auf der Suche nach Spuren bin. Immernoch.

Ich mag diese Veranstaltungen in diesem Jahr nicht besuchen. Festivals. Straßenfeste .. ohne mich. Es streut Salz. Es tut weh. Es drückt mich nieder.

Die Wildpferde galoppieren dann wieder im Inneren und stoßen an die Begrenzung meines Körpers wie in einem zu kleinen Gehege, in dem sie umher getrieben werden. In ihrer Galoppade durchqueren sie im Zickzack meinen Körper. Galoppieren, stoppen, wenden .. immer wieder, bis ich sie weggeatmet bekomme.

Ich traue nicht mehr - weder anderen noch mir.

Insgesamt geht es vorwärts und zurück. Es nervt.

21.07.2017 22:39 • x 1 #603


aquarius2
Glücklicherweise war ich nicht auf so vielen Festen und Festivals, aber im August hat er Geburtstag und im September ich, an unseren Geburtstagen haben wir es doch geschafft uns Zeit nur für uns freizuschaufeln, diese Zeit haben wir beide sehr genossen. Er hat mich neulich mal gefragt, ob ich der Meinung bin, das mit den Kindern hat unsere Beziehung kaputt gemacht, hat es nicht, nicht die Kinder haben sich wie ein A....loch benommen.
Strassenfeste und so werde ich auch weitestgehend meiden, die Sicherheitskontrollen gehen mir auf die Nerven, ich verstehe es ja und will sie nicht abschaffen, aber ich mag nicht zu einem Konzert gehen 125 für die Karte zahlen außer Schlüssel, Minigeldbörse und Handy nichts mitnehmen dürfen, für Getränke Schwarzwaldpreise zahlen und dann ewig an der zu wenigen Toiletten anstehen.
Da gehe ich lieber in die Oper, macht mehr Spass auch wenn ich oft mit ihm da war...
Hast du nicht mal Lust, was ganz anderes zu machen, was du weder alleine, noch mit ihm gemacht hast?

22.07.2017 13:17 • #604


K
@aquarius2

Tja, die Geburtstage! Meiner hat nächsten Samstag Geburtstag. Letztes Jahr feierten wir seinen 50. Geburtstag. Das war sehr besonders für uns beide. Darum habe ich am Samstag etwas vor, wobei ich ihn ganz bestimmt nicht treffen werde. Ich gehe zum Eiscreme-Festival, sofern alles klappt. Er mag nämlich kein süßes Zeug. Ich aber schon!

Das Doofe ist, dass ich ihn total (gerne) an meiner Welt habe teilhaben lassen. Alles, was ich mag, hat er (gerne) mitgemacht und kennenlernen wollen. Umgekehrt auch. Da mich im Laufe der Beziehung nichts gestört, aber alles glücklich gemacht hat, habe ich keine schlechten Erinnerungen sondern dauernd diese Flashbacks, die mich an schöne Zeiten erinnern. Das macht mich traurig. .

Aber ja, neue Erfahrungen sind angesagt. Ein Teil davon war das Tattoo. Kleine Auszeiten sind geplant. Ich habe neue Leute kennengelernt. Der neue Job wartet und wird mich auch zu früheren ekannten/Kollegenzurückführen. Das kann spannend werden. Die Wohnung erfährt Veränderungen. Sport wird aufgegleist usw.

Hier habe ich noch gar nicht so viele Kontrollen wahrgenommen.

Sagt man das so bei Euch? Schwarzwaldpreise?

Ob die Situation mit den Kindern die Beziehung kaputt gemacht hat?! Ohne Worte!

22.07.2017 13:43 • #605


aquarius2
Zitat von KBR:
Sagt man das so bei Euch? Schwarzwaldpreise?

Ob die Situation mit den Kindern die Beziehung kaputt gemacht hat?! Ohne Worte!
_________________


Schwarzwaldpreise stammt eher aus meiner alten Heimat...

Ja und er gibt immer den anderen die Schuld, wenn nicht mir, dann den Kindern, dabei waren die immer lieb und nett zu mir. Die Enkel sehe ich auch oft, auch den Urenkel, süüß. Auch seine Freunde und Beannten reden mit mir, wenn wir uns mal begegnen. Alle fragen mich, was denn los gewesen ist und sehen das Verhalten seiner Noch-Frau nun etwas differenzierter, nicht das ich sie in Schutz nehmen will...

Aber gut, dass wir nichts so spezielles gemacht haben, das mir durch die Trennung verleidet wird, weil ich es mit ihm gemacht habe. Das was ich ohne ihn nicht mehr mache das habe ich bisher wenig vermisst, wenn man die Ausflüge in die Jagdhütte und an den See mal außen vor läßt.
Gut, ich habe wenige Freunde und Bekannte, die eigene Pferde haben, oder in eigenen Segelbooten in den Seen von Oberbayern segeln, oder in jede Location in M.....n kommen. Man kann nicht alles haben.

22.07.2017 14:02 • x 1 #606


S
Eben auf dem Nachhauseweg hat es mich mal wieder erwischt. Wie bei Dir KBR das Erinnerungskino. Und dann das verzweifelte Weinen, auch jetzt noch. Die vielen eingebrannten Dinge. So viel ist mir ans Herz gewachsen. Du hattest vermutet und so denke ich auch, dass sein liebevoller Umgang und und und (für mich) etwas ganz Besonderes und noch nicht Erlebtes war und für ihn Gewohntes. Ich hänge noch daran fest (Abhängigkeit?). Die Verbindung fühlt sich so absolut an.
Trotz allem blieb mir vor Monaten nichts anderes übrig als die Beziehung zu beenden (die andere Seite: viel emotionaler Druck und viele inakzeptable Äußerungen, ich wurde krank).
Was hilft? Gesprächsgruppen, Yoga, neue Kontakte, Sauna mit warmherzigen Stammgästen, Therapiegespräche, Telefonate, Einladungen annehmen, raus aus der Wohnung, Training, Bewegungsgruppen mit Musik, Besuche mit vertrauten und erfüllenden Gesprächen, Lesen im Café, Autofahren mit Hörbüchern, auch mal Fernsehen, ...
Danke, dass ich hier seit Wochen lesen konnte (war auch Trost).

Hier noch eins meiner Lieblingsgedichte:

Ich zog dich aus der Senke deiner Jahre
und tauchte dich in meinen Sommer ein
ich leckte dir die Hand und Haut und Haare
und schwor die ewig mein und dein zu sein.

Du wendetest mich um. Du branntest mit dein Zeichen
mit sanftem Feuer in das dünne Fell.
Da ließ ich von mir ab. Und schnell
begann ich vor mir selbst zurückzuweichen

und meinem Schwur. Anfangs blieb noch Erinnern
ein schöner Überrest der nach mir rief.
Da aber war ich schon in deinem Innern
vor mir verborgen. Du verbargst mich tief.

Bis ich ganz in dir aufgegangen war:
da spucktest du mich aus mit Haut und Haar.

P.S. War mir wichtig war: Ganz unzensiert schreiben.

22.07.2017 15:36 • x 1 #607


K
@schwanenblume

Nun hoffe ich, Du liest auch das:

Ich weiß nichts über Dich - weder Dein Alter noch etwas mehr als Du preis gibst über Deine Geschichte -, aber es scheint Parallelen zu geben. Daher fühle Dich verstanden, wenn auch Dein Weg noch andere Wendungen gegen Ende genommen hat als meiner. Auf jeden Fall wird Dein Verhalten gesund gewesen sein. Denn sonst hättest Du Dich nicht getrennt.

Es gibt in meinem Umfeld Vermutugen, dass auch ER sich verändert hätte, wenn es länger gedauert hätte mit uns. Das ist möglich, doch ich habe keine Anhaltspunkte, das zu glauben. Darüber nachzudenken, wie eine Fortdauern der Beziehung ausgesehen hätte, ist müßig, denn weder werde ich es erfahren, noch möchte ich es wiederaufleben lassen. Was also bleibt? Es sind die Erinnerungen.

Ich danke Dir für das wunderschöne Gedicht. Von Ulla Hahn?! Erstaunlich, dass ich es nicht kannte oder nicht erinnere.

Mögen Deine Tränen versiegen. Manchmal glitzert es darunter ja trotz allem ein bisschen . Vielleicht ist das die Zukunft.

22.07.2017 16:33 • #608


K
Der Vollständigkeit halber
Ich träumte die letzten beiden Nächte wieder von ihm. Wir waren beide Male ein Paar.

Die vorletzte Nacht war sehr unruhig. Ich wachte wohl stündlich auf.

Die letzte Nacht war okay. Ich wachte gegen 5 Uhr mit einem wohligen Gefühl auf, den ich bekam im Traum all die Zärtlichkeiten, die ich so vermisse. Ich kann sie quasi noch spüren. Aber dennoch ist klar: Unter keinen Umständen wird es ein Zurück geben. Ein merkwürdiger Zustand. Ein etwas wehütiger, aber sehr klarer Zustand.

23.07.2017 05:22 • #609


K
Es schleicht aus
Ich habe das Bedürfnis etwas Bedeutsames und Berührendes zu schreiben. Etwas, das alles in Stein meißelt und damit konserviert und für meine persönliche Ewigkeit erhalten bleibt, um dann abzuschließen.

Aber mir fällt nichts ein. Es schleicht sich einfach nur aus.

Rückschritte gibt es, Blitzerinnerungen, die mir kurz die Luft zum Atmen nehmen und auf die Brust drücken. Dann schleicht es weiter.

Heute habe ich wieder wehmütige Erinnerungen an letztes Jahr, als er mich über die Tourentwicklungen auf dem Laufenden hielt, wenn ich noch arbeitete. Seit Beginn der Tour begleitet mich immer mal die wieder die Frage, ob er jetzt wohl auch vor der Glotze sitzt und mal daran denkt, wie es war. Ob er daran denkt, dass wir uns vielfach für das Gleiche interessierten und das wir irgendwo dort Urlaub machen wollten, wo die Tour entlang führte. Erfahren werde ich es nicht.

Es gibt so vieles, was ich nicht erfahren werde und einiges, das ich gar nicht erfahren möchte.

Es schleicht sich aus.

23.07.2017 19:01 • #610


W
Wahnsinn!
Ohne dich zu kennen, weiß ich, dass du die Kraft hast das alles durchzustehen! Deine Worte sind so kraftvoll und berühren mich zutiefst!
Mein power-Spruch: Towanda, wir schaffen alles!
Danke, dass diesen Brief ins Forum geschrieben hast!

23.07.2017 19:33 • x 1 #611


K
@wolke86 Danke für Deine Worte.

Wir Menschen sind wohl so, dass wir schaffen, was wir schaffen müssen, auch wenn es sich mitunter gar nicht so anfühlt.

Du hast auch eine Entscheidung getroffen, die von großer Kraft und Voraussicht zeugt. Manchmal wendet sich das Leben doch noch unerwartet und bietet neue Möglichkeiten. Möge sich schnell beweisen, dass Deine Entscheidung richtig war.

24.07.2017 08:59 • #612


K
Erkenntnisse des Tages
Ich habe immer noch diese kurzen Momente, in denen es mir aufgrund eines Erinnerungsblitzes plötzlich körperlich ziemlich schlecht geht. Das lässt recht schnell wieder nach, aber bisher fand ich das relativ erschreckend; wenn auch nicht beängstigend im gesundheitlichen Sinne. Eher war ich mir gegenüber kritisch, dass es immer noch so heftig ist von Zeit zu Zeit.

Doch heute kam mir die Erkenntnis, dass ich es aus dem folgenden Blickwinkel betrachten sollte:

Diese besonders schlechten Momente kann ich nur haben und so intensiv empfinden, weil es eben vermehrt auch weniger schlechte Momente gibt.

Was heute auch noch wichtig war:

Es scheint klug gewesen zu sein, mir bewusst ein Trauerjahr zu geben. Das lässt mich auch nach einem halben Jahr noch relativ gelassen auf die die Tatsache schauen, dass mir das mehrfach in der Nacht und am Tag geschieht.

Wenn es früher vorbei ist, umso besser. Wenn nicht, ist das auch okay.

24.07.2017 21:26 • x 2 #613


aquarius2
Zitat von KBR:
Eher war ich mir gegenüber kritisch, dass es immer noch so heftig ist von Zeit zu Zeit.


Das ist doch nur menschlich! Bei mir war es ja von vorneherein so, das diese Beziehung keine Chance hatte, immer wieder was neues, erst war ich beziehungsunfähig, dann war mein Schichtdienst schuld, dass wir nie was zusammengemacht haben, nie er. und nun bin ich schuld, dass er so einsam ist und sooo unglücklich und mit der Gesamtsituation unzufrieden.

Zitat von KBR:
Es scheint klug gewesen zu sein, mir bewusst ein Trauerjahr zu geben.


Nein trauern werde ich nicht. Morgen fahre ich zu meiner Mutter und habe auch die ganze Zeit kein Internet, außer ich gehe zu meiner Schwester und den Neffen ins Haus, aber das werde ich wahrscheinlich nicht tun, weil ich auch so genug zu tun habe.

26.07.2017 08:45 • #614


K
3001 Beitrag
Ich muss nicht ganz bei Trost sein ...

Will jemand nen Sekt?

Man muss die Feste ja feiern, wie sie fallen!

26.07.2017 09:28 • x 3 #615


A


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