Um die Liebe kämpfen?

E
:'(Vor 2 Monaten hat mir mein Freund aus heiterem Himmel und durch einen recht snderbar versteckten Brief mitgeteilt, daß er keine Hoffnung mehr für uns sieht.
Wir hatten eine irrsinnig turbulente Zeit hinter uns, sind seit gut einem Jahr zusammen (beide erwachsen, also keine Teenie-Liebe, er 45 ich 35), haben uns so tierisch verliebt, daß wir nur noch geschwebt sind und nach 6 Monaten wollte er, daß ich bei ihm einziehe.
Ic war immer etwas bodenständiger als er, hab immer darauf gedrängt, doch alles langsam anzugehen, aber er war so verliebt, hat mich mit Liebesbeweisen überhäuft, durch die Blume sogar angekündigt, daß er mich heiraten will, das hat mich ein wenig bedrängt und ich bin öfters mal am Zweifeln gewesen, ihm gegenüber, ob das alles so richtig ist. Aber er hat mir immer wieder versichert, wie sehr er mich liebt etc. und ich habe für ihn sogar meinen Mann (Ehe war am Ende) und meine beiden Kinder verlassen, die natürlich oft zu Besuch waren.
In seinem haus lebt auch seine 19-jährige Tochter samt Freund, was ich ein bißchen schwierig fand, weil sie ungefragt überall aufräumt, Sachen wegscmeißt und umstellt, sodaß ich mir teilweise wie ein gast vorgekommen bin.
Dann haben wir gleich nach dem Einzug erstmal sein Schiff renoviert, da hab ich jede Menge Arbeit reingesteckt, dann bin ich krank geworden (Leukämie) und war dauerschlapp und grantig. Alles egal. Er macht also aus heiterem Himmel Schluß, benahm sich aber total zwiespältig. Mal ganz lieb und fürsorglich, mal nur stoffelig.
Jetzt ist natürlich von seiner Seite aus klar, ich soll ausziehen, aber ich finde nix (München!!) und so vegetieren wir seit 2 Monaten nebeneinander her. Er verweigert jedes Gespräch über seine Gründe. Sagt nur was von es sei so ein gefühl und es gäbe Hinweise, es wäre richtig. Ich hab versucht zu kämpfen, hab ihm Briefe geschrieben, versucht mein manchmal abwehrendes Verhalten zu erklären, ihm versichert, daß ich ihn liebe. Ich meine es war für uns beide eine Begegnung der 3. Art, sowas hatte ich noch nie, so eine Übereinstimmung in den wichtigen Bereichen, optisch zieht er mich an, er hat seine Schattenseiten, klar, aber das muß man abwägen und die Zeit mit ihm war einfach nur wunderschön und gut.
Jetzt hab ich ihn mir gestern geschnappt und wollte ein Gespräch, nachdem ich ihn jetzt 3 Wochen lang in Ruhe gelassen habe. Aber er sagt nur Ich weiß schon was Du hören willst und haut dann ab. Auf meine Anmerkung, daß es mir ja leid tut, daß ich immer noch hier wohnen muß, weil ich halt nix finde, obwohl ich vermute daß er schon die Stunden zählt, bis ich endlich weg bin sagt er nur lapidar wieso, hat doch gut geschmeckt und zeigt auf die Küche. Ar..
Langsam finde ich, daß wenn er schon drauf gedrängt hat, daß ich einziehe (die erste Frau außer seiner damaligen Ehefrau, die er geheiratet hat, weil sie schwanger war, die überhaupt mit ihm zusammenwohnt, das hat er bisher immer konsequent verweigert) und ihm jetzt meine Nase nicht mehr gefällt, dann muß er halt warten, bis ich wirklich die Wohnung finde, die mir auch gefällt.
Aber ich will ihn eigentlich dazu bewegen, nachzudenken, daß man so eine Liebe, wie wir sie hatten, doch nicht wegschmeißen darf, sondern dran arbeiten muß.
Ich hab ihn sicher verletzt mit meinen Zweifeln, aber er muß doch auch mal verzeihen können. ich hab meine Lektion gelernt, er wohl nicht Er ist nämlch bekannt dafür, daß er die Frauen ins offene Messer rennen läßt und hat sich geschworen, das nie wieder zu machen - tja....

Aber was soll ich tun? Die Stimmung im haus ist fast unerträglicvh. Wir sclafen ja auch noch in einem Bett, ohne daß irgendwas passiert, natürlich.

Uff.... so getroffen hat mich ein Mann noch nie... heul.

21.09.2001 14:04 • #1


E
hallo!
also, so aus der distanz heraus kann ich dir wirklich nur raten, das weite zu suchen. du musst da raus, und zwar ganz schnell. wenn du keine wohnung findest, kannst du dann nicht übergangsweise zu freunden ziehen?
die situation verschlimmert sich meiner meinung nach mit jedem tag, den du da bleibst. dein lebenspartner ist ganz offensichtlich nicht an klärenden gesprächen interessiert. (wohl aber an deiner kochkunst...) damit bist du ganz klar in der opferrolle. und diese rolle ist 1. nicht gesund und 2. alles andere als attraktiv! wenn ihr überhaupt noch eine chance haben solltet (möglich ist alles), dann nur, wenn DU aus der rolle des bittstellers herauskommst. du hast doch alles getan! wenn er nicht reagiert, musst DU reagieren! er konfrontiert dich mit seinen entscheidungen - dreh den spiess um! durch bitten und betteln wirst du ihn nie zurückbekommen. mitleid ist keine basis. ich finde, er hat den bogen überspannt. wenn er an der beziehung hängt, dann wird er zu DIR kommen müssen - nicht umgekehrt. und das wird er nur dann tun, wenn du gehst und unabhängigkeit demonstrierst. er muss erst merken, was er verliert. und wenn er mit der beziehung abgeschlossen hat, ist es sowieso das einzig wahre, (meiner meinung nach), den kontakt vorerst vollständig abzubrechen - zu deinem eigenen schutz. also, wie auch immer die würfel fallen: du musst jetzt deinen eigenen weg gehen.
ich weiß selbst sehr gut, wie schwer das ist. meine beziehung ist nach 5 jahren vor 2 monaten zu ende gegangen...

alles gute
mira

21.09.2001 14:39 • #2


A


Um die Liebe kämpfen?

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E
Hallo Michaelsbraut,

ich kann Mira nur zustimmen. Im Grunde ist egal, was passiert ist. Wer von euch für was auch immer die Ursache ist - wer Schuld ist. Sein Verhalten ist nicht konstruktiv und auch nicht partnerschaftlich. Wäre schon möglich, dass er eine Art Neurose hat, was sein Bedürfnis, geliebt zu werden angeht. Und er dann an einen Punkt gerät, wo er sich verschliesst und man sich den Kopf einrennt. Aber wenn ein Mensch derart unreif und egoistisch mit einer Beziehung und dem Partner umgeht, spielen die Ursachen hierfür kaum eine Rolle. Entweder ist er bereits an dem Punkt, wo er abgeschlossen hat oder er fühlt sich auf überhebliche Weise in der besseren Position, weil er sich zu sicher ist, dass er fast tun kann, was er will. In solchen Krisenzeiten ist es oft so, dass einer der Partner um so emotionaler wird, während der andere kühl und taktierend ist. Und je kühler der eine wird, desto emotionaler wird der andere. Das Resultat so einer Konstellation steht dann eigentlich schon vorher fest.
In existentiellen Beziehungskrisen muss man sehr auf sich achten. Und sich nicht aus Liebe (= in dem Fall VERLUSTANGST) in eine Opferrolle zu bringen bzw. bringen zu lassen.
In Deiner Situation ist es noch eine zusätzliche Belastung, im gemeinsamen Bett zu schlafen bzw. in der gemeinsamen Wohnung zu leben. Es verschlimmert alles und hindert einen selbst, sich seelisch zu befreien. Abstand ist sehr wichtig. Egal, wie es weitergeht. Sei es, dass er bereits abgeschlossen hat und Dich nur noch ausnutzt oder mit Dir spielt, oder ob er selbst darunter leidet und Verlustängste hat, aber nicht damit umgehen kann und sich nur so kühl und gleichtültig gibt.
Er muss noch einiges begreifen und sein Verhalten deutlich ändern, sollte er an Dir und der gemeinsamen Zukunft festhalten wollen. Aber Du solltest Dich mit der Möglichkeit anfreunden, dass es unmöglich ist bzw. nicht passieren wird. Gerade deshalb musst Du dringend Land gewinnen. So wie der verletzte Löwe, der in eine Höhle kriecht, um seine Wunden zu *beep*. Denn verletzt ist er eine leichte Beute.

Viel Erfolg

Hubi

27.09.2001 07:35 • #3


E
Danke für Eure Antworten, ich bin tatsächlich gegangen, am Boden zerstört, liebe ihn und er tut mir auch noch leid, obwohl er sich so daneben benommen hat!!!!

Hier unser letzter Dialog, ich habe keine Ahnung, was sein verhalten bedeuten soll:

Ich: Wenn ich die Reklameschilder runternehme, bleiben Dir Löcher in den
Wänden
Er: Kann man drübermalen
Ich: Ich kann Dir aber noch nicht versprechen, wann genau diese Löcher
entstehen
Er: Was soll denn das heißen
Ich: ironisch: lebenslanges Zusammenleben - grinst. Er schaut entsetzt. Dann
wieder ich:(auf den Wogen der aufgestauten Emotionen): Das heißt, daß ich es
eigentlich nicht einsehe, jetzt hier auf der Straße zu landen, nur weil Dir
meine Nase nicht mehr passt
Er: Das muß ich mir jetzt auf der Zunge zergehen lassen
Ich: ich sags gern nochmal, wiederholt den Satz
Er: 30.09. ist ausgemacht und ich erwarte, daß Du Dich dran hältst. Und wenn
das nicht geht, dann möchte ich bitte hören.
Sie: fassungslos, wie bitte? (guter Weg Bitte zu sagen, ohne es zu sagen)
Er: das hier war ja schließlich nicht für die Ewigkeit gedacht
Sie: da klangst Du aber mal ganz anders. Außerdem gehts nicht um Ewigkeit,
sondern bis ich eine Wohnung gefunden habe.
Er: das war alles nicht so ernst gemeint. Wir haben eine Vereinbarung und Du
willst dich nicht dran halten.
Sie: weißt Du was, wenn ich Dir schon so zuwider bin, dann bin ich morgen
weg.Er: grämt sich, heult fast. Sagt: für mich ist das doch auch ein Drama
Sie: streicht über seine Wange.
Er geht. Sie packt.
Er kommt wieder, gegen 20.30 Uhr, sieht die ganzen Kartons, schreitet sie mit
versteinerter Mine ab, wirkt verstört. Sagt: Da hast Du ja ganz schön Gas
gegeben.
Ich: das wolltest Du doch
Er: letztendlich ja. Also ich geh jetzt, spiele morgen Tennis und seh Dich
dann.
Sie: wo gehst Du hin?
Er: schulterzucken
Sie: ist es jetzt so schlimm, den letzten Abend mit mir zu verbringen?
Er: es geht nicht um den letzten Abend, ich fühle mich nicht wohl.
Abgang.
Es bleibt eine versteinerte Moni und obiges Beispiel dafür, wie Dialoge nicht
funktionieren.
Im übrigen, liess er sich nicht mehr blicken. Hat sich also nicht mal von
mir verabschiedet.
Dafür hab ich alles in den Keller geräumt, was mir gehört. Das Schlafzimmer
ist jetzt recht kahl. Wird ihm aber auch wurscht sein.

Er hat sich auch seitdem (Sonntag) nicht gemeldet und ich weiß einfach nicht, was das soll, dann doch erschüttert sein, wenn er die Kartons sieht und einfach nicht mehr aufzutauchen.

Das blöde ist, ich hab noch irrsinnig viel Zeug da und will im Moment aber nichts hören und sehen von ihm.

Oh weh, angeblich wahre Liebe und dann so ein unwürdiges Ende, indem er auch noch behauptet, wäre alles gar nicht so ernst gewesen... heul.

27.09.2001 08:48 • #4


E
hallo moni,

tja, dieser dialog ist eigentlich keine überraschung, sondern sehr typisch für ein trennungsgespräch. ich hatte ähnliche gespräche. der ex versucht, sachlich zu sein und ja keine emotionen aufkommen zu lassen - man selber hingegen ist ständig kurz vorm heulen und jede unbedachte bemerkung trifft einen wie ein dolchstoss... trotzdem versucht man, haltung zu bewahren und den anderen mit diversen versteckten hinweisen und spitzen bemerkungen zum nachdenken zu bewegen. doch leider: ohne erfolg. denn fakt ist: der partner hat sich bereits mit der situation abgefunden. für ihn ist die trennung der einzige gangbare weg.
natürlich tut es auch dem ex irgendwie weh, die ehemals gemeinsame wohnung im stadium der auflösung zu sehen... auch der ex steht vor den trümmern einer gescheiterten beziehung - da tut auch ihm weh. aber eben auf eine andere art und weise. für ihn ist die trennung die lösung, und letzlich überwiegt diese einsicht - und die erleichterung darüber.
die tatsache, dass der ex-partner die flucht ergreift, also die wohnung verlässt und sich nicht mehr meldet, ist ebenfalls typisch und ein simples zeichen von selbstschutz. für ihn ist der fall erledigt und warum sollte er sich mit den unangenehmen nebenwirkungen belasten? warum sollte er dir beim packen zusehen? es würde das leiden (auch für ihn) nur verlängern. worüber soll man noch reden? es gibt nichts mehr zu sagen. die entscheidung ist gefallen, so hart es auch ist. glaub mir, ich habe das alles vor 3 monaten selber durchgemacht - ich weiß, wovon ich rede. ach ja, und was biestige bemerkungen vom ex angeht, zum beispiel es war ja eh nicht für die ewigkeit gedacht usw.: solche bemerkungen fallen deshalb, weil die exe nicht wissen, wie sie sonst mit uns umgehen sollen. motto: angriff ist die beste verteidigung. sie wollen keine tränen mehr sehen. mein ex hat mal zu gemeinsamen freunden gemeint:es ist mir lieber, sie hält mich für ein Ar., als dass sie mir ewig nachtrauert. tja, das sagt wohl alles.
tut mir leid, dass ich so nüchtern klinge, aber ich denke, so muss man die dinge einfach sehen.

alles liebe,
mira

27.09.2001 10:09 • #5




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