Unendlicher Schmerz

E
Hallo an Alle, denen es vielleicht momentan auch nicht so gut geht?! Ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Tag kommt, an dem ich einen kurzen Artikel auf dieser Website verfassen werde. Aber nachdem ich einiges über die Schicksale anderer Menschen gelesen habe, glaube ich HIER genau richtig zu sein. Ich befinde mich derzeit in der 4ten Woche der Trennung. Meine Freundin hat den Ostermontag dazu benutzt, um mir nach knapp 6 Jahren Beziehung zu erklären, dass sich mich nicht mehr liebt! BUMM!
Klar, wir hatten am Ostersonntag einen heftigen Streit über eine belanglose Kleinigkeit und haben deshalb lächerlicherweise 24 Stunden nicht miteinander geredet. Als ich mich dann am Ostermontag vertragen wollte, begann meine Freundin zu weinen und erklärte mir, dass alles keinen Sinn mehr habe, weil sie mich, wie schon gesagt, nicht mehr lieben würde. Es folgten einige Tage des Schocks in unserer gemeinsamen Wohnung, ich war überhaupt nicht mehr ansprechbar, und wusste überhaupt nicht zu realisieren, zu überleben. Also fuhr ich für einige Tage zu meiner Familie, doch der Schock ließ nicht nach. Ich kehrte zurück in unsere gemeinsame Wohnung, hoffte dass alles nur ein Alptraum sein würde, doch dem war natürlich nicht so. Also zog ich Hals über Kopf aus und vegetiere so vor mir hin. Alle meine Freunde, meine Familie möchten mir helfen, doch wie??? In mir ist eine, für mich zuvor unbekannte Leere, die kaum zu ertragen ist. Jeder Tag ist ein Überleben, ich stürze mich in Arbeit, doch auch das ist nicht einfach, denn meine, nun ehemalige, Freundin hat den gleichen Arbeitsplatz. TOLL!!!
Trotz allem bin ich froh festzustellen, dass auch in dieser, bisher schlimmsten Phase, meines Lebens, die Zeit vergeht! Doch wann heilt sie alle Wunden...???
Gibt es Menschen, die derzeit in einer ähnlichen, akuten Situation sind? Wie geht es Euch? Wäre schön von Euch zu hören!
Gruß
Marco Polo

05.05.2004 12:45 • #1


E
Hallo Marco,

habe mir dein Posting nun schon dreimal durchgelesen und immer wieder habe ich das Gefühl, daß da etwas fehlt.

Mit dem Streit kann ich gut verstehen!
Auch, daß man sich dann voneinander distanziert, um noch mehr Schaden abzuwenden. Aber niemand wacht morgens auf und sagt, daß er sich das ganze jetzt überlegt hat und er einem nicht mehr lieben würde. Mal ehrlich, da muß doch vorher auch noch etwas vorgefallen sein. Entweder häufen sich die Streitigkeiten oder es gibt keine Gemeinsamkeiten oder andere Dinge.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die gerne spekulieren aber der wahre Grund eurer Trennung scheint mir das nicht zu sein, was du geschrieben hast.

Es mag ja sein, daß man gewisse Veränderungen nicht sieht oder nicht sehen mag und bei einer sechsjährigen Beziehung, scheint mir das auch gar nicht so verwerflich.

Aber, aber.... ähm, da fehlt doch was?! Oder? ::)

Vielleicht denkst du noch mal darüber nach und schreibst den Rest auch noch.

Wünsche dir was.

Gruß





05.05.2004 14:55 • #2


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Unendlicher Schmerz

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M
Hallo ,

nein, Du hast natürlich Recht, man könnte meinen, dass etwas fehlt, aber vielleicht habe ich mich einfach nur umständlich ausgedrückt.
Die Entscheidung meiner Freundin schien schon lange in ihr gereift zu sein, der Streit am Tag zuvor war an sich überhaupt nicht mehr wichtig.
In den Tagen, nachdem meine Freundin mir mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sein möchte, habe ich sie immer und immer wieder nach den Gründen dafür gefragt. Und die Antwort war immer gleich, wie in einem schlechten Film. Ich hätte mich in den letzten 2 Jahren, in denen ich beruflich immens belastet war, zuwenig um ihre Bedürfnisse gekümmert und nicht gemerkt, wie oft ich sie verletzt hätte. Und das ist genau der Punkt, der mich wütend macht. Ich hätte das alles selbst merken müssen...! Vielleicht hat sie Recht, aber letztendlich müssen Dinge, die langfristig eine Bedrohung für eine Freundschaft darstellen könnten, sofort auf den Tisch gebracht werden. Damit hätte sie auch für mich verständliche Signale senden können, als es noch nicht zu spät war! Wenn man beruflich für einen Zeitraum so sehr angespannt ist, dann ist man (oder ich) vielleicht nicht sensibel genug, für die Partnerin. Aber das gibt es in anderen Beziehungen auch und die gehen nicht zu Bruch. Die größte Entäuschung, die einen jeden Morgen mit einer großen Übelkeit aufwachen lässt und nicht verfliegen will ist die, dass ich nie und nimmer daran gedacht habe, dass so etwas passieren könnte. Es war der Blitz aus heiterem Himmel für mich, insbesondere weil meine Freundin mich zu jeder Zeit bis zum Ostermontag so behandelt hat, als würden sie mich lieben. Für mich war (und ist leider bis heute noch) eine Zukunft ohne sie unvorstellbar. Und doch wird genau das passieren! Die Frage, die ich mir rund um die Uhr stelle ist die danach, wie ich mit dem Verlust umgehen soll. Ich weiss es nicht, der Schmerz frisst einen auf und ich bin ratlos! Trotzdem geht es immer weiter...
Gruß
Marco

05.05.2004 16:12 • #3


E
MarcoPolo, stell Deine Postings doch bitte ins Hauptforum, das ist übersichtlicher und Du bekommst auch sicher mehr Antworten.

05.05.2004 16:19 • #4


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Hallo Marco,

so liest es sich nun schon etwas transparenter, aber!

Ich hätte mich in den letzten 2 Jahren, in denen ich beruflich immens belastet war, zuwenig um ihre Bedürfnisse gekümmert und nicht gemerkt, wie oft ich sie verletzt hätte. Und das ist genau der Punkt, der mich wütend macht.

Wütend zu sein, ist vollkommen normal in dieser Situation, hilft aber nun leider auch nicht weiter.

Ich versuche mich die ganze Zeit in die Situation deiner Freundin zu versetzen und frage mich, was sie wohl so empfunden hat, für diesen Menschen, welchen sie ja nun mal geliebt hat.

Ich kann mir kaum vorstellen, daß Frau sich so schnell entlieben kann. Andererseits sind zwei Jahre ein langer Zeitraum und da entfernt man sich doch schon ziemlich rasch von einem Menschen.

Vielleicht hat sie Recht, aber letztendlich müssen Dinge, die langfristig eine Bedrohung für eine Freundschaft darstellen könnten, sofort auf den Tisch gebracht werden. Damit hätte sie auch für mich verständliche Signale senden können, als es noch nicht zu spät war!

Dazu kannst nur du etwas sagen. Ich kann dich nur fragen, ob sie das nicht getan hat und du diese Signale nur nicht zu diesem Zeitpunkt verstanden hast. Hin und wieder klingen Hilferufe nicht so und man kann und will sie auch nicht verstehen.

Wenn man beruflich für einen Zeitraum so sehr angespannt ist, dann ist man (oder ich) vielleicht nicht sensibel genug, für die Partnerin. Aber das gibt es in anderen Beziehungen auch und die gehen nicht zu Bruch.

Hm, ist das wirklich so? Gehen andere Partnerschaften unter diesem Druck nicht zu Bruch? Woher bist du dir da so sicher? Wenn du schreibst, daß du eventuell nicht sensibel genug für deine Partnerin warst, woher nimmst du dann die Sichtweise, daß andere Paare nicht an ihren Alltagsproblemen scheitern?

Aus meiner Erfahrung, scheitern mehr Beziehung an solchen Problemen, als ich jemals zu glauben vermocht habe. Heute habe ich die Sichtweise dafür, aber damals habe ich es so nie gesehen und ich denke, daß es vielen Menschen so geht.

Wenn du dich auf eine Sache konzentrierst, dann fehlt dir mitunter die Sichtweise für eine andere Sache.

Zudem legt man gewisse Aussagen anders aus und man ist sich nicht bewußt, daß da jemand um Hilfe oder Aufmerksamkeit gerufen hat.

Deine Ängste, Schmerzen und Sorgen kann ich gut verstehen, aber irgendwie, habe ich so ein Gefühl, daß es bei euch noch nicht so ganz zu Ende sein muß.

Ist natürlich schwer, so aus der Entfernung zu sagen, daß deine Freundin einfach nur mal Ruhe braucht und sich ihre Gedanken machen muß.

Aber auch da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, sie hat sich schon weiter von dir entfernt, als sie es dir sagt und spüren läßt, oder aber sie zieht sich zurück, um Zeit zum nachdenken zu haben.

Zudem wirst du ihr keine Garantie dafür bieten können, daß du in einem halben Jahr, nicht wieder in dieses Loch fällst.

Klingt für mich so, wie das klassische Mißverständnis.

Du stehst auf dem Standpunkt doch diese Dinge nur für sie getan zu haben, um ihr eine Sicherheit bieten zu können und sie fragt sich, warum du ihr keine Zuneigung und Aufmerksamkeit widmest und sie vernachlässigst.

Hm, und nun?

Da ist guter Rat teuer.

Rufst du sie jetzt an, oder schreibst ihr Briefe oder was weiß ich, dann fühlt sie sich vielleicht bedrängt. Unternimmst du nichts, dann könnte sie zu der Überzeugung kommen, daß Sie dir gleichgültig ist und ihr Gefühl richtig ist, daß Sie glaubt, daß du sie nicht mehr liebst. :P ::)

Ähm, da muß ich noch mal drüber nachdenken.
::)

Aber noch ist ja auch nicht soviel Zeit verstrichen.

Na, nun laß mal nicht gleich die Ohren hängen. ;)

Werde mich wieder melden.

Gruß





05.05.2004 16:53 • #5


M
Hallo ,

Danke für Deine zweite Antwort. Mit vielen Sachen hast Du wirklich Recht.
Allerdings gibt es in unserer Beziehung definitiv keine Hoffnung mehr. Ich habe in den ersten drei Wochen seit unserer Trennung alles versucht, um sie nicht zu bedrängen. Denn das Einzige, was sie immer wieder gesagt hat, war, dass sie Zeit braucht. Natürlich habe ich Hilfe darin gesucht, zumindest Briefe zu schreiben, denn darin habe ich kein Bedrängen gesehen, da sie die auch ungeöffnet wegwerfen kann. Am letzten Montag jedoch hat sie mir eindeutig zu verstehen gegeben, dass sie mir keine Hoffnung mehr machen möchte und dass sie in einigen Wochen das Land verlassen wird (sie ist Ausländerin). Und ich kann Dir sagen, wenn Du all die Gespräche in der letzten Zeit mitbekommen hättest und die UNFASSBARE Eiseskälte, in der meine Ex mit mir gesprochen hat, dann war mir klar, dass sie es ernst meint, und mir war in den Wochen vor dem letzten Montag immer klar, dass sie ihre Meinung nicht ändern würde.
Letztlich kann ich fast schreiben, was ich möchte, dass Alles ist momentan wirklich unglaublich. Der für mich bis dahin wichtigste und vertrauteste Mensch, behandelt mich in einer Art, von der ich in meinen schlimmsten Visionen nie geglaubt habe. Jeder Tag ist wie ein Film, einfach nicht zu fassen!
Gruß
Marc

06.05.2004 09:03 • #6


E
Hallo Marco,

denn darin habe ich kein Bedrängen gesehen, da sie die auch ungeöffnet wegwerfen kann.

Hm, hier liegt die Betonung wohl auf ICH hast du dich auch gefragt, ob sie daß auch so sieht und empfindet?

Natürlich hat man das Verlangen ihr zu schreiben aber wann hatte sie dann die Möglichkeit, sich mit der Situation des Alleineseins zu beschäftigen?

Je mehr du schreibst, um so mehr Informationen bekomme ich und auch jetzt, beschleicht mich so ein Gefühl, daß zwischen euch beiden noch etwas gravierendes vorgefallen sein muß.

Da deine Frau Ausländerin ist und ihr sechs Jahre zusammen seid und hier gemeinsam lebt, da frage ich mich doch, ob sich deine Frau schon immer hier wohlgefühlt hat. Was ist mit ihrer Familie? Was ist mit Heimat? Mit Freunden und sozialem Umfeld?

Am letzten Montag jedoch hat sie mir eindeutig zu verstehen gegeben, dass sie mir keine Hoffnung mehr machen möchte und dass sie in einigen Wochen das Land verlassen wird (sie ist Ausländerin).

Warum hat sie diesen Entschluß gefasst und was hat sie dazu bewogen?

Heimweh, Einsamkeit, soziale Isolation?

Ist Heimat nicht auch der Ort, an dem ich mich wohlfühle?

Bist du davon überzeugt, daß sie sich jemals hier in Deutschland wohlgefühlt hat? Und es dir nicht nur gesagt hat, um dich nicht zu verletzen?

Da packt doch niemand die Koffer und sagt, daß er dir und Deutschland nach sechs Jahren den Rücken kehrt.

Und ich kann Dir sagen, wenn Du all die Gespräche in der letzten Zeit mitbekommen hättest und die UNFASSBARE Eiseskälte, in der meine Ex mit mir gesprochen hat, dann war mir klar, dass sie es ernst meint,

Hm, ist so ein Verhalten, wenn man sich endlich zu einem Entschluß durchgerungen hat nicht verständlich?


Vielleicht fragst du auch mal danach, wie oft sie dir zuliebe, es unterdrückt hat und es verschwiegen hat, obwohl dieses Gefühl in ihr war.

Während du dich in die Arbeit gestürzt hast, hat sie vielleicht zuhause gesessen und ist vor Kummer und Schmerz zu grunde gegangen.

Sorry, ich spekuliere, aber irgendetwas scheint da noch zu fehlen.

Denke mal darüber nach.

Gruß

06.05.2004 12:16 • #7




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