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Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

E
Hallo Wuermchen,

zunaechst mal herzlichen Glueckwunsch zu Deiner Schwangerschaft. Ich weiss, dass ich mit den Glueckwuenschen etwas spaet dran bin :), aber ich habe Deine Beitraege gerade eben zum ersten Mal gelesen.

Das, was Du bisher geschrieben hast, und v.a. auch, wie Du es geschrieben hast (sehr vernuenftig und klar), gibt mir das Gefuehl, dass Du bisher wirklich alles richtig gemacht hast. Das verdient Bewunderung und ich wuensche Dir ganz viel Kraft und Mut, damit Du es schaffst, deinen Weg in dieser Art und Weise fortzusetzen. Deshalb, und auch, weil die anderen schon viel geschrieben haben, werde ich jetzt kaum etwas zu Deiner Beziehung schreiben.

Was Deinen Ex-Partner angeht: Wahrscheinlich sind seine Eltern zu einem Grossteil mit Schuld an seiner Verhaltensgestoertheit, aber genau genommen muss es fuer dich zunaechst mal egal sein, welche Ursachen sein neurotisches Verhalten hat. Fest steht, dass Du Dich vor seinem Verhalten schuetzen musst. Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass ich bei einer unerwarteten Schwangerschaft voellig anders als Dein Freund reagieren wuerde; trotzdem kann ich es prinzipiell verstehen, wenn jemand in einer solchen Situation vielleicht unangemessen reagiert, vielleicht nicht die Liebe zeigt, die er zeigen sollte, eventuell sogar ausflippt (im negativen Sinne), auch wenn ich ein solches Verhalten nicht gut finde; aber selbst im ersten Gefuehlsueberschwang darf eines nicht passieren: Dass er mit Selbstmord droht. Da ist fuer mich eine gewisse Tabugrenze ueberschritten, die man nicht ueberschreiten darf.
Umso schlimmer ist es, dass er selbst jetzt, nach laengerem Nachdenken immer wieder von Selbstmord redet. Du schreibst irgendwo, dass alle Dich als starke Frau bezeichnen, Du Dich aber schwach fuehlst. ABER:

- Es gibt Frauen, die haben die Krise, allein wegen ihrer Schwangerschaft, weil es Ihnen koerperlich und manchmal auch seelisch wegen der voellig neuen Situation nicht so gut geht.
- Es gibt Menschen, die stuerzen in ein tiefes Loch, weil sich ihr Partner von ihnen getrennt hat.
- Es gibt Menschen, die alle moeglichen Aengste durchstehen, denen es unheimlich schlecht geht, weil Ihnen jemand seinen Selbstmord angedroht hat.

Und all diese Einzelpunkte, die einen jeder fuer sich schon fertig machen koennen, kommen gerade bei Dir zusammen!! Meinst Du nicht, dass Du dann auch das Recht hast, Dich schwach zu fuehlen, obwohl du eine starke Frau bist?

Zum letzten Punkt noch eins: Soweit ich weiss, erfuellen Selbstmorddrohungen den Tatbestand der Koerperverletzung! Und das nicht ohne Grund.
Auch gesetzlich gesehen ist das Verhalten Deines Freundes also kriminell und nur durch kalkulierte Boesartigkeit oder psychische Krankheit zu erklaeren!
Zu Deinem eigenen Schutz solltest Du da ganz klar eine Grenze ziehen! Letztlich ist er fuer sich verantwortlich, auch wenn es Dir gefuehlsmaessig sicherlich schwer faellt, dich ganz von einem gewissen Verantwortungsgefuehl fuer ihn loszumachen.

Im uebrigen, nach dem, was Du ueber seine Eltern erzaehlt hast, ist es wahrscheinlich voellig zwecklos, mit ihnen ueber seine Selbstmordabsichten zu reden.
Du kannst, um sicherer zu werden, beispielsweise ohne Namensnennung bei der Polizei anrufen und darum bitten, dass Du zur entsprechenden Beratungsstelle (Polizeipsychologe oder so aehnlich - ich kenne die genaue Bezeichnung nicht, weiss aber genau, dass es eine geeignete Stelle dafuer gibt. Eventuell musst Du etwas hartnaeckiger sein, um an die richtige Stelle zu gelangen, ohne dass du irgendwelche Namen preis gibst) durchgestellt wirst, und dort um Rat fragen, wie man sich verhalten soll, wenn einem jemand anderes mit Selbstmord droht. Du koenntest auch eine Freundin oder Deine Eltern beauftragen, dieses Gespraech zu fuehren, wenn Du Dich selber nicht dazu in der Lage fuehlst (was ich sehr gut verstehen koennte).
Die Informationen, die Du auf diese Art und Weise bekommst, werden Dir auch mehr Sicherheit geben als alles, was ich Dir hier jetzt im Forum schreiben koennte, da ich erstens kein Fachmann bin, und zweitens hier alles anonym ablaeuft.

Ich hoffe und wuensche Dir, Dass du alles gut ueberstehst, und dass es Dir gelingt, das Schoene, was Du erlebst - es waechst ein neues Leben in Dir heran - trotz allem ein wenig geniessen kannst. Freu Dich ueber dass, was Du da jetzt schon in Dir hast. Freu Dich auf den Moment, in dem Du zum ersten mal fuehlen wirst, wie es sich in Dir bewegt!

Liebe Gruesse

Stefan

02.03.2002 14:07 • #46


E
Liebes Würmchen,

ich muss Stefan Recht geben, wenn er sagt, daß es absolut bewundernswert ist, wie Du Dich in Deiner Situation hälst. Die Probleme, die ich im Moment in meiner Partnerschaft habe, sind nicht annähernd so schwerwiegend wie Deine und ich bin trotzdem schon fast am Ende. Und ich kann ihn auch nur bestätigen, wenn er sagt, daß man in einer solchen Situation durchaus das Recht hat zu trauern und sich schwach zu fühlen. Alles andere wäre Selbstverleugnung. Trotz allem, vergiss nicht, was in Dir steckt. Es ist tief verborgen, im Moment. Aber es wird seinen Weg nach oben wieder finden.
Leider bin ich in meinen Beiträgen sehr kopflastig und schreibe sehr viel über ihn...warum er sich so verhält, usw...
Doch in einer solchen Situation fällt einem das Denken oft sehr schwer. Man fühlt so viel und so stark, daß einen die Emotionen überwältigen und den Blick für die Realität trüben. Wie Du selbst auch schreibst, Dein Kopf hat es verstanden, aber Dein Herz will einfach nicht. Dafür schreibe ich und wir alle. Und Du machst es uns möglich, weil Du Dich, wie Stefan auch schrieb, sehr klar äußerst. Und nochmal, das ist absolut bewundernswert!
Der Samstag ist vorbei und ich hoffe so sehr für Dich, daß er seine Sachen geholt hat, daß alles gut gegangen ist, daß dieser Teil endlich abgeschlossen ist. Das ewige Hin und Her, das so sehr an den Nerven zehrt. Das Sich-Zerrissen-Fühlen. Das muss ein Ende haben.
Sich schwach und klein fühlen, wie ein Nichts. Hilflos, verzweifelt... ich kann es Dir nachempfinden. Es ist so schwer zu ertragen, daß ich es nicht mal meiner schlimmsten Feindin wünschen würde.
Der Vorschlag von Stefan, sich an eine polizeiliche Beratungsstelle zu wenden ist sicherlich eine Überlegung wert und wenn es gar nicht anders geht, tu es. Möglicherweise könntest Du Dich als Verräterin fühlen, weil Du so schwere Geschütze auffährst. Aber das brauchst Du keineswegs. Er ist ein erwachsener Mensch und er sollte in seinem Alter gelernt haben, was man anderen Menschen zumuten darf und was nicht. Du bist nicht für sein Seelenheil verantwortlich, Du bist ihm zu nichts verpflichtet. Im Gegenteil, denn er lässt Dir ja kaum eine andere Möglichkeit.

Ich ende abrupt, halte Dir aber weiterhin ganz feste alle Daumen, die habe!
Hoffe, Du findest Schlaf...

butterfly

03.03.2002 00:43 • #47


A


Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

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E
Liebes Würmchen,

ich muss Stefan Recht geben, wenn er sagt, daß es absolut bewundernswert ist, wie Du Dich in Deiner Situation hälst. Die Probleme, die ich im Moment in meiner Partnerschaft habe, sind nicht annähernd so schwerwiegend wie Deine und ich bin trotzdem schon fast am Ende. Und ich kann ihn auch nur bestätigen, wenn er sagt, daß man in einer solchen Situation durchaus das Recht hat zu trauern und sich schwach zu fühlen. Alles andere wäre Selbstverleugnung. Trotz allem, vergiss nicht, was in Dir steckt. Es ist tief verborgen, im Moment. Aber es wird seinen Weg nach oben wieder finden.
Leider bin ich in meinen Beiträgen sehr kopflastig und schreibe sehr viel über ihn...warum er sich so verhält, usw...
Doch in einer solchen Situation fällt einem das Denken oft sehr schwer. Man fühlt so viel und so stark, daß einen die Emotionen überwältigen und den Blick für die Realität trüben. Wie Du selbst auch schreibst, Dein Kopf hat es verstanden, aber Dein Herz will einfach nicht. Dafür schreibe ich und wir alle. Und Du machst es uns möglich, weil Du Dich, wie Stefan auch schrieb, sehr klar äußerst. Und nochmal, das ist absolut bewundernswert!
Der Samstag ist vorbei und ich hoffe so sehr für Dich, daß er seine Sachen geholt hat, daß alles gut gegangen ist, daß dieser Teil endlich abgeschlossen ist. Das ewige Hin und Her, das so sehr an den Nerven zehrt. Das Sich-Zerrissen-Fühlen. Das muss ein Ende haben.
Sich schwach und klein fühlen, wie ein Nichts. Hilflos, verzweifelt... ich kann es Dir nachempfinden. Es ist so schwer zu ertragen, daß ich es nicht mal meiner schlimmsten Feindin wünschen würde.
Der Vorschlag von Stefan, sich an eine polizeiliche Beratungsstelle zu wenden ist sicherlich eine Überlegung wert und wenn es gar nicht anders geht, tu es. Möglicherweise könntest Du Dich als Verräterin fühlen, weil Du so schwere Geschütze auffährst. Aber das brauchst Du keineswegs. Er ist ein erwachsener Mensch und er sollte in seinem Alter gelernt haben, was man anderen Menschen zumuten darf und was nicht. Du bist nicht für sein Seelenheil verantwortlich, Du bist ihm zu nichts verpflichtet. Im Gegenteil, denn er lässt Dir ja kaum eine andere Möglichkeit.

Ich ende abrupt, halte Dir aber weiterhin ganz feste alle Daumen, die habe!
Hoffe, Du findest Schlaf...

butterfly

03.03.2002 00:43 • #48


E
Vielen Dank für Eure Beiträge!

Heute war er da! Es war wunderschön! Er war total liebevoll und wir konnten wirklich zum ersten Mal richtig über alles sprechen. Ich wußte zwar, daß er nur da war, weil er hoffte, daß ich abtreiben würde. Aber dieses mal hörte er mir wenigstens wirklich mal zu. Er entschuldigte sich noch mal für all die bösen Dinge, die er in Wut zu mir gesagt hat. Er sagte, er liebe mich so sehr. Er könne einfach nicht von mir loskommen. Und er sprach über seine Gefühle zu dem Kind. Er sagte, er wüßte nicht warum es so ist, aber alles in ihm lehnt dieses Kind ab. Er macht das nicht absichtlich. Er kann das nicht steuern. Er wollte mir nie weh tun. Er will mich so gerne zurück, aber der Gedanke an das Kind ruft in ihm eine totale Abwehr hervor. Ich sprach über meine Gefühle für das Kind und warum ich es nicht abtreiben könnte. Und er schien zum ersten Mal zu verstehen, wieso ich es nicht töten kann. Er sagte, daß er mich wirklich, wirklich verstehen kann. Und er wünschte, er könnte seine Gefühle ändern. Denn eigentlich sei er das Problem. Hätte er nicht diese ablehnende Haltung, dann wäre die ganze Situation gar kein Problem. Aber er würde diese Gefühle nicht steuern. Er hätte vorher nie gedacht, daß es eine solche Ablehnung in ihm hervorrufen würde. Ich sollte ihm bitte verzeihen, daß er unter diesen Umständen nicht bei mir bleiben kann. Er wäre ein schlechter Vater. Er würde mich aber nicht verlieren wollen. Wäre dieses Kind nicht mehr da, so wäre er sofort wieder bei mir. Sollte das Kind jemals abgehen, wäre er auch sofort wieder an meiner Seite. Er liebe mich wirklich! Und er wüßte auch, daß ich nicht absichtlich die Pille weggelassen habe, sondern daß es wirklich ein Tropi sei. Das hätte er damals nur in Wut gesagt, aber nicht so gemeint. Ihm wäre jetzt auch klar, daß ich ihn wirklich lieben würde, denn keine andere Frau würde nach dem, was er mir zugemutet hat, noch immer zu ihm halten so wie ich. Er flehte mich noch an, daß ich bitte nie den anderen glauben sollte, die sagen, daß er ein schlechter und berechnender Mensch sei. Er sei Opfer seiner Gefühle - wir wären beide Opfer. Er hofft immer noch,daß sich alles für uns beide zum Guten entwickelt. Was das sein könnte, das wußte er nicht. Nur eins wußte er sicher- solange ich das Kind hätte, würde er nie zu mir zurückkehren. Würde ich es abtreiben, er würde zu mir ziehen und einen Neuanfang mit mir starten. Einen richtigen Neuanfang! Und in 3 Jahren könnten wir dann auch über die gemeinsame Kinderplanung nachdenken. Aber eins würde er auf keinen Fall wollen. Das ich dann für ihn die schei. weiternehme, die meinen Körper so gebeutelt hat. Wir könnten gemeinsam zum Arzt gehen und uns über andere Verhütungsmethoden beraten lassen. Er würde alles tun, damit ich wieder glücklich werde und er würde mir beweisen, daß er es wert ist. Aber er könne verstehen, warum ich nicht abtreiben könne und damit nie klar käme.
Er nahm mich in den Arm, drückte mich fest an sich. Wir kamen uns wieder näher. Dann sagte er, daß er mich so lieb hätte und ich so ein wertvoller Mensch sei, daß es für mich vielleicht sogar das Beste wäre, wenn wir uns trennen würden. Denn er könnte mich nicht richtig glücklich machen und ich hätte etwas besseres verdient. Er fühle sich so schlecht, weil er mir so weh tun würde und mir in dieser schweren Zeit nicht beistehen würde. Vielleicht war die Trennung vom Schicksal gewollt, damit ich glücklich werden kann. Ich soll ihm bitte verzeihen,daß er diese Gefühle hat. Er liebe mich wirklich! Und er hätte noch nie so viel für eine Frau empfunden. Er will keine andere als mich, aber diese Ablehnung gegen das Kind hält ihn fern von mir. Er will mich, aber nicht das Kind. Aber er könnte genauso verstehen, daß ich dieses Kind haben will. Er könnte es wirklich verstehen und er will meinem Glück nicht im Weg stehen.
Gott, es war so schön, mit ihm zu reden. Und es war so schön, dieses Gefühl, für ihn doch ein wertvoller und wichtiger sowie geschätzter Mensch zu sein. Als er fahren wollte hatte er schon wieder seine Brille vergessen und auch vergessen, die Schlüssel auszutauschen. Aber ich lief ihm noch hinterher. Was bringt das, wieder ein Pfand zu behalten, damit er noch mal kommen muß?! Eigentlich war alles gesagt. Aber ich war so durcheinander. Meine Liebe war wieder hell entflammt. Er war so lieb und einfühlsam.
Und zum ersten Mal dachte ich über Abtreibung nach. Wie sollte ich nur alles ohne ihn schaffen? Diese Lösung war plötzlich so verlockend, wenn auch irgendwie schrecklich und nicht zu ertragen. Ich sprach mit meiner Mutter. Meine Mutter sagte mir, ich solle doch einfach mal die Mutter von T. anrufen und sie um Rat fragen. Sie war damals in der gleichen Situation wie ich heute und könne mich vielleicht am besten verstehen und beraten.

Fortsetzung folgt...

03.03.2002 02:22 • #49


E
Ich rief sie an! Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, daß sie mich sofort anschreien würde! Ich hatte nur meinen Namen gesagt, da legte sie sofort los. Sie sprach nicht mit mir, sie SCHRIE ihren ganzen Monolog nur so durch den Hörer. Ich kam eigentlich das ganze Gespräch kaum zu Wort:
Was rufst Du mich denn an?! Ich halte mich da raus! Das ist eine Sache zwischen Euch! Mensch Mädel, kapier es doch endlich! Der T., der liebt Dich nicht! Er war gerade noch vor 5 Minuten bei mir. Kapier es endlich. Es ist vollkommen egal, ob Du abtreibst oder nicht, T. wird NIE zu Dir zurückkommen! Ich wußte schon lange, daß er Dich nicht liebt. Schon bevor das mit der Schwangerschaft passiert ist. Er hat es mir damals zwar nie gesagt. Vorher haben wir darüber ja kaum gesprochen, aber ich kenne doch meinen Sohn. Ich kenne den nun 30 Jahre lang. Aber jetzt sprechen wir täglich miteinander. Und glaube mir, er liebt Dich nicht. Der kann kaum noch schlafen, so belastet ihn das alles. Ich sage das nicht, um Dir weh zu tun. Ich habe ihm sogar gesagt, daß ich Dich für ein ganz patentes Mädchen halte und mir Dich gut als Schwiegertochter vorstellen kann. Aber er liebt Dich nicht. Ich habe ihm dazu nie was gesagt. Ich mische mich da nicht ein. Auch wenn er ein Mädchen mitbringen würde, die wir garnicht mögen, in die er aber total verliebt ist, dann ist das seine Sache. Ja, er findet Dich ja ganz nett und es war ja alles ganz schön... und wahrscheinlich wäre das mit Euch noch lange so weiter gegangen, wenn Du nicht schwanger geworden wärest. So mußte er sich aber der Frage stellen, ob Du die Richtige bist und die Antwort war eindeutig Nein! Mensch, Mädel, daß mußt Du doch schon selbst gemerkt haben. Wenn er Dich wirklich lieben würde, dann wäre ein Kind doch gar kein Problem. Früher mußte man noch heiraten. Aber heute ist das doch nicht mehr so. Und was hast Du davon, wenn Du einen Mann einer Deiner Seite hast, der Dich nicht liebt. Und den einzigen Vorwurf, den man ihm (T.) machen kann, ist, daß er Dir nicht die Wahrheit gesagt hat. Er ist ja auch ein ganz lieber Kerl. Er wollte Dir nicht weh tun. Aber eins sei Dir sicher! Wenn Du Dich für dieses Kind entscheidest, dann mußt Du das ganz alleine durchziehen. Der T. wird nicht für Dich da sein! Du mußt für Dich selbst entscheiden, ob Du abtreibst oder nicht. Aber wenn nicht, mußt Du das alleine schaffen. Und denke auch daran, daß es nicht mehr so einfach ist, mit Anhang einen Mann kennenzulernen. Aber das ist Deine Entscheidung!
Und wenn er Dir heute was von Liebe erzählt hat, dann nur, weil er nur das eine Ziel vor Auge hat, er will daß dieses Kind verschwindet. Er will, daß Du abtreibst. Aber egal, ob Du abtreibst, er bleibt nicht bei Dir. Das hat er schon längst entschieden. Mein Sohn wird jetzt sicherlich sauer sein, daß ich Dir das so sage. Aber es wird Zeit, daß mal die Wahrheit auf den Tisch kommt.
Ich fragte sie, ob sie denn unabhängig von T. das Kind später mal sehen wollte, schließlich wäre es auch ihr Fleisch und Blut?
Das weiß ich nicht, ob ich das Kind irgendwann mal sehen will. Momentan will ich es nicht!



Ich war so geschockt! Ist T. so ein berechnendes mieses Schwein, daß über Leichen geht, nur um seinen Willen zu bekommen? Oder hatte die Mutter nur Ihren ganzen Haß bei mir abgeladen?

Ich rief ihn direkt an. Er war geschockt: Was? Sowas hat meine Mutter zu Dir gesagt? Das glaube ich nicht! Das stimmt nicht, was sie sagt. Ich liebe Dich! Weißt Du, was ich gerade mache? Ich sitze hier am Computer und gucke mir Deine Bilder an. Ich komme nicht von Dir los. Nur in einem hat sie die Wahrheit gesagt. Ich komme nicht zu Dir zurück mit Kind, weil ich es nicht kann. Aber Du glaubst mir jetzt sicher nichts mehr?!
Warum sollte Deine Mutter lügen?
Ich weiß es wirklich nicht, ich kann es mir nur so erklären, daß sie Dich dazu kriegen wollte, abzutreiben, indem sie Dir sagt, daß ich Dich nicht liebe. Weil Du dann vielleicht das Kind nicht mehr willst, von einem Mann, der Dich nicht liebt. Sie kommt damit nicht klar, daß Du das Kind bekommst. Aber ich liebe Dich! Bitte glaube mir! Glaubst Du wirklich, daß ich gerade nur geschauspielert habe? Ich habe Dir nichts vorgespielt, daß mußt Du doch gemerkt haben! Bitte denke nicht schlecht von mir!
Ich beendete das Gespräch. Ich konnte einfach nicht mehr!

Ich bin am Ende! Warum sollte seine Mutter lügen? Aber kann dieser Mann, den ich so sehr liebe, so berechnend und kalt sein, daß er bereit ist, alles zu tun, um mein Leben zu zerstören und seins problemlos zu gestalten?
Ihr fragt Euch, was spielt das alles noch für eine Rolle nach allem, was passiert ist? Ich liebe ihn immer noch! Ich kann nicht mehr klar denken. Es ist eine Sache, wenn er wahrhaftig mit der Vaterrolle nicht klar kommt und das mit seinen Gefühlen zu mir kollidiert. Aber es ist eine andere Sache, wenn er mich die ganze Zeit nur benutzt und belogen hat und jetzt sogar noch berechnend mein komplettes Seelenheil ohne mit der Wimper zu zucken aufs Spiel gesetzt hat.
Der Gedanke ließ mir keine Ruhe. Es war mir jetzt so egal, ob ich ihm hinterherlaufe oder mein Gesicht verliere, aber ich schrieb ihm noch eine Email, weil er nicht mehr ans Telefon ging (Ich schätze, er ist zu seiner Mutter gegangen: STREIT!)
Ich will einfach die Wahrheit wissen! Wenn er ein solches berechnendes, rücksichtsloses und menschenverachtendes Schwein ist, dann habe ich mich noch nie so sehr in einem Menschen getäuscht, wie in diesem Mann!

Ich schrieb:
Lieber T.! Du hast mir heute gesagt, wie sehr Du mich liebst und daß Du einfach nicht
von mir loskommst. Du hast das Jahr, das wir zusammenwaren bis zum 6.
Februar auch immer zu mir gestanden, mich unterstützt und alles getan, was
zu einer guten Beziehung gehört und mir täglich Deine Liebe geschworen.
Als ich die Nachricht bekam, schwanger zu sein, habe ich noch gedacht, daß
alles nicht so schlimm ist. Denn ich bin mit dem Mann zusammen, der mich
wirklich liebt. Du hattest mir immer gesagt, Du würdest immer zu mir
stehen - egal was passiert, also war ich sicher, daß Du mich auch jetzt
nicht im Stich lassen würdest. ABER Du hast es getan. Nicht nur das. Du hast
mich auch bei allen weiteren Telefonaten beschimpft, angeschrien und unter
Druck gesetzt. Tut das ein Mann der Frau an, die er liebt?
Aber ich war so verblendet vor Liebe, daß ich Entschuldigungen für Dein
Verhalten suchte und Dich weiterhin uneingeschränkt liebte.
Was warst Du für mich? Für mich warst Du der Mann meiner Träume! Und Du
hattest mir immer das Gefühl gegeben, daß auch ich die Frau Deiner Träume
wäre. Du warst zuverlässig, liebevoll, geradlinig, ehrlich, zärtlich, usw.
Ich liebte den S. mit Dir, ich liebte den Alltag mit Dir, ich liebte Dich
auch, wenn Du traurig warst, weil Du so tiefgreifend und mitfühlend
empfinden konntest. Für mich warst Du ein Gottesgeschenk. Und ich dachte,
daß ich daselbe für Dich sei, weil Du mir täglich sagtest, wie sehr Du mich
liebst und brauchst. Ich wollte Dir alles von mir geben, immer für Dich da
sein.
Ich liebte Dich bis hin zur Selbstaufgabe. Welche Frau hätte noch
uneingeschränkt von Liebe sprechen können, nach dem was Du mir seit der Schwangerschaft an
den Kopf geworfen hast? Egal wie sehr Du mich auch verletzt hast, ich habe
mir immer noch nur Sorgen um Dein Seelenheil gemacht. Ich habe Dich so sehr
geliebt!
Der heutige Tag war wie Balsam auf meiner kranken Seele. Wir haben richtig
miteinander gesprochen, ohne daß Du aggressiv wurdest. Und ich dachte auch,
daß Du zum ersten Mal auch verstanden hast, was in mir vorging. Ich war
vollkommen ehrlich zu Dir - immer! Für mich warst Du immer erste Wahl! Und
für mich war es immer wichtig, wie es Dir ging. Ich bin noch nie einfach
über Deine Gefühle hinweggegangen. Ich glaubte Dir sogar, daß Du mich immer
noch lieben würdest. Was sagtest Du(?), Du würdest einfach nicht von mir
loskommen. Ich glaubte es, weil ich es mir so sehr gewünscht hatte.
Direkt nachdem Du gefahren bist, habe ich mit meiner Mutter gesprochen und
ich habe wirklich über Abtreibung nachgedacht. Die Aussicht mit Dir wieder glücklich zu
werden war so verlockend. Zudem macht mir der Gedanke, ganz allein ein Kind
groß zu ziehen immer mehr Angst. Ich habe mich noch nie so allein gelassen gefühlt wie
jetzt. Ich war noch nie so am Ende wie jetzt. Trotzdem ist das eine ganz, ganz schwere Entscheidung und ich will so eine Entscheidung nicht leichtfertig aufgrund einer Gefühlsschwankung und absoluten Lebenskrise treffen. Also entschloß ich mich mit
Deiner Mutter zu reden, weil sie als Frau und damals in der gleichen Situation,
mir vielleicht am besten bei der Entscheidungsfindung helfen könnte.
Was sie mir sagte war total erschütternd für mich. Ehrlich gesagt, will ich
immer noch nicht wahrhaben, daß es stimmt, was sie sagt.
Sie sagte, daß ich endlich aufgeben sollte. Egal ob ich abtreibe oder ob ich
das Kind behalte, Du würdest NIE zu mir zurückkommen. Du würdest mich
absolut NICHT lieben. Das hättest Du ihr wortwörtlich gesagt. Schon damals,
als ich nicht schwanger war, hätte für Dich schon festgestanden, daß ich
nicht die Richtige bin und daß Deine Gefühle nicht ausreichen, aber Du
hättest nicht Schluß gemacht, um mir nicht weh zu tun. Als dann das mit der
Schwangerschaft passiert ist, mußtest Du Dich der Frage stellen, ob ich die
Richtige sei oder nicht und ob Du mich wirklich liebst. Die Antwort war
sofort eindeutig! Du hättest häufig mit Deiner Mutter darüber gesprochen. Du
hättest mich nie richtig geliebt. Ansonsten wäre es für Dich auch kein
Problem mit dem Kind gewesen. Nur deshalb wolltest Du das Kind nicht, weil
es nicht von der richtigen Frau käme. Und nur wegen eines Kindes zu heiraten
ohne Liebe, das bringt doch nichts. Da wäre die Trennung vorprogrammiert.
Sie würde mich wirklich mögen und hätte sich mich auch gut als
Schwiegertochter vorstellen können. Aber es müßte einfach mal die Wahrheit
auf den Tisch, auch wenn Du dann sauer auf sie wärest. Und wenn Du mir heute
von Liebe erzählt hast, dann hast Du das nur aus Berechnung getan, weil Du
nur das eine Ziel hast. Das Kind müsse weg! Und sobald das Problem aus der
Welt sei, wärst Du auch weg. Ich solle es endlich kapieren: Du liebst mich
nicht und Du willst mich nicht! Den einzigen Vorwurf, den man Dir machen
könne, wäre, daß Du mir nicht die Wahrheit sagst. Aber die Wahrheit müsse
jetzt einfach mal gesagt werden.

Nach der Zeit, die wir heute gemeinsam verbracht und geredet haben, ist das
der größte Schock meines Lebens gewesen. Im Grunde stimmt es, was sie sagt.
Würdest Du mich lieben, warum dann erst in 3 Jahren ein Kind. Aber vor
allem, würdest Du mich lieben, hättest Du mich die letzten 3 Wochen nie in
dieser menschenverachtenden und aggressiven Weise am Telefon angegriffen und
beschimpft. Mir ist das bewußt und trotzdem will ich es nicht wahrhaben.
Mein Herz sagt mir: Ich kenne meinen T. So einen miesen Charakter hat
er nicht. Er ist nur von der Situation überfordert.
Aber Du bist ein 30 Jahre alter Mann, der schon so manche Dinge in seinem
Leben gemeistert hat und man hat immer die Wahl, wie man mit anderen
Menschen umgeht. Auch wenn ich nicht abtreiben wollte, so bin ich noch der
gleiche Mensch. Und Du hattest nicht das Recht, mich so zu beschimpfen und
unter Druck zu setzen. Du hättest trotz allem vernünftig und sachlich mit
mir reden können. Schon das zeugte von schlechtem Charakter, denn diese
Behandlung hatte ich einfach nicht verdient. Ich habe immer an Dich geglaubt
und ich wollte immer das Beste für Dich. Aber vor allem könnte ich Dir nie
so weh tun!

Und wenn für Dich sowieso schon feststand, daß Du mich nicht genug liebtest,
dann hast Du mir heute ganz berechnend etwas vorgemacht. Weißt Du, Du mußt
das mit Dir selbst ausmachen, in wie weit Du die Gefühle anderer Menschen
mit Füßen trittst. Und nur Du weißt für Dich selbst, wie Deine wahre
Handlungsmotivation war.
Ich kann nur sagen, wenn für Dich schon eine geraume Zeit feststand, daß
Deine Gefühle für mich zwar von Sympathie, jedoch nicht von Liebe geprägt
waren, so bin ich in meinem ganzen Leben noch nie derart schäbig von einem
anderen Menschen behandelt worden, wie Du mich heute behandelt hast!
Ich habe immer ein ganz besonderes Bild von Dir in meinem Kopf gehabt. Für
mich waren Deine Handlungsmotive immer edel - auch wenn mir Deine Handlungen
nicht immer gefielen. Aber ich war der festen Überzeugung, daß Du in Deinem
Innersten, einer der edelsten und besten Menschen bist, die ich je
kennengelernt habe. Ich habe immer an Dich und Deinen guten Charakter
geglaubt.
Wenn das stimmt, was Deine Mutter gesagt hat (und alle Umstände sprechen
dafür ), dann hast Du wirklich den miesesten Charakter, den ich mir
vorstellen kann. Aus Berechnung Liebe vorheucheln, meine Gefühle schamlos mißbrauchen
und mir von Deinem Seelenleid zu erzählen, nur um Dein Ziel zu erreichen.
Das ist das abgrundtief schlimmste Verhalten, daß ich einem Menschen, den man liebt,
zutraue. Du spielst hier nicht nur mit meinen Gefühlen. Du spielst hier mit
meinem Seelenheil.
Und ganz ehrlich, T. Gegenliebe kann man nicht erzwingen. Man kann Dir
wirklich keinen Vorwurf machen, wenn Deine Gefühle zu mir nicht so stark
waren bzw. sind, wie meine Gefühle zu Dir. Aber das gibt Dir lange noch
nicht das Recht, auf meinen Gefühlen rumzutrampeln und mich zu zerstören.
Hätte ich Dir geglaubt und das Kind im Liebeskummerwahn abgetrieben nur aus purer
Liebe zu Dir ( und ich war soweit, mich mit diesem Gedanken auseinander zu setzen! Gott vergebe mir!) und Du hättest mich dann
erneut fallen lassen. Du hättest aus mir eine gebrochene Frau gemacht, die
ihres Lebens nicht mehr froh wird. So menschenverachtend mit einer Person
umzugehen, die man vorgibt zu lieben. Ich weiß gar nicht, wie man ein
solches Verhalten benennen soll.
Ich will es nicht glauben, daß Du so kühl berechnend bist. Aber bist Du es
gewesen (und die Wahrheit kennst Du), dann gehst Du wahrhaft über Leichen.
Dein ganzes Gerede von Moral und Ethik ist eine einzige Lebenslüge.
Das einzige, was ich von Dir erwartet habe, ist die Wahrheit! Ich habe es
wirklich nicht verdient, angelogen, manipuliert oder benutzt zu werden. Wenn
Du dieses Charakterschwein bist, wirst Du mir die Wahrheit eh nicht sagen.
Schon einfach aus dem Grunde, wenn Du bereits bereit warst auf meinen
Gefühlen rumzutrampeln, dann scheren Dich auch jetzt meine Gefühle einen
Dreck! Und genau genommen haben Dich meine Gefühle die ganzen letzten 3,5
Wochen einen Dreck geschert. Du hast mich beschimpft, angeschrien und unter
Druck gesetzt. Na und - auch wenn ich nicht die Entscheidung treffen
sollte, die Du so gerne hättest, so kannst Du doch immer noch
freundschaftlich mit mir umgehen. Du mußt doch keine Beziehung mit mir
führen, aber Du mußt mich auch nicht meiden. Was hätte dagegen gesprochen in
Freundschaft miteinander umzugehen? Heute haben wir zum ersten Mal wieder
vernünftig miteinander geredet. Ich habe Dich immer geachtet und zu Dir
aufgeschaut. Und warum hätte sich das ändern müssen? Warum nie wiedersehen,
warum nie wieder telefonieren? Du schaffst es nicht Vater zu spielen, OK -
ich mache Dir keinen Vorwurf - aber Freunde kann man doch bleiben. Und man
kann auch immer noch freundschaftlich liebevoll um den anderen Menschen
besorgt sein, wenn man ihn wirklich liebt, oder nicht?
Aber wie blöd muß man sein, um sich immer noch einzureden, daß alles Lüge
ist, was Deine Mutter gesagt hat. Die Tatsachen sprechen für sich! Zudem
liegt Dir scheinbar nichts daran, die Sache gerade zu biegen. Du rufst nicht
an, Du schreibst nicht und schon gar nicht kommst Du vorbei, um mir zu
zeigen, daß Du nicht dieses Ar. bist. Warum auch noch Energien
verschwenden?
Ich habe Dich wirklich und wahrhaftig geliebt! Und auch jetzt hat mein Herz
diese Gefühle für Dich. Aber ich wurde noch nie in
dieser menschenverachtender Weise verletzt.

Ich schäme mich so, daß ich heute tatsächlich den Gedanken auch nur in Erwägung gezogen habe, mein Kind abzutreiben. Auch wenn ich es doch nie tun könnte, allein der Gedanke daran, ist schon die schlimmste Sünde, die ich nur begehen konnte. Ich bin so unglücklich. Wie konnte ich nur? Ihr werdet mich alle verurteilen. Ich stehe so neben mir. Ich stehe vor den Scherben meines Lebens. Was bin ich nur für ein abgrundtief schlechter Mensch? Kein Mann ist es wert, auch nur einmal so einen Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen. Aber ich habe es getan. Und ich begehe noch schlimmere Sünden, ich grübele immer noch über T. und seine Handlungsmotive nach. Und auch jetzt noch habe ich die Hoffnung, daß er doch noch zu mir zurückkommt, weil er doch nicht von mir loskommt! (wie er sagt). Und dann muß er sein Kind doch akzeptieren?
Ich bin überfordert! Ich kann nicht mehr klar denken! Bitte lieber Gott, hilf mir. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich muß einfach wieder zur Ruhe kommen und zu mir finden
Ich bin totunglücklich in jeder Beziehung. Ich verachte mich selbst, ich habe in meiner Beziehung total versagt, irgendwie habe ich in jeder Linie versagt.


03.03.2002 02:23 • #50


E
Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können.
Mein Problem ist wohl einfach, daß vor 3,5 Wochen der Gedanke, daß T. mich nicht lieben würde oder einen schlechten Charakter hätte, absolut nicht existiert hat. Ich meinte, die Seele dieses Mannes zu kennen.
Und jetzt fällt es mir schwer, zu akzeptieren, daß dieser Mensch so abgrundtief schlecht ist. Eigentlich glaube ich bei jedem Menschen, daß er im inneren gut ist und eventuell mal durch eine Krisensituation, Handlungen begeht, die er unter normalen Umständen nicht täte und die ihm später leid tun.
Aber hier ist es kühle Berechnung ohne jegliche Rücksicht darauf, was er durch sein Verhalten bei mir auslöst. Ich bin ruhiger, weil ich übermüdet bin. Aber ich sehe immer klarer, daß er tatsächlich all seine Handlungen mit Berechnung und ohne jegliches Gefühl für mich geplant und durchgezogen hat. Ich fange langsam an, zu begreifen, daß es auch in ein paar Wochen keinen T. an meiner Seite geben wird. In mir schlummerte immer die Hoffnung, daß wenn etwas mehr Zeit vergeht, er spätestens dann merkt, was er verlassen hat. Und allerspätestens, wenn er sich mit einer anderen Frau einläßt und dann merkt, daß es einfach nicht mehr so schön ist, wie mit mir. Aber warum sollte nicht auch eine andere Frau ihn glücklich machen? Wenn das Kind nur deshalb für ihn eine Katastrophe ist, weil ich nicht die Richtige bin. Dann wird er irgendwann mit einer anderen Frau Kinder haben wollen. Der Gedanke macht mich fertig. Mich quält der Gedanke, warum ich nicht die Richtige bin?! Wieso konnte ich ihn nicht wirklich glücklich machen. Aber auch wie konnte er mich nur so menschenverachtend und gefühllos behandeln? Besonders da er vor 3,5 Wochen mir noch täglich erzählt hat, wie sehr er mich liebt und daß er noch nie so stark für eine Frau empfunden hat. Das ist ein solcher Betrug!
Ich begreife die Ausmaße und Motivation seines Verhaltens ganz langsam. Und es tut sehr weh und immer noch kämpft ein klitze-kleiner Funke in mir, der die schönen Erinnerungen immer wieder hervorholt.
Kann ein Mensch wirklich so abgrundtief schlecht sein? Meint ihr, er hat überhaupt so etwas wie ein Gewissen? Macht er sich Gedanken über das, was er anrichtet? Oder ist er ein gefühlloses Monster?
Ich habe noch nie nach einer Trennung mit Dreck geschmissen, an Racheakte gedacht oder sonstiges. Ich war immer der Meinung, daß man wahrhaft noch freundschaftlich miteinander umgehen kann, aber wenigstens respektvoll.
Ich verstehe andere Menschen nicht, die ohne Gewissen auf anderen rumtrampeln. Was sind das für Menschen.
Aber was muß eine Frau erst denken, wenn sie jahrelang mit einem Mann verheiratet ist und später herausfindet, es ist ein Kinderschänder, oder Mörder ist, oder schon jahrelang fremd geht. Was auch immer! Was sind das für Menschen. Die Wahrheit kommt leider immer erst in solchen Extremsituationen zum Vorschein.
Es ist hier eine Wahrheit, die an meinem Seelenheil rüttelt. Schade daß ich der seiner nicht noch etwas über die Handlungsweisen der letzten 3 Wochen ihres Sohnes erzählen konnte. Sie weiß sicherlich nicht mal die Hälfte, von dem, was er getan hat.

03.03.2002 10:20 • #51


E
Hallo Würmchen,

versuche diesen Mann und seine ganze Familie aus Deinem Leben völlig zu streichen auch wenn es noch so schwer fällt.
Konzentriere Dich auf Dein Baby und auf nichts anderes mehr.
Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, war ich zunächst bso geschockt und traurig, daß ich dazu gar nichts sagen konnte.

Aber letztes Jahr befand ich mich in einer ähnlichen Situation und ich kann das was Du fühlst total nachempfinden.
Meine Tochter ist auch ein Tropi und ich bin heute total stolz auf sie. Sie ist 19 Jahre alt und glaube mir, es war eine sehr schwere Zeit damals doch ich würde für mein Kind immer wieder neu kmpfen und mich immer wieder dafür entscheiden.
Am liebsten würde ich Dich jetzt einfach nur in den Arm nehmen. Es wurde schon soviel gesagt und ich kann mich hier den meißten auch nur anschließen.
Versuch stark zu bleiben, es lohnt sich und laß Dich nicht brechen von einem so widerlichen Menschen inkl. seiner Eltern. Sie sollten sich alle was schämen und Du hast es nicht nötig! Freue Dich, daß Du wenigstens eine gesunde Grundlage und ein Haus hast. Sehr viele Frauen haben all das nicht. Viele Frauen stehen mit ihren Babys auf der Straße oder sind gezwungen ihr Baby abzugeben.
Du hast Leben in Deinem Bauch und es ist das allerschönste was einer Frau passieren kann. Freue Dich auf Deinen nächsten Arztbesuch und darauf das Du bald das kleine Herzchen hörst.
Du wirst eine gute Mutter sein und Deinen Kind in jedem Falle den Vater ersetzen. Auf so einen Menschen kann jeder verzichten. Du kannst es erst recht.
Laß Deine Trauer und Deine Wut jetzt erst einmal zu aber denk immer wieder an Dein Baby.
Es wird Dir sehr sehr viel Kraft geben.
Alles Liebe Ursula

03.03.2002 21:46 • #52


E
Vielen Dank, Ursula, für Deine tröstenden Worte.
Er hat heute wieder angerufen und 2 Std. davon gesprochen, daß er mich noch sehr liebt und daß seine Mutter gelogen hätte. Aber der gestrige Tag hat in mir etwas geändert. Ich bin langsam dabei, zu akzeptieren, daß mich dieser Mann nicht liebt - egal was er mir auch sagt. Er erreicht mich nicht mehr.
Ich stand dieses Wochenende so neben mir, daß dies auch Auswirkungen auf meinen Körper hatte. Ich habe 3 kg an diesem Wochenende abgenommen vor Stress und heute hatte ich den ganzen Tag Rückenschmerzen und Ziehen im Unterleib. Ich lag den ganzen Tag auf der Coach und werde jetzt ins Bett gehen. Morgen gehe ich als erstes zum Arzt, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung ist.
Ich weiß nicht, ob dieser Mann ein schlechter Mensch ist, aber ich weiß, daß er zur Zeit nicht gut für mich ist. Ich werde versuchen, ihn zu vergessen und nach vorne zu schauen. Gute Nacht Euch allen! Und danke für Eure lieben Worte. Ich fühle mich durch Euch nicht so allein.

03.03.2002 23:16 • #53


E
Hallo Würmchen,

ich mache mir Sorgen um Dich und Dein Baby. Ich hoffe nur es geht Dir gut denn Du beschreibst einen Zustand, den ich leider nur allzu gut kenne!
Bitte versuche Deinen Körper in Einheit mit Deinem Verstand und Deinem Herzen zu bringen. Beruhige Dich und schieb den ganzen Ärger weg. Das ist zwar keine gute Lösung aber das Beste für Dein Baby!
Stell Dir einfach irgendetwas schönes vor. Mit dem was Dein Freund von sich gibt und auch seine Mutter, beschäftige Dich nicht!
Was sie für Probleme haben werden und ob sich Dein Freund umbringt oder nicht, muß Dich nicht mehr interessieren.
Jedenfalls im Augenblick nicht!
Schieb alles negative von Dir, mindestens 3 Monate (vielleicht hilft es Dir ja, wenn Du Dir diesen Zeitpunkt setzt) und beschäftige Dich dann erneut mit Deiner jetzigen Situation und Deinem Gefühl.

Ich weiß, das hört sich jetzt ganz komisch an und vielleicht gelingt es Dir auch nicht ganz aber denk immer wieder an Dein Baby! Es wird Dir helfen stark zu sein.


Zwinge Dich zu nichts aber versuche es einfach.

Ich denke an Dich

Liebe Grüße
Ursula

04.03.2002 18:17 • #54


E
Vielen Dank, Ursula, für Deinen Beitrag. Auch wenn es so scheint, als sei alles mittlerweile durch so viele Beiträge gesagt worden, so ist jeder Beitrag Balsam für meine Seele! Es ist mir egal, ob sich jemand wiederholt. Ihr tut mir gut!Vielen Dank!

Am Sonntag Abend begannen bei mir Unterleibsschmerzen verbunden mit Rückenschmerzen. Und Montags hatte ich leichte Blutungen. Alles Folge meiner momentanen Verfassung. Ich war sofort beim Arzt. Gefahr einer Fehlgeburt. Ich habe jetzt absolute Bettruhe verordnet bekommen. Hoffentlich wird alles wieder gut! Ich kann nur noch an mein Kind denken. Beim Ultraschall konnte ich zum ersten mal eine kleine Hand mit allen 5 Fingern sehen, die mir zuwinkte. Auch der Ultraschallstab war blutig. Ich will mein Baby nicht verlieren.
Meine Ärztin war total lieb. Ich erzählte Ihr von meinem Kummer und sie sagte, daß T. sich jetzt wohl von seiner Mutter lösen müßte. Das kann dauern. Manche lösen sich auch nie. Aber ich soll den Kopf nicht in den Sand stecken. Sie hätte schon so viele ähnliche Situationen erlebt, die vollkommen aussichtslos schienen und man an kein gutes Ende mehr glauben konnte. Und fast immer hat sich alles wieder eingerenkt, als das Kind da war. Auch wenn ich diese Möglichkeit bei T. vollkommen ausschließe, taten mir Ihre Worte gut. Aber zur Zeit kann ich an nichts anderes, als an mein Baby denken. Ich habe wahnsinnige Angst, es zu verlieren.

Ach ja, ich hatte vergessen, Euch zu erzählen, daß die Mutter von T. vor ihm abgestritten hat, mir gesagt zu haben, er würde mich nicht lieben und nie zu mir zurückkehren. Ich hätte ihr Worte in den Mund gelegt. Und sie hätte das alles so nicht gesagt wie ich das darstellen würde.
Das hatte mir T. am Sonntag noch in dem 2 Std. Telefonat gesagt und mich zudem gefragt, was ich denn damit bezwecken würde, solche Behauptungen aufzustellen. Ob ich wollte, daß er sich mit seiner Mutter verkrachen sollte?

Das wollte ich nur noch so am Rande erwähnen. Wie gesagt, ich kann jetzt nur an mein Kind denken und darüber mache ich mir die größten Sorgen. Ich hätte mich nie so aufregen dürfen am Wochenende, aber ich konnte meine Gefühle nicht kontrollieren. Bitte betet alle für mich, daß alles wieder gut wird.
Euer Würmchen

05.03.2002 18:09 • #55


E
Hallo Würmchen,
mit Erschrecken und tränen in den Augen habe ich Deine letzten Beiträge gelesen!!!!
Mensch ich drücke alle Daumen die ich ahbe für Dich und Dein Zwerg!!!!
Ich habe so den Eindruck, daß das Verhaltne von T. mit seiner Kindheit zu tun hat! Bei seinen Eltern war das ja auch eine sog. Notsituation (Ich denke er hat das oft zu spüren bekommen, so erkläre ich mir jedenfalls sein Verhalten, oder?)
Ich denek mal er sieht mit erschrecken seine eigene Kindheit bei Euch jetzt ab.
Seine Mutter solltest Du vergessen, sie hält logisch zu Ihrem Sohn ( Kenne ich nur zu gut!)
Er sollte lernen sein Kind zu lieben und kennelernen, wenn es auf der Welt ist.
Für Dich heißt es Momentan, absoluter Abstand von Ihm und Seiner Famillie. Denn Du bist im Moment nicht stabil genug um mit einer Streßsituation zurechtzukommen.
Gönne Dir jetzt auf jeden Fall sehr viel Ruhe, Dein Baby wird es schaffen dazu bist Du stark für Dein kleines Wesen!
Am liebsten würde ich Dich umarmen um Dich zu trösten, ich weiß es ist sehr schwer man mscht sich auch sorgen!
Viele Liebe Grüße und gute Besserung
Reeny

05.03.2002 22:31 • #56


E
Liebes Würmchen,

ich habe ganz still bis jetzt alle Beiträge von Dir und von den anderen gelesen und selbst nichts geschrieben, einerseits weil Du viel Beistand bekommen hast (also mich nicht vermisst hast), anderseits wiel alles mir so tief kam, dass ich grosser Angst hatte, nicht objektiv sein zu können. Jetzt beende ich mein Schweigen und ich tue dies, weil ich spüre, dass Du in Gefahr bist. Bitte versuch mir zu glauben und vor allem versuche auch, Dich so zusammen zu nehmen, wie Du es noch nie in Deinem Leben getan hast.

Dein Kind ist in Gefahr und meiner Meinung nach ist das einzige, was es retten kann, Deinen aufrichtigen, zweifellosen Wille, es auf die Welt zu bringen! Bitte nimm Dich zusammen, hör auf über alles noch nachzudenken - es gibt nichts darüber nachzudenken, sonst seit ihr verloren, womöglich beide. Er hat Dich furchtbar bearbeitet und beeinflusst und ob beabsichtigt oder nicht er hat es tatsächlich geschafft, Zweifel in Dir einzuschleusen. Du bist gerade dabei, Dir zu überlegen, die Abtreibung ist irgednwie fälschlicheweise auch für Dich eine Alternative geworden... Bitte tue es nicht! Es kann nicht sein, dass das Böse siegt! Denke nicht mehr darüber nach, lass jeden Gedanken ruhen und konzentriere Dich aufs Wollen. Du musst das Kind wollen und dann wird es Dir wahrscheinlich auch gelingen, Dein Körper reagiert auf Deinen Signalen und in der letzten Zeit waren sie mir nicht mehr so eindeutig. Bitte nimm Dich zusammen, denn es ist bitterer Ernst.

Entschuldige bitte, dass ich jetzt damit und auch erst jetzt so reinplatze, ich habe es nicht anders können. Alles Liebe, Ella.

06.03.2002 18:09 • #57


E
Danke, Ella, daß Du Dir so Sorgen machst.
Die Blutungen haben heute aufgehört. Es geht also bergauf. Gott sei Dank!! Ich liege weiterhin die meiste Zeit, denn kaum stehe ich etwas länger, um mir in der Küche was zu essen zu machen, fängt es wieder im Unterleib an zu ziehen. Ich schone mich so gut es geht und ich bin guter Hoffnung, daß ich mein Kind nicht verliere. Ich liebe es schon tief und innig.
Trotzdem muß ich immer wieder über alles nachdenken. Ich versuche meine Gefühle da raus zu lassen. Gerade wenn ich nur liege und ein bißchen Fernsehen gucke, driften meine Gedanken automatisch ab. Warum will er mich und unser Baby nicht. Hat er mich je wirklich geliebt. Hätte ich anders reagieren sollen. Er weiß, daß ich ihn jederzeit zurücknehme. Bin ich dadurch vielleicht nicht mehr interessant für ihn? Nur worum ein Mann kämpfen muß, was ein Mann nicht einfach haben kann, ist begehrenswert...
Erst dadurch, daß er meinen Verlust spürt, kann er mich wirklich vermissen. Aber wie soll er mich wirklich vermissen, wenn er 100% weiß, daß ich ihn sofort wieder zurücknehme? Egal was er mir angetan hat, ich nehme ihn ja trotzdem zurück. Warum sollte er noch Respekt vor mir empfinden?
Vielleicht ist es so? Vielleicht ist es auch anders? Vielleicht denkt er genau anders, daß ihn noch keine Frau so sehr geliebt hat, wenn sie immer noch nach allem, was er getan hat, so lieb von ihr behandelt wird. Vielleicht ist es auch ganz einfach und simpel. Er hat mich nie geliebt und fertig.

Ich steuere meine Gedanken nicht bewußt. Aber in diesem einen Punkt bin ich mir 100% sicher. Ich liebe mein Baby und ich werde alles tun, damit es meinem Baby gut geht. Und ich bin heilfroh, daß heute die Blutungen aufgehört haben!

06.03.2002 19:01 • #58


E
Hallo Würmchen,

auch ich bin einer von den Stillen im Hintergrund, der Deine Schilderungen mit blankem Entsetzen gelesen hat.

Und auch ich bin der Meinung, nein ich bin sogar der festen Überzeugung, dass diese Geschichte ein schnelles Ende finden muß!!! Denk an Dein kleines Würmchen, was in Dir heranwächst.

Aber was ist mit Dir los? Du machst mir sorgen. Jeden Abend schau ich nach. Aber Du meldest Dich nicht mehr.

Ich mache mir wirklich sorgen. Wie geht es Dir und Deinem kleinen Würmchen?

Melde Dich mal.

Mike

11.03.2002 20:41 • #59


E
Hallo Mike,
es ist schön zu hören, daß Ihr alle hier im Forum Euch Sorgen um mich macht und wohlwollend an mich denkt. Ich wollte Niemanden auf die Folter spannen. Es ist nur einfach nichts passiert. T meldet sich nicht mehr. Und meine Gedanken drehen sich auch nur im Kreis. Ich erzähle ja doch nur das Gleiche immer und immer wieder.

Körperlich geht es mir langsam wieder besser. Die Blutungen sind nicht zurückgekommen. Ich habe zwar immer wieder noch mal ein Ziehen im Unterleib, aber ich gehe sogar schon wieder den 2. Tag arbeiten. Nach der Arbeit lege ich mich aber sofort auf die Coach. Ich fühle mich zur Zeit immer noch total ausgepowert. Nächste Woche ist die erste Klinikvorsorgeuntersuchung, ob das Baby auch gesund ist. Ich bin dann in der 12. Woche.

Ich hatte auch solche Ängste, auf der Arbeit von meiner Schwangerschaft zu erzählen. Meine letzte Firma ist nämlich Ende letzten Jahres in Konkurs gegangen und erst im Januar habe ich bei meiner jetzigen Firma angefangen zu arbeiten. Ich bin also noch in der Probezeit. Das war auch eine zusätzlich Belastung für mich, wie wohl mein Chef auf die Neuigkeit reagieren würde. Seit gestern wissen es alle und es hat keiner negativ reagiert. Gott sei Dank! Ich werde nach der Geburt so bald wie möglich wieder arbeiten müssen, da ich sonst finanziell nicht gut über die Runden käme. Meine Mutter wird sich dann um das Kind kümmern. Ich hatte mir früher immer gewünscht rund um die Uhr für mein Kind da sein zu können. Man hat ja so Vorstellung, wie man sich die Zukunft vorstellt. Glücklich verheiratet, Kinder, .... In meiner jetzigen Situation bin ich aber froh, daß ich meine Mutter habe, wo ich das Kind abgeben kann. Es ist vielleicht sogar möglich meine Stelle in eine Halbtags oder 3/4 Stelle umzuwandeln. Mein Chef scheint dieser Möglichkeit offen gegenüber zu stehen. Ich habe also wirklich Glück im Unglück.

In meiner Seele sieht es jedoch immer noch traurig aus. Seit letzten Sonntag hat T. sich nicht mehr gemeldet. Einerseits ist das gut, denn ich bin zu schwach, um das, was er sagt, an mir abprallen zu lassen. Andererseits ist es für mich immer noch unbegreiflich, wie es soweit kommen konnte, daß er mich einfach so fallen ließ.
Ich habe alle unsere gegenseitig geschriebenen Emails von unserem ganzen gemeinsamen Jahr ausgedruckt und damit einen DIN A4 Ordner komplett gefüllt. Als ich die Mails ausdruckte, habe ich natürlich alle noch mal durchgelesen. Das war, als lese ich ein Tagebuch. Diesen Ordner wird auch mein Kind, wenn es will, später mal zu lesen bekommen. Dann kann es sich selbst ein Bild von seinem Vater machen.
T. hat mir immer und immer wieder seine tiefe Liebe geschworen, die nie enden würde, mir für meine Unterstützung gedankt, er hat von seinem Glück mit mir erzählt.
Tja, und in diesem gemeinsamen Jahr hat er mir nicht nur von solchen Gefühlen geschrieben und erzählt, sondern er hat auch wirklich danach gelebt. Er hat wirklich so vieles für mich getan. Im Januar ist er mal mitten in der Nacht wach geworden. Ich wurde auch durch ihn wach (habe einen leichten Schlaf), blieb aber regungslos liegen, er dachte, ich würde weiter schlafen. Er beugte sich über mich, streichelte mich ganz sanft, küßte mich und hauchte mir ins Ohr:Ich liebe Dich so sehr! Das kam tief aus seinem Herzen. Soll das alles nur gespielt gewesen sein? Aber wenn seine Gefühle echt waren, wie kann er sich dann einfach so von mir trennen?
Ich glaube, ich werde nie über ihn hinweg kommen, nicht nur, da wir für immer durch unser Kind verbunden sein werden.
Weißt Du, Mike, ich habe schon mehrere (und immer auch längere) Beziehungen geführt. Ich habe immer nach meiner großen Liebe gesucht und wollte eine glücklich Beziehung führen so wie meine Eltern sie führen. Die sind jetzt 32 Jahre verheiratet und immer noch wirklich glücklich miteinander!
Die meisten meiner Ex-Freunde sind mir übrigens fremd gegangen und aus dem Grund habe ich die Beziehungen dann beendet. Aber das ist nicht der Punkt. In all diesen Beziehungen war ich mehr oder weniger zufrieden und teilweise auch glücklich. Natürlich hatte ich mich auch in diese Männer verliebt. Aber es gab immer irgendwelche Punkte, die zu einer Unzufriedenheit oder zu Unstimmigkeiten führte. Irgendwie mußte ich immer Abstriche machen. Ich dachte aber, das ist halt so. Den wahren Traummann gibt es nicht. Jeder Mensch hat seine Ecken und Kanten. Es ist halt so, daß man einen anderen Menschen nicht ändern kann (außer er tut es selbst) und man den anderen also so nehmen muß wie er ist. Entweder man kann mit den Fehlern des anderen leben oder eben nicht.
Bei T. war es zum ersten mal so, daß wirklich alles paßte. Es war durchweg harmonisch. Ich könnte heute noch nicht sagen, daß mich jemals etwas gestört hätte - auch nach einem Jahr nicht. Für mich war er wie ein 6er im Lotto. Jemanden zu treffen, bei dem man sich so wohl fühlt, daß ist ein seltenes Geschenk.
Das war auch das, was T. immer zu mir sagte. Sowas wie mit mir, hätter er noch nicht erlebt. Ich war die allererste Frau, die den Schlüssel zu seiner Wohnung bekam. Wir sahen uns fast täglich (es war eher die Ausnahme, daß wir uns nicht sahen). Wir sind schon nach 2 Monaten gemeinsam in den Urlaub geflogen. Seine vorherigen Beziehungen waren alle nicht so lang und intensiv. Er sagte immer, er hätte noch nie so stark für eine Frau empfunden wie für mich.
Das will alles nicht in meinen Kopf. Das paßt alles einfach nicht. Ich kann das alles nicht begreifen und ich drehe mich ständig im Kreis. Ich habe mich so weit im Griff, daß ich nicht mehr in Tränen ausbreche, weil mein Körper (mein Baby) sofort darauf reagiert mit Blutungen und Unterleibsschmerzen. Aber das Nachdenken kann ich nicht abstellen. Und ich wünsche mir immer noch so sehr, daß er wieder zu mir zurückkehrt. Ich wünschte, ich könnte einen Tag seine Gedanken lesen. Es ist schlimm, wenn man sich so hilflos fühlt. Ich kann einfach nichts tun. Mir sind die Hände gebunden. Es würde nichts bringen, mich bei ihm zu melden, also tue ich es nicht.
Auch wenn ich jetzt nicht viel von meinem Baby erzählt habe, so liebe ich es schon sehr. Da ist schon so eine Verbundenheit, die man kaum beschreiben kann. Ich habe so ein wunderschönes Jahr mit seinem Vater verbracht. Ich bin davon überzeugt, er würde ein wundervoller Vater sein, wenn er seine Gefühle zulassen würde. Er will das Baby wahrscheinlich nur deshalb nicht sehen, weil er Angst davor hat, Gefühle aufzubauen. Ich würde es meinem - nein unserem - Baby so sehr wünschen, auch diesen liebevollen, fürsorglichen Mann als Papa kennenzulernen.
Nie in meinem Leben hätte ich je gedacht, daß ich dazu gezwungen sein werde, ein Kind alleine groß zu ziehen. Ich habe selbst eine so schöne Kindheit gehabt. Ich habe den tollsten Vater auf der Welt. Ich wünsche mir das gleiche Glück so sehr auch für mein Kind!
Ich bekomme diese Traurigkeit nicht aus meiner Seele.

12.03.2002 20:26 • #60


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