Unglücklich in Kollegin verliebt ?!?

M
Guten Morgen in das Forum,

viele Beiträge habe ich verfolgt, viele mit einigen Überschneidungen zu meiner jüngsten Story habe ich gefunden. Da jedoch keine der Geschichten gleich ist und ich so langsam nicht mehr weiß, was mir da meine Gefühle vorspielen möchte ich euch meine Anvertrauen und hoffe auf Rat und Beistand:

Kurz zu mir:
Ich bin 27, seit bald einem halben Jahr Single. Ich hatte die knapp über fünf Jahre andauernde Beziehung beendet, da wir uns beide langsam aber sicher auseinander gelebt haben und meine Gefühle sich nach und nach für meine Ex verabschiedeten. Da bei mir mein erster großer Jobwechsel anstand wurde neben dem Faktor Beruf auch das Private gründlich hinterfragt... Selbst offenes darüber reden hat leider zu keiner Besserung geführt, wodurch der Schlussstrich die sinnigste Konsequenz war. Obwohl ich diese Beziehung beendet habe, war mein Leidensweg anschließend heftiger wie gedacht. Verlustängste, was soll man nur mit der vielen Zeit machen, dann noch die Weihnachtsfeiertage/Urlaub wo man viel Zeit zum Nachdenken hat, was nicht gerade das Beste in solch einer Situation ist

Nun zu den Vorfällen, die mich aktuell sehr beschäftigen:
Wie oben kurz angedeutet bin ich seit nun knapp drei Monaten in einer neuen Firma. Hier ist es komplett anders wie in meiner alten (Konzern). Es gibt sehr viele junge Menschen und auch sehr viele attraktive Damen =) In der ersten Zeit hatte ich eher noch weniger Augen für das andere Geschlecht. Die Aufgaben waren neu, die Menschen waren neu, man musste sich erst ein wenig einfinden und ankommen. Nach ein paar Wochen hatte man dann so langsam raus wer sich in welchem Beziehungsstatus befindet und wo sich der ein oder andere Flirt ergeben könnte. Normal halte ich nichts von tieferem Techtelmechtel am Arbeitsplatz, bis vor einem Monat:
Es stand eine Messe an auf der unter anderem neben den Kollegen aus Vertrieb auch einige Kolleginnen die das Event organisiert haben dabei waren. Es ging also drei Tage nach München wo neben Business auch einiges an Feierei stattgefunden hatte. Erst da ist mir eine unserer Auszubildenden ins Auge gesprungen. Ohne direkt konkreten Hintergedanken hatte ich mir unter dem Vorwand ihr alle Bilder/Videos der Party zukommen zu lassen ihre Handynummer ergattert und das Geschreibe ging direkt nach Ankunft in der Heimatstadt direkt los. Zuerst ganz harmlos was man noch so vorhat, wie es einem nach der anstrengenden Veranstaltung so geht. Das war der erste Abend nach der Ankunft. Am Folgetag hatten wir uns auch im Geschäft immer weiter geschrieben, unter anderem auch unsere Beziehungsverhältnisse abgeklopft und man merkte auf beiden Seiten das Kribbeln und Flirten in der Luft. Abends dann (Freitag) war sie zwar auf einem Geburtstag unterwegs konnte aber die Finger nicht davon lassen mir weiterhin im Minutentakt zu schreiben. Als ich mich dann ins Bett verabschieden wollte machte sie die Andeutung doch auch sehr gerne nun bei mir zu liegen und den Abend noch ein wenig zu genießen und gemeinsam ausklingen zu lassen. Nach diversen Schäkereien wurde die Idee immer ernster und sie fragte mich, ob ich nicht wirklich Lust hätte sie abzuholen und die Nacht bei ihr zu verbringen. Es war wie im Film… Nach kurzem Überlegen bin ich los gefahren, habe sie abgeholt und wir sind zu ihr. Kaum in der Wohnung angekommen ging es auch schon heiß her, wir küssten uns heftig und genossen es das erste Mal in Zweisamkeit verbringen zu können ohne Büroalltag im Nacken. Das ging so die ganze Nacht, es war heiß und intensiv, ohne allerdings direkt S. zu haben. Die Nacht also hinter uns gebracht (beide kein Auge zu gemacht vor Aufregung und Herzklopfen) verabredeten wir uns für den Sonntag. Samstag war dann wieder wie die Tage zuvor, viel Schreiben, viele Gedanken für den anderen und auch schon das ein oder andere Zugeständnis sich auch für mehr wie das rein körperliche zu interessieren. Es kam was kommen musste, den Sonntag sind wir den ganzen Tag nicht aus dem Bett gekommen, haben uns heiß geliebt und sehr viel geredet. Es war total vertraut, nicht so als kannten wir uns noch nicht einmal eine Woche intensiver. Wir teilten Gefühle, Ängste und sprachen auch sehr offen über die letzten Beziehungen, was gut oder schlecht gelaufen war und was man auch sonst so für s.uelle Erfahrungen gemacht hatte. Dazu muss ich noch sagen, sie ist 21 ein weniger alternativer unterwegs (Piercings, Tattoos) und der S. war der Beste den ich bis dato erleben durfte. Es hatte keine weiteren Worte benötigt um zu wissen was der andere mag und welchen Knopf man als nächstes drücken musste um den Partner zur Extase zu bringen…
Um die ganze Geschichte ein wenig abzukürzen. In der weiteren Woche hatten wir uns außerhalb der Arbeit noch drei Mal gesehen, immer kam es zu unglaublichem S., Phantasien wurden geteilt allerdings fehlte mir etwas…. Die Gespräche die uns anfangs so leicht von den Lippen gingen wurden immer erzwungener. Zum Thema S., Beziehung und diese Dinge konnten wir weiterhin reden ohne Ende. Weitere Themen um den Gegenüber noch besser kennenzulernen fielen schwer und waren fast schon unangenehm. Ich dachte mir, das liegt eventuell daran, dass SIE bisher nur eine 2jährige Fernbeziehung und sonst nur Männer für Bettgeschichten hatte die natürlich eher weniger daran interessiert waren tiefgründige Gespräche zu führen… Wenn wir uns nicht sahen wurde geschrieben, es ging los beim Aufstehen und endete erst beim zu Bett gehen. Eine sehr tolle Zeit. Ich habe endlich wieder etwas für einen Menschen gefühlt, das ich zuvor nur am Anfang der langjährigen Beziehung gefühlt habe. Totale Verliebtheit, Schmetterlinge, das Bedürfnis dem Gegenüber ständig nahe sein zu wollen (Ohne dies komplett auszuleben, um den notwendigen Abstand zum Luft holen zu lassen).
In der zweiten Woche veränderte sich dann etwas. Von ihr kam weniger Schriftverkehr wie sonst. Wenn etwas kam waren die Texte kurz, die Botschaft wirkte distanziert. Ich machte mir viele Gedanken, da wir in dieser Woche auch keine Möglichkeit hatten uns außerhalb der Arbeit zu sehen. Sie war auf einigen Geburtstagen und musste für die Schule zwei Tage am Wochenende in einer anderen Stadt büffeln. Ging ich auf Distanz meldete sie sich wieder mehr, fragte ob alles gut sei und gestand mir ihre Gefühle. Schrieb ich von mir aus kam länger nichts und dann wieder nur ein kurzer Satz… Das Ganze lies mich nicht los, ich schlief schlecht und hatte so viel Zeit mir meine Gedanken zu machen. War das gewollt, wollte Sie mich und meine Gefühle für sie testen. War etwas nicht in Ordnung und sie vertraute es mir nur nicht an, oder war das alles Schein und ich war nur eine weitere ihrer vielen Bettgeschichten…
Ich schlug ihr also vor nach ihrer busy Woche einen Gang zurückzuschalten und die „Beziehung“ die wir hatten auf eine andere Ebene zu bringen. Meine Frage an sie dazu war es nachdem alles so schnell ging und wir auch sehr schnell im Bett gelandet waren einige richtige Dates zu veranstalten, um zu schauen was da wirklich an Gefühlen für den Anderen da ist beziehungsweise was sich noch entwickeln kann. Sie war überglücklich als ich den Vorschlag brachte, weil sie wohl auch schon ins Grübeln zur bis dahin stattgefunden Situation gekommen war und nur eines wusste: Sie wollte keinen „Kollegen +“ sondern wenn dann eine ernste Beziehung.
Am Montag der dritten Woche musste ich dann geschäftlich wieder verreisen, sodass wir uns erst freitags hätten sehen können. Wir trafen und noch kurz abseits im Büro für einen kurzen Plausch, eine Umarmung, einen Kuss.
Den ganzen Tag kam weiter nichts von ihr, kein: wie war der Flug, gut angekommen, Interesse an der Abendplanung. So habe ich es also darauf angelegt ihr zu schreiben und zu fragen was denn nun Sache ist und an was ich sei. (Ja, wenn ich zurück denke war es nicht sehr schlau das ganze per WA anzuzetteln, aber leider war es schon zu spät für ein Telefonat und hätte ich weitere vier Tage warten müssen, hätte es mich innerlich zerrissen) So kam nach kurzen Abwimmelversuchen von ihrer Seite der Klartext:
„Ok, ich fühle mich schlecht wenn ich dich jetzt so hinhalte. Ich hab viel nachgedacht und glaube ehrlich gesagt nicht, dass meine Gefühle für dich mehr werden können. Habe dich meeeega gern und die Zeit mit dir sehr genossen und am Anfang Wurde es schnell mehr aber jetzt steht's iwie still und ich kenne mich selbst logischerweise und weiß, dass sich das dann auch nicht mehr ändern wird. Wollte eigentlich am Freitag mit dir reden, aber da du jetzt davon angefangen hast, wäre es unfair dir gegenüber es zurück zu halten.. Und glaub mir, mir gehts mega mies deswegen, du bist so ein toller Mensch und ich schätze dich sehr und ich hoffe wir können in Zukunft trotzdem normal miteinander umgehen. Und nochmal: das ist normal echt nicht meine Art, das hier so zu schreiben. Und Telefonieren geht leider nicht, wegen Mitbewohnerin, die schläft schon. Es tut mir leid!“
Nun war es raus. Auf der einen Seite war ich froh drum, endlich Gewissheit, endlich eine Grundlage auf der man nun weitermachen kann. Der Kopf sagte: Es ist richtig so, ihr hättet eh nicht zueinander gepasst, das Kollegenverhältnis, die nicht so guten Gespräche, die Art wie sie in der zweiten Woche mit dir umgegangen ist. Doch wie das so ist sagte der Bauch und das Herz etwas anderes. Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zu bekommen, war innerlich zerrissen. Hin und her gingen die Gedanken zwischen Kopf und Bauch/Herz. Die anschließenden Tage schrieben wir auch noch ein wenig über zum Teil belangloses, darüber, dass wir uns am Freitag noch einmal sehen, damit sie mir auch noch einmal persönlich alles erklären wolle, das schulde sie mir, schrieb sie mir.
Freitag war ein sehr komischer Tag. Der erste Tag mit der Gewissheit ohne sie weitergehen zu müssen und doch sitzt sie nur zwei Büros weiter, kein schönes Gefühl, auch schon nicht auf dem Weg zur Arbeit. Abends dann die Aussprache. Sie erläuterte mir, dass sie in der zweiten Woche kaum Sehnsucht nach mir hatte, als sie so viel unterwegs war, ganz anders wie in der ersten Woche. Gefühle kann man nun mal nicht erzwingen. So quatschen wir nur ein wenig darüber und haben noch über dies und das gesprochen (wie vertraute Freunde).
Anschließend ging es mir eigentlich ganz gut, ich habe mich gefreut, dass sie den Schneid gehabt hat mit mir noch einmal persönlich alles zu besprechen. Das hätte ich nicht jedem Menschen mit solch einem „Reifegrad“ zugetraut.
Samstag wurde ich direkt von einer Freundin, die auch davon mitbekommen hatte zu einer Party eingeladen. Wir hatten super viel Spaß, sind in der Früh noch in ihre WG und ich mit einer Mitbewohnerin von ihr in die Kiste….
Eigentlich nicht mein Style, ONS sind normal nicht meine Sache, S. ohne Gefühle macht mir nicht so viel Spaß wie mit einer gewissen Verliebtheit, Vertrautheit und Geborgenheit die man für den Partner empfindet. Allerdings war es Balsam für die Seele. Man wird begehrt, das Leben scheint doch gar nicht so schlecht… dachte ich zumindest bis Montagmorgen.
Denn dann hieß es wieder ab ins Büro, ab zur Frau für die die Gefühle wieder hochkochten.
Ich fühle mich gefangen. Es war für mich mehr als nur das reine körperliche Vergnügen. Kopf und Bauch/Herz streiten sich weiter. Wenn ich sie sehe wird mir ganz flau im Magen, wenn ich an sie denke kribbelt es in mir, wenn ich sie rieche pocht mein Herz …
Community, helft mir. Meint ihr es gibt noch eine Chance die Person für sich zu gewinnen. Ist es überhaupt sinnvoll so zu denken oder doch lieber Augen zu und durch. Aushalten bis sich die Gefühle wieder einkriegen und man anschließend wirklich wieder nur Kollegen sein kann?

LG Mike

22.04.2015 10:50 • #1


B
Sie hat doch Klartext geredet. Das würde ich akzeptieren.
Die Gefühle für sie werden nach einer Weile wieder verschwinden.
Mir kommen sie auch von Deiner Seite nicht so vor, als würde es für eine Beziehung reichen.
Es macht auf mich eher den Eindruck, dass Dich die ganze action gekickt hat. Ein kurzes Feuerwerk.
Mehr nicht. Da schlägt man erstmal hart auf, aber die überschäumenden Gefühle sind dafür auch schnell wieder Vergangenheit.
Buche es als Erfahrung ab.

Gruß
B.

22.04.2015 13:12 • #2


A


Unglücklich in Kollegin verliebt ?!?

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M
Hallo Beatrice,

danke für deine Worte, das deckt sich auch so mit dem was mein Umfeld dazu von der ersten Minute als ich es erzählt hatte zu mir gesagt hat.
Es ist einfach sehr komisch, da ich mich nicht so unrational kenne. Normalerweise habe ich in solch einer Situation anfangs immer den gewissen emotionalen Abstand, um die Dinge sehr realistisch zu sehen.
Bei dieser Frau oder auch dieser Situation allerdings hat es mich so sehr umgehauen, als wäre ich ein Teenie und das erste Mal in meinem Leben verliebt. Vielleicht bin ich ja auch einfach in das mal wieder verliebt sein verliebt oder in den S. verliebt, den wir beide hatten aber eben nicht die die Person an sich.
Denn ja, du liest da vollkommen richtig zwischen den Zeilen, so ganz hatte auch ich mich währenddessen nicht sicher gefühlt ob es für eine Beziehung reichen könne oder nicht.
Trotzdem macht es mich extrem stutzig wieso ich mich gerade in solche einer Gefühlswuselei befinde, da ich mich wie gesagt so selbst nicht kenne.

LG
Mike

22.04.2015 15:20 • #3


B
Vielleicht hat es mit Deiner Trennung zu tun? Die ist ja noch nicht lange her.
Gerade die erste Zeit nach einer Trennung ist man ja sehr anlehnungsbedürftig, etwas orientierungslos.
Egal, ob man trennt oder getrennt wird. Meine Erfahrungen jedenfalls.

Dann kommt jemand und schenkt einem seine Aufmerksamkeit und die Gefühle machen Peng, blenden weg, wollen nur genießen, ohne Rücksicht auf Hintergründe.
Ohne, dass man vorweg überhaupt richtig hingesehen hat, wer da vor einem steht.
Alter Kummer gerät in den Hintergrund, die Ex ist in dem Moment vergessen, dass befreit.

Ja, verliebt sein um mal wieder verliebt zu sein.

Das alles ist nicht schlecht, bereichert. Nur daran hängen darf man sich nicht.
Nicht mehr draus machen, als das was es ist.
Sich daran erfreuen eine schöne Zeit gehabt zu haben.
Sich sicher zu sein, dass auch andere schöne Zeiten wieder kommen werden.
Irgendwann wieder mit jemanden, wo es passt.

Gruß
B.

22.04.2015 16:40 • #4


M
Ich weiß nicht, ob meine letzte Beziehung da eine allzu große Rolle bei gespielt hat. Ich kann und konnte eigentlich schon nach ein paar Wochen sagen, dass es auf jeden Fall die richtige Entscheidung war, die ich auch nicht bereute. Das Anlehungsbedürfnis und die Phase der Orientierungslosigkeit sind bei mir zumindest vorbei. Wir sind sogar nach einiger Zeit auch wieder in den Kontakt getreten und reden auf einer ganz freundschaftlichen Ebene miteinander, treffen uns sogar ab und zu noch um zu quatschen...

Es wird wohl eher mit dem Zweiten zu tun haben, was du aufgeführt hast. Jemand, der um einen buhlt fühlt sich toll an. Vor allem wenn noch das verbotene Kollegin dazu kommt und der Typ Frau, der sie einfach ist.... (Auf den ersten Blick passen wir einfach nicht zusammen. Ich: der nach außen hin vielleicht etwas spießig wirkende Unternehmensberater und sie die kleine, schüchterne, alternative Rockerbraut.)

Die Dame (ONS) vom Wochenende wäre da eher passfähig gewesen. Das kam wohl einfach viel zu früh, sodass ich mit meinen Gedanken und Gefühlen noch bei meiner Kollegin war...

LG
Mike

22.04.2015 16:58 • #5




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