Hallo liebe @lyra,
hab vielen Dank für diese schnelle und vor Allem empathische Antwort!
Ich fühle mich durch deine Worte sehr verstanden und ernst genommen. Sehr trostspendend und aufbauend. Danke!
Also erstmal zur Wohnsituation: Sie kommt nicht einfach her, sondern fragt einige Tage vorher an, ob es passt. Gott sei Dank.
Wir haben eine Wohnung bei einer Genossenschaft. Sie hat damals die Anteile und die Mitgliedschaft gekauft. Daher ist es offiziell ihre Wohnung. Sie will sich innerhalb der Genossenschaft selbst eine Wohnung suchen und ihre Mitgliedschaft auf mich übertragen. Hoffe, dass denen mein Einkommen ausreicht. Sie sagte mir letztens, es gäbe momentan keine Wohnungen. Ich weiß, dass das Quatsch ist. Habe einen Brief gefunden, der darauf hindeutet, dass sie zu der Anderen zieht, denn die hat hier auch eine Wohnung. Sie hält also, denke ich, Infos zurück, bis sie ihre Wohnsituation geklärt hat.
Das die Sachen hier so schnell wie möglich gepackt werden, wäre mir auch wichtig. Das wird sehr schmerzhaft, weil es mir die Endgültigkeit ins Gesicht haut, aber deshalb...so schnell wie möglich weg mit diesem Schritt. Aber solange sie noch keine Möglichkeit zur Unterbringung hat, wird das ja nichts. Auch hier will ich nicht nachhaken. Denn jeder noch so kleine Hinweis wirft mich aus der Bahn. Das ich weiß, wo die Andere wohnt, weiß sie gar nicht.
Zur Miete: Die geht bisher von ihrem Konto ab. Nun ist die Miete ja in den nächsten Tagen fällig. Ich halte die Füße still, in der Hoffnung, dass sie das für diesen Monat noch nicht ändert. Das hätte sie mir gesagt! Es kann höchstens sein, dass sie da was zurück haben will.
Auch auf das Geld, das sie mir zugesichert hat, bin ich sehr angewiesen. Ich bekomme momentan nur Krankengeld von der Kasse. Das ist gerade mal die Miete. Ich will momentan nicht um etwas Bitten und hoffe, dass sie da eine Überweisung veranlasst. Aber du hast vollkommen Recht damit, dass ich diese Angelegenheiten schnellstens klären muss. Raus aus der Warteposition. Mich hindert zur Zeit nur noch die Hoffnung mit der Miete...wenn du verstehst.
Meine Freundschaften habe ich in den letzten Jahren alle einschlafen lassen. Empfand freundschaftliche Verpflichtungen auf einmal als Belastend. Allerdings habe ich mir mit Einigen nun wieder geschrieben und stoße da auf Verständnis und Hilfsbereitschaft. Aber Besuch wäre mir noch zu viel. Bekomme bei dem Gedanken daran sofort Panik, hier dem Alltag dann nicht mehr gerecht zu werden.
Zu unserer Hündin haben wir uns vor 3 Jahren gemeinsam entschieden. Klar ist, dass ich sie nicht hergebe. Gehört zum Glück auch offiziell mir. Aber sie möchte sie weiterhin sehen. Aber ich denke auch, dass sie sich hier momentan zurückhalten soll. Bisher fanden auch erst 3 Gassitreffen statt. Um eine davon musste ich sie Bitten, weil ich einen geplanten ärztlichen Eingriff hatte.
Als wir damals ein Paar wurden, war mein Sohn 2 Jahre alt. Heute ist er 12. Demnach hat sie einen sehr großen Einfluss auf seine Erziehung gehabt und diesen auch sehr ernst genommen. Mein Sohn hat ADHS, erfordert sehr viel Geduld und Begleitung und sehr starke Nerven. Mit dem Übergang auf die Oberschule hat sich die Situatuin hier drastisch verschlechtert. Ich kümmere mich da täglich mehrere Stunden drum. Ihr ist dies zum Schluss nicht mehr gelungen. Sie hat ihm gegenüber ihre negative Haltung leider nicht mehr ändern können. Beruflich hat sie mit (adhs)Kindern zu tun und macht dort alles perfekt, ist Profi auf dem Gebiet. Hier zu Hause hat sie es nicht mehr umsetzen können. Ihr Umgang mit ihm tat mir in der letzten Zeit sehr weh. Da befanden wir uns in einer Sackgasse.
Aber ich habe nie aufgegeben und bin nach wie vor bereit, eine wertschätzende Mutter zu sein, die sich von Niederlagen, Rückschritten und mit unter reißendem Geduldsfaden nicht vom rechten Weg abbringen lässt.
Das Verhältnis zwischen beiden war mal wesentlich besser. Sie MUSSTE sich, glaube ich, hier entziehen und braucht auch dort den Abstand. Natürlich will sie weiterhin Bezugsperson sein und sich treffen. Aber wie sich das entwickelt, weiß ich nicht.
Ehrlich gesagt gönne ich ihr momentan auch kein gutes Verhältnis mit ihm; schließlich hat sie in den letzten Monaten bis Jahren meiner Meinung nach die Bindung nicht gut gepflegt, weil es nicht mehr mit Liebe geschah. So einfach soll das Ganze nun bitte nicht sein. Nur die Rosinen? Nö. (bin etwas bockig)
Ich habe mir für diesen Sonntag vorgenommen, mir einen guten Überblick über die Finanzen aufzustellen. Noch habe ich hier alle Unterlagen von ihr. Auch da werde ich mir zur Sicherheit einiges fotographieren.
Zum Thema Unterhalt, Steuerklasse, Ablauf der Scheidung usw. habe ich mich schon informiert. Die Summe, die sie mir zugesichert hat, haut hin. Das zeigt, dass sie sich auch schon länger mit dieser Thematik auseinandersetzte...
Und wie du mir geraten hast, versuche ich, meine Haltung ihr gegenüber so zu zeigen, wie bisher. Auch wenn ich ihr gerne ganz schlimme und gemeine Dinge antun würde. Auch werde ich den Kontakt von mir aus weiterhin meiden. Das es mir dabei sehr schlecht geht, weiß sie ja zum Glück nicht. Zwar ist ihr das vollkommen klar, aber sie kann dann auch nur spekulieren. Und das tut meiner Würde ganz gut. Gibt mir ein Stück Freiheit wieder. Und wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, Auseinandersetzungen nur in Bezug auf Organisatorisches führen will, dann darf ich das ja so lange, wie ich will!
In mir ist natürlich die große Hoffnung, dass sie alles tierisch bereuen wird. Und jeder noch so kleine Hinweis von ihr verstärkt oder zerstört diese Hoffnung. Ich kann die Hoffnung leider nicht abstellen, weiß auch, dass das dazugehört. Manchmal ist sie hinderlich, manchmal ist sie hilfreich. Aber ich akzeptiere, dass sie vorhanden ist und ich wenig Einfluss darauf habe. Aber es wird astrengend. Es wird noch lange ein Gefühlchaos bleiben, das ich jeden Tag aufs Neue ausloten und bewältigen muss. Und wenn ich deine Zeilen hier nochmal so lese..... und werde!
Nochmals Danke.