Verzweifelt - Trennung ja oder nein?

A
Hallo

Wegen einem tragischen Ereignis (möchte nicht näher darauf eingehen sorry) bin ich an Depressionen erkrankt und in psychiatrischer Behandlung seither. Wer mal an dieser Krankheit gelitten hat oder immer noch leidet, weiss, wie man sich da fühlt. Ich bin seither wie abgestumpft, bin mir selber fremd, empfinde keine Gefühle mehr für meinen Partner, den ich doch vorher über alles geliebt hatte. Unsere Beziehung war nie einfach und er hat mir in den drei Jahren sehr oft sehr weh getan. Nachträglich verstehe ich nicht, wie ich mir das gefallen lassen konnte. Er war halt gleichzeitig auch ein wahnsinnig lieber, aufmerksamer, feinfühliger Partner, der mich mit Komplimenten überhäufte, mich immer wieder mit liebevoll ausgesuchten kleinen Geschenken überraschte, und wir verstanden uns fast ohne Worte, unsere Gespräche waren immer interessant und taten so gut. In seinem Armen fühlte ich mich absolut geborgen und er gab mir ein Gefühl, zu Hause zu sein. Eigentlich ein Traummann, den ich mir immer gewünscht hatte. Wenn da nur nicht auch seine anderen Verhaltensweisen gewesen wären, in denen ich ihn nicht mehr erkannte, er mir richtig fremd war. Er hat mich nie geschlagen, jedoch emotional oft fertig gemacht. Im Gegensatz dazu hat er mich aber auch immer wieder aufgebaut, wenn es mir im Beruf oder sonstwie schlecht ging.
Nun, seit diesem oben erwähnten Ereignis sind wir so gut wie getrennt, obwohl er fest daran glaubt, dass alles wieder gut kommt, wenn ich meine Depressionen überwunden habe. Aber ich zweifle daran. Eigentlich möchte ich mich trennen, habe jedoch überhaupt keine Kraft dazu. Ich möchte ein neues Leben anfangen, möchte noch eine Familie gründen (was er nie wollte) und habe gleichzeitig Angst vor der Zukunft, Angst, keinen Mann mehr zu finden, Angst vor den quälenden Gefühlen nach einer Trennung.
Innerlich habe ich mich losgelöst von ihm, aber ich weiss nicht, ob mir da meine Krankheit Depression nicht etwas vorgaukelt. Eine Stimme in mir sagt, dass er mir nicht gut tut. Mein Herz fühlt noch Liebe, aber das Vertrauen und der Glaube an ihn sind weg.
Unsere Beziehung beschränkt sich seit 1 Monat nur noch auf Telefone und SMS und Mails. Ich kann ihn nicht mehr an mich heranlassen.
So, das war meine Geschichte. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand, der in ähnlicher Situation ist wie ich (oder auch nicht) mit mir mailen möchte.
Grüsse
Arbel

09.04.2004 17:10 • #1


E
Depressionen gauckeln einem nie etwas vor.

Er hat mich nie geschlagen, jedoch emotional oft fertig gemacht.

Ich möchte ein neues Leben anfangen,...

Das wirst Du tun, wenn da dazu bereit bist.

Ich weiss nicht, ob Angst vor der Amgst nicht auch Bestandteil einer Depression selbst ist. Ich vermute aber schon. Angst ist ein originäres Gefühl. Mach sie dir zum Freund, sie ist Teil deiner selbst. Die Angst vor der Angst ist krankhaft.

Es gibt so ein Sprichwort :

Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner.

Für mich heisst das :

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir jemand.



09.04.2004 20:25 • #2




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