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Von der grossen Müdigkeit nach dem Kampf

A
So richtig passt keines dieser Foren. Ich will Dich nicht zurück gewinnen. Ich will Dir auch keine Abschiedsbriefe schreiben. Ich leide nicht mehr an akutem Trennungsschmerz. Ich suche keinen neuen Partner. Ein glücklicher Single bin ich auch nicht. Ich bin einfach nur an einem Punkt, wo ich nicht weiß, wohin mit mir.

Draußen ist wunderbares Wetter. Doch ich sitze hier wie gelähmt. Warum ? Ich habe einen Job, ich habe Freunde, ich habe eine schöne Wohnung, ich habe alles, was das Herz begehrt. Doch ich bin leer. Ich weiß nicht, wozu ich auf dieser Welt bin. Alles erscheint mir sinnlos. Seit Monaten bin ich auf dem Rückzug. Oder sind es schon Jahre ? Auf dem Rückzug vorm Leben.

Meine Welt wird immer kleiner und enger. Die Welt da draußen fühlt sich bedrohlich an. Ich fühle mich ihr nicht gewachsen. Ich habe keine Energie. Alles erscheint mir anstrengend. Ich denke, ich weiß, was passiert ist. Nach unserer Trennung, da habe ich mich mächtig auf die Hinterbeine gestellt. Alles mögliche umgekrempelt. Habe versucht, mir gutes zu tun. Habe versucht, Dir zu verzeihen.

Doch innerlich bin ich Dich nicht losgeworden. Jahrelang bin ich jeden Morgen mit dem Gedanken an Dich aufgewacht. Mit dem Gedanken an Dich eingeschlafen. Habe sinnloserweise meinen Mail-Account gecheckt. Immer und immer wieder. Gelegentlich kam ja was von Dir. Hat nix genützt, dass ich mir deshalb Vorhaltungen gemacht habe. Ich konnte es nicht abstellen.

Ich habe geweint, geflucht, Dich verdammt, weil Du mein Herz einfach nicht verlassen wolltest. Weil es einfach nicht aufhören wollte, mit dem Denken an Dich. Mit dem verdammten Hoffen, dass es noch was werden könnte mit uns. Doch irgendwann, irgendwann versteht selbst das dämlichste Herz - das wird nix mehr. Nie wieder.

Und seit mein Herz das verstanden hat, bin ich am Ende. Wie sehr habe ich die Hoffnung verdammt. Wie sehr mir gewünscht, dass sie endlich aufhören soll. Doch man muss aufpassen, was man sich wünscht. Jetzt bin ich am Ziel. Naja, ich bin drüber hinaus geschossen. Ich bin hoffnungslos. Absolut und zutiefst hoffnungslos. Die Hoffnungslosigkeit hat sich wie ein dunkler Schleier über alles gelegt. Sie erstickt mich. Und ich weine. Doch ich bin viel zu müde. Nach all den Kämpfen viel zu müde, um mich noch zu wehren.

Es gibt keine Belohnung für Kämpfen. Meine Seele ist und bleibt zerbrochen. Wozu sich bewegen, wenn ich dann doch immer und immer wieder an diesem Punkt ankomme ? Schreiben - Ja, schreiben geht manchmal noch. Aber das ist auch schon alles. Mist. Es könnte ein schönes Leben sein. Theoretisch. Wenn ich eine andere wäre.

04.04.2017 17:04 • x 1 #1


Eswirdbesser
Hallo Anderwelt, herzlich Willkommen bei uns, schoen das du noch schreiben kannst...

Du bist voll in die Staerke gegangen um fuer dich einen Weg zu gehen...

Jetzt moechte der andere Pol gelebt werden, versuche deine leere anzunehmen...

Gestehe dir zu das du jetzt auch schwach sein darfst...

Und das du bist wie du bist ist genau richtig, fuehl dich gedrueckt

04.04.2017 17:13 • x 1 #2




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