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Von Worten, Taten und der Vergänglichkeit

A
Auch ich mache z. Zt. mit mittlerweile fast 50 Jahren eine schmerzvolle Zeit
durch. Bei mir waren die Begleitumstände jedoch völlig anders und auch meine Schlußfolgerung. Nach mehr als achtjähriger Beziehung habe ich meine Lebensgefährtin verlassen, indem ich aus meiner Eigentumswohnung ausgezogen bin und sie weiterhin darin mit ihrer Tochter wohnt.
Im ausgehenden Jahr bin ich damit das dritte Mal ausgezogen. zu den Gründen zählte u.a. ihre extreme Eifersucht. Diese entstand, da ich mit meiner Ex-Frau, nachdem wir zwei Jahre getrennt, jedoch noch nicht geschieden waren, über meine neue Beziehung geredet habe. Derzeit hatte ich leider den sehr dummen Anspruch, ihr gegenüber deutlich machen zu müssen ,das beziehungstechnisch bei mir auch noch was geht. Was völliger Nonsens war, da sie zuvor bereits eine neue Beziehung hatte, für die sie mich verließ.

Meine Lebensgefährtin hat sich seitdem eingeredet, daß ich noch Ambitionen meiner Ex gegenüber hätte. Und das die letzen ca. 8 Jahre. Dieses war jedoch mitnichten so, ganz im Gegenteil. Erschwerend kommt hinzu, das aufgrund dieser ständigen Vorwürfe, ich oftmals nicht in der Lage war, sie einfach nur in den Arm zu nehmen, was die Situation sicher entschärft hätte. Auch konnte ich ihr im täglichen Leben nicht durch entsprechende Aktionen zeigen, daß ich sie liebe, da ich Unterstellungen und Ungerechtigkeiten verachte und nicht noch belohnen wollte.
Am Ende steht nun, daß ich Sie zwar verlassen habe, jedoch ca. zehn Tage nach meinem Auszug, also ebenfalls vor ca. zehn Tagen Kontakt aufgenommen habe, und sie seitdem zurückhaben möchte. Da sie sich aber in der Vergangenheit von mir nicht richtig geliebt fühlte (sie ist ein sehr emotionaler Mensch), hat sie sich bereits vor meinem Auszug anderweitig orientiert.
Kennengelernt hat sie ihn im Dez. 2010. Dann wiedergetroffen bei Facebook Ende Oktober 2011. Während wir noch zusammen wohnten
hat sie ein Ostseewocheende mit ihm verbracht, gibt jedoch an, daß bis mindestens zu meinem Auszug kein S. stattgefunden habe. Ob danach, da macht sie keine eindeutigen Angaben.
Vergangenen Freitag hat sie sich dann bereit erklärt, sich mit mir zu treffen, wo sie mir dann aufgelistet hat, welche Fehler ich ihr gegenüber in der Beziehung gemacht habe. Vorgenanntes und auch noch einiges andere hatte ich zuvor für mich selbst eingesehen. Ich habe ihr gesagt, daß ich erkannt habe, was ich falsch gemacht habe. Vor allem, das ich für sie sehr wenige, überraschende Dinge gemacht, und ihr dadurch nicht signalisiert habe, wie wichtig sie mir ist. Im Täglichen habe ich ihr schon geholfen. Trotzdem sehe ich heute ein, faul und einfallslos gehandelt zu haben.
Bei dem Treffen gab sie jedoch an, sie wolle sehen was die Zukunft bringt (was unsere Beziehung betrifft).
Nun frage ich mich, ob sie mich nur beruhigen und gleichzeitig abstrafen will mit dem Ziel für sich ein besseres Gefühl mit der Trennung zu haben,
gleichzeitig des Anderen wegen jedoch mit uns abgeschlossen hat oder vielleicht doch noch unsicher ist, wen sie letzlich will.
Mein Fazit ist, das man intensiv an einer Beziehung arbeiten, also sich um den Anderen bemühen muss. Frühstück ans Bett bringen, Wochendreisen,
es zuhause gemütlich machen sind einige Beispiele. Jedoch auch Toleranz an den Tag legen, wenn der Partner mal missgelaunt ist und ihn dann einfach mal in den Arm nehmen. Und ganz entscheidend äußeren Anfechtungen gegenüber - voll hinter dem Partner stehen.All das hatte ich mir für die Zukunft vorgenommen! Ob ich die Chance noch bekomme?

26.12.2011 20:57 • x 2 #46


A
DANKE Sanne, wirklich danke. Allein der TitelVon worten, taten und der vergänglichkeit, wenn das nicht ein beststeller buchtitel ist
und nochmal DANKE für deine Worte, die trotz schmerz schon so klar sind....

07.01.2012 18:13 • #47


A


Von Worten, Taten und der Vergänglichkeit

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L
Hallo Sanne, ich kann.mich nur anschliessen. Danke für diese gut getroffenen Worte.

Da dein Eintrag schon ein Weilchen her ist, würde mich interessieren, wie es dir seit dem ergangen ist. Wie lange hat dein Schmerz gedauert oder ist die Trennungsphase womöglich noch nicht abgeschlossen?

Mein Partner hat sich nach 12 Jahren sehr überraschend von mir getrennt. Das ist jetzt 3 Monate her und es schmerzt immernoch so sehr. Er hat mir zwei Tage vor der Trennung noch gesagt, dass er mich liebt und dann Bumm. Sein Hauptgrund ist, dass er keine Gefühle mehr für mich hat. Wie kann man seine Liebe gestehen und zwei Tage später davon reden, keine Gefühle mehr zu haben. Es tut brutal weh und man sollte wirklich vorsichtig mit seinen Worten in dieser Hinsicht sein. Denn ich habe ihm geglaubt und auf seine Worte vertraut.

Wenn ich jetzt in die Zukunft schaue, kann ich mir keine neue Partnerschaft vorstellen, aber dennoch hoffe ich nicht, für immer allein zu bleiben (immerhin bin ich erst 32), aber ich habe große Angst davor, mich jemandem wirklich wieder zu öffnen, was meiner Meinung nach die Voraussetzung für wirkliche Liebe ist. Vertrauen und Ehrlichkeit setze ich ebenso voraus. Ich habe meine Partner ohne Wenn und Aber mit jeder Phase meines Ichs geliebt. Werde ich das je wieder zulassen können?

08.02.2012 12:55 • x 2 #48


A
Zitat von Marco1960:
Wenn ich das nächste mal ein altes Paar auf der Straße treffe , die schon ihr ganzes Leben zusammen sind, werde ich sie mal fragen wie sie das gemacht haben. Dann werden wir es wissen, hoffe ich,
Gruß Marco


einfach die erwartungen an den anderen zurückschrauben, erkennen ich bin selbst für mein glück verantwortlich - nicht der andere.
das, was ich mir wünsche muss ich mir erst selbst geben - und dann dem anderen - dann kommt es auch zurück - wenn es wirklich eine beziehung ist - und keine einseitigkeit.

viele von uns sprechen über liebe und von liebe zu jemanden - und wissen gar nicht das das ist - es ist nur eine vorstellung in ihnen.
ich glaube sie sagen es so weil sie es in dem augenblick glauben und im nächsten moment widersprechen sie sich - genau aus diesem grund ....

08.02.2012 13:03 • #49


M
Was hier als Wunder der Liebe verkauft wird, unglaublich
Aus Hormonschüben werden Gefühle, aus Gefühlen die große Liebe. Bei dem Kitsch brech ich ins Essen.
Anforderungen an Verlässlichkeit, Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit vor allem von der weiblichen Gemeinde gleich null. Heute groß geschwätzt und morgen 180° Kehrtwende soll in Ordnung gehen und das tut es nicht. Es ist ein Spiegelbild einer Verbrauchsartikelwelt, in der Menschen als Liebesvorstellung verbraucht werden oder die erzählte Liebe gleich eine Beziehungslüge ist.

In einem Alter von 13-17 Jahren mag die Unerfahrenheit Liebe beliebig machen, bei erwachsenen Menschen ist das ein Fehlgebrauch von Liebesvorstellung. Die Bindungsdimension wird in Tiefe und Zeit völlig verfehlt.

Mir sieht das immer mehr nach narzisstischer Show aus, nach unreifen und nicht für voll nehmbaren Personen. Entsprechend fehlt eine Kultur im Trennungsfall.

Partnermarkt als Sammelbecken für Blender und Zitronen, nein danke. Ich such dann mal eine normale Frau, so mit Ohren und Augen.

Bei der nächsten Frau wird alles anders

08.02.2012 13:47 • x 7 #50


A
Zitat von MannmitBekannter:
Was hier als Wunder der Liebe verkauft wird, unglaublich
Aus Hormonschüben werden Gefühle, aus Gefühlen die große Liebe.


ja, liebe ist so und entwickelt sich so wenn wir ihr die chance geben - aber davon sind viele leider weit entfernt.

und liebe leben ist möglich - mit dem richtigen - es liegt an unseren blenden und fehlgriffen und an uns selbst wo uns noch etwas fehlt - erkenntnis ...

das was hier oft von liebe zu lesen ist und selbst erfahren haben - ist keine liebe - es ist angst
die macht uns schnell zum opfer und zum täter.
das dürfen wir nicht verwechseln.

08.02.2012 13:57 • x 3 #51


F
Und schon wieder muss ich zustimmend nicken, Alena!

Ich bin auch ein Klammeräffchen (bald gewesen, hoffentlich zumindest). Ich habe mich sowohl an die Worte geklammert - und war unendlich enttäuscht und verletzt, wenn dann plötzlich alles vorbei war - als auch an die Person, damit sie mich rund macht und mir eine Form verleiht, weil ich mir selbst keine geben konnte.

Sanne, du hast in allem recht, allerdings ist es für mich mit dem jahrzehntelangen Äffchenverhalten weiterhin nicht leicht, Dinge als etwas Vergängliches in dem Moment zu genießen. Es ist manchmal wie ein Ende auf Zeit, weil ich mit dem Gedanken nicht 100 Prozent bei dem schönen Moment bin, sondern bereits darum trauere, weil ich weiß, dass er irgendwann vielleicht vergehen wird. Aber auch hier ist wohl die Lösung zu lernen, dass ich von nichts abhängig bin, was ich mir nicht selbst geben kann.

Und wenn ich auf die Trennungen schaue, die ich bisher von mir aus initiiert habe, war es - ehrlich gesagt - auch manchmal Feigheit, dass ich noch ich liebe dich u.ä. gesagt habe, weil ich Angst vor dem letzten Schritt hatte. Auch dem sich aktiv Trennenden tut die Veränderung ja meistens weh und sei es nur die Veränderung der Gewohnheit. Außerdem hängt man an der Person ja oft noch, auch wenn man weiß, dass eine Trennung unvermeidlich ist und man möchte nicht der- bzw. diejenige sein, die alles kaputt macht.

02.03.2012 23:59 • x 1 #52


Schmerzgrenze
Zitat von jojowe:
Ich finde Worte haben eine Bedeutung ... leider nicht mehr für alle Menschen ... genauso wenig wie eine Beziehung nicht mehr für alle Menschen die gleiche Bedeutung hat.

Ich finde viele Menschen sind nur noch Gefühlsjunkies und nutzen eine Beziehung aus um ihre Glückshormone zu befriedigen. Wenn dann Probleme kommen .... und tschüss.

Eine Beziehung ist nicht immer schön. Man muss daran arbeiten. Die Gefühle können auch weg sein irgendwann ... dann muss man sich die Gefühle wieder erarbeiten und ich bin davon überzeugt das es geht.

Ich will Dich heiraten ... und dabei an ein romantisches Fest zu denken ... anstatt daran zu denken, dass man schwört den Partner ein Lebenlang ertragen zu wollen (Das er nicht mehr den Sixpack hat oder die super Figur, das er arbeitslos in ein unendliches Loch fallen kann, etc...) finde ich schei..

Ich liebe Dich ... heisst auch mehr als das glückliche Klopfen im Herzen.

ach menno. Vielleicht gehör ich ja auch schon ... obwohl noch nicht so alt .... zu einer aussterbenden Art.


so und nicht anders!gut geschrieben könnte ich glatt meiner ex vor die füße werfen...

30.04.2012 15:21 • x 1 #53


R
Unterstützt alle diese Wunderbare Seite. Schön, dass es dieses Forum gibt!

22.05.2012 12:32 • #54


U
@revolverman

Jepp, da werden sie geholfen

22.05.2012 12:37 • #55


N
Hallo Jojowe,

darf ich mir dein Statement bei passender Gelegenheit mal ausleihen und meinem Nochmann zu kommen lassen... das ist so passend ausgedrückt und niedergeschrieben...besser könnte ich es nicht formulieren

Zitat:
Ich finde Worte haben eine Bedeutung ... leider nicht mehr für alle Menschen ... genauso wenig wie eine Beziehung nicht mehr für alle Menschen die gleiche Bedeutung hat.

Ich finde viele Menschen sind nur noch Gefühlsjunkies und nutzen eine Beziehung aus um ihre Glückshormone zu befriedigen. Wenn dann Probleme kommen .... und tschüss.

Eine Beziehung ist nicht immer schön. Man muss daran arbeiten. Die Gefühle können auch weg sein irgendwann ... dann muss man sich die Gefühle wieder erarbeiten und ich bin davon überzeugt das es geht.

Ich will Dich heiraten ... und dabei an ein romantisches Fest zu denken ... anstatt daran zu denken, dass man schwört den Partner ein Lebenlang ertragen zu wollen (Das er nicht mehr den Sixpack hat oder die super Figur, das er arbeitslos in ein unendliches Loch fallen kann, etc...) finde ich schei..

Ich liebe Dich ... heisst auch mehr als das glückliche Klopfen im Herzen.

ach menno. Vielleicht gehör ich ja auch schon ... obwohl noch nicht so alt .... zu einer aussterbenden Art.

08.06.2012 13:39 • #56


Perla
Zitat von elebaby:
Vom Grundsatz her ist das alles wahr,
aber trotzdem ist es,
in dieser schnelllebigen Zeit,
oftmals auch ein zu schnelles Verabschieden.

Die Menschen sind oftmals nicht mehr bereit,
sich Konflikten und Problemen zu stellen, schließlich ist es ein mühsames Unterfangen.

Da ist es dann der leichtere Weg, sich an neuen Ufern zu orientieren.

Und sollte es da auch nicht klappen, schaut man eben weiter.

Ja, und so durchschreiten wir unser Leben um am Ende was erkennen zu können?

War das alles toll, das was ich wollte?

Die meisten sehnen sich nach wie vor nach der einen Liebe, und normalerweise kann man diese Liebe mit dem Partner auch erreichen, bzw. erhalten.

Ist vielleicht oft ein steiniger Weg aber nicht unbezwingbar.

Was ich damit sagen will, wir tauschen ständig aus, aber im Grunde ist es vollkommen gleich, denn somit erreichen wir immer nur einen Aufschub, niemals aber die wirkliche Erfüllung.

Ein Partner ist meist wie der andere und so führt es sich fort.

Eine Ehe beinhaltet eine gewisse Verantwortung für sich, dem Partner und der Familie und wer sie eingeht, sollte sich dessen bewußt sein.

Warum also nicht dafür seine Energien aufbringen?

Beim nächsten Mal wird`s nicht anders, in vielen Fällen kann man mit erwählten Partner glücklich bleiben. Ob Thomas, Felix oder Bernd, jeder kann es sein und bleiben, wenn man bereit ist.

Aber, wie gesagt, wir sind heute einfach nicht mehr bereit, wirklich etwas für uns und dem Partner zu tun.

So, weiß nicht, ob ich mich verständlich machen konnte und es gibt auch Gegebenheiten die ich aus meiner Ansicht ausklammern muss, wie Gewalt usw.

Ich denke aber, ihr wißt schon, wie ich es meine.

elebaby



vielen dank dafür, dieser beitrag bringt es auf den punkt, an dem wir alle arbeiten sollten.
danke
perla

10.06.2012 21:37 • x 2 #57


M
jepp..genauso sehe ich das auch!
Beziehungen und Partner werden konsumiert...sind die Schmetterlinge weg, scheint alles vertraut, wirds den meisten gleich langweilig! welche bedeutung haben heute denn noch vertrauen, sicherheit, geborgenheit....alle sehnen sich danach, aber etwas riskieren oder investieren mag keiner ernsthaft...bloß nicht gefahr laufen verletzt zu werden, also lieber nicht zuviel zeit, energie und gefühl investieren!
den eindruck habe ich nach meiner letzten beziehung absolut!
es lief quasi nach dem gleichen schema wie in der beziehung, die mein ex davor hatte...es wurde gewöhnlich erste konflikte und schwachstellen taten sich auf...dann kam das entscheidende wir passen nicht zusammen...nach 1,5 Jahren...die typische sollbruchstelle im übergang von verliebtheit zu liebe...
also muß was neues her....und so wird es sich munter und fröhlich immer wiederholen...immer nur solange, bis dann auch hier die ersten schwierigkeiten auftreten...so kann man immer nur die schönen seiten einer beziehung erleben!

14.06.2012 18:11 • x 2 #58


C
kurz, knapp, prägnant!
Ist es immer gleich?

...nur blöd, dass wir nichts machen können...

15.06.2012 01:34 • #59


M
ich denke schon, dass man was machen kann...ich werde mir zumindest meine nächsten partner etwas genauer anschauen, bevor ich wieder gefühlsmäßig benebelt schon total in der sache drin stecke.
werde einfach mehr fragen stellen...nicht einfach nur gucken was von sich aus passiert.
auch in meiner letzten beziehung habe ich meinen partner mal gefragt,wie er sich eine funktionierende beziehung vorstellt?ob es ihm so gefällt, wie wir das jetzt machen oder er sich was anderes vorgestellt hat?
da hab ich erstmal in 2 große fragezeichen geblickt...und bekam eine eher pauschalantwort: naja...klar! also, wenn es nicht so wäre, wie ich es mir vorstelle, dann wäre ich jetzt nicht hier bei dir...wenn mir das nicht gefallen würde, dann wäre ich nicht mit dir zusammen!
mein fazit: in zukunft reicht mir so eine antwort nicht mehr!
mein zukünftiger partner sollte zumindest eine vorstellung davon haben, wie er sich eine funktionierende partnerschaft wünscht! er sollte wissen,welche dinge für ihn wichtig sind (mehr Nähe,mehr Freiraum, Kinder, Tiere,Zukunftspläne, etc) und das allerwichtigste er sollte sie KOMMUNIZIEREN können!

15.06.2012 11:27 • x 2 #60


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