Zitat von Feine:Fremdverlieben kann menschlich sein, aber dass du es als normal betiteln tust würde wenn ich deine Freundin wäre in mir etwas auslösen was mich von dir wegtreibt.
Ganz ehrlich, auch wenn du nicht fremdgegangen bist, keine Affäre begonnen hast, warst du dennoch verliebt und hast somit deine Freundin ganz tief verletzt.
Diese Verletzung spürt sie sehr wahrscheinlich auf einer nichtbewußten Ebene.
Hallo meine Liebe,
bei dir habe ich scheinbar einen ganz bestimmten Nerv getroffen, was mir Leid tut.
Grundsätzlich bezüglich dem Thema fremdverlieben:
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn man eine bestimmte Zeit in einer Beziehung gewesen ist, hat man nun mal nicht jedes mal Schmetterlinge im Bauch, wenn man auf seine Partnerin trifft. Kann man dann einfach den Schalter umlegen und seinem Körper sagen, okay, du darfst dich nicht mehr in eine andere vergucken? Wenn so etwas möglich ist, dann sag mir doch bitte einfach wie das geht und ich stelle das für meine nächste Beziehung ab. Versprochen.
Leider bin ich von Natur aus ein extrem extrovertierter Typ, der keine Probleme hat mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und da ist nun mal passiert, dass ich eine andere Frau, aufgrund Ihrer Gesamtheit (Gestik - Mimik - Humor) extrem nett fand.
Was soll ich nun dagegen machen? Wie soll ich mich gegen so etwas wehren? Ist es nicht viel wichtiger und auch ein Stück weit reifer von mir, wenn ich diese Gefühle einordnen kann? Ich somit nicht zu der nächstbesten Laufe, bei der ich wieder dieses Verliebtheitsgefühl verspüre? Ich weiß das diese Gefühle vergänglich sind und würde diese auch niemals gegen die tiefe und enge Verbundenheit eintauschen wollen, die danach kommt.
Und genau deswegen, weil ich eben diese Gefühle einordnen kann, habe ich meiner Ex-Freundin davon selbstverständlich niemals etwas erzählt! Wieso sollte ich einfach so ein Störfeuer in die damalige Beziehung legen, obwohl von meiner Seite immer klar gewesen ist, dass ich Ihr die Treue halte?
Zitat von Feine:Das heißt sie hat auch gespürt, daß du sie mit 15 kg mehr nicht mehr so schnuckelig fandest.
Auf mich wirkst du leider sehr oberflächlich und auch unreif.
Zitat von Feine:Warum ist die Freundin so dick geworden?
Ist es die mangelnde Kommunikation? Die fehlende Wertschätzung?
Ein gesundheitliches Problem?
So und auch um diese Sache aus der Welt zu schaffen.
Meine Ex-Freundin ist dick gewesen, weil sie dick gewesen ist. Sie ist dicker geworden, weil Sie nun mal dicker geworden ist. Woran das liegt? Wahrscheinlich hat Sie zu viele Kalorien aufgenommen, während man nicht genug verbrannt hat über Jahre.
Oder an Ihren heimlichen Fressattacken, wenn ich nicht da gewesen bin und Sie voller Scharm mir gebeichtet hat, wie Sie alles an ungesunden schei. in sich reingefressen hat. Meine Reaktion? Verständnisvoll. Ich habe Ihr gesagt, dass Sie solche Attacken nicht verschweigen muss und mir jeden Rückschlag bzw. jede Essanfall beichten kann.
Leider habe ich (damals mit 22) den Anspruch gehabt, dass meine Partnerin sich nicht vollkommen gehen lässt. Ich bin auch nicht mehr Mr. 10%-Körperfett und habe innerhalb der Beziehung auch einen Bauchansatz bekommen, aber dennoch erwarte ich als grundsätzlich sportlicher Typ auch dasselbe Engagement von meiner Lebenspartnerin.
Dementsprechend hat Sie nach meinen Gespräch mit dem joggen angefangen und ich habe weiterhin meinen Sport betrieben (Fitnessstudio, Fussball und Heimtraining mit eigenem Körpergewicht). Jetzt so in der Retropersperktive: Sie läuft inzwischen Ihre 12km innerhalb einer Topzeit (mich macht Sie locker nass) und macht das fast täglich! Sie hat einen unglaublich gutes Blutbild, Gewicht verloren und viel wichtiger, sie liebt das Laufen. Gar nicht so schlecht im Nachhinein, oder? Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte nichts gesagt und Ihr verschwiegen, dass ich Sie in Ihrem jetzigem Zustand nicht besonders attraktiv finde? Wäre das nicht ziemlich unreif von mir? Wohin hätte das Ganze dann am Ende hingeführt?
Zitat von Nexus:Hallo, PalmenAusPlastik.
Ich fürchte auch, dass deine Gefühle für sie sich über die letzten Jahre, ohne dass du es gemerkt hast, schon sukzessive verabschiedet hatten.
Hallo Nexus, erst mal vielen Dank für deinen Beitrag.
Ist das nicht normal, dass diese Gefühle, die man am Anfang einer Beziehung verspürt nach so einer langen Periode irgendwann aufgebraucht sind? Bin ich wirklich der einzige Mensch bei dem das so ist? Die tiefe Verbundenheit zu Ihr verspürte ich immer.
Zitat von Nexus:Ich befand mich vor einigen Wochen in einer sehr ähnlichen Situation, bin auch 25 und habe erfahren, dass meine Freundin der letzten 6 Jahre, mit der ich mein Leben zu verbringen plane, eine Affäre hatte.
Und obwohl ich mich grundsätzlich durchaus als Kopfmensch bezeichnen würde (der du meinem Eindruck nach auch bist), hat mich das ganze heftiger aus der Bahn geworfen als alles, was ich bisher in meinem Leben zu ertragen hatte.
Das tut mir furchtbar Leid. Kein Mensch auf der Welt hat so etwas verdient und glaube mir, auch wenn ich nicht den Eindruck mache, ich verstehe deinen Schmerz wirklich sehr gut.
Zitat von Nexus:Was ich sagen möchte: Ich denke, dass die Beziehung auch von dir aus eher zu einer Routineübung und Zweckgemeinschaft geworden war und du deshalb nicht das Gefühl spürst, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Auf irgendeiner Ebene scheinst du schon länger realisiert zu haben, dass sie für dein Glück keine notwendige Zutat ist.
Aber welche Beziehung ist das nicht nach dieser Zeit? Habe ich ein komplett verdrehtes Weltbild was Beziehungen angeht? Meine Ex-Freundin und ich haben insgesamt 6 Jahre in einer gemeinsamen Wohnung verbracht. Der Alltag holt einen da schneller ein, als mir lieb geworden ist. Man grooved sich ein, findet gemeinsame Sachen die man am Abend unternehmen kann (Serien Filme, Videospiele, ab und an mal Cocktails trinken) und was noch?
Und glaube mir, ich habe ein Gefühl der Ohnmacht in mir und würde mir nichts sehnlicheres wünschen, dass Sie es nicht
so beendet hätte. Sie lässt mir mit Ihrer Aktion ja nicht mal den Hauch einer Chance für Sie zu kämpfen.
Und das Sie für mein Glück keine notwendige Zutat ist, habe ich in natürlich in den letzten Tagen bemerkt. Für sein Glück ist jeder selber verantwortlich, leider habe ich genau das in der Beziehung komplett aus den Augen verloren. Und auch Sie hat das gemerkt, dass ich anders geworden bin und hat mich nicht darauf angesprochen, sondern sich etwas anderes gesucht. Das enttäuscht mich sehr, da ich immer geglaubt habe, dass wir durch gute wie auch schlechte Zeiten als Team gehen.
Zitat von Nexus:Aber: Du hast dich in einem Forum für Menschen mit Beziehungsproblemen und Trennungstraumata angemeldet um deine Geschichte zu erzählen - das tut man nicht, wenn es einem wirklich gut geht. Ich denke in einem Punkt hast du Recht: Das Thema belastet dich mehr als du dir im Moment einzugestehen bereit bist. Aber letztendlich ist das wohl gut so. Abgesehen davon, dass du irgendwas in der Region eines Soziopathen wärst, wenn dich die abrupte Trennung von dem Menschen, mit dem du einen gewaltigen Teil deines Lebens verbracht hast nicht zumindest signifikant belasten würde, wirst du nur so die Energie und den Willen aufbringen das Thema für dich selbst ausreichend aufzuarbeiten. Versuch das ganze für dich anzunehmen und zu verarbeiten, damit du nicht für deine nächste, hoffentlich gesündere Beziehung völlig verkorkst bist.
Danke. Ich versuche momentan an mir zu arbeiten. Ich lese täglich viel zum Thema Trennung und versuche das wichtigste für mich mitzunehmen. Aber bei den ganzen Horrorgeschichten von anderen Menschen, die selbst nach Jahren immer noch sich nach dieser einen Person sehnen konnte ich mich halt nie wiedersehen.
Ich gehe momentan viel aus, bin wieder unter Freunden, habe auch schon neue Frauen kennengelernt (nichts ernsthaftes!) und merke, dass es bei mir vielleicht schneller geht, weil ich grundsätzlich eine andere Einstellung zu diesem Thema habe? Natürlich erwische ich mich auch dabei, dass ich abends jemanden neben mir wünschen würde und habe auch meine sentimentale Phase im Auto wenn unser Song im Radio läuft. Ich würde gerne jemanden von meinem Tag erzählen und ich koche immer noch für zwei Personen, da die Portionen für einen alleine einem echt mickrig erscheinen . Aber ich hoffe, dass ist normal und gehört einfach irgendwie dazu. Auch wenn es beschissen ist.
Zitat von Nexus:Zurück zum Thema: Ich kann mir vorstellen, dass ihr beiden eigentlich (zwangsläufig) ziemlich vertraut miteinander seid. Wenn ihr beide so gefasst mit dem Thema umgehen könnt, was hält euch davon ab, mal ein paar Stunden klärende Gespräche abzuhalten? Setz dich mit ihr auseinander, niemand kann dir so gut beantworten was schief gelaufen ist oder woran ihr letztendlich gescheitert seid, wie sie.
Ich habe Angst davor. Ich habe wirklich Angst, dass meine Gelassenheit zerbricht, wenn ich Sie jetzt noch einmal sehen müsste. Ich halte eine strickte Kontaktsperre auf, habe sie bei sämtlichen sozialen Netzwerken geblockt und alle Erinnerungen/Fotos gelöscht. Im Endeffekt geht es hierbei doch um meine Heilung und ich weiß nicht, wie gut ich weiterheile, wenn ich mich mit Ihr anfreunde bzw. sehe.
Außerdem ist Fremdgehen das Letzte und alle Leute die Fremdgehen sind für mich grundsätzlich menschlicher Abfall mit dem ich nichts zu tun haben möchte.