Hallo liebe Forengemeinde,
zu aller erst möchte ich loswerden, wie toll ich es finde, dass es so eine Plattform gibt.
Bin seit wenigen Wochen zumindest ein Leser und versuche mir durch das Lesen mancher Beiträge wichtige Impulse zu holen...
Ich wünsche allen Leidensgenossinnen und -genossen viel Kraft und von Herzen alles Gute!
Nun habe ich allerdings eine Frage, die mich seit kurzer Zeit sehr beschäftigt und mir nicht aus dem Kopf geht. Muss nun etwas ausholen:
Meine Ex-Freundin hat mich also verlassen.
Die Eckpunkte vorab - 5 1/2 Jahre Beziehung, seit Sommer 2013 zusammengewohnt, sie ist 26 und ich bin 30. So.
Habe sie damals kennengelernt und ich war ihr erster richtiger Freund, demzufolge hat sie auch mit mir die ersten s.uellen Erfahrungen gemacht.
Kann sagen, dass wir zum aller größten Teil eine total harmonische Beziehung geführt haben, einen großen Streit gab es bis dato nie.
Allerdings gab es von ihr in der Zeit 3 größere Warnschüsse.
Also sie hat mir offen und ehrlich gesagt, dass es Punkte gab, die ihr im Moment in der Beziehung nicht passten um diese beheben.
Diese Punkte habe ich in dem Moment natürlich sehr ernst genommen, doch muss gestehen, nach 1-2 Tagen hatte ich das dann gar nicht auf dem Schirm und dachte es wäre alles im Lot.
Bis zum Februar dieses Jahres, da hat sie mir dann zum ersten Mal gesagt, dass Sie sie sich nicht mehr sicher ist ob es passt zwischen uns. Dann wachte ich auf, hat mich sehr beschäftigt und bemühte mich wirklich sehr, weil ich sie nicht verlieren wollte.
Am 24.03. kam sie nach der Arbeit nach Hause und eröffnete mir, dass sie es nicht mehr kann. Sie hat gemerkt wie sehr ich mich bemühte, aber von ihrer Seite ist sie einfach zu durch einander und hat Zweifel ob es noch zwischen uns passt. Deshalb möchte sie für eine gewisse Zeit zu ihren Eltern um herauszufinden ob man sich denn überhaupt noch vermisst usw.
Habe daraufhin sehr um sie gekämpft, glaube alles getan zu haben was ich konnte, doch am 02.04. nach einem langen persönlichen Gespräch in unsere Wohnung hat sie dann Schluss gemacht.
Der letzte Satz lässt mich auch nicht los, sie liebt mich zwar noch, hat aber zu große Zweifel dass die Liebe ausreicht und auch keine Kraft mehr, diesen Weg zu gehen.
Bumm. War am Boden. Richtig am Boden... Mittlerweile ist sie ausgezogen und nach letzten organisatorischen Dingen haben wir auch keinen Kontakt mehr.
Okay, das war die kurze Vorgeschichte.
Jetzt zu der eigentlichen Frage:
Als mein System noch in Ordnung war, habe ich mir auch immer die Frage gestellt, ist sie die Frau fürs Leben? Bin ich zu 100% erfüllt? Möchte ich Kinder mit ihr? Heiraten?
Hier muss ich gestehen, dass ich etwas Zweifel hatte und die Gedanken auch immer vor geschoben habe.
Fakt ist auch, dass wir seit geraumer Zeit keinen S. mehr hatten. Obwohl sie eine sehr attraktive Frau ist, muss ich gestehen, dass ich es gar nicht mehr so wollte. Glaube das lag daran, dass das S. zwischen uns für mich nie ganz erfüllend war. Das muss ich so sagen. Sie war in dieser Hinsicht halt etwas zurückhaltend und das nahm ich in Kauf, weil alles andere ja gepasst hatte.
Allerdings war der S. sehr oft mit Komplikationen verbunden, wir suchten zwar nach Lösungen, doch schlußendlich muss ich es so auf den Punkt bringen: S. war zuletzt verbunden mit schlechten Gefühlen, dass es nicht so klappt oder sonst was. Das hat sie sehr mitgenommen und sie dachte es lag an ihr. Ich war sehr verständnisvoll und suchte nach Lösungen, wollten Anfang des Jahres auch zu einer S., dazu kam es aber dann nicht mehr. Zum Schluss gestand sie mir auch, dass sie im Grunde gar keine s.uelle Anziehung mehr spürte. Lag wohl weniger an der Attraktivität, sondern an ihren Gefühlen. Zumindest sagt sie das... Naja, trotzdem ein Schlag gegen das Selbstbewusstein.
Wenn ich also zusammenfasse und mir selbst sage: Ich war nicht ganz erfüllt, hatte auch meine Zweifel ob es auf Dauer reicht, bin ICH damit langfristig glücklich wie es läuft?
Warum idealisiere ich derzeit alles hoch und denke fast nur an die positiven Seiten? An das schöne Zusammenleben?
Muss echt gestehen, dass ich sie total vermisse und so gut wie jeden Tag an sie denken muss.
Lenke mich zwar ab und an ab, hatte bisher auch ein paar Dates, doch ich mache das eher krampfhaft. Brauche den Kontakt zu anderen Frauen um sie zu vergessen bzw. mich zu entlieben (zumindest denke ich das). Vergleiche dann aber natürlich...
Wie kann ich mich dazu zwingen, dass ganze rationaler zu sehen und nicht so hoch zu stilisieren, wenn ich doch auch nicht 100% erfüllt war? Sehe im Moment fast nur die positiven Seiten und frage mich, wie es ihr dabei so geht. Klar, ihr geht es sicherlich besser als mir, gibt immer einen Gewinner und Verlierer, das ist mir bewusst.
Wie seht ihr das?
In der Beziehung war ich mir ihr teilweise viel zu sicher und hätte niemals gedacht, dass es mich so herunter zieht, wenn es mal vorbei sein könnte. Und jetzt, sehe ich das ganze so vollkommen anders und leide darunter phasenweise wirklich sehr. Heute ist z.B. so ein Tag, habe mich erwischt auf WhatsApp nach hier zu gucken. Hat neues Bild drin, sieht sehr glücklich aus, wohl gestern beim Feiern... und ich könnte heulen.
Warum ticke ich da so absolut unlogisch und wünsche sie mir zurück?
Obwohl ich doch weiß, es war IHRE Entscheidung. SIE hatte die Kraft und ist ausgezogen und beginnt nun einen Neuanfang. Sie will die neuen Erfahrungen machen und braucht mich nicht mehr dazu.
Wenn man etwas verloren hat, dann sehnt man sich danach zurück.
Aber wenn man es auch selbst weiß, dass es nicht mehr passen wird und es sich trotzdem wünscht, wieder zusammen zu kommen, dann zweifelt man doch an seinem Verstand. Ist das noch normal?
Oder vergeht das mit der Zeit?
Oh man, ich danke euch schon mal für die Aufmerksamkeit. Bin sehr dankbar, dass ich hier einfach mal etwas von der Seele schreiben konnte und hoffe ich kann von anderen Sichtweisen partizipieren.
Viele Grüße
Marc
01.05.2016 13:18 •
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