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Wie schafft man es, einen Seitensprung zu verzeihen?

K
@dreamfrau: das ist mir schon alles klar und ich mache mir auch Gedanken darüber aber jeder hat sein eigenes Tempo. Aber ich will die Geschichte ordentlich verarbeitet haben. Das muss die Liebe aushalten wenn ich mich weiter darauf verlassen können will.
Wir alle sind ja aus einem bestimmten Grund hier. Was ist denn dein Thema? Welche Erfahrungen hast du und aus welchem Lager ( bitte nicht negativ verstehen, ich habe durchaus auch Verständnis für manche AF).

@Bridget
Ich glaube einen derartigen Betrug hätte ich wirklich gar nicht erst versucht zu verzeihen. Diesen Kurschatten kann ich noch halbwegs isoliert von unserem realen Leben betrachten und es ist schon schwer genug. Meine Hochachtung und Respekt für alle, die eine Affäre im nächsten Umfeld gemeinsam bewältigen und ihre Beziehung retten können.

Natürlich wird die Zeit für meinen Mann lang und ist hart ( aber für uns beide) aber er versteht, dass ich dieses abarbeiten manchmal eben auch an ihm brauche.

24.06.2017 22:28 • #136


D
Ich möchte Dich mit dem Beitrag von mir einfach nur motivieren, mit der Kurschattengeschichte abzuschließen. Dein Mann ist bei Dir geblieben und hat Dich nicht verlassen. Ich denke, er würde all das am liebsten hinter sich lassen und wieder nach vorne blicken und zwar mit Dir.
Gerne hätte ich Dir vermittelt: guck nach vorne mit ihm und laß die Vergangenheit ruhen.
Leider ist in Dir bzgl. dieser Sache wohl etwas kaputt gegangen , nagt an Dir und kocht sich gedanklich immer wieder auf.
Ich würde Dir wünschen, Du könntest einen Schwamm drüber machen. Doch es fällt Dir schwer, leider.

Vielleicht könntest Du mit jemand Neutrales darüber reden. Warum Du Schwierigkeiten hast, mit dem Thema abzuschließen. Ist es Angst, Unsicherheit, siehst Du Deine Existenz bedoht oder oder oder - also versuchen, die Ursache herauszukriegen.

Denn es ist ja etwas da, was Dich so unheimlich getroffen hat und wehtut.

Es ist so vieles möglich, was da an Dir nagt. Hast Du ev. Angst, das könnte sich wiederholen?

Mit wem könntest Du mal in aller Ruhe darüber reden? Vielleicht wäre das der Weg, um es ordentlich zu verarbeiten?

Auf jeden Fall finde ich es bei Euch schon mal sehr gut, daß Ihr wegen dieser Sache nicht all Eure vielen gemeinsamen Jahre weggeschmissen habt und nach dem, was Du geschrieben hast, liebt er Dich wohl wirklich und hat auch Geduld.

In einer Ehe gibt es Höhen und Tiefen und über 30 Jahre zusammensein - das muß Euch erstmal einer nachmachen!

Leider habe ich kein Patentrezept, wie Du aus Deinem Dilemma rauskommen kannst bis auf erstmal das, was ich Dir schon geschrieben habe.

Aber solange das Wetter so klasse ist, könntet Ihr als Paar ja auch mal was Schönes zusammen machen, z.B. ihr fahrt an einen schönen Platz in der Natur und macht ein Picknick. Kauft dafür gute Sachen ein und laßt es Euch gutgehen, ohne an Probleme zu denken. Vielleicht auf einer grünen Wiese, an einem See oder an einem Fluß.

Oder Ihr nehmt an einer kleinen Schifffahrt teil. Geht in einen Zoo.

Ihr macht einfach mal was ganz anderes wie sonst. Das kann ja auch mal gut tun.
Ein Ortswechsel und raus aus der gewohnten Umgebung - was hältst Du davon?

24.06.2017 23:44 • x 1 #137


A


Wie schafft man es, einen Seitensprung zu verzeihen?

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D
@bridget, ja, die Naivität der Männer ist mithin lustig. Letztlich sind wir halt doch von unterschiedlichen Sternen und da gibt es Missverständnisse. Je mehr Abstand beide zur AAffäre und den erlebten Emotionen bekommen, desto besser klappt der Austausch über das, was war und welche Bedeutung es hatte. Zu erkennen, dass nicht die Frau, sondern einzelne Begebenheiten für meine Mann wichtig waren, ist für mich wichtig. So kann ich ihn besser verstehen und es für ihn wertschätzen. Ja, diese Frau konnte ihm etwas geben, was ich ihm nicht geben konnte, einfach deshalb weil ich anders bin und eine andere Funktion in seinem Leben habe.
Ich Spiegel ihm mitunter, wie etwas bei Frauen ankommt und er versteht das jetzt.
Mein Mann hat auch spätestens da das ganze beendet, als sie mehr wollte und noch meinte, er habe sie ausgenutzt. Darüber empört er sich sogar, da er doch immer ehrlich gewesen sei. LOL, er versteht es halt nicht, weil er ein Mann ist.

25.06.2017 09:20 • #138


A
Das Schwamm-drüber Prinzip funktioniert leider nicht immer so schnell. Mein Mann hätte das sehr gerne genutzt, aber was hätte das verändert? Ich bin auch der Meinung, dass irgendwann alles gesagt ist. Dass irgendwann genug nach dem Warum gefragt wurde. Aber mein Mann hat durch Schweigen und Schwamm drüber den Prozess auch sehr verlängert. Auch erneute Lügen oder Heimlichkeiten verzögern den Prozess deutlich. Es liegt also nicht nur an der Betrogenen, wie lange es dauert die Affäre zu akzeptieren.
Auch geschehen neue Verletzungen nach Aufdecken einer Affäre. Auch von Seiten der Betrogenen. Auch hier kann man nicht einfach sagen, man sei nun quitt, oder so. Auch das verdient eine Aufarbeitung. Und die dauert.
Wenn mein Mann vorher aufgegeben hätte, hätte ich das verstanden. Aber ein bisschen Durchhaltevermögen gehört tatsächlich auch dazu.

25.06.2017 17:46 • x 3 #139


K
@dreamfrau
Danke für deine Gedanken und Vorschläge. Wir sind immer viel unterwegs und bei uns ist immer was los, deshalb haben wir jetzt mal den umgekehrten Weg gewählt und und wirklich nur Zeit für uns genommen um bewusst nichts zu machen. Das war und ist sehr schön.
Natürlich ist bei mir etwas kaputt gegangen, eigentlich eine ganze Menge. Ich glaube das kann man nur verstehen wenn man es selbst erlebt hat.
Ich habe eine Reihe von Ideen was die Ursache für mein festhängen in der Situation ist.
Letztlich wird uns beiden nichts anderes übrig bleiben als zu akzeptieren das es einfach noch Zeit braucht.
@angel09
Das sehe ich auch so, jeder hat sein Tempo. Am Anfang hat mein Mann sehr offen mit mir geredet, dann hat er irgendwann gemeint es sei gut ( für ihn war die Sache da geklärt und erledigt). Zu diesen Zeitpunkt hatte ich aber wohl überhaupt erst mal den ersten Schock verdaut und angefangen alles zu verarbeiten. Dabei sind neue Fragen und Missverständnisse aufgetaucht, denen er sich anfangs verweigert hat. Heute reden wir meist wieder sachlicher und das tut uns beiden gut.

Wir haben auch grundsätzlich über die unterschiedliche Sichtweise von Männern und Frauen gesprochen. Und auch seine Psychologin hat ihm wohl erklärt warum er und ich manche Dinge einfach total unterschiedlich wahrnehmen und bewerten. Ich glaube das hat ihm auch geholfen sich besser in meine Lage zu versetzen. Interessanterweise sagt er nämlich immer er wolle sich garnicht vorstellen, wie er sich fühlen würde, wenn ich Trost oder Anerkennung bei einem anderen gesucht hätte.
Gestern sagte er, er sei einfach ein Riesenidiot gewesen. Er habe nie auch nur mit dem Gedanken gespielt sein Leben zu ändern. Seine größte Angst, nachdem ihm klar geworden sei auf was er sich da eingelassen habe, war und ist dass ich ihn verlassen würde.

26.06.2017 07:59 • x 1 #140


D
@kurschaden, sind solche Äußerungen (Idio) nicht total hilfreich? Mich haben solche spontanen Aussagen immer sehr berührt, denn sie wirkten authentisch.
Klar muss man irgendwann wieder normal leben. Aber wann ist der richtige Moment? Vor kurzem meinte mein Mann, ich gefährde mitunter das Neue, was wir haben. Das hat mich berührt, denn ich gab ihm recht. Aber natürlich muss noch das ein oder andere geklärt werden. Ein bisschen erwarte ich schon von mir, dass ich mich zusammenreiße. Das geht aber auch nur jetzt, weil ich soweit bin.
Wir reden mittlerweile relativ entspannt über das Thema und auch nicht nur auf uns bezogen, sondern generell. Wir können dann auch schon mal rumalbern.
Der entscheidende Punkt ist, dass wir nicht mehr so sehr den Fokus auf mein Erleben haben. Und das tut vor allem auch mir gut.

@kurschaden, du schriebst, die AF deines Mannes sei unglücklich, weil sie sich in ihn verliebt hätte. Ich habe mir dann meinen Mann noch mal angeschaut. Wie wirkt er auf Dritte? Vielleicht geht uns als EF auch mal so ein bisschen der Blick auf die Männer verloren, weil wir sie schon so lange kennen, der Alltag da ist.
Als er die Affäre hatte, hatte sich gerade vieles bei ihm getan und dafür suchte er nach Anerkennung. Klar, jemand der den Weg und die Hintergründe nicht kennt, sieht nur den erfolgreichen gutausehenden Mann im tollen Sportwagen. Ich sehe z.B. den Preis (emotional und materiell) vom Sportwagen. Andere sehen nur, dass er einen hat. Und auch klar, er wollte einfach mal nicht das ganze drum herum betrachten. Er suchte Nähe und das rührt andere. Ich habe gesehen, dass er auch seinen Anteil an der mangelnden Nähe hatte. Ich kann verstehen, dass man einfach mal will, dass für einen Moment sich alles um einen dreht, wie am Geburtstag. Das geht halt in einer Partnerschaft nicht. Das macht du Affäre aber auch zu so einer egoistischen Sache, der Mann nutzt die AF für seine Belange, seine Show.
Kann man als Partner auch einfach nur für den anderen da sein, den eigenen Anteil ausblenden? Schwierig. Aber wenn mein Mann stolz auf seine Erfolge ist, dann will er auch mal dafür gefeiert werden ohne dass mein Anteil daran betrachtet wird ( er tut es ja selber). Zu sehr miteinander verstrickt zu sein, ist nicht immer gut. Also versuche ich meinen Mann auch mal so zu sehen, als würde ich ihn heute erst kennen lernen. Und was sehe ich? Ich sehe einen Mann bei dem ich mich freuen würde, wenn er mich wenigstens zum Kaffee einladen würde.
Die Frage ist ja nicht nur, ob wir genug Anerkennung bekommen, sondern auch ob wir genug Anerkennung geben.

26.06.2017 11:20 • x 1 #141


K
@Dummda2
Klar tun solche Äußerungen gut, besonders wenn sie quasi plötzlich ohne direkten Zusammenhang kommen. Wir haben nicht über die Sache geredet, er hat mich einfach plötzlich lange angesehen und es dann gesagt. Das tut schon gut
Manchmal liegt es aber auch an der Situation. Kürzlich redeten wir relativ neutral über ein befreundetes Paar, dass sich jetzt getrennt hat ( er ist zu seiner next gezogen). Und irgendwie habe ich gesagt eine Affäre ist nie eine Lappalie und er sagte doch, für mich war es nur eine Lappalie, eine die mehr rückblickend sehr leid tut und die nichts wert war, schon garnicht deinen Schmerz. War zwar irgendwie auch schön aber ich fand es auch befremdlich, dass er das so abtut.
Du hast recht, die mangelnde Anerkennung bzw. Rückmeldung für sein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl hat bei ihm sicher die Hauptrolle gespielt.
Als er mir erzählte was sie alles zu ihm gesagt hat und welche Komplimente sie ihm gemacht hat habe ich gedacht, ja stimmt alles. Aber ich hatte es ihm schon ewig nicht mehr gesagt.

26.06.2017 14:51 • x 1 #142


D
Ja, das mit den Komplimenten durch die AF fand ich auch erst blöd, nach dem Motto, wenn man das drum herum nicht sehen muss/ kann, dann kann man ja einfach Komplimente machen und sich über schicke Sachen freuen. Aber man kann es halt auch so sehen, dass diese einfach aus einer anderen Perspektive getätigt wurden und wie die Männer das genossen haben. Und es ist keine Schwäche, denn jeder möchte das doch hören. Gut, man muss deshalb nicht gleich eine affäre anfangen.
aber es ist durchaus eine Lektion für mich. wobei das jetzt nicht bedeutet, dass ich meinen Mann nicht auch Komplimente mache. aber es ist bestimmt was anderes gewesen.

Ja, ich kann verstehen, dass es ärgert, wenn der andere die ganze Geschichte so abtut, als wäre sie nicht so bedeutungsvoll, während man als betrogener vollkommen in den Seilen hängt. Ich sitze da immer auf zwei Stühlen. Zum einen ärgert es mich, weil ich es auf mich beziehe und es mich dazu verleitet zu sagen, es sei aber für mich bedeutsam. Aber der Kommentar ist halt seine Sicht auf die Affäre und nicht in Bezug auf uns. In Bezug auf uns weiß er, was sie bedeutet. Nur ist es nicht auch gut, dass denen die Affäre nicht so wichtig ist? Bzw. Meinem Mann ist das wichtig, was er mitgenommen hat, aber das ist letztlich losgelöst von der Affäre. Wäre doch schlimmer, wenn sie dem ganzen in Bezug auf die andere Frau mehr Bedeutung zugestehen würden.

Mich hatte es sehr berührt wie mein Mann plötzlich sehr emotional wurde als er darauf zu sprechen kam, wie sehr er mir weh getan hatte. Ist das nun ein blöder Spruch, wenn die sagen, hätten sie gewußt, wie sie uns weh tun, dass sie es nicht gemacht hätten? Mittlerweile finde ich spannend zu diskutieren (bzw. haben wir ja schon), warum er es nicht wußte. da ist das Thema Mann/ Frau und die Fehleinschätzung meiner Gefühle zu ihm und überhaupt meine Emotionalität. Zudem hat er so auch gesehen, wie viel er mir bedeutet und das ist definitiv ein großer Gewinn. Und wirft auch die Frage auf, was habe ich getan, damit er es nicht schon vorher wußte.

Alles nicht einfach. Aber ohne Gespräche kommt man nicht vorwärts und dazu muss man auch mal von der eigenen Position / Perspektive abrücken. Letzteres ist am Anfang natürlich schier unmöglich.

26.06.2017 16:19 • x 1 #143


K
Ja klar, hat er das mit der Lappalie auf seine Gefühlslage zu der Affäre gemeint und nicht darauf was es für unsere Beziehung bedeutet. Er hat schon öfter gesagt er wollte mir nie weh tun aber auf meine Frage, was er denn dachte, wie ich das finden würden, hat er keine Antwort. Er sagt er schämt sich dafür, dass er irgendwie gedacht und gehofft hat, ich würde es nicht erfahren. Aber ganz offensichtlich hat er nie gedacht, dass mich das so treffen würde. Er meinte ihm habe die Nähe zu mir so gefehlt aber er wollte mich nicht bedrängen. Ich glaube er dachte wirklich ich liebe ihn nicht mehr richtig. Das hat mich sehr betroffen gemacht.
Reden ist eben das wichtigste, auch wenn man sich ewig kennt und glaubt zu wissen wie der andere tickt.
Seine AF sah eben auch nur den attraktiven, charmanten Mann mit den strahlend blauen Augen und dem jungenhaften Lachen. Einen Mann, der gut zuhören kann, der spannend erzählen kann, ein interessantes Hobby hat und dem immer wichtig ist, dass es seiner Partnerin gut geht. Seine Probleme und Selbstzweifel hat sie nicht gesehen. Bei ihr hatte er nicht das Gefühl versagt zu haben. Klingt komisch aber mir ist klar, dass er bei ihr entspannt sein konnte, ohne den Druck, den er sich zuhause selbst macht.
Die Psychologin sagt, die Frau war nur wichtig, es ging nur um das Selbstwertgefühl, dass sie ihm gegeben hat.
Das ist ein Punkt, an dem ich immer noch zu knabbern habe: das ich das offenbar trotz aller Mühe nicht konnte. Aber ich bin da auch in einer anderen Rolle, zu involviert.
Das ist mir schon alles klar geworden, mein Verstand versteht aber meine Gefühle und auch mein Stolz leiden.

26.06.2017 19:55 • #144


A
@Kurschaden
Dass deine Gefühle und dein Stolz leiden, kann ich gut nachvollziehen.
Ich war sehr im Alltagsgeschäft involviert. Da blieben Nähe und Aufmerksamkeit tatsächlich auf der Strecke. Aber ich habe auch alles, so dachte ich, gemacht, damit es uns als Familie gut geht. Klar habe ich die Paarebene vergessen.
Ich kann das alles nachvollziehen und verstehen.
Trotzdem frage ich mich, ob es diese Art Wachrüttler sein musste. Wieso wird das hingenommen und geschwiegen. Gut, die Erklärung, die mein Mann abgegeben hat, war, dass er es selber gar nicht so bewusst bemerkt hat und in Worte fassen konnte. Aber, wenn man sich dann in jemanden verguckt- spätestens dann muss man doch überlegen, was mit einem los ist! Das ist wirklich ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann.
Auch ich habe ihn gefragt, was es für ihn bedeutet hätte, wäre das Ganze umgekehrt gelaufen. Er sah mich nur ganz überrascht an und meinte, dass ich das niemals machen würde. Aaahrrg!

26.06.2017 20:45 • x 2 #145


D
@kurschaden, wie sich doch unsere Geschichten ähneln. Vielleicht waren wir zu sehr Teil ihrer Selstzweifel, da wir auf Grund unseres gemeinsamen Weges Zeuge ihres Scheiterns, ihrer Zweifel waren? Wie kann man einer Person glaubhaft machen, dass man sich geändert hat, wenn dieser den ganzen Weg zuvor kennt? Das dauert halt länger. Eine neue Person sieht nur den Mann, so wie er zu diesem Zeitpunkt ist und sie sieht nur einen Teil, den großartigen. Klar, meinen Mann im Beruf und Freizeit zu erleben ist halt was anderes, als im alltäglichen Chaos. bei mir muss sich mein Mann in viel mehr Bereichen beweisen, als bei jeder anderen Person. Und ich kann/ konnte mit nur einem Spruch jedes Gerüst zum einstürzen bringen. Vor mir zu bestehen ist eine andere Hausnummer, als vor xy. In der zeit hatte ich zudem Distanz aufgebaut (und er auch). Das hat das Ganze verschärft.

Warum mein Mann Zweifel an meiner Liebe hatte? Ich bin eher stark. Und Stärke wird oft mit weniger Emotionen verwechselt. Ich gehöre nicht zur Kategorie jammernde Frau. Aber er hat mir auch nicht zugehört. Unsere Geschichte hat das übrige getan.

Vielleicht ist es aber auch hilfreich zu sehen, wen hat er sich als AF ausgesucht. Das war ja nicht zufällig. Mein Mann meinte mal, wenn sie nicht mitgemacht hätte, dann hätte es eine andere gemacht. Nun das Argument war schnell vom Tisch, denn ich konnte genau sagen, warum es keine andere sein konnte. Aber wenn er es nicht gemacht hätte, dann würde er noch heute an manche Baustellen knabbern. Auch keine gute Alternative.

Vielleicht liegt es daran, dass wir eher starke Personen sind und da braucht man mal eine Pause, jemanden der schwächer ist. Die AF meines Mannes war selber der Meinung, sie sei mir unterlegen und so sieht es auch mein Mann.

26.06.2017 20:50 • x 1 #146


D
Zitat von angel09:
@Kurschaden
Dass deine Gefühle und dein Stolz leiden, kann ich gut nachvollziehen.
Ich war sehr im Alltagsgeschäft involviert. Da blieben Nähe und Aufmerksamkeit tatsächlich auf der Strecke. Aber ich habe auch alles, so dachte ich, gemacht, damit es uns als Familie gut geht. Klar habe ich die Paarebene vergessen.
Ich kann das alles nachvollziehen und verstehen.
Trotzdem frage ich mich, ob es diese Art Wachrüttler sein musste. Wieso wird das hingenommen und geschwiegen. Gut, die Erklärung, die mein Mann abgegeben hat, war, dass er es selber gar nicht so bewusst bemerkt hat und in Worte fassen konnte. Aber, wenn man sich dann in jemanden verguckt- spätestens dann muss man doch überlegen, was mit einem los ist! Das ist wirklich ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann.
Auch ich habe ihn gefragt, was es für ihn bedeutet hätte, wäre das Ganze umgekehrt gelaufen. Er sah mich nur ganz überrascht an und meinte, dass ich das niemals machen würde. Aaahrrg!


Mein Mann hatte mir gegenüber kein schlechtes Gewissen. er wußte, er würde es mir sagen und mir einen Schrecken Schlag zufügen. Aber er dachte, es sei nur ein Rempler der hilfreich sei. Es mir zu sagen war für ihn auch eine Probe, wieviel noch da ist. Er hat definitiv nichtadlig gerechnet, dass es mich derart aus der Bahn werfen würde. So schwer es mir fällt, ich glaube es ihm, denn er war sogar nich vor kurzem sehr erschüttert als er noch mal thematisiert hatte, wie sehr es mir weh getan hat. Das wollte er nicht.
Er hatte wohl zwei Baustellen, seine Ehe und seine eigenen Baustellen.

Bei uns herrscht auch Konsens, dass es umgedreht nicht gegangen wäre LOL. Klar, aber die starken dürfen halt nicht schwach sein. Das können die vermeintlich schwachen nicht ertragen. Typischer Fall von A-Karte. @angel09, nimm es als Kompliment

26.06.2017 20:53 • x 2 #147


A
Ich habe meinen Mann zuvor nicht als schwach erlebt- war ich wirklich so blind?

26.06.2017 21:14 • #148


D
Ja, warst du. Und jetzt?

26.06.2017 21:21 • #149


Z
Ich finde es sehr interessant, wie jeder von uns seinen Weg geht.
Ich ziehe vor jedem den Hut, der der Beziehung noch eine Chance nach einer Affäre gibt, denn auch wenn jeder Weg anders ist, ist er hart und beschwerlich.
Ich für mich habe aufgehört, alles verstehen zu wollen, die Gründe und Ursachen erforschen zu wollen, zumindest für den Moment.
Es gibt noch immer Dinge, die ich so unfassbar heftig finde, dass ich sehe, ich brauche da noch mehr Abstand, um zu akzeptieren.
Und ich habe mein Tempo angepasst, auch das musste ich lernen, denn ich sehe, mein Mann braucht länger. Ich kann nur ahnen, woran das liegt und es liegt in ihm. Sein Part, bei dem ich nicht mehr machen kann, als zu unterstützen und zu warten. Sehr hart für mich.
Aber wenn ich mit den Kindern spiele und Quatsch mache und er uns anguckt, sehe ich ganz viel. Immer noch Angst, Reue und Trauer, aber auch Freude, Glück und Stolz.

@angel09
Vielleicht war dein Mann ja gar nicht schwach, oder er war sich dessen selbst nicht bewusst?

26.06.2017 22:03 • #150


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