Wie kann ich helfen ?

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Am Montag hat die Frau meines besten Freundes ihm mitgeteilt, daß sie die Ehe bilanziert hat und unterm Strich nichts übrig geblieben ist, was ein weiteres Zusammenleben rechtfertigen könnte. Mein Freund ist daraufhin total zusammengebrochen, mit allem was man sich so vorstellen kann. Die beiden sind 13 Jahre verheiratet, mit Sicherheit haben beide ihre Macken, und das Zusammenleben mit meinem Freund stelle ich mir auch nicht so einfach vor. Problematisch in dieser Ehe war, daß sie sich ziemlich vernachlässigt gefühlt hat, er zuviel trinkt, sie zuwenig beachtet ect. Er meint, sie sitzt nbur vorm Fernseher, vernachlässigt sich und das Kind...also die üblichen Vorwürfe. Ich muß dazu sagen, daß ich zu der Frau nie Kontakt hatte, da sie es doch als ziemlich ungewöhnlich empfand, daß eine rein platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau zustande kommen kann, daher hat sie mich immer abgelehnt. Ich kann also nur das wieder geben, was ich von ihm weiß. Nach allem, was er mir schildert, würde ich vermuten, daß ein anderer Mann hinter dieser Trennung steckt ( sie hat gute Laune, duscht bei lauter Musik, brezelt sich raus, reagiert äußerst aggressiv auf meinen Freund ect. ), bin selber Frau und hab einige Trennungen meinerseits hinter mit und denke, daß ich das sehr gut beurteilen kann. Die beiden wohnen noch zusammen, was die Sache natürlich erschwert.
Ich kann leider nur zeitweise für ihn da sein, da mein Mann unsere Freundschaft auch sehr misstrauisch beäugt. Die Momente, wo ich ihn ein wenig aufbauen kann, helfen leider nur zeitweise. Wenn ich ihn dann Stunden später am Telefon habe, hat er meistens das Gegenteil von dem getan, wozu ich ihm rate. Ich will nicht sagen, daß er sich vollkommen zum Idioten macht, aber er ist immer kurz davor. Das Schlimme ist die Hoffnung, daß er alles wieder rückgängig machen kann. Er lebt in dem Glauben, daß sie sich nur getrennt hat, um ihn wachzurütteln, daß er sich anders verhalten soll. Mir tut es wahnsinnig weh, zu sehen, wie er sich verrennt und ich fühl mich ziemlich hilflos. Ich weiß, daß er diese Erfahrung alleine machen muß, aber ich möchte ihm so gerne helfen und weiß nicht wie. Ich weiß einfach nicht wie.... Reicht es für ihn da zu sein, wenn er mich braucht ? Soll ich ihm Ratschläge geben ? Soll ich ihm weiterhin erklären, was FRAU sagt und was sie damit meint, auch wenn es schmerzlich ist oder laß ich einfach ins Unglück rennen ? Was für ein schei.. Und nun naht das Wochenende. Ich weiß, daß er wieder mal zu tief ins Glas schauen wird, und ich weiß, daß ich lediglich am Telefon für Ihn da sein kann, da ich selber Familie habe, und immer Gefahr laufe, meine eigene Ehe aufs Spiel zu setzen, wenn ich zu ihm hinfahre, damit er sich nicht so alleine fühlt.
Ich weiß nicht, ob das überhaupt jemand nachvollziehen kann, aber vielleicht ist doch einer unter Euch, der mir einen Rat geben kann.

15.03.2002 18:21 • #1


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Hallo Manu,

von einer lieben Freundin habe ich folgenden guten Satz gelernt: Ein guter Freund ist der, der vorher rät und danach tröstet.
Da Du selbst nicht betroffen bist, wirst Du so manche Verhaltensweisen Deines Freundes nicht verstehen. Im Sinne von: Nachfühlen. Es ist gut, wenn Du versuchst, ihm zu helfen, die Realität so gut wie möglich zu sehen. Aber am wichtigsten wird sein, daß Du ihm einfach beistehst. Gib ihm möglichst das, wonach ihm verlangt. Verbringe Zeit mit ihm, höre ihm zu.. Sag ihm, wie _Du_ denkst.... Nicht was er tun soll.

Alles Gute

Hubi


16.03.2002 01:32 • #2




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