Er hat mir gestern wieder von diesem neuen Job erzählt, den er in seine Planung mit einbezieht, damit er mehr Zeit für sich hat. Im Grunde finde ich es gut, dass er an sich denkt und sein Leben voranbringt, doch leider vermisse ich mich definitiv in seiner Planung bzw ich finde mich nicht so wichtig, wie ich es mir wünschen würde (zu hohe Erwartungen?).
Ich habe einen normalen Job (8-17 Uhr) und er ist in der Gastronomie tätig, natürlich ist es da schon schwierig mit gleichen Arbeitszeiten, das ist verständlich. Ich bin super im organisieren und kann alles unter einen Hut bringen, wenn ich Zeit für etwas haben möchte, dann schaffe ich mir die Zeit! Dieser neue Job ist abends (17-22 oder 24 Uhr) von Dienstag bis Samstag, das bedeutet wir können uns maximal am Samstag Vormittag sehen, am Sonntag hat er zwar frei, aber er hat einen Sohn, den er dann bestimmt sehen möchte, was ich auch unglaublich wichtig finde, denn ich möchte einen fürsorglichen Vater für meine Kinder! Und am Montag arbeite ich, nicht nur tagsüber sondern auch abends habe ich da Verpflichtungen. Das bedeutet wir sehen uns wahrscheinlich nur am Samstag. Ich stehe morgens spätestens um 7 Uhr auf, mir reichen, sofern es mir gut geht 6 Stunden schlaf, aber ich sehe es nicht ein immer zurück zu stecken! Als er mir das gesagt hat, war ich sauer und sagte: Gut mach das, aber dann musst du damit Leben, dass wir uns 3 oder auch mal 4 Wochen nicht sehen! Als ich das ausgesprochen hatte fühlte ich mich wieder wie eine Erpresserin und die Manipulative, zu Recht. Er war natürlich geschockt und wusste nicht zu antworten.
Heute Morgen nach dem Spaziergang mit meinen Hunden, fing ich an nochmal mit ihm zu sprechen und ich sagte, dass ich es gut finde, wenn er den Job für sich machen möchte, damit er mehr Zeit hat, um Sport zu machen und um einen Sprachkurs zu machen und so weiter, ich wünsche ihm, dass er glücklich wird und das sein Leben so verläuft wie er das möchte.
Mir macht daran nur sehr große Angst, dass er dann alles alleine bzw ohne mich macht. Ich mach auch Sport, ich bin deutsche Muttersprachlerin und auch ich möchte nicht nur zu Hause sitzen und Däumchen drehen. Wenn ich früher vorgeschlagen habe gemeinsam joggen zu gehen, war das oft ein Drama. Ach, wir haben gerade gegessen! Ich hatte bevor wir gegessen haben gefragt, ob wir joggen gehen wollen. Dann warten wir eine halbe Stunde, dann frage ich erneut, In 5 Minuten, ich ziehe mich um und er sitzt immer noch auf der Couch, dann wurde ich ungeduldig, meiner Meinung nach verständlich! und ich fragte, soll ich alleine gehen? Nein, ich komme mit. Wir sind wirklich nur 5 Meter gejoggt Können wir eine kleine Runde laufen? Da war ich dann sauer und ich sagte, wenn du kein Bock hast mitzukommen, dann sag das einfach!
Ich habe einfach schon Vorsprung im Leben, seine Phase hatte ich schon! Und ich will dorthin nicht zurück! Ich bin schon in einem anderen Stadium meines Lebens. Ich habe meine Wohnung, meinen Job, meine Stucktur, meine Wünsche und meine Ziele. Bin ich da zu egoistisch und zu stur? Im Grunde sagt mir mein Gefühl, lass ihn gehen und mach dein Ding. Auf seine Gefühle sollte man hören, denn es ist immer etwas wahres dran.