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Wie überwindet man Hass?

M
Wünschte auch ich könnte wütend sein. Aber Wut auf den Partner, den Ex besteht eigentlich immer nur deshalb, weil der/die nicht so tickt, fühlt, sich verhält wie man sich das wünscht. Da die Leute ja auch nur aus ihren Gefühlen heraus handeln, für die sie letztlich nichts können, ist Wut in dem Sinne eine Schuldzuweisung, die unangebracht ist. Man kann eigentlich die Beziehung nur selbst beenden/den Kontakt vermeiden und sich zurückziehen. Wut in diesem Uusammenhang ist in meinen Augen wenig reflektiertes Verhalten. Auch wenn ich esCAST nachvollziehen kann.

29.03.2017 21:51 • x 1 #16


S
@senmisin
Wie hat dein Expartner reagiert, als er Deine Briefe erhalten hat? Und bereust Du es, dass Du sie abgeschickt hast?
Viele raten einem ja dazu, alles aufzuschreiben, aber nie abzuschicken...

29.03.2017 22:06 • #17


A


Wie überwindet man Hass?

x 3


Branda
Zitat von Serrulata:
Wie schaffe ich es, diese Wut endlich loszulassen und mich wieder auf mein Leben zu konzentrieren?

Wie lange bist du schon wütend? Ich hatte mal volle zwei Jahre Wut und Haß. Jetzt nach acht Jahren ist da nur noch Gleichgültigkeit. Er könnte im Lotto 40 Mio gewinnen oder vor mir im Straßengraben sterben. Das Eine würde mich so kalt lassen wie das Andere.
Wie man so weit kommt? Das eigene Leben weiter leben. Es werden einfach andere Dinge wichtig und was mal wichtig war, ist nur noch eine weit entfernte Erinnerung.

29.03.2017 22:13 • x 2 #18


S
Zitat von Branda:
Wie lange bist du schon wütend? Ich hatte mal volle zwei Jahre Wut und Haß. Jetzt nach acht Jahren ist da nur noch Gleichgültigkeit. Er könnte im Lotto 40 Mio gewinnen oder vor mir im Straßengraben sterben. Das Eine würde mich so kalt lassen wie das Andere.
Wie man so weit kommt? Das eigene Leben weiter leben. Es werden einfach andere Dinge wichtig und was mal wichtig war, ist nur noch eine weit entfernte Erinnerung.


Ich bin seit ca. 5 Monaten richtig wütend... Davor war ich noch voller Hoffnung und Verblendung.
Das was Du schreibst, macht mir Mut! Es lässt mich daran glauben, dass mit der Zeit auch die Gleichgültigkeit kommt. Ich wäre darüber so dankbar, denn ich möchte ihn ziehen lassen und mir keine Gedanken mehr darüber machen, wie gleichgültig ich ihm vielleicht nun bin!

Wie hast Du es geschafft, Dein eigenes Leben weiter zu leben, wenn Du ihn (wahrscheinlich) in Gedanken hattest?

29.03.2017 22:27 • #19


Branda
Zitat von Serrulata:
Wie hast Du es geschafft, Dein eigenes Leben weiter zu leben, wenn Du ihn (wahrscheinlich) in Gedanken hattest?


Damals hab ich geglaubt, der Haß bleibt für immer. So stark war er. Hab ein volles Jahr gebraucht, bevor ich eine neue Beziehung eingehen konnte. In dieser Beziehung gab es andere Probleme, im Job gab es neue Herausforderungen. Bin mit meinem Zoo in meine Villa Kunterbunt gezogen. Lebe jetzt so, wie ich es mir als Kind immer erträumt habe aber nie für realisierbar gehalten habe. Dieser Mensch würde gar nicht zu meinem Leben passen, nicht mal als Illusionsperson, für die ich ihn damals gehalten habe. Er hat mir sehr weh getan. Aber durch ihn ist auch etwas Gutes passiert. Er hat meinen Panzer durchbrochen und ich habe jetzt keine Bindungsangst mehr, habe keine Angst mehr vor Beziehungen. Denn ich habe überlebt und das Passierte verarbeitet. Ich weiß jetzt, daß ich jede Enttäuschung relativ unbeschadet überlebe und weiterziehe. An dieser fürchterlichen Beziehung bin ich gewachsen und darum war sie gut für mich.

29.03.2017 22:41 • x 3 #20


S
Zitat von Branda:

Damals hab ich geglaubt, der Haß bleibt für immer. So stark war er. Hab ein volles Jahr gebraucht, bevor ich eine neue Beziehung eingehen konnte. In dieser Beziehung gab es andere Probleme, im Job gab es neue Herausforderungen. Bin mit meinem Zoo in meine Villa Kunterbunt gezogen. Lebe jetzt so, wie ich es mir als Kind immer erträumt habe aber nie für realisierbar gehalten habe. Dieser Mensch würde gar nicht zu meinem Leben passen, nicht mal als Illusionsperson, für die ich ihn damals gehalten habe. Er hat mir sehr weh getan. Aber durch ihn ist auch etwas Gutes passiert. Er hat meinen Panzer durchbrochen und ich habe jetzt keine Bindungsangst mehr, habe keine Angst mehr vor Beziehungen. Denn ich habe überlebt und das Passierte verarbeitet. Ich weiß jetzt, daß ich jede Enttäuschung relativ unbeschadet überlebe und weiterziehe. An dieser fürchterlichen Beziehung bin ich gewachsen und darum war sie gut für mich.


Danke, Deine Antwort macht mir wirklich Mut! Es ist schön, wie Du im Nachhinein auch das Positive aus dieser schmerzlichen Erfahrung für Dich entnehmen kannst!

29.03.2017 22:45 • x 1 #21


Gwenwhyfar
Ich kenne das Thema Wut von früher, inzwischen nicht mehr. Ich habe begriffen, wie viele Anteile ich an den Geschehnissen habe und ich kann einfach nicht mehr hassen und wütend sein auf jemanden, den ich doch liebe oder auf Ereignisse, die ich entscheidend mit verursacht habe.

Selbst wenn sich jemand wie ein Popo benommen hat, so hat man doch auch dazu beigetragen, ihn in sein Leben zu lassen und sich blind und taub zu stellen. Und damit meine ich kein Opferverhalten, sondern eben Verantwortung zu übernehmen und dann ist es wie es ist.

Wem das hilft, wunderbar, aber buddhistischen Gleichmut halte ich da doch für gesünder .

29.03.2017 22:54 • x 1 #22


M
Hm, aktuell halte ich es so:

Ich fühle mich schlecht behandelt und ich kann es nicht ändern, da er eine andere Person ist auf die ich keinen Einfluss habe. Ok.
Was kann ich tun?

Ich kann versuchen, mich richtig, richtig gut zu behandeln und alles in mir und um mich herum so einzurichten, dass ich mich wohl fühle. Dass ich mich gut behandelt fühle. Von mir selbst.

Ein Beispiel:
Ein am morgen schon gemachtes Bett sieht man am Abend nicht an, dass man es selber gemacht hat. Es ist einfach schön, so nach hause zu kommen. Wenn alles ordentlich ist, weil ich am morgen schon an mein Wohl für den Abend gedacht habe. So habe ich eine ganze Liste an neuen Dingen für mich in den Tagesablauf integriert. Yoga morgens und abends, einen interessanten Artikel lesen... Sich einfach selbst wichtig nehmen. Sich ums sich kümmern.

Und sich ablenken ist wichtig, das Hasskopkino gar nicht erst auf Touren zu bringen. Nicht an ihn oder sie denken. Das ist durchaus eindämmbar, mit etwas Willen.

Ich denke, der Hass oder die Wut verschwindet oder wird zumindest geringer, sobald man sich selber wieder gern hat.

29.03.2017 23:05 • x 1 #23


S
Die Reaktionen waren unterschiedlich, allerdings habe ich es nicht in Form von Briefe sondern als Nachrichten abgeschickt. Manche hat er gelesen und auch darauf reagiert manche nicht. Immerhin hat es ihm zum nachdenken gebracht und hat von sich aus um eine Aussprache gebeten. Wir konnten noch öfters drüber reden, was nicht immer leicht war. Es gab öfter Streit. Enttäuschungen und Verletzungen sind schwer zu verarbeiten und meiner Meinung nach auch redebedürftig und zwar mit der Person die einem verletzt hat. Natürlich kann man auch ein Thema zerreden aber um es besser zu verarbeiten sollte man sich damit auseinander setzen.

Wut ist ein Gefühl den man nicht unterdrücken sollte. Bei mir sind es knapp drei Monate her. Wir leben noch unter einem Dach und können inzwischen einigermaßen normal miteinander umgehen. Nachdem ich ihn innerlich losgelassen habe hat auch die Wut nachgelassen. Ich konzentriere mich auf andere Sachen, er ist mir nicht mehr so wichtig. Er wird immer ein Teil meines Lebens sein und wir haben auch ein gemeinsames Kind was uns verbindet.
Ich habe es nicht bereut!

29.03.2017 23:17 • x 1 #24


aquarius2
Wie schnell man Hass überwindet kommt darauf an, wie schnell man seine Enttäuschung etc überwindet.

Ich wurde mal übelst von jemanden hintergangen und belogen. Ich mußte wegen einiger Dinge sogar vor Gericht gehen und die Prozesskosten zum Teil selbst tragen, keine leichte Zeit in meinem Leben, Unterstützung hatte ich wenig.. So nach und nach löste sich das Chaos das diese Person in meinem Leben hinterlassen wollte auf und mein Leben ging weiter, ich lernte neue Leute kennen, hatte beruflich viel dazugelernt und irgendwann erfuhr ich, dass diese Person einen ganz schweren Schicksalsschlag erlitten hat, ähnlich schlimm, wie das was sie mir zugefügt hat.
Aber ich habe nicht triuphiert, keine Schaden freude, sogar minimale Empathie für diese Person, da wußte ich ich habe es vergeben, aber sicher nicht vergessen.
Heute sehe ich das alles relativ gelassen und mein Leben ist wieder leichter geworden, denn Hass vergiftet dich innerlich, du hast absolut nichts davon.

30.03.2017 08:23 • x 1 #25


S
Ohjaa diese Wut kenne i nur zu gut.
Sie frisst einem auf. Un i habe damals dann auch ihm alles, echt alles an den Kopf gehaun.

Erst hatte i auch diese sogenannte Kontaktsperre, weil jaa alle hier drauf schwören.
Ich kann dies nicht befürworten. Mir ging es damit nur jeden Tag schlechter. Hatte 5 Monate keinen Kontakt. Un i rannte tagtäglich mit dieser Wut im Bauch rum. Hier schrieb mal einer, man lebt mit einer Bowlingkugel im Körper. Un so war das auch....

Ich musste die Kugel loswerden...
dies tat i dann auch. Ich rief ihn an.
Wir telef.viel i schrieb mir alles von der Seele. Mal lieb, mal bös......

Aber nur soo wurde i die Wut los. Durch Kommunikation nicht durch Kontaktsperre...
Es war eine schwere Zeit. Bin auch noch nicht 100% drüber hinweg. Aber durch die Kommunikation konnte i langsam verarbeiten verstehen...

Gut jeder ist anders geht auch anders damit um.

Mir hat die Kommunikation geholfen, die Bowlingkugel in meinem Körper wieder raus zulassen....

30.03.2017 09:10 • x 1 #26


T
Auch wenn du das denkst, wer andern so weh tut kann nicht wirklich glücklich sein.
Das ist meine Meinung.Die Wut ist grad dein allerbester Freund, umarme sie.

30.03.2017 21:55 • x 1 #27


A


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