Liebe Ente, als erstes drücke ich Dich ganz fest und lass Deine Tränen einfach laufen. Auch vor Deinen Kindern. Sich zu verstellen ist auch nicht gut für sie, sie dürfen sehen, dass auch Du sehr traurig bist. Ich verstehe Dich so gut. Du möchtest einfach nur, dass alles wieder gut wird. Das Ihr Euch gegenseitig achtet, liebt, mit Respekt behandelt und für die Kinder da seid.
Erkläre Deinen Kinder, dass es ihrem Vater im Moment nicht gut geht und das es eine Krankheit gibt, wo einem alles egal ist, auch das was man liebt. Und das er deshalb für sie im Moment nicht dasein kann. Aber Du für sie da bist auch wenn Du darüber jetzt auch sehr traurig bist und Dir das auch doll weh tut. Sage ihnen, dass Du sie liebst und für sie da bist, auch wenn es im Moment eine sehr schwierige Situation für alle ist und selbst Du als Erwachsener, dass nur schwer verstehen kannst. Egal wie es Dir gerade geht, Du darfst weinen aber lass sie nicht im luftleeren Raum. Weint lieber gemeinsam. Was Dein Mann gerade macht oder lebt oder durchsteht weiß nur er selbst. Im Moment kannst Du ihm nicht helfen. Unterrichte seinen Vater und den Rest der Familie was los ist und dass Du es nicht verstehst. Das es schlimm für Dich ist, Du aber nicht weißt was Du gerade tun kannst. Das ist kein anschwärzen sondern ggf. sogar eine Hilfe für ihn und Dich.
Du sortiere das Leben Deiner Kinder und Deins. Hole Dir anwaltliche Hilfe und wie eine Scheidung aussehen würde. Wenn Du sie nicht willst, reiche sie auch noch nicht ein. Höre auf Deinen Bauch aber baue Dir eine Basis ohne ihn auf. Stück für Stück. Tag für Tag. Organisiere Deine Tage zu dritt und lass Dich von Deiner Familie, Deinen Freunden unterstützen. Du brauchst auch Zeit für Dich. Vielleicht kann die Kinder jemand für ein paar Stunden nehmen. Dann sind sie abgelenkt und Du hast Zeit zum weinen, grübeln, Mut schöpfen.
Stell Dich auf Deine Hinterbeine und gehe Tag für Tag voran, Stunde um Stunde. Was wird weiß niemand. Schreibe ihn vom mir aus auch einen Brief,wenn Dir danach ist. indem Du ihn sagst das Du ihn liebst, das Du Dir einen Neuanfang wünschst, aber das Dir bewusst ist das Ihr Euch die letzten 1,5 Jahre nicht gut getan habt. Das Du es respektierst, dass er seine Ruhe möchte aber Dir für die Kinder wünschen würdest, dass er sich um sie kümmert. Das ihr über das alles sprechen könnt wenn er es auch wieder möchte. Vielleicht schreibst Du das auch alles und gibt's es ihm dann gar nicht. Das entscheide aus Deinem Bauch heraus. Horche in Dich rein, was Du wirklich willst. Möchtest Du ihn als Couchkartoffel zurück? Den Mann den Du vorher hattest gibt es vielleicht nicht mehr. Du warst auch unglücklich. Ist es die Angst vorm alleinsein? Oder liebst Du ihn noch wirklich?
Es ist eine schwierige Zeit aber Du schaffst das. Denke daran Deine Kinder brauchen Dich jetzt ganz doll. Drücke sie, geht raus in die Natur, lenkt Euch ab. Tut Euch gut. Das gibt Euch allen drei Halt. Auch wenn Du es Dir im Moment nicht vorstellen kannst, diese Krise hat einen Sinn und auch sie geht vorbei und Du wirst zurückblicken und sagen, es war gut, dass es so gekommen ist.
Aber jetzt brauchst Du erstmal Trost für Deine wunde Seele. Fühl Dich in den Arm genommen und lass allen Schmerz raus. Wir alle hier kennen ihn. Er ist hart aber er geht vorbei. Stück für Stück. Ich schicke Dir ganz viel Kraft für Deine nächsten Schritte.
16.04.2017 09:24 •
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