Wiederkommende Verlustgefühle

Hallo an alle!
Vor kurzem wurde mir von meinem bald-Exmann vorgeworfen, dass ich nicht loslassen kann, hätte das aber schon längst tun müssen.
Seit ca. 1. Monat wohnt er provisorisch direkt unter uns. Da wir 2 Kinder haben, kommt er öfters zu uns. Das tägliche Wiedersehen und das unvermeidliche Mitkriegen von seinen nächtlichen Ausflügen hat mich ganz durcheinandergebracht.
Wenn er da ist und mit Kids kuschelt, empfinde ich den Wunsch mitzumachen, ihn zu streicheln... Und muss mich ständig zurückreißen: Er will ja nichts mehr von mir. Und dann ist auch der Schmerz da. Warum gibt er jemanden anderen (jetzt sind nicht die Kids gemeint) etwas, was er mir so lange verweigert hat: Zärtlichkeit, Zuneigung, Wärme.
Die letzten Ehejahren waren nicht mal schön: Beleidigungen, kein Respekt, wenig Hilfe mit Kindern, Wutausbrüche, extreme Geräuschempfindlichkeit (was ganz blöd ist, wenn man 2 Kleinkindern hat)...
Dazu kommt noch seine Vorliebe für bestimmte Internetseiten mit Frauen.
Ich war erleichtert, als er vor 2 Jahren aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist.
Da er meistens die Kids bei mir besucht hat, habe ich aber bald festgestellt, dass ich mich körperlich immer noch zu ihm hingezogen fühle.
In die Beziehung der letzten Jahren will ich nicht zurück.
Anderseits sehne ich mich danach, dass er mich umarmt, mir sagt, wie viel ich ihm bedeute,- also nach der Beziehung, die wir ganz am Anfang hatten.
Noch anderes bringt mich manchmal um den Schlaf: Angst vor der Zukunft; Frage, ob ich alles mit Kids alleine bewältige; Ärger, dass er sich so leicht gemacht hat (verbringt ein paar schöne Stunden mit Kids, geht, wenn sie ihm zu laut/frech/quengelig...sind, hat ganz viel Freizeit um nach neuer Liebe zu suchen).

Es ging mir dabei schon viel besser. Unser Verhältnis ist seit seinem Wegziehen besser geworden, wir konnten wieder mal ruhig miteinander sprechen. Er hat sich mehr um Kids gekümmert. Manchmal waren wir schon fast wieder ein Paar: Meistens habe ich bei ihm Wärme gesucht und er hat es zugelasen.
Vor ca. 1. Jahr bin ich mit Kids aus der jemals gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Ungefähr zu dem Zeitpunkt hat er mir zu verstehen gegeben, dass er keine Annäherungsversuche mehr haben möchte. Etwas beleidigt war ich schon, es war aber im allgemeien nicht so schlimm.
Und ich habe nicht nachgedacht, was er macht, wenn er nicht da ist. Solange ich ihn nicht täglich sehen musste.
Bis vor kurzem hat er auch noch gesagt, dass er keine neue Beziehung hat und sich eigentlich noch nicht danach strebt.
Scheinbar habe ich mir immer noch irgendwelche Hoffnungen gemacht.
Bald zieht er hier weg. Er hat eine neue Wohnung in unserer (aber nicht unmittelbaren) Nähe gefunden. So dass er öfters die Kids zu sich nehmen kann. So ist zumindest der Plan.
Ich hoffe dann wieder Ordnung in mein Gefühlsleben zu bekommen.
Die blöden Gedanken schwirren aber schon wieder im Kopf herum: Heute ist er nicht unten, hat Kids auch nicht am Telefon gute Nacht gesagt (sonst macht er das immer),- ist er wieder bei seiner neuen?
Es geht mich doch gar nicht an. Wie stelle ich diese Grübelei nur ab?

Liebe Grüße

Zitat:

Wie stelle ich diese Grübelei nur ab?

Gar nicht. Der erste Schock ist vorbei und die Ratio funktioniert endlich nicht mehr. Zeit für den Liebeskummer.

Danke für die Rückmeldung!
Mich würden noch interessieren, wie es die anderen Familien mit Kindern nach der Trennung organiesiert haben.
Ich meine, durch Kids bleibt man ja teilweise für immer verbunden. So was wie Kontaktsperre funktioniert dabei nicht richtig.
Ist es denn sehr egoistisch von mir zu verlangen, dass er aufhört, bei mir zu Hause so oft aufzukreuzen und statt dessen den Umgang bei sich gestaltet?
Er sagt, dass er gerne seine Vaterrolle so gut es geht erfüllen möchte. Ich bin dafür. Aber nicht bei mir daheim. Sonst schaffe ich es nie loszulassen.

Zitat:

Ist es denn sehr egoistisch

Welche Rolle spielt das?

Zitat:

Er sagt, dass er gerne seine Vaterrolle so gut es geht erfüllen möchte. Ich bin dafür. Aber nicht bei mir daheim. Sonst schaffe ich es nie loszulassen.

Und los!