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Darf Man n sich heute noch verlieben?

L
Zitat von U-I-B:

Liebe scheint atsächlich ein veraltetes Konstrukt zu sein, was heute nicht mehr bestehen kann. Im Hinblick darauf, dass die meisten Menschen nur noch ihren Interessen nachgehen, auch kein Wunder. Liebe und Beziehungen nebst Partnerschaften heißt eben auch, Kompromisse ein, auch mal sich zurücknehmen usw. Das ist heutzutage verpöhnt, die Menschen werden ja geradezu darauf hingearbeitet, immer mehr, immer weiter und immer kompromissloser zu agieren und ihren Bedürfnissen in allen Bereichen auch so nachzugehen.

Ich finde nicht, dass es ein veraltetes Konstrukt ist.
Aber Du formulierst Deine persönliche Ansicht hier schon ziemlich pauschal.



Das kannst Du sagen, weil Du es wohl so erlebt hast oder gerade tust. Was ist mit den Menschen, denen dieses Privileg nicht (mehr) zuteil kommt?

Ich habe wie gesagt auch einige Brocken in den letzten Jahren hinter mir.
Aber dennoch möchte ich lieben und geliebt werden und bleibe neugierig auf alles was kommt.
Ich habe gerade durch diese schlimmen Erfahrungen so viel über mich selbst und meine eigene Einstellung gelernt und bin dafür letztlich sehr sehr dankbar.


Schön und gut, jeder muss bei sich anfangen, um Änderungen zu bewirken. Was aber, wenn das System, in dem man lebt, dieses im Wege ist und andere Mechanismen hat, denen man nicht gerecht werden kann. Was dann?

Das ist immer eine Betrachtungsweise.
Es gibt kein System, das im Weg ist.


Ich war jahrelang in einer Schleife, seit dem Ende der letzten Beziehung habe ich alle Türen geschlossen. Aus Selbstschutz, aus Erkenntnis heraus, dass ist nicht meine Welt, mein Denken. Ich bin und fühle mich da auch alleine, es gibt keinen Menschen mehr da draußen, der wie ich lebt, empfindet und denkt und/oder handelt. Dazu unzählige unbeantwortete Fragen, das Warum wird mich mein Leben lang begleiten. Und ich bekomme, finde keine Antwort. Solange dieses für mich nicht lückenlos geklärt ist, wird sich das auch nie ändern. Ich stehe für Beständigkeit, für Unveränderbarkeit in Ansprüchen und Werten in einer Beziehung. Das ist aber heutzutage nicht mehr zeitgemäß - ich weiß das. Also bleiben nur noch lockere Sachen wie ONS oder eben lutschige flutschige Affären - eben das mitnehmen, was geht. Wie ich schon sagte. Nicht gut, nicht schön ,aber eben meine Realität. Wobei seit der letzten Destruction nicht mal das geschehen ist. Aber ich werde auch nicht jünger und muss mich entscheiden. Entweder anpassen und wenigstens ein paar Krümel vom Kuchen absammeln oder eben hungrig ins Bett gehen, wie man so metaphorisch sinniert.


Durch diesen Selbstschutz und sich immer wieder sagen, dass die Welt, oder das System negativ sind, weil Du es als negativ empfunden hast (oder immer noch tust), denkst Du, Du seiest der einzige Mensch, dem bestimmte Werte wie Du sie ansprichst wichtig sind und alle anderen sind die Gegner.
Aber darum geht es doch m.E. überhaupt nicht. Dieses dysfunktionale Denken und dieser Modus, sich als Opfer seiner Umgebung zu sehen, das alles kannst ja nur Du selbst auflösen.

Kennst Du die sog. Spiegelfunktion, oder das Gesetz der Resonanz?

16.05.2019 11:41 • x 3 #121


U
Zitat von Löwenherz4:
@u-i-b, dein Schreibstil ist unverkennbar, hallo Udi.


Hallöle, hier ist der Uwe. Ein herzliches Greeting.

P.S.: Wo gibts denn den Winker-Emoji? Der ist ja süß.

16.05.2019 11:42 • x 1 #122


A


Darf Man n sich heute noch verlieben?

x 3


Lumimmi
Okay @U-I-B

Ist angekommen.
Du willst also all das eh gar nicht.

Aber dann behaupte doch nicht, dass es sowas wie Liebe, Beziehung, Beständigkeit nicht gibt da draußen.

Die gibt es ja nur für dich nicht, weil du die gar nicht mehr haben magst.
Solange das so ist, wirst du auch nichts verbindliches suchen, finden und eingehen.

Simple as that.

16.05.2019 11:45 • x 4 #123


U
Zitat von Mitleser345:
Ja, es ist heute schon eine traurige Entwicklung. Seit ca. 300.000 Jahren hat sich der Mensch als Beziehungsmensch entwickelt. Er braucht die verlässliche Gruppe , den verlässlichen Partner. Das spiegelt sich ja auch im Hormonhaushalt wieder. ...wobei egozentrierte ( narzisstische ) Personen nachweislich Bindungshormone nicht mehr so richtig bilden können.
MRT Aufnahmen von Langzeitpaaren haben gezeigt, dass bei diesen im Vorderhirn Regionen aktiv sind, welche die Partner nach wie vor die positiven Seiten am jeweiligen Gegenüber erkennen lasse. Man weiß , was man am Partner hat...
Unsere Gesellschaft geht den Bach runter , die Altenheime werden voller. Alte Menschen Vereinsamen . einige zehren noch von Familienbanden der Generation davor, was aber zukünftig wegfällt.


Das könnte sein, ist wohl auch vielseits so. Der Preis für unser heutiges dolles Leben eben. Freundschaften zählen mehr als Lebenspartnerschaften, sagt ein Bekannter von mir.

16.05.2019 11:45 • #124


U
Zitat von Lumimmi:
Okay @U-I-B

Ist angekommen.
Du willst also all das eh gar nicht.

Aber dann behaupte doch nicht, dass es sowas wie Liebe, Beziehung, Beständigkeit nicht gibt da draußen.

Die gibt es ja nur für dich nicht, weil du die gar nicht mehr haben magst.
Solange das so ist, wirst du auch nichts verbindliches suchen, finden und eingehen.

Simple as that.


Jup, war auch mehr auf mich bezogen, wird bzw. wurde gerade hier im Forum nur immer wieder bestätigt. Letztlich erleben es also auch andere Menschen, aber ist ja auch wurscht.

Beständigkeit heutzutage in irgendeinem Bereich zu finden, ist aber m.E. heute verdammt schwer. Okay, ich bin beständig. Nützt mir aber nichts im Alltag. Das ist multikulti und kunterbunt angesagt, eben die neue politische Correctness. Okay, Beständigkeit ist ja auch eher ein schwarzweiß, neue Colours sind da nur hin und wieder gegeben. Das beißt sich eben mit dem heutigen Anspruchsdenken. Aber ich bin eh ein Dinosaurier, ein Relikt aus alten fernen Zeiten (Grins).

16.05.2019 11:50 • #125


Lumimmi
Zitat von U-I-B:
Unsere Gesellschaft geht den Bach runter , die Altenheime werden voller. Alte Menschen Vereinsamen .


Is zwar etwas off-topic, aber da mag ich schnell noch etwas dazu senfen.

Ich habe jahrelang in der (ambulanten) Altenpflege gearbeitet und muss sagen, mich ärgert ein bisschen der negative Touch von Altenpflegeheimen.

Im Grunde ist das doch ne tolle Sache, wenn ältere Menschen, die eben nicht mehr allein schaffen, im eigenen Haushalt zu leben, einen solchen Ort geboten bekommen. Medizinisch versorgt obendrein. Und die Familie kann qualitativ hochwertige Zeit mit diesem Menschen verbringen, statt sich um Pflege kümmern zu müssen.

Pflegeheime sind mitunter wirklich schön gestaltet, man hat die Möglichkeit, eigene Möbel zu stellen usw usw.

Dass die alten Menschen vereinsamen, kann ich nur bedingt unterschreiben, zumindest aus meiner Erfahrung heraus. Es gibt wirklich viele, wo die Familie sich zwar Unterstützung für die Pflege holt, aber trotzdem präsent ist.
Oftmals trauen sich die Angehörigen auch die Pflege mit allem drum und dran nicht zu.

Wie gesagt, stattdessen kann man hochwertige Zeit mit Omi verbringen.

Sorry. Nun doch wieder länger geworden.

Ich gelobe Besserung und versuche, mich künftig kürzer zu halten. Lach.

16.05.2019 12:02 • x 1 #126


U
Zitat von _Lydia_:

Durch diesen Selbstschutz und sich immer wieder sagen, dass die Welt, oder das System negativ sind, weil Du es als negativ empfunden hast (oder immer noch tust), denkst Du, Du seiest der einzige Mensch, dem bestimmte Werte wie Du sie ansprichst wichtig sind und alle anderen sind die Gegner.
Aber darum geht es doch m.E. überhaupt nicht. Dieses dysfunktionale Denken und dieser Modus, sich als Opfer seiner Umgebung zu sehen, das alles kannst ja nur Du selbst auflösen.

Kennst Du die sog. Spiegelfunktion, oder das Gesetz der Resonanz?


Upps, soviel wollte ich gar nicht zitieren, aber der Editor will nicht so wie ich will. Okay. Ich mahc´s mal kurz:

Das mit dem veralteten Konstrukt wurde von jemandem anders beschrieben, ich habs bur zitiert und bestätigt aus meiner Sicht heraus. Konnte die Person nicht so schnell ausfindig machen. Ist aber auch wumpe.

Meine Formulierungen möchte ich ausschließlich auf meine Erfahrungen und Erlebnisse beziehen, dieses aber nicht immer bei jedem Satz und Zitat aufs neue betonen oder erklären. Natürlich ist das nicht pauschal, ich lebe mein Leben und ziehe darauf Rückschlüsse für mich und meine Leben. Manches deckt sich mit anderen Menschen, manches nicht. Einfach bitte nicht zu sehr fixieren, ist ja nur ein Forum hier mit Meinungsaustausch.

Ich empfinde das Leben und das System nicht als negativ, nur eben nicht für mich kompatibel und hat daher für mich eher einen negativen Touch. Als Opfer sehe ich mich nicht, jedenfalls nicht in allem. Ich kann nur in meinem Mikrokosmos Dinge ändern, global oder auf ein System bezogen schon mal gar nicht. Zumal Systemkritik außerdem in Deutschland m.E. strafbar ist, also schön den Mund halten und lieber leise denken als laut.

Ich würde gerne mache Dinge, Menschen und Verhaltensmuster gerne besser verstehen, dann könnte ich sie auch eher akzeptieren. Aber das ist ja gerade das Problem.

Da gibts doch so eine Serie im TV - Two and a half man, da spielt doch dieser Sheen mit. Der lebt ja so in den Tag hinein, hat Frauen mal so für ne Nacht, sucht keine Liebe, hat wohl Angst davor. Nun, diese Figur hat mit mir kaum was gemein - aber die Gedanken hinsichtlich Liebe etc. gehen in gewisse Parallelen.

16.05.2019 12:03 • x 1 #127


U
Zitat von Lumimmi:

Is zwar etwas off-topic, aber da mag ich schnell noch etwas dazu senfen.

Ich habe jahrelang in der (ambulanten) Altenpflege gearbeitet und muss sagen, mich ärgert ein bisschen der negative Touch von Altenpflegeheimen.

Im Grunde ist das doch ne tolle Sache, wenn ältere Menschen, die eben nicht mehr allein schaffen, im eigenen Haushalt zu leben, einen solchen Ort geboten bekommen. Medizinisch versorgt obendrein. Und die Familie kann qualitativ hochwertige Zeit mit diesem Menschen verbringen, statt sich um Pflege kümmern zu müssen.

Pflegeheime sind mitunter wirklich schön gestaltet, man hat die Möglichkeit, eigene Möbel zu stellen usw usw.

Dass die alten Menschen vereinsamen, kann ich nur bedingt unterschreiben, zumindest aus meiner Erfahrung heraus. Es gibt wirklich viele, wo die Familie sich zwar Unterstützung für die Pflege holt, aber trotzdem präsent ist.
Oftmals trauen sich die Angehörigen auch die Pflege mit allem drum und dran nicht zu.

Wie gesagt, stattdessen kann man hochwertige Zeit mit Omi verbringen.

Sorry. Nun doch wieder länger geworden.

Ich gelobe Besserung und versuche, mich künftig kürzer zu halten. Lach.


Ich hatte bis vor etwa 1,5 Jahren in einem Beruf gearbeitet, in denen viele Menschen auch in Pflegeheimen waren, sage daher aus eigener Erfahrung ,dass es bei den Einrichtungen auch solche und solche gibt. Aber nun wieder back to topic.

16.05.2019 12:07 • #128


L
Danke für die ganzen Anregungen. Der Beitrag schlägt ja ganzschöne Wellen.

Was sehr aufmundernd wirkt ist, dass es ja da draußen doch noch Menschen zu geben scheint, die ebenfalls noch an die gute alten Werte glauben und nicht nur auf Parties oder durch Apps ihre Bedürfnisse zu befriedingen versuchen.

16.05.2019 13:06 • x 1 #129


M
Lummimi: Es gibt heute genug alte Menschen in Altenheimen, welche gar nicht bis kaum noch von Familie besucht werden. Die wenigen , welche noch Familienbande haben, zehren halt von der vorherigen Generation, wo es noch Familien gab. In Zukunft gibt es die aber nicht mehr so zahlreich. Und das Streicheln im Altenheim ( wenn dort die alten überhaupt mal in den Arm genommen werden ) kommt nicht aus Liebe , sondern von bezahlten Leuten...ähnlich wie bezahlter S.

Passt insoweit zum Thema, weil es die Folge der jungen Pimpergenerstion ist.

16.05.2019 13:13 • x 1 #130


Lumimmi
Zitat von Mitleser345:
Es gibt heute genug alte Menschen in Altenheimen, welche gar nicht bis kaum noch von Familie besucht werden. Die wenigen , welche noch Familienbande haben, zehren halt von der vorherigen Generation, wo es noch Familien gab. In Zukunft gibt es die aber nicht mehr so zahlreich. Und das Streicheln im Altenheim ( wenn dort die alten überhaupt mal in den Arm genommen werden ) kommt nicht aus Liebe , sondern von bezahlten Leuten...ähnlich wie bezahlter S.


Das sehe ich echt n bisschen anders.
Es gibt sehr viele die Omi gern besuchen gehen.. Und nicht nur dann wenn es eine Aussicht auf ein Erbe gibt, was sicher gleich als nächstes Argument hier auftauchen wird.
Und es obliegt doch jedem selbst, das zu steuern.

Woran liegt es denn, dass deiner Meinung nach die Kinder alter Menschen kein Interesse mehr an Omi und Opi haben?

Richtig. An unserer Generation. An unserem Verhalten. Wenn ihr euren Kindern Werte wie Familiensinn vermitteln würdet, gäbe es dieses vermeintliche Problem gar nicht.

Meine Kinder lieb(t)en ihre Großeltern und ich verwette alles, was ich habe, dass meine Kinder sich sehr wohl auch dann noch für mich interessieren werden, wenn ich hilfebedürftig werden sollte. Weil ich Wert darauf legte in der Erziehung. Und das immer vorgelebt habe.

Wenn man den Besuch der eigenen Eltern als Pflichtveranstaltung vorlebt und sich augenrollend auf den Weg macht am Muttertag, wird man kaum erwarten können, dass die Enkel das nicht auch so nachleben.

Es liegt also in unser allen Händen, zu verhindern, dass das angesprochene wahr wird.

16.05.2019 13:30 • x 2 #131


M
OK, ich habe andere Berichte von Personal in Altenheimen gehört. Dass nicht mehr jeder Familie hat...und quasi keinen Besuch bekommt. Einmal im Jahr vom Sohn oder Tochter 300 km entfernt , kann man nicht wirklich zählen.

Ich würde ja gerne mehr Leute sehen, die noch alte Werte hoch halten...Treue und Wertschätzung dessen , was man hat.. Aber finde erstmal den passenden Partner für so ein Konstrukt in unserer Tinder- Beziehungsängstlichen- Schnelllebigen Lustbefriedigungsgesellschaft.

Da sitzt man als Partner neben der Partnerin kuschelnd auf dem Sofa, und kann quasi zuschauen, wie der Partner bei Tinder schaut, was es demnächst schon wieder neues im Angebot gibt.

Die gepackte Tasche des Partners steht von Anfang an hinter der Tür.

Sich mal in der Beziehung fallen lassen können , das war gestern. Mal durch gute und schlechte Zeiten gehen auch. Bei schlechten Zeiten ist der Partner weg...der muss sich neu Befriedigen.

16.05.2019 13:43 • x 1 #132


W
Zitat von Mitleser345:
Da sitzt man als Partner neben der Partnerin kuschelnd auf dem Sofa, und kann quasi zuschauen, wie der Partner bei Tinder schaut, was es demnächst schon wieder neues im Angebot gibt.

Die gepackte Tasche des Partners steht von Anfang an hinter der Tür.


Das halte ich jetzt schon für eine plakative Darstellung der Schattenseiten des heutigen Beziehungsverhaltens.
Mag es geben, ist aber nach meiner Erfahrung nicht der Regelfall sondern die unrühmliche Ausnahme.

16.05.2019 13:50 • x 2 #133


Lumimmi
Zitat von Mitleser345:
Da sitzt man als Partner neben der Partnerin kuschelnd auf dem Sofa, und kann quasi zuschauen, wie der Partner bei Tinder schaut, was es demnächst schon wieder neues im Angebot gibt.

Die gepackte Tasche des Partners steht von Anfang an hinter der Tür.


Wo gabelst du denn sowas auf?
Bei tinder?
Sorry.. Den konnte ich mir nicht verkneifen. Ich drück dich mal an der Stelle.

Ganz im Ernst.
Das würde ich dann aber auch nicht als Partnerschaft bezeichnen.
Redet ihr mit den möglichen Partnern nicht beim Kennenlernen? Steckt Wünsche und Ziele.. Und auch no-go ab?

Bei ner gepackten Tasche hinter der Tür... Das wäre so gar nicht meine Zielgruppe. Also von vornherein schon nicht.

16.05.2019 13:52 • x 1 #134


A


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