Zitat von Sternenträne:Herz und Verstand...loslassen......es ist sooooo schwer! Immer wieder aufs neue!
Wer sagt, dass es einfach ist?
Und wenn es einfach wäre, würden wir dem dann so große Beachtung schenken?
Würden wir dann die Notwendigkeit sehen, an uns zu arbeiten, längst Vergrabenes und Vergessenes aufzuarbeiten, unsere Seele zu bereinigen?
Doch wohl kaum. Und dabei ist es so wichtig, unerledigte Dinge endlich zum Ende zu bringen, sein Innerstes aufzuräumen, damit Körper und Geist frei sind und unblockiert für Neues.
Nur so ist es möglich, unvoreingenommen und völlig frei, Neuem zu begegnen und ihm die Chance auf eine Entwicklung zu geben.
Zitat:Ich glaube einerseits, dass man den Partner, gerade WEIL man sich durch die gemeinsam verbrachte Zeit und Verbundenheit irre vertraut war, ein stück auf einen Thron stellt, auf den so schnell kein anderer rankommen kann.
Das machst du, weil du dich selbst nicht genügend wertschätzt, dein Licht unter den Scheffel stellst, dich kleiner machst als du bist.
Statt den Thron mit jemandem zu besetzen, der dem nicht gewachsen ist, solltest du auf ihm Platz nehmen. Das gibt eine völlig andere Perspektive.
Zitat:Ob er wirklich DER EINE ist....wird man vermutlich erst im Nachhinein irgendwann wissen.
Für den Moment und diese Zeit ist er vllt genau Der Eine, weil es gerade da passt.
Ich schrieb aber schon an anderer Stelle, dass man nicht außer Acht lassen darf, dass Leben ja auch Veränderung, Entwicklung bedeutet und dass nichts eine Garantie birgt. So kann es heute mit dem Partner passen und funktionieren, morgen aber schon anders aussehen, weil sich Wertigkeiten verschieben, Prioritäten ändern, Bedürfnisse wandeln, Träume überholt werden.
Alles unterliegt einer stetigen Veränderung und dann kann es passieren, dass der Wegbegleiter an der nächsten Kreuzung sagt: Ich komme nicht mehr weiter, ich möchte die andere Richtung versuchen. Dnn trennen sich die Wege.
Zitat:@Neja, du bist sehr reflektiert und anscheinend weit voran im prozess.....
Nun, meine Trennung war Mai 2012 und mittlerweile lebe ich in einer neuen Partnerschaft (übrigens hier im Forum gefunden ) Daher fällt es mir leicht, so zu schreiben.
Ich weiß noch genau, wie es mir nach meiner Trennung ging und wie hilfreich ich es empfand, hier zu hören/lesen, dass ich mit meinem Gefühlschaos keineswegs bekloppt sei und dass es ein Ende dessen geben wird. Das wollte ich nämlich genauso wenig glauben wie ihr.
Auch ich dachte, ich würde nie wieder jemanden finden, mit dem es passen könnte (und ich hatte/habe ein zusätzliches Handycap- ich habe Pflegekinder) und dem ich mich wieder völlig öffnen könnte.
Ich habe nicht einmal gesucht, wurde aber gefunden.
Also, nicht verzweifeln! Das war noch nicht alles, was dir das Leben zu bieten hat. Es findet einen Weg.
Zitat:Aber wie bist du an die Ursachen gekommen? Ok....sowas eingreifendes und deutliches wie ein Suizid in der Familie, da liegt es schon auf der hand. MEein Beileid dafür! Aber wie kommt man sonst den Dingen auf den Grund -
Wie bin ich auf die Ursachen gekommen?
Über viele Gespräche. Über das Thema Trennung allgemein, denn sie bedeutet ja nicht nur den Verlust eines Partners, sondern kann viele andere Gesichter haben.
Die Verluste, die einen bedeutenden Einfluss auf mich hatten, war die Trennung meiner Eltern als ich noch ein Kind war und der Suizid meines Bruders. Die Trennung meiner Eltern war Schnee von gestern und gemeinsam mit meinen Eltern auch aufgearbeitet. Nur die andere Geschichte schleppte ich 20 Jahre mit mir herum. Sie war deshalb so einschneidend für mich, weil mein Bruder auch mein engster und bester Freund war und ich war ihm nicht nur die große Schwester, sondern auch Mutterersatz, da wir beide nach der Trennung der Eltern beim Vater lebten. Wir teilten jedes Geheimnis, wirklich alles.
Doch als er meine Hilfe am nötigsten hatte, vertraute er sich mir nicht an, um mich nicht zu belasten. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwei Babys und voll beschäftigt mit ihnen.
Das war auch der Grund, warum ich die Geschichte nicht aufarbeiten konnte- ich hatte schlichtweg keine Zeit und keine Gelegenheit dazu. Ich hatte meine Babys, tingelte zwischen Vater und Mutter hin und her, um zu trösten, aber niemand tröstete mich. Mein damaliger Mann war dazu nicht in der Lage. Er hatte mit 16 seine Mutter verloren und sah sich plötzlich wieder mit dem Thema konfrontiert.
So schluckte ich und vergrub alles in meinem innersten Inneren.
Durch die Trennungsgeschichte brach sich dann alles Bahn.
Zitat:Und ist es nicht vermutlich auch eine Charaktersache, ob man gut o.weniger gut loslassen kann?
Ich würde das nicht auf den Charakter schieben, sondern auf die Einstellung.
Wenn ich mir immer wieder sage: Ich schaffe das nicht!, dann schaffe ich es auch nicht.
Hier ist Eigenmotivation gefragt.
Sehr schwer, ich weiß.
Zitat:Ich selbst versuche seit drei Jahen meinen (einstigen) Traummann loszulassen nach 5 guten Beziehungsjahren, in der ich dachte glücklich und angekommen zu sein, dann kam die überraschende Trennung...und in diesen drei Jahren danach ist er 4 Mal wieder gekommen und wollte es wieder versuchen ....vermutlich hat er die gleiche Themen
wir hatten viele Gespräche und gemeinsame Hoffnung, DIESMAL schaffen wir es, da ja beidseitig sehr viel Gefühl, Liebe füreinander da war .Ich hab immer wieder irgendwann ja gesagt. Loslassen war beidseitig trotz -mittlerweile -offensichtlicher Probleme in der Beziehung nicht möglich.
Wie kannst du dann auch loslassen? Du bist immer wieder mit der Hoffnung schwanger gegangen, dass es wieder wird. Es war ein ständiges on/off. Keine Zeit, daran zu arbeiten, zu schaffen, wo der Haken ist und wie man ihn unbeschadet herausziehen kann.
2 Wochen nach deiner Trennung kannst du noch keine Wunder erwarten. Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Und diese solltest du dir auch nehmen. Dazu gehört: Absolute Funkstille! Damit du die Ruhe hast, in dich zu gehen und dich voll auf dich selbst konzentrieren kannst, dich hinterfragen kannst, ob es das ist, was du willst, was du überhaupt willst, wie dein weiteres Leben aussehen soll...
Zitat:...aber ich kann mir dennoch schwer vorstellen, ihn aus meinem Leben zu streichen und neu von vorn anzufangen, geschweige denn mal wieder irgendwann so zu lieben und zu vertrauen und an ein gemeinsames Leben zu glauben wie es in dieser Beziehung der fall war.
Du kannst ihn auch nicht aus deinem Leben streichen, denn er gehört dazu. Er war und bleibt auch Teil deines Lebens, nur ändert sich die Wertigkeit.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden und schon gar nicht von allein. Du musst ihnen bei der Heilung helfen. Ohne dich geht es nicht.
Du kriegst das hin.
Ich habe es auch geschafft.