Kompliziert verliebt

B
Hallo zusammen,

ich habe eine kleine verzwickte Geschichte für Euch. Weil ich echt nicht mehr weiter weiß!
(Bitte seit so lieb, keine Kommentare bzgl. Altersunterschied - Merci)

Im März lernte ich einen Mann, Kai 32 J. kennen, ich 49 J. . Wir trafen uns am anfang nur zum Spaß (da wir beide sehr unglücklich und unzufrieden über unsere Beziehungen waren). Wir beide wollten unsere Beziehung auf den Prüfstand stellen und entsprechend konsequent reagieren, da wir beide fast 10 Jahre
mit unseren Schnuckels zusammen sind/waren und diese eigentlich nicht über Bord werfen wollten. Dumm an der ganzen Sache war, dass wir nicht gleich bemerkten, dass wir uns in einander total verliebt hatten oder wir hatten es ignoriert, weil wir ursprünglich etwas anderes wollten.

Kai ist dann zu mir gezogen und hatte mit seiner Freundin schluss gemacht. So sind Kai und ich zusammen gekommen. Und alles war gut. Zuerst. Ich habe gesagt ich will mit meinem Freund klar Schiff machen und wenn er noch will, bleibe ich bei ihm. Er wollte sich da ein letztes mal mit seiner Freundin treffen und klären ob es eine 2C gibt oder nicht. Über den Gesprächsausgang wurde ich nicht informiert, weil ich dachte es sei schluss bei den beiden. Dann kam der 8 Juni und Kai ist ausgezogen, weil ich ihm bis zum 1 Juni nicht gesagt habe, dass ich gerne mit ihm zusammensein möchte, und auch nicht, dass ich und mein Freund uns (im guten Einvernehmen) getrennt haben. So wussten wir beide eigentlich nix, von den Entscheidungen die der andere getroffen hat. Erst am Tag als er auszog kam alles zur Sprache.
Auch die Tatsache, dass er schon fast 'ne Woche lang wusste, dass er seinem Schatz eine zweite Chance geben will, wenn er eine eigene Bude hat.

Zwischenzeitlich waren wir auf dem Amt den Wohnberechtigungsschein holen, der ca. 2-4 zur Genehmigung braucht.

Er wohnt nun wieder bei seiner Ex die ja doch wieder zur Freundin wurde, die ihn nun mit Argusaugen überwacht und er keinen unkontrollierten freien Schritt machen lässt. Alles spielt sich praktisch in einem Raum ab. Ständig wird gefragt mit wem chattest da wieder, mit wem telefonierst du usw.. und bekommt täglich zu hören, bitte verlass mich nicht, meinst du es ernst, ich liebe dich doch usw... Aber auch solche Dinge passieren, wie das sie Kreislaufprobleme bekommt oder ist anderweitig krank wird/ist. Er bekommt dann ein schlechtes Gewissen, weil er denkt er habe mal wieder etwas falsch gemacht. Er macht den Haushhalt, hilft bei den Eltern wo er nur kann und darf sich noch anmotzen lassen, wenn der Sprudel nicht vom Keller geholt wurde.

Auf meine Frage hin, warum er jetzt nicht erneut die Notbremse zieht, sagt er, er wolle unter keinen Umständen sein Gesicht verlieren. Zu Gesicht verlieren: er bekommt ALG ll und die Eltern haben ihm wenige male aus der Patsche geholfen, es ging auch nicht um Allerweltsbeträge, doch dafür ist er unwahrscheinlich dankbar - finde ich pers. gut! Echt! Kommt noch hinzu, dass die besten Freunde von seiner Freundin ihn nicht mögen und sagen er sei ein Nutznieser der nur die Hand aufhält. Hallo Haushalt? Sind dann alle Partner Nutznieser, die den Haushalt schmeißen? Aber egal! Seine Mutter verlor er mit 18 J. und umso größer ist seine Dankbarkeit - auch wieder eine Familie zu haben. Er ist praktisch als 22 jähriger in diese Familie gekommen.

Dennoch spürt er förmlich die Unverhältnismäßigkeit zwischen Forderung und Leistungsvermögen, denn ständig kommen vom Vater der Freundin Spitzen gegen ihn. Er muss noch einige wenige Schulden abbezahlen und gibt wenigstens für Essen und so ca. 100 € jeden Monat ab. Ihm bleiben dann noch knapp 90€ übrig! Ihm ist vielleicht bewußt, das er in einem goldenen Käfig lebt, aber er kann oder will sich nicht wehren und daran geht er kaputt. Muss ja auch um Erlaubnis fragen, wenn er quasi ins Dorf will oder abends seine Kumpel in der Nachbarschaft besuchen.

Schlimm ist auch, dass er nicht mehr kommen kann, er strengt sich an wie verrückt, aber es geht nicht mehr. Jeder Annäherungsversuch von seiner Freundin ist ihm fast zu wider, obwohl er noch was für sie empfindet. Aber mehr als minimum geht wohl nimmer.
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Nun zu Kai und mir.

Wir haben immer viel gechattet, zumindest wie es seine Zeit zu ließ. Nachmittags ab 16 Uhr bis ca. 22:30 ging fast garnix, da ja da seine Freundin immer präsent ist und alles überwacht. (Früher haben sich beide eigentlich nie über wichtige Themen unterhalten, oder wann sie einen Tag frei hat und waren sich nur am anmachen/streiten.) Ab morgens um 6°° konnten wir uns schon kontakten aber dann auch nur von Mo.-Fr. und wenn sein Freundin mal frei machte, war er jedesmal total überrascht, weil er nix wußte und konnte mir dann auch nicht mehr antworten wie er wollte - so behauptet er es jedenfalls hinterher.

Wie auch immer, als wir uns vor ca. 3 Wochen trafen, sprachen wir darüber was nun mit uns passiert...
Es stellte sich heraus, dass wir - wie oben schon gesagt, zusammen sein wollen. Also musste ein Plan her, wie das für alle Beteiligten einigemaßen sauber ausgehen kann - zumindest so, als das man sich später noch angucken kann. Alles lief auf die eigenen vier Wände hinaus und es sollte seine Entscheidung
sein, mit wem er dann zusammen bleiben will - er wollte sich für mich entscheiden. Nach 6 Wochen ist der Wohnberechtigungsschein gekommen. Seine Freude darüber hielt sich irgendwie in Grenzen - so mein Eindruck.

In den letzten Wochen kam immer von ihm zurück, er liebt mich, wir schaffen das, Kopf hoch...
Aber es passierte auch, das er Zusagen nicht einhielt, wie z.B. ich ruf dich heut abend an und es dann nicht schaffte, weil er auf dem Sofa eingeschlafen ist - das mehrfach. Oder er meldet sich nachher, tat das dann auch nicht, weil anscheinend die Freundin immer da ist. Okay! Der Clou, gestern nahm ich mir 'n Tag Urlaub damit man sich sieht und er wusste davon am morgen nichts mehr und stammelte oh a ja...da war ja was... Da war ich richtig sauer! Daraufhin folgte ein Telefonat, dann wildes gechatte und wieder ein Telefonat und gechatte und ich hab noch vor Wut gesagt, ich packe seine restlichen ein, die kann er dann holen wenn er will. Das ich das im Affekt gesagt habe, weil ich wütend war, ist ihm Wurscht. Auch das ich einigermaßen verzweifelt bin, weil ich von ihm fast nix sehe oder höre und immer wieder keine Meldung von ihm bekommen habe... Zu Beginn, war das nämlich genau umgekehrt, wir trafen 2-3 x die Woche und schicken immer wieder Nachrichten hin und her und telefonierten. Und genau, seitdem er zurück ist, ist das ganz stark eingeschränkt. Das ich dabei selber fast kirre werde, spielt anscheinend keine Rolle. Ich hatte immer nur sein Wort und sein Aber-Ja-Aber-Nein verschaffte mir einfach nicht das nötige Vertrauen. Darüber reden konnte ich eigentlich nie, weil er sofort die Ohren zumachte und davon nix wissen wollte. Sonst bekommt er dass nicht mehr aus dem kopf raus und wird keine Ruhe für den Tag mehr haben.

Jetzt bin ich am verzweifeln, weil ich denke, ich habe ihn unter Druck gesetzt mit meinen Gefühlsdusseleien am Tele oder Chat. Bin ich schuld, dass er nun sagt, er kann so nicht mehr und will so nicht mehr weiter machen, sonst geht er kaputt. Als ich versuchte ihn zu beruhigen bzw. als ich sagte, ich glaube ihm und werde zukünftig nicht mehr so ne Heulsuse raushängen, meinte er nur noch das könne ich nun auch definitiv nicht mehr Und nu ist Schicht im Schacht.
Ich hab echt Angst ihn zu verlieren...

09.07.2014 16:09 • #1


life_is_pain
Moin,

was willst du denn verlieren? Du hast ihn doch gar nicht.

Er hat nicht die Traute sein Leben so zu sortieren das es für ihn! passt. Er versucht es allen recht zu machen, was bekanntlicherweiser nicht klappen kann und damit ist er einfach überfordert. Wie soll er es hinbekommen damit es für euch beiden passt.

Er wird zurzeit keine Entscheidung zu deinen Gunsten treffen. Und von Schuld zu sprechen ist unangebracht.

Kopf hoch , lenk dich ab und lebe dein Leben. Er muss sein erst mal auf die Reihe bekommen um überhaupt etwas entscheiden zu können. Und so lange willst du nicht wirklich warten wollen!

10.07.2014 07:07 • #2


B
Hi, danke für deine Antwort.

Hast recht mit dem was du sagst. Allerdings hatten wir uns schon - wenn auch nur für drei Wochen.
Irgendwie auch bekloppt zu denken, dass ein 32 jähriger Mann sein Leben in Griff bekommen will, wenn
er dieses Drama mit seiner Wohnsituation und Freundin seit zig Jahren mitmacht.

Aber vielleicht ist er auch einer, der sich in seinem (Un)glück trotzdem wohl fühlt, weil er sonst nichts mehr
anderes hat

Grüßle
Brummer65

10.07.2014 09:50 • #3




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