... umgekehrt
Liebes Forum,
ich war mal wieder ganz unten, weil ich vorgestern zu hören bekommen habe, dass die Neue meines Mannes jetzt versucht so schnell wie möglich bei ihm einzuziehen. Sie kommt aus dem Ausland, daher ist es ein großer Schritt.
Ich weiß, dass es mich nichts mehr angeht. Ich war trotzdem traurig, auch weil ich meinen Sohn da hingeben muss für bestimmte Zeiten.
Gestern war ich bei meiner Therapeutin. Sie meinte ich müsse lernen loszulassen.
Ich müsse meine Grübeleien auf einen bestimmten Zeitraum beschränken, sie niederschreiben und dann sein lassen.
Also hier bin ich.
Meine größte Sorge ist, dass das alles meinen Sohn für immer belasten wird. Er ist jetzt ein Trennungskind und wird bald ein Scheidungskind sein. Was bedeutet das für ein Kind? Ich habe keine Ahnung, aber es tut mir leid, dass seine Welt dem Erdboden gleich gemacht wurde. Ganz ohne, dass er was dafür kann.
Ich habe Angst davor, dass mein Ex ihn bald ersetzen wird, wie er auch mich ersetzt hat. Ein anderes Kind anstelle von unserem Kind.
Ich habe Sorge, dass seine Familie sich von uns abwendet. Es ist fast die einzige Familie die wir haben.
Ich habe Sorge, dass ich es finanziell nicht hinkriege. Wie ich das mit den ferien machen soll. Wie soll das gehen mit 12 Wochen Schulfrei?
Ich habe Sorge, dass meine Krankheit mich hindern wird ein gutes Leben zu führen und meinem Sohn Sicherheit zu vermitteln.
ich habe Sorge niemals wieder einem Mann so vertrauen zu können.
Ich habe Sorge einen falschen Schritt zu gehen. Und genau diese Sorge macht mich fertig.
Ich kann nicht alle Eventualitäten einplanen. Ich kann nicht immer das Richtige tun, auch nicht für meinen Sohn. Ich gehe daran kaputt, immer nett sein zu müssen. Zu ihm, nach all dem, was gewesen ist.
Was kann denn schon Schlimmeres passieren?
Wie kann er mich noch mehr fertig machen. Ich war schon am Boden und er hat nachgetreten. Ich muss wieder aufstehen. Ich muss Entscheidungen treffen, die nicht mir sondern eher ihm weh tun. Mit freundlichen Worten komme ich nicht weiter. Auch nicht mit Anfragen.
Ich muss das Wort NEIN lernen
Nein, ich helfe dir nicht mit den Papieren. Nein ich werde nicht auf Geld verzichten. Nein, du bekommst den Reisepass von unserem Sohn nicht. Nein, ich bin nicht mehr dafür zuständig.
Du warst nicht mein Freund du bist es auch nicht. Ich bin nicht deine Freundin. Ich war deine Frau.
Was anderes wollte ich nicht sein. Freunde habe ich und zwar bessere.
Ich werde nun unangenehme Schritte gehen. Aber vor allem für dich. Ich werde mir rechtliche Hilfe holen. Ich werde tun, was ich für richtig halte.
Wenn du dann wegläufst vor unserem Sohn und ihm in Stich lässt, dann bist du ihn nicht wert. Dann lebt er besser ohne dich. Das schaffen wir auch.
Vielleicht lernt er dann von dir nicht das Lügen und die Feigheit kennen.
Also, wenn du an mich denkst. Ich bin ab sofort eine Mauer, durch die du nicht mehr kommst.
Das war es für heute.