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Nach 22 Jahren Beziehung verlassen worden mit Kind

HollyK
Hallo in die Runde.

Heute vor 2 Wochen hat mir mein Mann nach 22 Jahren Beziehung, davon 11 Jahren Ehe, eröffnet, dass er sich in die Nachbarin verliebt hat. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen, da für mich bis dahin alles in Ordnung war. Er war meine große Jugendliebe, als wir zusammenkamen war ich 15 und er 18. Seit 6 Jahren sind wir Eltern eines wunderbaren Sohnes.

Was mich so fassungslos macht, ist, dass er alles mit sich allein ausgemacht und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Er hat schon länger gemerkt, dass die Gefühle für mich schwächer werden und zeitgleich die Gefühle für die Nachbarin stärker. Ihm hat in unserer Beziehung Zärtlichkeit gefehlt. Nicht, dass es gar keine gab, aber für ihn war es nicht mehr genug. Nur gesagt hat er nichts. Er hat die letzten Wochen einfach nichts gesagt und mir damit jegliche Chance genommen, zu reagieren, etwas zu ändern.
Mir ist ja auch aufgefallen, dass es schon mal mehr Umarmungen, Küsse, S. gegeben hat. Aber für mich war das okay, das Kind ist jetzt größer und selbständiger und ich dachte, JETZT können wir das wieder in Angriff nehmen, wieder mehr Paarzeit verbringen etc. Weil wir ansonsten ein super Team sind, habe ich gedacht, wir halten das aus. Tja, falsch gedacht.

Und ich kriege einfach keine Chance! Er sagt, sein Herz kann er nicht überhören. Er ist bis über beide Ohren verliebt und kann das nicht abstellen. Er möchte es auch gar nicht versuchen (habe ihm gesagt, dass man durchaus über Gefühle hinwegkommen kann, wenn man WILL, Kontaktabbruch etc.).

Warum schmeißt er 22 Jahre und eine FAMILIE einfach so weg? Ohne wenigstens zu versuchen, zu kämpfen? Er sagt, es zerreißt ihm das Herz, wenn sich unser Sohn an ihn hängt und sagt, er vermisst ihn, er will, dass er wieder zurückkommt. Und dann versucht es nicht einmal? Warum sind diese Schmetterlinge so viel stärker?

Was das ganze noch fieser macht, ist natürlich, dass sie nebenan wohnt. Wir sind eine tolle Nachbarschaft mit mehreren Familien, grillen öfter zusammen, unsere Kinder spielen zusammen. Wie soll ich das denn aushalten? Warum verlässt er seine Familie um zu ihr und ihren Kindern zu gehen? Wie soll unser Sohn das verstehen, dass der Papa jetzt bald bei seinem Freund am Abendbrottisch sitzt und nicht mehr bei ihm? Immerhin sagt er, dass er nicht nebenan einziehen wird. Ob sie sich jetzt gleich zusammen was suchen oder erst für sich allein, weiß ich nicht.

Ich versuche, für meinen Sohn stark zu sein. Aber ich schaffe es einfach nicht. Seit 2 Wochen heule ich täglich und fühle einfach keine Besserung. Heute bin ich den ersten Tag wieder arbeiten. Immerhin sitze ich schon länger am Schreibtisch als heulend auf dem Klo.

Wie komme ich durch diese schwere Zeit? Immer wenn ich denke, dass es mir ein klitzekleines bisschen besser geht, haut es mir im nächsten Moment wieder den Boden weg. Ich habe nonstop Magenschmerzen, habe tierisch abgenommen.

Eschwerend kommt ja auch hinzu, dass ich nicht einfach einen Cut machen kann! Ich sehe ihn derzeit fast täglich weil er unseren Sohn besuchen kommt, frische Wäsche holt, etc. Er hat halt noch keine eigene Wohnung, kann also seine Sachen noch nicht holen. Er ist also quasi ständig um mich, er oder seine Sachen.

Ich möchte mit meinem Sohn in unserer Wohnung bleiben, weil ich ihm momentan nicht noch mehr nehmen möchte. Er fühlt sie hier wohl, wird um die Ecke in ein paar Wochen eingeschult, hat hier seine Freunde. Wohnungen sind hier sowieso sehr schwer zu bekommen.

Ich war noch nie allein. Er ist meine erste richtige Beziehung gewesen, wir sind damals in unsere erste Wohnung gemeinsam gezogen. Ich weiß gar nicht, wie allein sein geht.

Nächste Woche fährt mein Sohn für 3 Tage mit dem Kindergarten weg. Weiß gar nicht, wie ich das aushalten soll. 3 Tage allein. Ohne Ablenkung. Habe nur sehr wenige Freunde und die wohnen leider nicht um die Ecke. Telefonieren geht natürlich.

Vorgestern habe ich ihm einen Brief geschrieben, viele gemeinsame Erlebnisse angesprochen und ihm gesagt, dass die Tür noch nicht zu ist. Heute schreibt er mir eine Nachricht und fragt, wie weit ich mit einem eigenen Auto bin (er übernimmt das Familienauto). Auch eine Art zu antworten.

Wann wird es endlich besser? WIE wird es endlich besser?

03.06.2019 13:00 • x 8 #1


E
Das ist unglaublich schmerzlich, was du da gerade erleben musst.
Deine Tränen sind absolut verständlich und nachvollziehbar.
Ich wünsche dir erstmal viel Kraft für dich selbst !

03.06.2019 13:10 • x 4 #2


A


Nach 22 Jahren Beziehung verlassen worden mit Kind

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Fuulhorn16
Liebe HollyK
Es tut mir unglaublich leid, was Du jetzt mitmachen musst. Wenn Du mal Zeit und magst, lies Dich durch die verschiedenen Threads hier, die sind voller solcher traurigen Geschichten wie Deiner. Ist kein Trost, soll Dir aber zeigen, Du bist nicht alleine. Du musst natürlich - leider - alleine durch Deine Geschichte, aber hier hats viele Gleichgesinnte, bei denen Du Dich auskotzen kannst. HollyK, es sind grad mal zwei Wochen vorbei, es braucht unendlich viel Zeit. Mein Ex hat vor 2 Jahren warmgewechselt, das volle Programm mit Zusammenziehen mit der Neuen, etc. Sind nun am Scheiden. Ich hab es doch nicht verarbeitet. Hatten 24 gemeinsame Jahre, drei nun volljährige Kinder. Dann den Cut und ich war out, für immer und werde so behandelt. Immerhin wohnt meiner - noch - 20km weit weg, will aber mit Next hier ins Haus zurück, ich soll raus. Nun, jetzt geht es um Dich.

Ich kann Dir nur empfehlen, gib Dir viel Zeit. Wenn die Neue nebenan wohnt, das ist unvorstellbares Leid. Kann dazu gar nichts sagen, das ist einfach nur der Horror. Du wirst hier lesen, dass Dir empfohlen wird, an Dich zu denken und an Deinen Sohn. Ist aber so schwierig. Hast Du Familie in der Nähe? Wenn Dein Sohn drei Tage weg ist, kannst Du evtl. zu Deinen Eltern, zu Freunden? Nicht warten, dass sie Dich einladen, ich fände es wichtig, dass Du jetzt, so kurz nach der Trennung, sagst, es geht Dir schlecht, Du möchtest nicht alleine sein, ob Du zu ihnen (Familie, Freunde...) kommen kannst. Du bist in Not! Dafür sind Freund und Familie da. Sei Dir nicht zu stolz. Habe ich auch einmal gemacht. Auch jetzt, zum 50. meines Ex im Sommer, da will ich nicht alleine sein und habe mich bei meiner Schwester eingeladen.

WIE wird es besser? Wenn es doch nur DIE Lösung gäbe. Gibt es nicht, jeder hat sein Tempo, seine Strategien. Mir half u.a. reden, das Buch Wenn der Partner geht von Doris Wolf, ich habe viel geschrieben, geweint, geschrien (alleine für mich), es war übel, aber es wird besser. Das darfst Du glauben, sagen alle. Es wird besser. Du bist noch jung, Du wirst diesen Sumpf durchwaten und auf jeden Fall gestärkt daraus gehen. Auch wenn Du das jetzt evtl. noch nicht so siehst. Hei, es sind 2 Wochen her. Trotz Trauer und Wut, ich war immer nett zum Ex, ich gebe mir die Blösse nicht, Dinge zu tun, die ich bereuen würde. Einmal war ich echt nahe daran, was unwürdiges zu tun, zum Glück habe ich es nicht getan.

Hast Du einen Job, hast Du Geld, zahlt er was? Dinge die es zu regeln gilt. Schaffst Du das? Sonst hol Dir Hilfe bei Freunden, Familie. Verliebte Männer leben in einer anderen Welt, wirst Du hier leider auch lesen werden.

Das ist meine Meinung dazu, ich wünsche Dir viele weitere Meinungen und nimm Dir mit, was für Dich passt. Das tat ich auch. Ich tat nie was mir nicht entsprach. Z.B. sagte mir eine, zieh einen Rock an, schmink Dich, angle Dir einen neuen Typen. Solches ist nicht mein Ding.

Ach, fühl Dich und gibt Dir alle nötige Zeit. Und bleib Dir treu. Für Dich, für Deinen Sohn....

03.06.2019 13:28 • x 14 #3


Hana-Ogi55
Hallo Holly,

ich würde so gern tröstende Worte für Dich finden, aber ich bin perplex über diese weitere Lebensgeschichte hier. Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, dann wird man doch eines Besseren belehrt.

Es tut mir leid, dass Eure Ehe so ein Ende hat ... und zusätzlich noch obendrauf, alles spielt sich nebenan ab.

Es wird eine Achterbahn der Gefühle bleiben für eine gewisse Zeit, hier stehen so viele auf dem gleichen Level und viele werden Dir hier Trost, Tipps und gute Hinweise geben.

Ich drück Dich mal und wünsche Dir viel Kraft.

Lg

03.06.2019 13:30 • x 5 #4


N
Hallo Holly,

das tut mir wahnsinnig leid für Dich

Und ich kann auch verstehen, dass es Dir gerade nur zum Weinen ist. es ist wie in einem bösen Traum nur leider wacht man daraus nicht auf.

Lebt denn die Nachbarin alleine mit ihren Kindern? Mal angenommen, Dein Mann würde es sich überlegen und wieder zurückkommen würdest Du ihn denn wirklich wieder haben wollen oder geht es Dir hauptsächlich um Deinen Sohn, dass er in einer intakten Familie aufwachsen kann?

Kannst Du denn wenn Dein Sohn jetzt 3 Tage weg ist nicht auch irgendwie wegfahren und eine Deiner Freunde besuchen? Es tut schon einfach mal gut was anderes zu sehen und jemanden zu haben, der einen auch mal in den Arm nimmt. Habe ich jetzt am WE selber erlebt und da ganz viel Kraft getankt.

Ich drück Dir ganz feste

03.06.2019 13:42 • x 1 #5


Babs54
Zitat von HollyK:
dass er alles mit sich allein ausgemacht und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Er hat schon länger gemerkt, dass die Gefühle für mich schwächer werden und zeitgleich die Gefühle für die Nachbarin stärker. Ihm hat in unserer Beziehung Zärtlichkeit gefehlt. Nicht, dass es gar keine gab, aber für ihn war es nicht mehr genug. Nur gesagt hat er nichts. Er hat die letzten Wochen einfach nichts gesagt und mir damit jegliche Chance genommen, zu reagieren, etwas zu ändern.


Liebe Holly,
genau, wie bei mir. Auch ich hatte keine Chance, nach 27 Ehejahren.
Es ist unglaublich, was Menschen anrichten können- und es auch tun.
Auch ich kann dir nicht sagen, wie lange du das aushalten musst.
Mein Noch-Mann sprach die Trennung im Juli aus und ich zog im Januar d.J. aus.
Es gibt Tage, da geht es mir ziemlich gut und ich fühle mich wohl, kann lachen.
Aber gerade heute habe ich wieder einen doofen Tag.
Ich habe viel hier geschrieben, viele hilfreiche und auch lustige Antworten bekommen und stelle gerade fest, der Druck ist etwas weg.

Auch dir wird es helfen hier zu schreiben. Schreib dir alles von der Seele.
Es ist fast immer jemand hier.

Ich drücke dich und wünsche dir ganz viel Kraft

Babs54

03.06.2019 13:51 • x 2 #6


FloraVita
Hallo Holly,

es tut mir sehr leid für Dich und Dein Kind dass ihr das erleben müsst.

Die meisten hier können deinen Schmerz und Verzweiflung nachvollziehen, denn, wir sind einen ähnlichen Weg gegangen den du jetzt gehen musst. Auch du schaffst ihn.
Es wird einige Zeit dauern, aber, es wird besser.

Mit Vernunft wirst du gegen seine Gefühle nicht ankommen. Deswegen, diese Briefe an ihn werden ihn nicht umstimmen. Wir haben hier im Forum das Thema Schreibt hier eure SMS, statt an die Ex. Dort kannst auch du Briefe/Mitteilungen an ihn schreiben, nur halt, dass er sie nicht bekommen wird. Das hilft auch ein wenig.

Hat die Nachbarin sich dazu schon geäußert?

Es ist verständlich dass du jetzt Angst hast vor dem alleine sein. Aber auch das schaffst du. Ganz sicher

03.06.2019 13:57 • x 2 #7


G
Guten Tag,

willkommen im Forum. Hier kannst du dich ausheulen und dir Tipps holen.

Da hast du ja ordentlich von ihm das Brett vor den Kopf bekommen. Ist die vermeintliche neue Frau Single oder hat die auch ihren Partner in die Wüste geschickt?
Das hat sich dann mal erledigt mit der prima Nachbarschaft. Kann mir schon denken, wie das abgelaufen ist.

Deinem Mann brauchst du keine Briefe über die schöne Vergangenheit und noch geöffnete Türen schreiben. Das ist total verständlich, und ebenso nutzlos. Eher wächst in der Sahara eine Mallorcapalme, als dass du ihm eure schöne Vergangenheit schmackhaft machen kannst. Wie die Vergangenheit schmeckt, das weiß er, wie das hinter der anderen Tür schmeckt ist das kulinarisch unbekannte.

Kennst du den berühmten Zaubertrank von Miraculix, von dem Obelix dauerhaft seine Superkräfte hat? In dem Bottich badet dein EM grade. Keine Chance, ihn zu erreichen, du kannst genausogut mit einer Parkuhr reden.

Ob dein EM gerade einen Hormonkoller, MLC, die Idee, das könne ja noch nicht alles im Leben gewesen sein oder einen bis in den Allerwertesten stechenden Fersensporn hat oder vielleicht in 321 Tagen auf Knien um Verzeihung bittet weiß ich auch nicht.

Was kannst du tun, das ihn betrifft?
Gar nichts.


Was kannst du tun, das dich betrifft?
Alles!

Zitat:
Sohn geht mit Kindergarten 3 Tage auf Fahrt .... . Habe Angst alleine zu sein...


Hol dir jemand, der dir hilft, wenn du es alleine nicht schaffst, diese Tage kannst du prima nutzen.
Kopiere alle Unterlagen.....deine und seine Verdienstnachweise.....Miete etc.....Familienauto.....Versicherungen/ Kredite ..... HinzKunz.....und besorge dir umgehend einen Termin bei einem Familienanwalt. Der wird dir noch sagen, was er benötigt.

Du bist vermutlich auf Teilzeit mit der üblichen Steuerklassenregelung. Dir steht zunächst mal Trennungsunterhalt zu.

Dein Mann möchte sich trennen. Das ist in Ordnung, man kann niemanden zwingen....... sollte er noch in der gemeinsamen Wohnung übernachten, quartiere ihn bitte aus dem Schlafzimmer in ein Gästezimmer. Oder aufs Sofa. Du kannst ihn auch bitten, sich vorübergehend in einem Hotel oder iwo anders einzumieten, da die Situation so für dich nicht tragbar ist.

Bitte ihn, sich vorher anzumelden, wenn er iwas holen möchte und nicht einfach dort aufzuschlagen. Alternativ kannst du ihm da auch *behilflich* sein. Wäschedienste und andere Dinge, die sonst so üblich sind in einem gemeinsamen Haushalt, für ihn einstellen.

Eure Emotionen fahren Achterbahn, es wäre auch nicht ungewöhnlich, wenn jetzt ein rumgeeier beginnt, inklusive, dass ihr dabei in die Kiste springt. Versuche das zu vermeiden, dir wirds nur noch elender davon.

Ob eure Ehe zu einem etwas späteren Zeitpunkt noch zu retten ist kann man noch nicht sagen.
Im Augenblick kannst du nur für dich selber etwas tun. Bemühe dich, keine Paargespräche zu führen, du möchtest ja auch nicht, dass er aus Mitleid wiederkommt. Verprügel dein Kopfkissen, geh in den Wald und schrei die Bäume an, mach alles, was dir Erleichterung verschafft.

03.06.2019 15:10 • x 5 #8


unbel-Leberwurst
Zitat von HollyK:
Nur gesagt hat er nichts. Er hat die letzten Wochen einfach nichts gesagt und mir damit jegliche Chance genommen, zu reagieren, etwas zu ändern.
Mir ist ja auch aufgefallen, dass es schon mal mehr Umarmungen, Küsse, S. gegeben hat. Aber für mich war das okay, das Kind ist jetzt größer und selbständiger und ich dachte, JETZT können wir das wieder in Angriff nehmen, wieder mehr Paarzeit verbringen etc..


Aber Du selber hast doch auch nichts gesagt...
Scheint mir leider mal wieder eine Beziehung zu sein, in der über die wirklich wichtigen Beziehungsdinge nicht geredet wurde.

Schläft er jetzt momentan bei ihr oder wo ist er?

03.06.2019 15:36 • #9


Hana-Ogi55
Zitat von unbel Leberwurst:

Aber Du selber hast doch auch nichts gesagt...
Scheint mir leider mal wieder eine Beziehung zu sein, in der über die wirklich wichtigen Beziehungsdinge nicht geredet wurde.

Schläft er jetzt momentan bei ihr oder wo ist er?


Rede Du doch mal mit einem, der nicht mit einem redet. Das würde ich gerne lernen wollen.

Holly hat geschrieben, er hat ihr nichts gesagt, einfach die Tatsache hingeknallt. Sie hat doch geschrieben, sie hätte gerne gewusst, warum es so ist, sie hatte keine Chance.

Wenn es so einfach mit dem Reden wäre, das wäre toll. Wenn der andere seine Entscheidung getroffen hat und Dir das mitteilt und sagt, es gibt für ihn nichts mehr zu sagen? Da kann man machen, was man will, wenn man nur auf taube Ohren stößt. Wenn aus dem Dialog nur noch ein Monolog ist, wie soll man das in der Beziehung noch retten, wenn der andere schon längst auf anderer Strecke fährt?

Tolle Einschätzung von Dir über Beziehungen.

03.06.2019 15:44 • x 7 #10


unbel-Leberwurst
Zitat von Hana-Ogi55:
[

Rede Du doch mal mit einem, der nicht mit einem redet. Das würde ich gerne lernen wollen.

Holly hat geschrieben, er hat ihr nichts gesagt, einfach die Tatsache hingeknallt. Sie hat doch geschrieben, sie hätte gerne gewusst, warum es so ist, sie hatte keine Chance.


Ich meine jetzt nicht die letzten paar Wochen.

Natürlich ist sein Verhalten mehr als unfair und ich will das nicht in Schutz nehmen.

03.06.2019 16:09 • #11


HollyK
Zitat von Fuulhorn16:
Liebe HollyK Es tut mir unglaublich leid, was Du jetzt mitmachen musst. Wenn Du mal Zeit und magst, lies Dich durch die verschiedenen Threads hier, die sind voller solcher traurigen Geschichten wie Deiner. Ist kein Trost, soll Dir aber zeigen, Du bist nicht alleine. Du musst natürlich - leider - alleine durch Deine Geschichte, aber hier hats viele Gleichgesinnte, bei denen Du Dich auskotzen kannst. HollyK, es sind grad mal zwei Wochen vorbei, es braucht unendlich viel Zeit. Mein Ex hat vor 2 Jahren warmgewechselt, das volle Programm mit Zusammenziehen mit der Neuen, etc. Sind nun am ...


Liebe Fuulhorn, vielen Dank für deine lieben Worte.

Du hast ja auch einiges durch. 24 Jahre und jetzt sollst du nach 2 Jahren aus dem Haus raus... Hast du schon Pläne wie es weitergeht? Willst du im Haus bleiben oder suchst du dir etwas eigenes?


Ich habe soweit zum Glück einen Teilzeitjob (30 Stunden) und wenn die Steuerklassen gewechselt sind und ich dann noch Kindesunterhalt bekomme, sollten wir einigermaßen klarkommen. Auch wenn es natürlich enger wird als jetzt.

Morgen schaue ich mir einen Kleinwagen an, unser Familienauto kann ich nicht allein unterhalten. Unnötige Mitgliedschaften und Versicherungen habe ich schon gekündigt.

Ich habe Familie halbwegs in der Nähe, 40 km entfernt. Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, werde ich dort nach der Arbeit nächste Woche hinfahren. Kann leider keinen Urlaub nehmen und müsste dann hin- und herfahren.
Hab allerdings auch noch 2 Katzen zu versorgen, meine Therapeuten auf 4 Pfoten.

Ich habe jetzt beschlossen, mich von Tag zu Tag zu hangeln. Bald ist auch dieser Tag vorüber. Und irgendwann werde ich mich besser fühlen. Ich bin so froh, meinen Sohn zu haben, der mich kuschelt, Karten spielen will und für Ablenkung sorgt.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen zu beantworten, bin gerade nur mit dem Handy on.

Wie stehen deine Kinder zu eurer Trennung? Du schriebst, sie sind schon erwachsen, oder? Wohnen sie in der Nähe, so dass sie trotzdem öfter siehst?

Virtuelle Umarmung für dich!

03.06.2019 16:30 • x 2 #12


HollyK
Zitat von Nutsy:
Hallo Holly,

das tut mir wahnsinnig leid für Dich

Und ich kann auch verstehen, dass es Dir gerade nur zum Weinen ist. es ist wie in einem bösen Traum nur leider wacht man daraus nicht auf.

Lebt denn die Nachbarin alleine mit ihren Kindern? Mal angenommen, Dein Mann würde es sich überlegen und wieder zurückkommen würdest Du ihn denn wirklich wieder haben wollen oder geht es Dir hauptsächlich um Deinen Sohn, dass er in einer intakten Familie aufwachsen kann?

Kannst Du denn wenn Dein Sohn jetzt 3 Tage weg ist nicht auch irgendwie wegfahren und eine Deiner Freunde besuchen? Es tut schon einfach mal gut was anderes zu sehen und jemanden zu haben, der einen auch mal in den Arm nimmt. Habe ich jetzt am WE selber erlebt und da ganz viel Kraft getankt.

Ich drück Dir ganz feste


Hallo Nutsy,

die Nachbarin wohnt alleine mit 2 Kindern, wurde vor einiger Zeit auch von ihrem Mann verlassen. Und hat eine Tochter zu Hause, die die Trennung nicht verkraftet. Trotzdem hält es sie nicht davon ab, meinem Sohn den Papa zu nehmen...

Ich weiß, dass sie nicht Schuld ist, aber mein Mann sagt selbst, dass er wohl um uns gekämpft hätte, wenn sie seine Gefühle nicht erwidern würde. Dann MÜSSTE er sie sich ja aus dem Kopf schlagen. Eigentlich armselig, dass er seinen Willen, unsere Familie retten zu wollen, von ihrer Entscheidung abhängig macht! Und mich jetzt lieber zwingt, über ihn hinwegzukommen!
Und trotzdem würde ich ihn momentan mit offenen Armen zurücknehmen, weil ich ihn einfach so sehr liebe...

So richtig wegfahren kann ich die 3 Tage leider nicht. Habe keinen Urlaub mehr zur freien Verfügung und auch zwei Katzen zu versorgen. Aber ich fahre zwischendrin mal zu meiner Familie die 40 Kilometer, Sonntag waren wir vom Mittag bis Abendbrot da. Ich konnte reden, mein Sohn mit seiner Cousine spielen, das war tolle Ablenkung.

Darf ich fragen, wie lange deine Trennung schon her ist? Wie geht es dir?

03.06.2019 16:43 • #13


HollyK
Zitat von Babs54:

Liebe Holly,
genau, wie bei mir. Auch ich hatte keine Chance, nach 27 Ehejahren.
Es ist unglaublich, was Menschen anrichten können- und es auch tun.
Auch ich kann dir nicht sagen, wie lange du das aushalten musst.
Mein Noch-Mann sprach die Trennung im Juli aus und ich zog im Januar d.J. aus.
Es gibt Tage, da geht es mir ziemlich gut und ich fühle mich wohl, kann lachen.
Aber gerade heute habe ich wieder einen doofen Tag.
Ich habe viel hier geschrieben, viele hilfreiche und auch lustige Antworten bekommen und stelle gerade fest, der Druck ist etwas weg.

Auch dir wird es helfen hier zu schreiben. Schreib dir alles von der Seele.
Es ist fast immer jemand hier.

Ich drücke dich und wünsche dir ganz viel Kraft

Babs54


Danke dir, liebe Babs!
27 Jahre. Wow. Und er ist auch einfach gegangen? Fast ein Jahr ist es schon her.

Wie war das erste Weihnachten für dich?

Meine Schwiegermutter hat gestern mit mir zusammen geweint, sie ist auch völlig fertig. Kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass Weihnachten vielleicht schon die Neue mit ihren Kindern am Tisch sitzt und erkennt ihren Sohn gerade nicht wieder.

03.06.2019 16:49 • #14


HollyK
Zitat von Hana-Ogi55:

Rede Du doch mal mit einem, der nicht mit einem redet. Das würde ich gerne lernen wollen.

Holly hat geschrieben, er hat ihr nichts gesagt, einfach die Tatsache hingeknallt. Sie hat doch geschrieben, sie hätte gerne gewusst, warum es so ist, sie hatte keine Chance.

Wenn es so einfach mit dem Reden wäre, das wäre toll. Wenn der andere seine Entscheidung getroffen hat und Dir das mitteilt und sagt, es gibt für ihn nichts mehr zu sagen? Da kann man machen, was man will, wenn man nur auf taube Ohren stößt. Wenn aus dem Dialog nur noch ein Monolog ist, wie soll man das in der Beziehung noch retten, wenn der andere schon längst auf anderer Strecke fährt?

Tolle Einschätzung von Dir über Beziehungen.


Ich glaube, Leberwurst meint, ich habe an dem Punkt nicht geredet, als ich dachte, für mich ist es grad okay, als Paar zurückzustecken, bald haben wir wieder mehr Zeit. Und weil er nichts sagte, dachte ich, für ihn wäre es auch okay.

Rückblickend hätte ich auch den Mund aufmachen können und sollen, das stimmt schon. Nur stand für mich eben die Beziehung nicht in Frage, deswegen habe ich die Notwendigkeit nicht gesehen.

Jetzt in der Trennungssituation hast du Recht, Hana-Ogi, da kann ich reden so viel ich will, es kommt nicht an.

03.06.2019 16:54 • x 3 #15


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