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Nach zwei Jahren Trennung habe ich es immer noch schwer

Kleiner-Tiger
Hallo ihr alle,

Liebe @Haferflocken , ich hoffe dir geht es wieder ein bisschen besser. Ich schicke dir mal eine feste Umarmung!

Lieber @Strandräuber , ich habe versucht meinen Kopf an Masse zu hängen, hat aber irgendwie nicht funktioniert-Speicher ist noch voll!
Ich war ziemlich melancholisch am Wochenende. Hast du noch einen anderen Tipp, wie es klappen könnte den Speicher zu löschen?

Du liebe @mauerblume , ist viel Wahres dran, was du da geschrieben hast.

Zitat:
Genial natürlich, wenn dann eine junge Frau daher kommt und einen anhimmelt.


Wie traurig das doch alles ist. Es gäbe so einen viel besseren Weg, eine Lebenskrise gemeinsam zu überstehen.

Und hallo liebe @Ninka ,
schön wieder von dir zu lesen.
Ich drücke auch dich nochmal besonders fest und hoffe, dass es dir wieder etwas besser geht und du die Kraft findest dich aufzurappeln.
Immer und immer wieder.
Ich weiß leider genau wovon du redest.
Wie stehst du zu deiner bevorstehenden Scheidung? Wolltest du sie?

Liebe Grüße vom kleinen Tiger

09.09.2019 15:44 • x 2 #166


Haferflocken
Liebe @Kleiner-Tiger ,
Lieb, dass du an mich denkst!

Dieser besser mein Trauerprozess fasziniert mich immer wieder. Hatte ich gerade einige sehr gute Wochen kommt aus dem Nichts wieder eine Welle. Derzeit unter dem Sammelbegriff Wut. Ich könnte ihm stundenlange Vorträge bestehend aus Vorwürfen halten. Vor einigen Wochen hatte ich von ihm eine Mail bekommen, in der er mich beschimpft hat, um dann umzuschwenken und mir zu erklären, dass sein jetziges Leben nach außen vielleicht gut und schön aussieht, er aber der eigentliche Verlierer sei, weil er so sehr unter der Schuld zu leiden habe.

Joa. Der Ärmste aber auch! Und jetzt antworte ich ihm (innerlich) dauernd auf diese Mail, und ehrlich, ich wusste gar nicht, wie viel Wut ich empfinden kann. Im Real-life antworte ich natürlich nicht, ändert ja alles nichts und am besten geht es mir (das weiß ich kognitiv) wenn ich keinerlei Kontakt mit ihm habe.

Und ich weiß inzwischen ja auch, dass diese Wutphase wieder vorbei gehen wird, abgelöst wird von der nächsten Phase, so wie bei dir. Es gibt davon ja so viele ! Melancholie. Laute, fassungslose Traurigkeit. Leise, ziehende Traurigkeit, und sogar luftige Freiheit, Freude usw.

Ich hoffe bei dir ist die kommende Phase eine die mit Glück und Leichtigkeit begleitet wird!

09.09.2019 19:53 • x 3 #167


A


Nach zwei Jahren Trennung habe ich es immer noch schwer

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Strandräuber
@Kleiner-Tiger

Es freut mich von dir zu hören meine Guteste.

Zitat:
Ich war ziemlich melancholisch am Wochenende.


Das stimmt mich traurig.
Kann ich aber verstehen, ich habe es auch ein paar Tage mit Alk. versucht nach meiner Trennung. Mit dem Ergebnis das es meinem Kopf noch schlechter ging als vorher. Also habe ich es gelassen und jetzt traue ich mich nicht mehr.

Ich kann nur von mir sprechen, was ich mache um den Kopf freizubekommen. Aber vielleicht ist auch was für dich dabei. Ich habe schon mal erwähnt das ich sehr viel arbeite. Ich habe ein Handwerk gelernt was es in heutiger Form so nicht mehr gibt. Das sorgt für Beschäftigung neben meinem Hauptjob und ist auch ganz anders als das, was ich im Beruf mache. Das macht viel Spaß, ich muss mich konzentrieren und es lenkt ab.
Dann wird wieder regelmäßig Sport getrieben. 2-3 mal die Woche Muckibude. Ich kann sie Umsonst nutzen, das geht aber auch Zuhause. Eisen ist Eisen. Wichtig ist dabei die Regelmäßigkeit. Kämpfe mit deinem inneren Schweinehund, dann hast du keine anderen Gedanken. Danach kann man schön einschlafen und wacht auch nicht andauernd auf. Ich gehe auch sehr gerne schwimmen, im Sommer am See, danach in der Sonne brutzeln. Jetzt bald wieder in die Therme mit Sauna, danach ein Buch im Ruheraum. Entspannung pur. Im Allgemeinen ist Sport sehr gut, das gibt danach ein Gefühl von Zufriedenheit und man ist irgendwie mit sich im Reinen. Du musst nur den Sport machen an dem du Spaß hast und nicht übertreiben, das Verletzungsrisiko ist gerade am Anfang sehr hoch. Wie gesagt, wichtig ist die Regelmäßigkeit.

Fotografieren!
Ich mache es unheimlich gerne, jedes Telefon hat heute ein gute Kamera, außerdem steht und fällt ein Foto mit dem Motiv und nicht mit der Kamera. Gehe mit offenen Augen durch die Gegend, jeder Ort bietet 1000 Motive oder gar keins, je nach Blickwinkel, suche die Details und achte auf den goldenen Schnitt. Wenn du ein paar schöne Bilder hast, fülle dein Album hier damit. Ich würde mir die gerne anschauen. Außerdem kannst du dich damit ausdrücken, ein schönes Foto ist auch immer ein bisschen Kunst. Vielleicht eine Collage erstellen. Es kann nicht jeder Malen, Bildhauern oder Musik machen. Jeder Mensch kann aber irgendwas sehr gut, die meisten suchen nicht danach und so werden sie es auch nicht entdecken. Der Schlüssel dazu ist in dir, gehe in dich und frage was du wirklich gerne machst.

Und wenn das alles nichts hilft, lade ich dich ein mit mir eine Runde Motorrad zu fahren. Dabei stirbst du tausend Tode und freust dich, das du am Leben geblieben bist.( War ein Scherz ) Dann ist der Kopf richtig frei. Das funktioniert bei mir immer. ( Ich sterbe dabei keine tausend Tode, ich weiß was ich tue) Es gibt aber für mich momentan nichts was mir den Kopf freier macht als das.
Lg Strandräuber

09.09.2019 21:12 • x 3 #168


M
Hey Tiger, ich habe ein Buch, es heißt Happy End im Kopfkino. Wenn du magst kann ich es dir zuschicken. Ich brauche es persönlich nicht mehr.

10.09.2019 13:58 • x 1 #169


Kleiner-Tiger
Liebe @Haferflocken , wie ähnlich wir uns hier doch alle fühlen. Das mit dem Durchleben der verschiedensten Phasen in unserer Trauerverarbeitung hast du schön geschrieben. Ich lese sowas gerne. Oft denke ich eben doch, mit mir stimmt was nicht und zu lesen , dass es dir und anderen auch so geht, nimmt mir was von meinem Zweifel daran . Davon kann ich nicht genug bekommen. Und irgendwann sitzt es dann vielleicht mal fest.

(Hier sollte eigentlich das Zitat von dir stehen in dem dein Mann Dir schreibt, dass er derjenige ist, der am meisten leidet, ist aber was schiefgelaufen)



Der Arme! Tut mir echt leid!

Aber es ist doch bestimmt auch eine kleine Genugtuung/ ein Stück Gerechtigkeit für dich zu wissen , dass es ihm nicht gut geht, oder?
Ich wüsste das gerne von meinem Mann, das muss ich zugeben.
Das Deiner Dir sowas schreibt, zeigt auch wie wenig er von dem Leid versteht, dass er dir angetan hat. Denkt nur an sich.

Wut tut gut! An dem Spruch ist was dran. Wenn ich es schaffe wütend auf ihn zu sein, fühle ich mich stark. Kann auf ihn schimpfen und mir einreden, so einen blöden Typen doch eh nicht zu brauchen.
Wut ist mir also noch ganz willkommen.



Danke! Das ist natürlich die Phase in der ich am Liebsten stecke und dahin nehme ich dich jetzt einfach für einen Moment mit. Zu zweit ist es noch schöner!

Ja, lieber @Strandräuber , eine Runde Motorrad fahren, das wäre wunderbar.
Vielleicht irgendwann, ok?

Ich trinke ebenfalls kaum Alk.. Hab in meiner Familie früher schlechte Erfahrungen damit gemacht. Als die Trennung damals kam und es mir sehr schlecht ging, ich soviel Kontrolle über mich verlor, trank ich keinen Schluck. Aus Angst in eine Abhängigkeit zu rutschen. Und aus Angst vor mir selber. Ich habe mich selbst nicht mehr einschätzen können und hatte Angst unter Alk. Dinge zu tun, die nicht gut sind und noch mehr von der Kontrolle über mich und meine Gefühle zu verlieren!
Mittlerweile traue ich mir wieder und trinke aus Genuss oder Geselligkeit schon mal gerne ein Bierchen.

Danke für all deine Tipps.
Sport steht oben auf meiner Liste und ein erfüllendes Hobby muss ich mir noch suchen.
Ein paar Fotos... ja mal schauen!


Danke für dein Mitgefühl! Aber bitte nicht anstecken lassen!

Und hallo @milano30 , wie schön! Das Buch hört sich gut an. Aber dann bräuchtest du ja meine Adresse!
Puh!
Das kann ich noch nicht preisgeben, auch nicht als PN.
Nicht böse gemeint. Ich hoffe du verstehst das!

10.09.2019 15:31 • x 2 #170


Kleiner-Tiger
In meinem Text von gerade fehlen die Zitate zu denen ich was geschrieben habe!

Einmal das:
Zitat:
dass sein jetziges Leben nach außen vielleicht gut und schön aussieht, er aber der eigentliche Verlierer sei, weil er so sehr unter der Schuld zu leiden habe.


Das: von haferflocken
Zitat:
Ich hoffe bei dir ist die kommende Phase eine die mit Glück und Leichtigkeit begleitet wird!




Müsst ihr euch jetzt an die leeren Stellen im Text setzten!

10.09.2019 15:48 • #171


M
Zitat von Kleiner-Tiger:
Liebe @Haferflocken , wie ähnlich wir uns hier doch alle fühlen. Das mit dem Durchleben der verschiedensten Phasen in unserer Trauerverarbeitung hast du schön geschrieben. Ich lese sowas gerne. Oft denke ich eben doch, mit mir stimmt was nicht und zu lesen , dass es dir und anderen auch so geht, nimmt mir was von meinem Zweifel daran . Davon kann ich nicht genug bekommen. Und irgendwann sitzt es dann vielleicht mal fest. (Hier sollte eigentlich das Zitat von dir stehen in dem dein Mann Dir schreibt, dass er derjenige ist, der am meisten leidet, ist aber was schiefgelaufen) Der ...


Kein Ding Falls du es dir überlegst, sagst Bescheid.

10.09.2019 15:52 • x 1 #172


Kleiner-Tiger
Und das Zitat von Strandräuber
Zitat:
Das stimmt mich traurig.

10.09.2019 15:55 • x 1 #173


N
[quote=Kleiner-Tiger]Wie stehst du zu deiner bevorstehenden Scheidung? Wolltest du sie? [/quote

@kleiner-tiger: Ich habe die Scheidung nicht gewollt, ebenso wenig wie die Trennung. - Ich wollte kämpfen um unsere Beziehung; mein Mann allerdings nicht. Das ist etwas, was ich bis heute nicht verstehe. Aber möglicherweise war die neue Frau da schon in seinem Kopf. Es gab leider nie eine richtige Aussprache. - Mittlerweile sehe ich aber ein, dass unsere Beziehung am Ende war. Ich will ihn nicht mehr zurück. Das steht fest! - Dennoch vermisse ich ihn sehr. Das mag ein bisschen abgedroschen klingen, aber er war eben auch mein bester Freund. Der Mensch, der mich am besten kannte. Diese Vertrautheit und die Geborgenheit, das sich Fallenlassen können, fehlen mir so sehr. Und das lässt sich eben nicht so schnell verarbeiten. Ich habe aber gelernt, dass ich mich nicht unter Druck setzen lassen darf. Mich nerven Fragen wie: Na, was macht die Männerwelt? oder: Schon etwas Neues in Sicht? - Ich kann unter knappe 20 Jahre nicht einfach einen Schlussstrich ziehen. Und es tut gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.

Für mich ist das Vertrauen in den Fluss des Lebens gerade ein ganz großes Thema. Ich meine immer, handeln und die Dinge irgendwie beeinflussen zu müssen. Jetzt versuche ich einfach mal abzuwarten und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Und das funktioniert momentan ganz gut, auch wenn ich immer mal wieder traurige Phasen habe.

10.09.2019 16:08 • x 3 #174


Kleiner-Tiger
Ach liebe @Ninka ,

das sind alles so bekannte Gedanken und Gefühle, die ich bei dir lese. Das tut mir so leid für dich und jeden hier. Und ich hab es ja eben schon geschrieben, es tut so gut zu wissen, dass es anderen so ähnlich geht. Leider! Aber auch zu lesen und zu fühlen, es wird besser. Ganz langsam.
Von einer lieben Freundin hab ich den Spruch:

ALLES WIRD GUT
Während wir noch traurig sind über etwas,
das geschehen ist,
wächst ganz tief in uns schon der neue Mut für das, was sein wird.
Leise, beharrlich, unaufhaltsam.

Daneben wächst ein kleiner Sprössling aus der Erde.

Ist das nicht schön?


Zitat:
Ich kann unter knappe 20 Jahre nicht einfach einen Schlussstrich ziehen.

Das kann ich auch nicht und es tut so weh, dass die andere Seite es scheinbar so leicht schafft.

Schön, dass ihr alle da seid und wir uns hier unterstützen!

10.09.2019 17:58 • x 4 #175


N
Zitat von Kleiner-Tiger:
ALLES WIRD GUT
Während wir noch traurig sind über etwas,
das geschehen ist,
wächst ganz tief in uns schon der neue Mut für das, was sein wird.
Leise, beharrlich, unaufhaltsam.

Daneben wächst ein kleiner Sprössling aus der Erde.


Das ist ein wunderschöner Spruch. Vielen Dank dafür! Ich werde ihn mir aufschreiben.

Und was die andere Seite und das leichte Abstreifen einer Beziehung angeht:

Es scheint tatsächlich so, als hätte mein Mann mich einfach ausradiert. Ob es wirklich so ist oder ob er es einfach nur verdrängt, kann ich nicht sagen. - Ich habe für mich beschlossen, durch den Schmerz zu gehen. Dazu gehört eben auch, das Alleinsein erstmal zu akzeptieren und damit zurechtkommen. Dass das allerdings so hart werden würde, habe ich nicht geahnt. Deshalb ist der Austausch oder auch einfach nur das Mitlesen auf dieser Seite für mich so wichtig.

11.09.2019 08:39 • x 6 #176


Strandräuber
@Ninka

Zitat:
Es scheint tatsächlich so, als hätte mein Mann mich einfach ausradiert. Ob es wirklich so ist oder ob er es einfach nur verdrängt, kann ich nicht sagen.


Kommt mir bei meiner NF auch so vor.
Ich denke das ist verdrängen mit dem neuen Leben. Das ist alles so toll und prima und mein altes Leben war so fad.
Man vermisst immer das, was man nicht haben kann. Das Gras ist aber woanders nicht grüner, nur anders.
Lg Strandräuber

11.09.2019 16:15 • x 4 #177


Strandräuber
@Kleiner-Tiger

Zitat:
Danke für dein Mitgefühl! Aber bitte nicht anstecken lassen!


Ich kenne das. Man freut sich auf einen schönen Abend und wenn es soweit ist möchte man am liebsten flüchten. Das reißt mich zwischendurch auch noch runter.

Zitat:
ALLES WIRD GUT
Während wir noch traurig sind über etwas,
das geschehen ist,
wächst ganz tief in uns schon der neue Mut für das, was sein wird.
Leise, beharrlich, unaufhaltsam.


Ein Bekannter von mir, auch geschieden, sagte kurz nach meiner Trennung: Wenn du damit durch bist, wirst du stärker sein als jemals zuvor.

Das sollte wohl für uns alle hier gelten.

Ich glaube es wird ein auferstehen wie Phönix aus der Asche.
Sollte es so sein, werde ich mir den Phoenix als Tattoo stechen lassen, damit ich niemals vergesse was ich durchgemacht habe.
Lg Strandräuber

11.09.2019 16:51 • x 2 #178


N
Zitat von Strandräuber:
Man vermisst immer das, was man nicht haben kann. Das Gras ist aber woanders nicht grüner, nur anders.


Lieber Strandräuber (der Name gefällt mir!), Du hast sicherlich Recht. Ich befürchte nur, dass mein Noch-Ehemann es niemals zugeben würde, wenn er sich geirrt hätte. Und ich arbeite gerade daraufhin, dass mir das egal ist. Er kann Einsichten haben, wie er will. Er kann meinetwegen unglücklich werden. Ich will mich nicht weiter mit ihm beschäftigen, ich will ihn nicht hassen, ihn nicht finanziell schädigen oder etwas in der Art. Im Gegenteil! - Ich möchte ihn loslassen und frei sein und dann wie ein Phönix aus der Asche auferstehen.

11.09.2019 17:25 • x 3 #179


Strandräuber
Liebe @Ninka

Zitat:
Lieber Strandräuber (der Name gefällt mir!)


Vielen Dank für das Kompliment.
Mein Name ist sorgsam gewählt. Er spiegelt die Eigenschaften der Menschen wieder, die vor mehreren hundert Jahren in meiner Region gelebt haben.

Natürlich hast du mit deiner Einstellung und deinem Weg recht. Ich sehe das bei
meiner NF ähnlich. Mit viel Tamtam alles über Kopf reißen und dann feststellen dass es doch falsch war, was man getan hat, wäre der komplette Gesichtsverlust.
( Gerade in überschaubaren Gegenden) Also dann lieber weiter in die neue Richtung, selbst wenn es der Abgrund ist.

Ich denke da genauso wie du, und freue mich auch auf deinen Flug des Phönix.

PS: Ein paar Menschen mit mehr Lebenserfahrung als ich haben mir gesagt man soll niemals nie sagen.
Lg Strandräuber

11.09.2019 20:08 • x 2 #180


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