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Schlussstrich ziehen

E
Liebe Alle,

ich habe vor einiger Zeit schon in dieses Forum geschrieben, da ich von Liebeskummer und Trennungsschmerz geplagt war.

Kurze Zusammenfassung: Er (22) und ich (24) haben uns auf einer Hochzeit kennengelernt. Es war Liebe auf dem ersten Blick, wie im Märchen. Kurz darauf zusammengekommen, eine sehr gefühlsintensive Beziehung geführt. Es war ihm sehr ernst - so dachte ich jedenfalls. Nach kurzer Zeit sagte er mir, er sei sich seiner Gefühle nicht mehr sicher, er möchte die Beziehung so nicht weiterführen. Er räumte sich aber zwei Monate Bedenkzeit ein, um seine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Er verabschiedete sich mit den Worten Wir sehen und wieder von mir - seitdem sind vier Wochen vergangen und ich habe nichts mehr von ihm gehört, auch ich habe mich nicht mehr bei ihm gemeldet.

Obwohl es eine recht kurze Beziehung war, litt ich sehr darunter, da ich das Gefühl hatte, dass mir von Anfang an etwas vorgespielt wurde und ich mich benutzt fühlte. Nun habe ich aber in den vergangenen Wochen auch viel nachgedacht, bin viel gereist und habe dahingehend erkannt, dass wir von Anfang an nicht füreinander bestimmt waren und sich diese Beziehung, wenn man sie mal von Anfang bis Ende vor dem inneren Auge durchspielt, nicht richtig angefühlt hat. Und mittlerweile festigte sich das Gefühl in mir, dass ich ihn nicht mehr möchte, da es sowieso nicht mehr so sein wird, wie es einmal war. Manchmal muss man sich das eingestehen.

Durch diese Nachdenkzeit, die er sich selbst einräumte, hinterließ er mich in einem gewissen Schwebezustand, der es mir nicht erlaubte, einen Schlussstrich zu ziehen, da man irgendwo noch Hoffnung hatte. Nun möchte ich mich aber nicht mehr wie eine Option behandeln lassen. Er hat die Tür zwar verschlossen, hat sich aber die Möglichkeit eingeräumt, sie jederzeit wieder zu öffnen. Ich möchte diese Tür aber endgültig verschließen, da ich merke, dass mir diese Beziehung nicht guttat und mich als Mensch nicht weiterkommen ließ.

Die Frage, die ich mir jetzt stelle, ist folgende: Sollte ich ihm das mitteilen? Soll ich ihn anrufen und mitteilen, wie ich mittlerweile darüber denke? In meinen Augen wäre es nur fair, jedoch weiß ich nicht, ob ihn das überhaupt interessieren würde.

Über ein paar Ratschläge wäre ich gerade sehr dankbar.

Schönen Abend Euch!

04.11.2019 17:57 • #1


B
Ich würde ihm deine Entscheidung nicht mitteilen, wenn er sich so überhaupt nicht gemeldet hat,ist es wahrscheinlich eh nicht mehr nötig,es wäre nur ein Es aussprechen .
Sollte er sich doch unerwarteter Weise nochmal melden,kannst du es ihm immer noch mitteilen.

04.11.2019 18:09 • x 1 #2


A


Schlussstrich ziehen

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mafa
Kommt ganz drauf an, ich sehe das eher aus deiner Sicht, wenn du es für dich brauchst um damit abzuschließen solltest du es tun.
Wenn er dir mittlerweile völlig gleichgültig ist, und es dir auch egal ist, würde ich die Sache einfach vergessen.

04.11.2019 18:14 • #3


E
Du schließt die Tür nicht für ihn, sondern für dich. Komme was wolle. Da brauchst du nicht seine Kenntnisnahme dazu.

04.11.2019 18:16 • x 1 #4


Carolinga
Hallo Ellabella,
du trägts die Erkenntnis und Lösung doch schon direkt in dir. Du spürst genau, das du diese Beziehung nicht willst.
Warum hast du noch Hoffnung und worauf?
Das einzig richtige ist, ihm genau das klar mitzuteilen. Ansonsten bist du dir nicht treu!
Hör auf dich!

04.11.2019 18:16 • x 1 #5


Urmel_
Zitat von ellabella21:
Die Frage, die ich mir jetzt stelle, ist folgende: Sollte ich ihm das mitteilen? Soll ich ihn anrufen und mitteilen, wie ich mittlerweile darüber denke? In meinen Augen wäre es nur fair, jedoch weiß ich nicht, ob ihn das überhaupt interessieren würde.

Ich würde es ebenfalls nicht mitteilen.

Der Punkt ist, wenn man emotional noch drin hängt, dann laufen solche Aktionen immer irgendwie auf Aktion und Reaktion hinaus, weil man eben seine Gefühle ja nicht so einfach abstellen kann.

Von daher ohne böse Worte oder Provokationen wie blocken auf freundliche Distanz gehen und Dir einen anderen netten Mann suchen. Aber erst was festes starten, wenn Du in Dir spürst, dass das Auftauchen des Mannes Dich nicht emhr aus der Bahn wirft, sonst hast Du nämlich echte Probleme.

04.11.2019 19:46 • x 1 #6


OxfordGirl
Diesen Schwebezustand, den du beschreibst , kann ich gut nachvollziehen. Es gab ja keinen definitiven Schlusstrich. Wenn dir dieser Schritt fehlt, um ihn endgültig loszulassen, verabschiede dich von ihm.

Ich glaube es wäre auch für dein Ego gut, ihm zu zeigen, dass du nicht hoffnungsvoll auf ihn wartest, sondern selbst über dein Leben bestimmst. Und das wird ohne ihn weitergehen! Ich würde nicht anrufen, sondern schreiben. Er soll deinen Entschluss einfach zur Kenntnis nehmen. Keine weiteren Gespräche (falls ihm spontan doch noch einfallen sollte, dass er dich mag, weil er spürt, dass er dich verloren hat).
Alles Gute für Dich !

04.11.2019 22:51 • #7


C
Irgendwie finde ich, dass er den Akt der Zuwendung und das gewisse Pathos, das mit einer solchen Mitteilung verbunden ist, jetzt schon nicht mehr verdient hat.
Hallo -- er hat sich ganze vier Wochen nicht gerührt? Nach dieser Zeit würde ich mich zu gar nichts mehr verpflichtet fühlen. Denn dass er es so knallhart durchzieht, zeigt ja, dass er nur noch weg von dir wollte.
Jetzt Bätsch, ich will dich selber auch gar nicht mehr zu rufen wird dir eher kein gutes Gefühl vermitteln, zumal wenn er darauf nicht mehr antwortet.
Man sieht sich immer fünfmal im Leben, und er wird schon noch auf die eine oder andere Weise mitbekommen, dass du keineswegs auf ihn angewiesen bist.

04.11.2019 23:07 • #8


BlueApple
Ich würde ihm schreiben, wenn du dir ganz sicher bist. Dann bist du es los und kommst evtl nicht wieder ins Straucheln, sofern er sich wieder melden sollte.
Ganz kurz und knapp: die Zeit hat dir gezeigt, dass es dir ohne ihn besser geht. Du wünscht alles Gute - fertig

04.11.2019 23:14 • x 1 #9


perpetuum
Teile es ihm mit.

Meiner Erfahrung nach ist ist es immer besser zu agieren, statt zu reagieren.

Stell Dir mal vor, er meldet sich nach den zwei Monaten Bedenkzeit und teilt Dir mit, dass er eingesehen hat, dass er die Beziehung nicht will. Ich glaube, das würde sich für Dich nicht gut anfühlen, dann hätte er mit Dir Schluß gemacht obwohl Du selber ja vier Wochen vorher schon wußtest, dass Du nicht mehr möchtest. Ich hoffe, ich kann das verständlich machen.

Ich würde auch eher schreiben, so in der Richtung, dass Du die Bedenkzeit auch für Dich genutzt hast und zu einem klaren Entschluß gekommen bist.

04.11.2019 23:55 • x 1 #10


Zauberhaft
Zitat von ellabella21:
Er räumte sich aber zwei Monate Bedenkzeit ein, um seine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Er verabschiedete sich mit den Worten Wir sehen und wieder

Es ist SEINE Bedenkzeit, nicht deine.
Deine ist JETZT beendet.

Er wollte nur ohne Stress den Abflug machen.
Und wenn ER will, ist Er einfach wieder DA.
Auch hier, ohne das DU Stress machst.

Er ist schon lange auf Reisen, ohne DICH.
Du wartest auf etwas, was nicht mehr da ist.

Möchtest du was schreiben, dann nur für DICH.

Lebe dein Leben, bist jetzt frei für Neues ...
LG
Zauberhaft

05.11.2019 02:30 • #11


E
Vielen Dank für Eure lieben Ratschläge. Für mich ist es wichtig, einen Schlussstrich zu ziehen. Ob und wie ich das jetzt mache und ob ich es ihm mitteile, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht und ich denke, ich werde darüber nochmal ein paar Nächte schlafen.

Was mir gestern so durch den Kopf ging, war, dass er mich als heulendes Häufchen Elend in Erinnerung hat. Ich habe irgendwie bedenken, dass jeder Kontaktversuch als bedürftig missverstanden wird.

05.11.2019 09:17 • x 1 #12


Zauberhaft
Zitat von ellabella21:
Ich habe irgendwie bedenken, dass jeder Kontaktversuch als bedürftig missverstanden wird.

Aber nur, wenn du schwach und bedürftig erscheinst.

Werde wieder stark, selbstbewusst, fraulich und se..y.
Dann -könntest- du dich ganz -locker- melden.

Wenn du stark bist, wirst du wieder Männer anziehen die dich begehren, die einfach bei DIR sein wollen.

Erkenne die Frau IN DIR ...,
bist schon auf dem Weg ...
LG
Zauberhaft

05.11.2019 11:38 • #13


Urmel_
Zitat von ellabella21:
Was mir gestern so durch den Kopf ging, war, dass er mich als heulendes Häufchen Elend in Erinnerung hat. Ich habe irgendwie bedenken, dass jeder Kontaktversuch als bedürftig missverstanden wird.

In diesem Kontext kannst Du Dir folgenden Merksatz einprägen.

Die Nachricht ist die Nachricht.

Egal welche Worte Du in der aktuellen Situation schreibst, die Grundinfo, dass Dir die Sache noch sehr wichtig ist, die übermittelst Du durch eine Aktion so oder so. Auch ein kommentarloser Block, der immer ein wenig passiv/aggressiv rüberkommt, ist eine Nachricht, ist eine Aktion.

In Deinem Fall würde ich möglichst passiv bleiben, kurz und distanziert höflich reagieren, wenn von ihm was kommt und ansonsten die Füße stillhalten, bis Du mehr Ruhe und Überblick hast.

05.11.2019 12:25 • x 1 #14


E
Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, ihm nicht zu schreiben. Ich habe gestern mit seiner Cousine gesprochen (mit der ich seit 10 Jahren befreundet bin und auf deren Hochzeit wir uns kennengelernt haben) und gefragt, ob er überhaupt gesprächsbereit wäre. Allem Anschein nach hat er mit ihr 3 Tage nach der Trennung gesprochen und er wollte das ganze gerade biegen und mit mir reden. Sie ging davon aus, dass das in den nächsten ein, bis zwei Wochen der Fall sein wird. Jedoch wurden daraus bekanntermaßen über vier Wochen. Ich weiß nicht, was dazwischen passiert ist, aber es zeigt mir, dass ihm meine Nachricht, Anruf, was auch immer, nicht mehr interessiert. Von daher werde ich den Schlussstrich für mich ziehen und das Kapitel für mich schließen. Ich hoffe, das ist die richtige Entscheidung.

06.11.2019 10:16 • x 1 #15


A


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