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Tagebuch zum Untergang einer Ehe

N
Heute ist mir aufgefallen, dass ich mir immer nur eines gewünscht habe, wenn ich eine Sternschnuppe gesehen habe...
Das stimmt wirklich, denn ich habe mit dir meine erste Sternschnuppe gesehen.

Ich sehe, wie wir auseinander fallen.
Ich höre, wie du mir Respektlosigkeit vorwirfst und ich fühle, wie es mich trifft.

Du sagst, du kennst mich inzwischen.
Und meistens sagst du das, um mir dann irgendwelche Gemeinheiten an den Kopf zu werfen.
Ich kenne dich, du machst das nur, weil...
Ich kenne dich, aber würden deine Freunde dich kennen, dann hättest du keine mehr.
Ich kenne dich, du suchst einfach nur Ärger.

Ich verstehe dich nicht.
Würdest du mich kennen, wüsstest du, dass ich mich dazu nicht angemessen verteidigen kann.
Dass ich dümmlich grinse und sage: Achso?!.
Dass ich keine Streitkultur habe.
Dass ich weine und sage: Aber ich habe Freunde. Und viele schon seit der Grundschule.

Dass ich dafür viel zu schwach bin... Für sowas.
Dass ich das nicht verkrafte und dann eben gehe.
Aus meiner eigenen Wohnung.
Das ist schon witzig, irgendwie.
Der Drewermann hat das so ähnlich im Zusammenhang mit Depressionen geschildert.
Dass man irrt, wenn man meint, der Depressive sei schnell besiegt.
Denn der hätte eine unendliche Fähigkeit im Ertragen von Leid. Und er kann sich in die Unendlichkeit des Raumes zurückziehen.

So komme ich mir manchmal vor mit dir.
Ich ziehe mich zurück, möchte immerhin einen Waffenstillstand vereinbaren.
Aber, das habe ich inzwischen begriffen, bloß, um wieder Kraft zu sammeln.
Um die nächste Attacke auszuhalten.

Ich verstehe dich nicht.
Du wirfst mir so viele Sachen vor.
Dass ich immer Streit suche.
Dass ich darauf doch nur gewartet habe.
Worauf denn nun wieder?
Wie soll ich denn auf etwas warten können, was mich jedesmal wieder so schockiert, dass ich nicht mal mehr weiß, was ich denken soll?

Mir fällt eben auf, dass ich Kriegsrhetorik verwende...

Und so komme ich mir auch vor.
Und die Fronten sind so verhärtet, dass du mir jedes Handausstrecken in Heimtücke umdeutest.
Ich verstehe dich nicht.

Ich verstehe nicht, warum du mich so leiden lässt.
Das ist vielleicht das verletzendste an alledem.
Wie kannst du lügen und merken, dass ich weiß, dass du lügst und dann trotzdem weiter lügen und gleichzeitig mich als Unruhestifter hinstellen?
Warum machst du das?
Warum versteckst du Kontoauszüge, warum löschst du einzelne Nachrichten aus Chatverläufen (wo ich daneben sitze, warum hältst du mich noch für so dumm?), warum erzählst du mir Geschichten über andere Leute und meine beste Freundin, die dabei war, erzählt mir Monate später (zufällig!) alles ganz anders?
Warum grenzt du mich aus?
Warum stehst du nicht hinter mir, wenn jemand fiese Lügen über mich erzählt?
Warum sagst du mir noch, ich sei selbst Schuld daran?
Warum hasst du mich so?

Warum ist das alles weg, was dich so liebenswert gemacht hat?
War ich das?
Warst du das umgekehrt bei mir?
Haben wir, statt das Beste aus uns zu holen, das Schlechteste hervorgebracht?
Und warum wollen wir das dann nicht sehen, warum ist es normal geworden, sich gegenseitig so weh zu tun, warum ist es für dich normal geworden, mich zu belügen?
Ich möchte das so gern verstehen, ich möchte dich so gern verstehen.
Du warst doch kein schlechter Mensch, als ich dich kennen gelernt habe.
Oder?
Warst du so und ich habe das nicht gesehen?
Nicht sehen wollen?
Bin ich zu faul, um das zu verstehen?
Zu stur?
Zu egoistisch?
Ich habe das Gefühl, ich darf dich das gar nicht mehr fragen.
Du bist kein guter Spiegel mehr für mich.
Du wirfst mir jedesmal bloß eine bösartige, hässliche Fratze entgegen.
Und weißt du, was schlimm ist?
So fühle ich mich auch bei dir.
Bösartig. Gehässig. Schadenfroh. Gemein.
Wenn du da bist, fühle ich mich immer etwas verschreckt, etwas zurückgezogen.
Etwas allein.
Ich fühle mich wie ein schlechter Mensch in deiner Gegenwart.
Wie jemand, der alles falsch macht.
Falsche Fragen stellt.
Falsche Sachen macht, auf die falschen Dinge auf die falsche Art und Weise hinweist.
Alles an mir ist falsch, wenn du in meiner Nähe bist.
Und selbst das wirfst du mir vor.
Mit allen kannst du Lachen und Spaß haben, nur mit mir nicht.
Sogar das ist falsch, obwohl du jedes Mal mitkommst.
Ich habe dir, im Gegensatz zu dir, nie irgendwo das Gefühl gegeben, unerwünscht zu sein.
Meine Familie hat dich nie auf der Straße beschimpft (das wäre auch eine sehr lustige Vorstellung, dazu wären die ja gar nicht fähig).
Oder behauptet, dass sie nicht auf unserer Hochzeit war, weil ich niemanden eingeladen hätte.

Das alles sind Dinge, die mich durcheinander bringen.
Das DAS die Normalität sein soll.
Das verstehe ich nicht und ich verstehe nicht, warum du uns nicht fern hältst von solchen Leuten, warum schubst du mich noch hin, statt dich schützend vor mich zu stellen?
Du bist doch mein Mann....

Aber vielleicht stimmt es ja auch.
Vielleicht bin ich so wie du sagst.
Und vielleicht wolltest du das anfangs nicht sehen?!

Vielleicht ist auch keiner von uns so, aber zusammen sind wir es doch?


Was glaubst du, was das alles mit mir macht?
Was glaubst du, wie meine Welt mit jedem Mal etwas mehr zusammen bricht?
Wie DU dich vor meinem inneren Auge als etwas entpuppst...
was mir jedenfalls nicht gut tut.

Ich weiß, wie das enden wird...
Ich werde irgendwann die Segel streichen.
Ich kapituliere vor dir.
Du wirst aus allen Rohren schießen, aber dann triffst du mich nicht mehr.
Da bin ich schon zu weit außer Reichweite.
Irgendwo.
Allein. Traurig.
In der Unendlichkeit des Raumes.
Traurig. Ja.
Aber in Sicherheit. In Ruhe.

Und vielleicht lerne ich dabei, dass auch ein Rückzug einen stärker machen kann.
Weil dieser Krieg ja ohnehin nicht zu gewinnen ist.
Für keinen von uns.

27.02.2016 03:34 • x 13 #1


L
Liebe Nocheinechance,

ich war zwei Jahre von meinem Mann getrennt,
und diese Abwärtspirale bzw. verfahrene Situation kenne ich in anderer ähnlicher Form auch.

Ich möchte diese von meiner bzw. Deiner Seite her betrachten:

Wo Du reinrutscht, ist das sog. Co- Verhalten.
Du steigst auf das Negative ein und reagierst verunsichert, hakst nach wenn er abwertet und kippst aus
Deiner seelischen Selbständigkeit.

Wenn er aus seiner Persönlichkeit heraus 'glühendeKohlen' werfen muss,
kannst Du diese Kohlen zurückwerfen,
Du kannst Dich von diesen 'glühenden Kohlen' treffen lassen und sie nicht zurückwerfen,
oder Du kannst ihnen ausweichen.

Diese Sichtweise hat mir immer öfter sehr geholfen n i c h t zu
reagieren als Co- Abhängige,
sonder mich in seelischer Selbständigkeit abzuwenden und meine Dinge zu tun.

Was beim anderen Dahinterstecken könnte, dazu sage ich meine Meinung, bestehe aber nicht darauf.
Was ich 'bearbeite' ist, selber nicht
darauf einzusteigen, nicht Wind in seine negativen Segel zu tun.
Dazu ist wichtig zu wissen,
was man selber für sich im eigenen Leben tun möchte,
und was man gemeinsam gerne macht.

Die Möglichkeit zu gehen, ist die eine Möglichkeit,
die andere Möglichkeit, die eigene Sichtweise nicht als Evangelium zu sehen und das eigene Daraufeinsteigen abzubauen und
für sich selber mehr zu leben.

In den zwei Jahren Trennungszeit hatte ich ein halbes Jahr einen
Freund. Wegen der beidseitigen Altlasten wurde es nichts.
Weihnachten zog ich wieder zu meinem Mann ins gemeinsame Haus. Er wollte immer dass wir wieder zusammenkommen, trotz seiner negativen egozentrischen Seite.

Sich zu trennen ist die eine Lösung.
Doch Dein Co - Verhalten nimmst Du mit und wirst Du dann beim Nächsten abzubauen lernen müssen.

Was ich Dir fürs erste empfehlen kann, ist eine kostenlose städtische oder kirchliche Ehe- bzw. Beziehungs-, Lebensberatungsstelle.

Alles Liebe ...

27.02.2016 07:47 • x 6 #2


A


Tagebuch zum Untergang einer Ehe

x 3


N
Hallo Lucky,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ich werde es mir zu Herzen nehmen, bin mir aber unsicher, ob ich immer darauf achten möchte, wie ich mich abgrenzen kann.
Das sollte eigentlich doch so nicht sein.

27.02.2016 10:33 • x 3 #3


K
Zitat von lucky123:

In den zwei Jahren Trennungszeit hatte ich ein halbes Jahr einen
Freund. Wegen der beidseitigen Altlasten wurde es nichts.
Weihnachten zog ich wieder zu meinem Mann ins gemeinsame Haus. Er wollte immer dass wir wieder zusammenkommen, trotz seiner negativen egozentrischen Seite.


Alles Liebe ...

Kann es sein, dass du nicht richtig abschließen konntest?
Du bist zurück, weil er wollte, dass ihr wieder zusammen kommt und nicht wegen der Liebe ?
Sorry, das ist mir zu hoch

27.02.2016 10:52 • x 3 #4


K
Zitat von Nocheinechance:
Hallo Lucky,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ich werde es mir zu Herzen nehmen, bin mir aber unsicher, ob ich immer darauf achten möchte, wie ich mich abgrenzen kann.
Das sollte eigentlich doch so nicht sein.


Liebe Chance.. mir fällt da grad ein Treffen der anonymen AA's ein.. bin da zufällig reingestolpert.. die Codagruppe war auch da, ein Jubiläum wurde gefeiert..
was da erzählt wurde.. kann dir sagen.. großartig.. Ehepartner die miteinander die Hölle durchgemacht haben..
aber da jeder an seinem Thema arbeitet wieder zueinander gefunden haben.. es war berührend die Zeugnisse zu hören..
einer allein wird eine Schieflage nicht kitten können..
dazu gehörten meiner Meinung nach immer zwei..
hab das auch lange Jahre versucht und bin in die Knie gegangen..
auf wenn's traurig ist.. fühl mich so besser..

Drück dich

27.02.2016 11:03 • x 1 #5


N
Liebe Katalina,
danke für deinen einfühlsamen Beitrag, ich musste erstmal lachen, weil dich mein Geschriebenes an die AA erinnert.

Tja, es ist schwierig und er empfindet alles als Angriff.
Ich habe manchmal das Gefühl, ich soll in einer Rolle funktionieren, in der ich mich nicht sehe.

Ich habe dieses und nächstes Wochenende jetzt verplant.
Ohne ihn.
Mir tat das immer irgendwie leid, wenn er dann nichts zu tun hatte, aber inzwischen fühle ich mich so abgestumpft, so verletzt, denn er macht das ja auch.
Versuche ich, mit seiner Familie etwas zu planen, werde ich vertröstet.
Ich darf nur dann mit, wenn es gerade in den Kram passt.
Und dann soll ich springen.
Ich kann das nicht mehr so.

27.02.2016 14:02 • x 3 #6


L
Was du beschreibst ist ein typisches Verhalten eines Menschen, welcher sich versucht emotional zu lösen. Obendrein möchte er dir das Gefühl vermitteln du seist schuld daran. 99% der Verlasser verhalten sich so vor der Trennung. Lass ihn emotional los. Tue unbedingt etwas was dich glücklich macht. Stell dir vor du wärst allein auf dich gestellt. Evtl. spürt er dann Sehnsucht. Du kannst die anderen nicht ändern, aber du kannst Einfluss darauf nehmen was es mit dir macht. Du bist ihm nicht ausgeliefert. Tue das richtige. Mache dich selbst glücklich. Lese... gehe spazieren. ... Sauna.. Massa.n... meditiere... mach dich schön. .. mache Sport. ... kleide dich neu ein.. Friseur. .. ect. Erst wenn du glücklich bist.. kannst du auch alles andere positiv beeinflussen.

27.02.2016 14:53 • x 2 #7


N
Hallo liebemich,
Danke für deine Einschätzung.
Ja, vielleicht hast du Recht und er ist längst gedanklich schon weg.
Das würde einiges erklären.
Er sagt aber immer, er liebt mich und er will mit mir alt werden, ich habe ihn ja schon darauf angesprochen.
Schon oft...

Nur, wie gehe ich jetzt damit um?
Wie macht man das im Alltag?
Jeder macht sein Ding?
Ich habe mit so etwas keine Erfahrung, früher, da hat man sich getrennt und das war's, da war das irgendwie einfacher.
Jetzt habe ich das Gefühl, es hängt so vieles daran.
Ich habe Angst davor, ihn komplett zu verlieren.
Obwohl ich alles andere als abhängig von ihm bin, also zumindest in finanzieller Hinsicht.
Emotional vielleicht schon...

27.02.2016 19:33 • x 1 #8


K
Zitat von Nocheinechance:
Liebe Katalina,
danke für deinen einfühlsamen Beitrag, ich musste erstmal lachen, weil dich mein Geschriebenes an die AA erinnert.

freut mich wenn es ein Lachen gezaubert hat..

Tja, es ist schwierig und er empfindet alles als Angriff.

da wirst du nicht viel ändern können.. da muss erstmal Einsicht kommen.. bloß woher.. solang er denkt du spielt mit wird sich da vermutlich nicht viel ändern..


Ich habe manchmal das Gefühl, ich soll in einer Rolle funktionieren, in der ich mich nicht sehe.

so geht's doch nicht.. hab das auch viele Jahre mitgemacht.. und? nichts gebracht ausser Leid und Kummer..

Ich habe dieses und nächstes Wochenende jetzt verplant.
Ohne ihn.

gut so!

Mir tat das immer irgendwie leid, wenn er dann nichts zu tun hatte, aber inzwischen fühle ich mich so abgestumpft, so verletzt, denn er macht das ja auch.

das sollte dir sagen das es so nicht geht.. du bist mehr wert als abzustumpen!

Versuche ich, mit seiner Familie etwas zu planen, werde ich vertröstet.
Ich darf nur dann mit, wenn es gerade in den Kram passt.
Und dann soll ich springen.

das ist doch alles Käse.. der spielt mit dir und merkt es wahrscheinlich nicht mal.. lass das nicht mit dir machen!

Ich kann das nicht mehr so

und deshalb bist du jetzt hier und das ist gut so.. schreib dir alles von der Seele.. find zu dir und einen Weg da raus.. von mir viel Mut und Kraft das es gelingt
.

27.02.2016 19:52 • x 1 #9


N
Guten Morgen,

danke Katalina.

Ich habe jetzt seit Freitag nichts von ihm gehört.
Ich war Freitag im Streit gefahren und habe ihn einfach sitzen lassen, das war mir einfach auch zu doof.
Mir diese bösen Dinge anzuhören, obwohl er derjenige war, der mich enttäuscht hat.
Ich glaube manchmal, er merkt das selbst gar nicht.

Konkret ging es darum, dass seine Mutter zu Besuch bei seiner Schwester ist und ich die ganze Woche darauf gewartet habe, dass er mich mal fragt, wann, wie wir uns treffen.
Kam nichts.
Er wusste, dass ich am Wochenende mal zu meinem Vater muss, weil der operiert wurde und nicht laufen kann.
Das ist dann schön einfach, mich auszuschließen, wenn er sich mit seiner Familie trifft, dann macht er das halt, wenn ich nicht da bin.

Nun bin ich Freitag Abend nach Hause gekommen und habe noch gekocht und dachte, er freut sich, wenn ich Samstag erst fahre.
Ich habe bewusst nicht gefragt, was mit seiner Mutter ist.
Dachte: Wenn nicht, dann nicht. Seine Sache.
Wir sitzen also nach dem Essen auf der Couch, er sitzt direkt neben mir, sein Handy vibriert, er nimmt es, schreibt etwas zurück und löscht die letzten zwei Nachrichten aus dem Verlauf.
Das waren Nachrichten von/an seinen Bruder.
Da habe ich ihm gesagt, dass es eine Sache hat, wenn er mich ausschließen möchte, dass er mir aber quasi auf die Nase binden muss, dass ich bestimmte Sachen nicht wissen soll, indem er das direkt neben mir löscht, finde ich mies.
Da ist er wieder ausgeflippt, hat mich angebrüllt, dass ich ja nur Stress anfange, weil ich verhindern möchte, dass er seine Mutter sieht, ob ich ihm das jetzt verbieten möchte.
Äh, ja na klar!
Zu allem, was ich gesagt habe, hat er mich nur noch ausgelacht.
Also habe ich meine gepackte Tasche genommen und bin gefahren.
Ist mir echt zu dumm, reden bringt nichts, streiten ist niemals produktiv, aber mich noch auszulachen für meine Sicht, das wollte ich mir dann nicht antun.

Bin dann Freitag Abend noch bei einer Freundin gewesen, dann zu meinem dad und von da fahre ich später auch zurück.

Ich weiß wirklich nicht, wie ich ihm das begreiflich machen soll.
Ich komme mir schon immer vor, als müsste ich ins Gefangnis zurück, wenn ich woanders bin und dann wieder nach Hause muss.

Er tut dann oft so, als wäre er das Opfer.
Sagt mir dann ganz vorwurfsvoll, er hätte ja kaum geschlafen, ich hätte ihm so gefehlt, sein Wochenende wäre sooo schlimm gewesen, während ich mich vergnügt hätte.

Er fängt dann oft so an: Wir müssen reden. Also so geht das nicht weiter mit dir...
Dann eine Litanei von Dingen, die ich alle falsch mache.
Als ich mal einfach nur gelangweilt gesagt habe: Ja, ich weiß, ich bin so ein schlechter Mensch..., da ist er regelrecht euphorisch geworden und hat mich gefragt: Aber willst du dich denn nicht ändern? Möchtest du nicht besser werden? Ich helfe dir auch dabei!

Letztens habe ich mich hingesetzt und ihn ganz vernünftig und ruhig versucht zu sagen, dass es nicht geht, dass ich Vollzeit arbeite und dann alleine einkaufen gehe, alleine koche, alleine putze, alleine die Wäsche mache.
Erst sagt er: Du arbeitest? Du meinst, du sitzt den ganzen Tag im Büro.
Und dann hat er mir ernsthaft gesagt, dass er glaubt, dass ich einfach depressiv wäre und dann eben Tabletten nehmen muss, da wäre ich motivierter und die Hausarbeit ginge mir leichter von der Hand.

Erst auffallen, wie schlimm das ist, tut es mir, wo ich das so aufschreibe...

Bin mal gespannt, was da heute Abend wieder kommt...

28.02.2016 07:39 • x 1 #10


K
Zitat von Nocheinechance:

Ich komme mir schon immer vor, als müsste ich ins Gefangnis zurück.

Liebe Chance.. kenn ich alles.. 14 Jahre hat es gedauert bis ich den Ausgang fand.. alles zigmal umgedreht.. alles gegeben.. am Ende war ich krank und leer.. ich wünschte du müsstest diesen Weg nicht gehen.. könntest dich befeien.. aber ich weiß auch wie schwer das ist.. drück dich mal..

Er tut dann oft so, als wäre er das Opfer.

dito.. kenn ich gut.. alles wurde so hingedreht das ich das Problem war.. ich durfte nicht aufmucken.. meine Interessen.. Gefühle.. spielte alles keine Rolle.. gestern hab ich aufgeschrieben: er hat mich nie mitgenommen.. nur an sich und seinen Vorteil gedacht.. sich geschützt mich verraten.. selber in der Komfortzone geblieben.. mir alles zugemutet.. kommt dir das bekannt vor?

Ich frage jetzt mal.. will dir nicht zu nahe treten.. machst du was für dich? Ohne Therapie hätt ich es nicht geschafft.. nicht weil ich falsch war.. sondern weil ich mir jemand ausgesucht hab der nicht gut für mich war.. das hat mir ermöglicht den Ausgang zu finden.. leicht ist es nicht.. aber irgendwann wird man wieder ein Mensch.. kann aufatmen.. und in die Zukunft blicken..

Ganz liebe Grüße und einen hoffentlich angenehmen Sonntag!

.

28.02.2016 08:13 • x 1 #11


N
Ja, das kommt mir bekannt vor, leider.

Ich verstehe nicht, warum er mich so hasst...

Ich bin jetzt zuhause.
Und habe freundlich gefragt, wie sein Wochende war.
Ruhig., war die Antwort.

Dann habe ich noch gefragt, ob er krank ist, weil er sich so erkältet angehört hat.
Ja, ist er.
Ich auch.

Tja, jetzt hängen wir hier beide krank herum und reden sonst nicht miteinander.

28.02.2016 18:23 • x 1 #12


K
Zitat von Nocheinechance:

Tja, jetzt hängen wir hier beide krank herum und reden sonst nicht miteinander.


oh man klingt nicht nach Gemütlichkeit und Freude..
bin da doch froh raus aus der ungemütlichen Kiste zu sein..
klar war's gewöhnungsbedürftig.. aber jetzt geniese ich keinen
mehr in meiner Nähe zu haben der nur miesepetrig ist..

du denkst weiter es wird sich ändern?
da muss ich dann ehrlich sagen das wird vermutlich nicht eintreten..
ich hätte mich entscheiden müssen.. entweder ein unglückliches Leben
an seiner Seite oder solo.. dann lieber solo.. mein Standpunkt..

wir hatten hier in einem Threat das Thema, was ist besser, allein zu zweit oder allein..
die Entscheidung fiel auf zweiteres..

Kann nur wiederholen.. Beratungsstelle.. alles ausschöpfen was dir hilft die Kraft zu
finden für DICH einzustehen und das Spiel zu beenden.

Tut mir leid das ich da nichts anderes sagen kann..
Wünsche dir Mut und Kraft den richtigen Weg zu finden.

28.02.2016 18:35 • x 1 #13


N
Ich glaube fast nicht mehr, dass sich etwas ändern wird.
Aber ich hoffe es noch, ja.

Es ist ja nicht so, dass er nur schlecht ist.
Ich habe ihn so auch nicht kennengelernt, sondern als sehr zuverlässigen Mann, der, jedes Mal, wenn man ihn braucht, da war.

Aber in letzter Zeit...

Ich hoffe irgendwie, das ist eine Phase.
Aber wenn er mir solche Sachen sagt, da denke ich manchmal, was will er denn noch hier, wenn er so eine Meinung von mir hat?
Und es wird ja immer schlimmer.
Ich werde selbst auch immer abgestumpfter.
Weil ich schon fast auf den nächsten Schlag in die Magengrube warte.
Aber ich kann dann auch nicht einfach den Mund halten, ich sage dann etwas und dann dreht er erst richtig auf.
Als würde ein kleiner Funke reichen und das ganze Haus fackelt ab und man steht daneben und denkt: Ups, das habe ich jetzt aber nicht bezwecken wollen und das ist doch auch jetzt total unnötig.

Weiß auch nicht.
Wenn es nicht besser wird, werde ich mich trennen müssen, ja. Klar.
Das geht ja auf Dauer nicht so.

Ich glaube nicht, dass ich dafür therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen müsste, ich denke, ich würde das auch erstmal so hinbekommen.
Wenn's dann gar nicht geht, bin ich dem gegenüber aber auch nicht ganz abgeneigt.

28.02.2016 19:36 • x 1 #14


N
Hallo Nocheinechance

Falls dein Name eine Frage ist dann wohl erst mal nein!
Die klarsten Anzeichen für das nahende Ende einer Beziehung sind schroffe Kritik, Abwertung, Gegenwehr und Mauern (Ausgrenzen).
Und tatsächlich wird es nur noch schlimmer.

Was auch immer Deine Anteile an dem Zustand sind, was er tut ist die Trennung aktiv und dennoch nicht unbedingt bewusst heraufbeschwören.

Du wirst in Deiner Person abgelehnt, schuldig gemacht und es gibt keine inneren Hemmschwellen mehr Dich massiv zu beschädigen.

Du wirst Dich in ein Paar monaten Frage, wie Du das hast so lange schon mitmachen können.
Das könnte vielleicht eine Frage für einen Therapeuten sein.
Aber Hoffnung, schöne Erinnerungen und,...ja Liebe sind schon Grund genug, zu lange zu warten.

Google/Tube mal John Gottman./ 7 Principals for a happy marriage (oder so).

28.02.2016 20:49 • x 1 #15


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