Zitat von Rosine: er handelt egoistisch und feige ohne Rücksicht und Gewissen.
Wenn man seine Sicht nimmt - handelt er vorzüglich.
Es gibt ja einige Trennungen hier im Forum, die man nachlesen kann. Der rote Faden bei den meisten lautet, dem Partner vermitteln - man liebt ihn - um dann aus dem guten Gefühl zu verschwinden, was leider einen völlig ratlosen und verstörten Menschen zurück lässt.
Aber er hat doch noch, erst gestern, gesagt - er liebt mich, er will mit mir alt werden und andere Schwüre in der Art. Das dient lediglich zur Beruhigung seines Gewissens. Nicht allzu wörtlich nehmen, denn wenn es so wäre - wäre er ja nicht gegangen, oder?
Der, der verlässt, klammert alles aus, was an Gefühl und Verantwortung für die entstandene Situation auf seine Kappe geht, besonders, wenn da zwei, drei Jahrzehnte gemeinsame Lebenszeit auf der Uhr zu Buche schlagen.
Er hat doch in dieser Zeit dafür Sorge getragen, das du und die Kinder ein Heim hatten. Es Euch gut ging und ihm soweit, es an fast nichts mangelte. Und nun zeigt ihm das Schicksal einen neuen anderen Weg, wie er die nächsten Jahre verbringen kann. Statt Gartenpflege, die ihn möglichweise die letzten Jahre immer mehr nervten, weil jeden Samstag Rasen mähen, mit einer Regelmäßigkeit, die an Stupidität grenzt.
Neue Wege gehen, kann sehr aufregend sein, alte Zelte abbrechen, die wie Betonwürfel an seinen Waden hafteten, dazu noch eine aufregende und stimulierende neue Liebe - zu was auch immer - und fertig ist der Cocktail, der aus gestandenen Ehemännern (und Frauen) wild agierende Fremde macht.
Hilft dem Verbliebenen leider nicht. Weil man am Tag des Verlassen werdens, mit dem Prozess anfängt, wo der einst geliebte schon Monate im Vorsprung ist. Deswegen kann der auch, gefühlt, so kalt agieren.
Er hat sein Gewissen soweit im Reinen, das er zur Absicherung seiner Lieben genug bei getragen hat, um sie nicht wohnungslos zurück zu lassen. Er geht auch nicht davon aus, das er nun für sein, aus seiner Sicht, gut geplanten Abgang auch Regressionen zu erwarten hat.
Er sagte, falls ich mich irre, bitte korrigieren, er wolle sich nicht scheiden lassen. Nur blöd, das er außer Acht lässt, wie verletzt du bist, wie wenig du sein Handeln nachvollziehen kannst und verständlicherweise nun in Aktion kommst, die Trennung von Haus und Bett vollständig zu vollziehen, ihm die Türe zuschlägst, die er mit den zuvor gemachten Liebesschwüren noch auflassen wollte.
Falls sein Auszug bitter enden würde.
Du doch sein geliebtes Weibchen bist, die nie, nie - ihm da Steine in den Weg legen würde. Er muss Dich für sehr naiv halten. Zudem er da einiges wohl im blinden Aktionismus übersehen haben wird.
Du nicht, die bist, die er in den letzten Jahren vor den Augen und Händen hatte, du kämpfst für die Ablösung von ihm, weil du nicht so weiter verletzt werden willst. Du dein und das deinen Kinder, Schicksal nun in deine Hände nimmst. Mit allen Konsequenzen, die er völlig ausgeblendet hat.
Er wird bestimmt aus seinem Wolkenheim fallen, wenn er Post vom Anwalt bekommt.
Für Dich, ein harter Schritt - aber einer in die richtige Richtung.
Chapeau