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Wird es im Alter schwieriger die Liebe zu finden?

S
Traurigkeit und Einsamkeit überkommen mich in Wellen.
Wieder mal ist es vorbei bevor es richtig anfangen hat.
Das dritte Mal in einem Jahr.
Das dritte Mal, dass nach anfänglicher Begeisterung der Rückzug kommt.
Es macht müde, jedesmal den Mut zu haben das Herz zu öffnen, jemanden hineinzulassen und dann ist er auch schon wieder weg.

Bis vor ein paar Jahren war mein Leben ein normales Leben.
Mit mehreren langjährigen Beziehungen und Singlezeiten dazwischen.
Ich konnte gut alleine sein, brauchte es sogar, auch innerhalb der Beziehung. Einsamkeit kannte ich nicht.
Meine letzte 5 Jahres-Beziehung endete vor über 3 Jahre. Es hat lange gedauert über den Verlust hinwegzukommen.
Seitdem ist alles irgendwie anders.

Liegt es am zunehmendem Alter, dass es immer schwieriger wird den einen, bzw. Liebe zu finden?
Liegt es an unserer Wegwerfgesellschaft, die sich auch auf Beziehungen auswirkt?
Liegt es daran, dass auf beiden Seiten zu viele Narben vorhanden sind?
Liegt es daran, dass es einfacher ist zu verschweigen als die Wahrheit zu sagen?
Liegt es daran, dass man zuviel erlebt hat und somit zuviel vergleicht?
In mir sind soviele Fragen, vielleicht zuviele.
Vielleicht ist es aber auch nur die Angst für immer allein zu sein

09.06.2017 21:24 • x 5 #1


mafa
Ja, mir geht es wie dir. Viele Antworten darauf habe ich auch nicht. Ich bin jetzt auch über 40 geworden. Irgendwas ist anders. Ich weiß nicht ob ich überhaupt noch beziehungsfähig bin. Wie du sagst, irgendwann sind die Narben einfach zu viel. Ich glaube es gibt nicht den einen Grund, ich glaube es gibt viele Gründe, die Gesellschaft hat sich irgendwie verändert. Ich glaube nicht mehr an die Liebe . manchmal wäre es schön einfach jemand zu finden der auf der gleichen Wellenlänge ist und einfach das Leben ruhig zu genießen. Diese Hochs des Verliebtsein brauche ich nicht mehr . ich habe andere Prioritäten bei einem Partner , aber selbst die erfüllen sich im Moment nicht wirklich.

09.06.2017 21:37 • x 2 #2


A


Wird es im Alter schwieriger die Liebe zu finden?

x 3


E
Hallo spring

Du solltest vorallem dich Selbst lieben .

Liebe deinen Nächsten , wie dich Selbst .

Selbst eine Glückliche Beziehung , kann dir diese wirklche Liebe nicht geben , sie befindet sich schon in dir , du suchst irgendjemanden der dir dieses erfüllen kann .

Ich denke nicht , dass es wegen dem Alter liegt , sondern wegen den hohen Ansprüchen die manche haben und das manche noch zu sehr den Ex Partner idealisieren .

Menschen kommen und gehen , sind deine Wegbegleiter für eine kurze Zeit , du empfindest und teilst mit ihnen Liebe für eine kurze Zeit , doch dann trennen sich wieder die Wege und deswegen vorallem sollte man lernen sich Selbst zu lieben und vorallem seinen Nächsten wie sich Selbst .



Liebe Grüße

09.06.2017 21:41 • x 4 #3


S
Aus meiner Sicht geht man in höherem Alter ( bin Mitte 40) nicht mehr leichtfertig eine Beziehung ein. Ich habe dafür mehrere Gründe. Der entscheidende ist:
Ich bin mir selbst glücklich.
Eine Beziehung wäre da zwar das Tüpfelchen auf dem i. - die Narben der Vergangenheit und die Schnelllebigkeit von Beziehungen bestärken mich aber im Single-Dasein

09.06.2017 21:51 • x 1 #4


mafa
Naja das mit dem selbst lieben ist ja immer gut gemeint und wird doch immer empfohlen. Wenn das aber so klappen würde, bräuchten wir vielleicht das Forum hier nicht. Ich mache auch vieles das mir Spaß macht, Unternehme viele Dinge, fahre allein Urlaub. Aber was ist jetzt die Selbstliebe? Ich bin dadurch nicht wirklich zufriedener geworden ... alle Dinge die einem da empfohlen werden habe ich eigentlich getan, verändert hat sich aber nicht wirklich viel ... Vielleicht mag es manche Menschen geben die damit besser klarkommen, oder die das können, ich finde es jedenfalls viel schöner einen Urlaub zu zweit zu genießen auch wenn ich mich irgendwann noch so selbst liebe , was auch immer das sein soll ...
Ich glaube eher dass ich in jüngeren Jahren noch viel mehr Hoffnungen gehabt habe, auf die Liebe, auf Beziehungen. Und die sich eben mit den Jahren alle als Illusionen herausgestellt haben. Wo sind denn die Menschen die sich selbst lieben? Also ich kenne keinen .. den meisten in meinem Alter steht ihre Vergangenheit im Gesicht geschrieben ... da muss man gar nicht mehr fragen.. für manche mag das pessimistisch klingen, für mich ist es einfach nur realistisch und meine Erfahrung

09.06.2017 21:56 • x 4 #5


Kummerkasten007
Wenn das gleich das dritte Mal innerhalb eines Jahres passiert, dann ist es an Dir, mal darüber nachzudenken, ob Du nicht unbewusst zu viel zu schnell gewollt hast.

Je leichter Du das Kennenlernen angehst, desto größer ist Wahrscheinlichkeit, dass sich da ein solides Fundament bildet.

Ob es im Alter schwieriger wird? Keine Ahnung, ich weiß nur von mir, dass sich die Prioritäten verschoben haben, was ich von mir und einer Beziehung erwünsche.

Ob ich mich selbst liebe, kann ich nicht sagen. Ich bin aber weitaus zufriedener mit mir und habe auch eine größere Akzeptanz, dass ich z.B. kein Supermodel bin

09.06.2017 21:57 • x 1 #6


A
Ich habe mein Leben lang immer Beziehungen gehabt - direkt eine nach der anderen. Schöne Beziehungen.
Aber heute weiß ich, dass ich meinen Mangel an Selbstliebe immer durch die Beziehungen kompensiert habe.

Seit rund 10 Jahren bin ich Single, ich habe mich die ersten Jahre extrem einsam und oft verzweifelt gefühlt.

Es war ein langer und steiniger Weg, aber jetzt bin ich angekommen. Ich bin mit mir im Reinen und brauche keine Beziehung mehr. Und das fühlt sich sehr gut an.
Heute bin ich mit dem Rad durch die Stadt gefahren und war so voller Liebe für alles - alle Menschen sahen in meinen Augen so wunderschön aus .

Ich habe die Liebe in MIR gefunden.

09.06.2017 22:01 • x 6 #7


mafa
Naja bei mir sind es erst vier Jahre Single, dann muss ich die restlichen 6 noch rum kriegen

09.06.2017 22:07 • x 1 #8


Kummerkasten007
@arjuni

Es reicht schon oft der Blick für die Kleinigekeiten, um sich bewusst zu werden wie schön das Leben sein kann, egal wie tief man in der Kacke steht.
Aber man muss in der Lage sein, sich dafür öffnen zu können.

Wenn man es schafft, nimmt es viel Schwere aus dem Leben und das ist unbezahlbar auf dem Weg, an sich selbst zu wachsen.

09.06.2017 22:07 • x 3 #9


A
Zitat von Kummerkasten007:
Es reicht schon oft der Blick für die Kleinigekeiten, um sich bewusst zu werden wie schön das Leben sein kann, egal wie tief man in der Kacke steht.
Aber man muss in der Lage sein, sich dafür öffnen zu können.

Wenn man es schafft, nimmt es viel Schwere aus dem Leben und das ist unbezahlbar auf dem Weg, an sich selbst zu wachsen.


Wunderschön gesagt! Danke.

09.06.2017 22:11 • #10


E
@mafa

Zitat:
Naja das mit dem selbst lieben ist ja immer gut gemeint und wird doch immer empfohlen. Wenn das aber so klappen würde, bräuchten wir vielleicht das Forum hier nicht
.

Das hör / lese ich immer wieder , * wenn das so wirklich wäre bräuchten wir dieses Forum auch nicht *

Ich bin sehr dankbar für dieses Forum aber trotzdem bin ich nicht abhängig von diesem bzw. versuche ich mich trotzdem weiterzuentwickeln , weiterzugehen und zu sagen , dass wir die schon etwas weiter sind , vielleicht auch dieses Forum garnicht mehr brauchen .

Denn manchmal ist es auch so leicht und dieses Forum , sei es auch so toll , brauchen wir auch nicht zum Überleben , sondern nur für einige Zeit .

Oder macht dieses Forum hier etwa Profit vom eurem Liebeskummer ? .. Denke nicht .

Es klappt auch so . Man muss dazu nicht abhängig werden .

09.06.2017 22:13 • x 1 #11


S
Ob es im Alter schwieriger wird zu lieben bzw. eine Beziehung einzugehen? Ich weiß es nicht. Aber es ist klar, dass viele Illusionen zerfallen sind (Mit 17 hat man noch Träume, mit 17 wachsen noch Bääääume, in den Himmel der Liiiiiiebe ...) .
Man ist und Alter mehr und mehr auf dem Boden der Tatsachen. Es sind mehr Menschen vergeben als in jungen Jahren. Man hat schon viel erlebt, viele Beziehungen kaputt gehen sehen, va auch eigene Beziehungen. Da sind Spuren, die Narben hinterlassen. Aber wir kommen allein und gehen allein. Der Geburtskanal und der Sarg sind nur für eine Person geschaffen. Sogar Zwillinge kommen alleine auf die Welt.

Was ich wichtig finde, ist auch mal zu sehen, dass selbst die glücklichste Beziehung innerhalb ganz kurzer Zeit (bis hin zu nur wenigen Sekunden zB durch einen Verkehrsufall) zerbrechen kann. Kein Mensch ist davor gefeit. Wenn ich 75 bin, davon 45 Jahre verheiratet und mein Partner stirbt, habe ich noch weitere mind 10 Jahre vor mir, die ich alleine gestalten muss. Von daher ist es doch leichter, dies bereits mit Anfang 50 einzuüben. Klar, hört sich jetzt blöd an, aber was ich sagen will ist: es ist immer gut, alleine sein zu können. Wenn ich alles akzeptiere was ist, vor allem auch dass ganz viele Beziehungen nicht so gut sind wie sie von außen erscheinen, finde ich Unmengen Gründe warum es mir gut gehen kann , obwohl ich alleine und einsam bin:
-ich bin gesund
-ich habe genug zu essen
-es ist Frieden
-wir haben gute ärztliche Versorgung
-ich kann mit der einsamen Dame neben mir im Zug reden (ersetzt keinen Partner, aber gibt mir trotzdem menschliche Nähe)
-ich sitze nicht im Gefängnis
-...

Oft gibt es Zeiten, da MUSS man heulen und jammern, das gehört dazu. Aber ich kann immer das akzeptieren was ist und wenn es das ist, dass ich es aktuell nicht akzeptieren kann.

09.06.2017 22:44 • x 4 #12


Killian
Ach denke nicht das es schwerer wird, denke im Alter verschieben sich eher die Prioritäten etwas.

Man legt auf andere Dinge mehr wert zb. anders als nen junger Mensch weniger Wert aufs Äußerliche und mehr was man geschaffen hat, ist emotional vielleicht auch abgeklärter als nen hormongesteuerter Jungspund.

Schwer kann höchstens werden wenn ältere Menschen weniger flexibel sind dann, ihren Trott haben und sich ungern nochmal verbiegen.

Wird dann evtl. schwerer mit gemeinsam wohnen zb. nach längerem Alleinsein.

Oder sind aufgrund der Erfahrung vielleicht nicht mehr so schnell aber auch nicht mehr so wählerisch weil man verfällt, kann mit den Reizen der Jugend nicht mehr so prassen aber schätzt dafür andere Dinge mehr.

Schwer zu sagen, denke wird einfach anders dann.

09.06.2017 22:57 • x 1 #13


S
Also, mit dem sich selbst lieben, da habe ich so ein bisschen meine Probleme.
Ich nenne es lieber sich selbst mögen.
Und ich glaube das tue ich, wobei ich mir gerade in überhaupt nichts mehr sicher bin.

Eine Beziehung brauchte ich auch nicht, um etwas zu haben oder zu bekommen.
Für mich stellte sie eine Ergänzung da.
Aber vielleicht stimmt auch das gar nicht.

Arjuni,du machst mich nachdenklich.
Vielleicht versuche ich ja auch nur etwas zu kompensieren, immer wieder.
Was hast du konkret gemacht, um der Einsamkeit zu entkommen? Ich habe gerade das Gefühl darin zu versinken.

Ob ich zu viel zu schnell gewollt habe kann ich nicht beurteilen.
Ich war nicht auf der Suche, es hat sich immer so ergeben.
Mein Herz habe ich nicht leichtfertig geöffnet.
Jedesmal hatte ich hinterher das Gefühl nachdem ich anfing mein Gegenüber richtig zu mögen, hat sich dieser zurück gezogen.
Vielleicht sind es mittlerweile tatsächlich zu viele Narben und ich zu verunsichert um überhaupt noch objektiv und locker eine Beziehung anzufangen.

09.06.2017 23:05 • x 2 #14


S
Zitat von spring:
Und ich glaube das tue ich, wobei ich mir gerade in überhaupt nichts mehr sicher bin.
.


Solange du nicht denkst, du müsstest dir sicher sein, passt es!
Oder anders ausgedrückt: wenn man erkennt, dass momentan alles drunter und drüber geht und man nichts unter Kontrolle hat, ist das erstmal gar nicht schlimm.
Schlimm wird es erst dann, wenn man denkt man müsste die Kontrolle haben.

Zu ERKENNEN, dass man sich momentan in nichts mehr sicher ist, kann schon die halbe Miete sein (oder auch nicht, aber das macht nichts). Auf jeden Fall ist es das einzige, was wirklich wichtig ist.

09.06.2017 23:16 • #15


A


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