Ungesund binden…

Hallo,

Ich habe hier ja schon Themen zu meiner ex Beziehung, wo sich natürlich auch meine Probleme stark zeigen. Mir wurde ja schon gesagt, ich binde nicht gesund. Das ist etwas was mir selber durchaus bewusst ist, woran ich auch schon länger arbeite.

Meine Frage hierzu ist einfach, die Männer die ich dann habe binden somit auch nicht gesund? Ich bin das Problem bzw wir zusammen Oder kann man die Beziehung aus der Sicht anders sehen ? Bezogen auf meinen ex zb. , er hat mich ausgesucht (unabhängig und selbstbestimmt), hat aber eben dies bemängelt . Bzw wollte eigentlich eine Frau die er kontrollieren kann auf sämtlichen Ebenen.

Kann dies nun, mit einer anderen Frau anders werden? Eine Frau die gesund bindet ? Oder , ist das sein Defizit an dem er arbeiten muss , und auch er kommt wieder in diese Spirale der Unzufriedenheit.

Heißt ungesund binden für mich, ich suche Männer die mir meine Defizite vorhalten aber bei ner anderen eben sich anders verhalten und somit "beziehungsfähiger" werden ?

Versteht ihr mich?

Zitat von Meinereiner80:

Versteht ihr mich?

Nein? Du willst wissen, ob es an den Männern liegt, dass die Bindung ungesund war?

Zitat von Emma75:

Nein? Du willst wissen, ob es an den Männern liegt, dass die Bindung ungesund war?

Ich binde nicht gesund, indem ich keine Grenzen aufzeige in Beziehungen. Ich bin schnell und einfach zu verunsichern, und verwische damit mich und meine Einstellungen sehr schnell. Somit sortiere ich eben nicht aus, sondern versuche den mönnern zu zeigen, das ich "liebenswert"bin (kommt wohl aus meiner Kindheit, meinem Vater konnt ich nie was recht machen, da Hieß es oft auch bis heute "so ist meinereiner eben"

das ist mein Problem, und dann eben die Frage sind diese Männer grundsätzlich "schlecht gebunden" oder nur durch mich und meine Defizite und können sie ansonsten gute Beziehungen führen ohne sich wie oberar.sche aufzuführen. Und machen sie die nächste Frau dadurch eben auch nicht klein sondern führen dort eine Beziehung auf augenhöhe

fällt mir gerade schwer meine Gedanken diesbezüglich in Worte zu kleiden

Aah jetzt hab ich es verstanden. Dann ähneln wir uns sehr in unserem Beziehungsverhalten und auch in der Ursache (bei mir war es die Mutter). Ich glaube, dadurch, dass wir keine Grenzen setzen, ziehen wir Männer an, die keine Grenzen akzeptieren würden - sprich: Egozentriker und Ärsche.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass meine Egozentriker und Ärsche auch ihre anderen Partner unglücklich gemacht haben. Aber wir können nicht die Deppen ändern, sondern nur unsere Auswahl und Einstellung. Da ich aber nicht mal meinem ExMann immer richtige Grenzen setzen kann, habe ich mir selbst eine Beziehungspause auferlegt. Wenn ich nicht merke, dass sich da grundlegend was ändert, dann habe ich mir geschworen, bis zum Rest meines Lebens solo zu bleiben. Immer noch besser als die Zeit des klein und recht Machens.

Vielleicht kannst du dir die Frage durch Deine Exfreunde beantworten - wie läuft es denn?
Und, auch interessant, wie lief es denn vor Dir (wobei, bei beiden Szenarien können Filter davor sein)

Zitat von Meinereiner80:

das ist mein Problem, und dann eben die Frage sind diese Männer grundsätzlich schlecht gebunden oder nur durch mich und meine Defizite und können sie ansonsten gute Beziehungen führen ohne sich wie oberar.sche aufzuführen. Und machen sie die nächste Frau dadurch eben auch nicht klein sondern führen dort eine Beziehung auf augenhöhe

Nein, du versuchst die Schuld deiner miserablen Männerwahl abzuwälzen.
Du bist immer noch in deinen Konstrukt einen toxischen Mann ändern zu können. Denn indirekt fragst du hier kann er sich ändern?.

Du fühlst dich zu dieser Sorte Mann angezogen und das ist dein Fehler. Die solltest du nämlich direkt meiden und nicht Verhandeln ala Wenn ich das nächste Mal stärker und selbstbewusster wirke, sieht er mich auf Augenhöhe.
Zwar sprichst du hier von einer anderen Frau, doch im Grunde meinst du dich selbst.

Zitat von Emma75:

Ich für meinen Teil kann sagen, dass meine Egozentriker und Ärsche auch ihre anderen Partner unglücklich gemacht haben.

Zitat von Anubie:

Vielleicht kannst du dir die Frage durch Deine Exfreunde beantworten - wie läuft es denn?
Und, auch interessant, wie lief es denn vor Dir (wobei, bei beiden Szenarien können Filter davor sein)

Also bei den beiden großen Beziehungen dieser Art kann ich sagen , das sie beide vor mir langjährig verheiratet waren mit eigenen Kindern.

Nummer eins hat nach mir nur eine Beziehung und diese ist nach 1,5 Jahren auch zerbrochen,

Nummer zwei hat mich warm gewechselt und sie wohnt nun nach kürzester Zeit mit ihm und ihren Kindern gemeinsam in unserem geplanten Haus. In Bauphase fand der Wechsel statt

Die Ehen irritieren mich eben sehr , da sie langlebig waren

Zitat von NurBen:

Nein, du versuchst die Schuld deiner miserablen Männerwahl abzuwälzen.
Du bist immer noch in deinen Konstrukt einen toxischen Mann ä

Will sie nicht ändern im Bezug auf mich , frage geht wirklich dahin, ob du da eben recht hast, das diese Menschen einfach so sind , egal wen sie als Partner haben oder ob es da wirklich am gegenüber liegt

Zitat von NurBen:

Du fühlst dich zu dieser Sorte Mann angezogen und das ist dein Fehler. Die solltest du nämlich direkt meiden und nicht Verhandeln ala Wenn ich das nächste Mal stärker und selbstbewusster wirke, sieht er mich auf Augenhöhe.
Zwar sprichst du hier von einer anderen Frau, doch im Grunde meinst du dich selbst.

Daran arbeite ich, dies zu meiden

Wie gesagt, das ich in gewisser Weise versuche , dieser Art Mensch , wie er sich mir gegenüber verhält ( ähnlich meinem Vater ) zu zeigen das ich liebenswert bin. Also ich bin da schon echt viel weiter als noch vor ein paar Jahren. Der letzte nun, hat mich aber durch die Trennung wirklich an meine Grenzen gebracht .
Und natürlich hinterfrage ich da viel, bezüglich der Beziehung , seinem Verhalten , meinem Verhalten und eben der grundsätzlichen Frage ob solche Menschen volli*Dioten sind die auch zukünftig so agieren

Zitat von Meinereiner80:

as sie beide vor mir langjährig verheiratet waren mit eigenen Kindern.

Ich war auch lange mit meinem Narzissten-Ex verheiratet und habe zwei Kinder mit ihm. Das sieht nach außen rosiger aus als es war - für mich war das die Hölle und ich habe am Ende nicht mehr gewusst wo oben und unten ist. Er quält mich bis heute. Aber ich kenne meine Vorgängerin und auch Nachfolgerin. Wir mussten alle nach der Trennung in psychologische Behandlung. Eine sogar stationär. Der ist aber auch ein heftiges Kaliber. Extrem sadistisch und geht dabei sehr klug und planvoll vor. Der erfährt Befriedigung aus dem Quälen seiner Partnerinnen. Ich habe die ersten 5 Jahre nicht gemerkt, dass er hinter den seltsamen Dingen steckt, die um mich herum passieren (Dinge verschwinden, die Doktorarbeit ist plötzlich gelöscht, Zugang zu online-Banking funktioniert nicht mehr, Leute sind plötzlich unerklärlich beleidigt, Du bekommst Termine nicht mit und er geht dann alleine hin, weil Du keinen Baby-Sitter organisiert hast usw.). Dass mein Mann tatsächlich mein Leben sabotiert merkte ich erst nach und nach und das ganze Ausmaß erst nach der Trennung.
Der hat das bei all seinen Frauen gemacht - hab ich aber erst im Nachhinein erfahren. Ich habe wirklich nach der Trennung Detektivarbeit geleistet. Freunde und Nachbarn befragt, Geliebte kontaktiert, die er während unserer Ehe hatte, Bankauszüge nachgeordert, Kontobewegungen bis ins Kleinste analysiert. Die Bilanz: Er hat Geld unterschlagen, meine Doktorarbeit gelöscht (es gab natürlich eine Sicherungskopie - für wie blöd hält der mich?), unzählige Geliebte gehabt und die Hotelzimmer vom gemeinsamen Geld bezahlt, monatlich vom gemeinsamen Geld 250 Euro für bezahlte Partnerbörsen ausgegeben, gemeinsamen Freunden unfassbare Lügen über mich erzählt (auch meiner Mutter), meine beste Freundin und meine Schwester gedisst (mir über die beiden Lügen erzählt - Dinge die sie über mich gesagt haben sollen) usw. nicht zu vergessen die seelische und am Ende auch körperliche Misshandlung. Er hat unglaubliche Energie in meine Demontage gesteckt. Ich weiß bis heute nicht warum. Nach außen ist dann die Bilanz eine 15 jährige Beziehung - klingt seriös, ist es aber nicht.
Und ich habe ihn mir ausgesucht. Kein Wunder, dass ich die Finger lieber von Beziehungen lasse.

Zitat von Meinereiner80:

Wie gesagt, das ich in gewisser Weise versuche , dieser Art Mensch , wie er sich mir gegenüber verhält ( ähnlich meinem Vater ) zu zeigen das ich liebenswert bin.

Eine Beziehung in der man permanent kämpfen muss, ist keine Beziehung.
Entweder jemand sieht mich als Partner auf Augenhöhe oder nicht. Wenn ich einer Frau erst beweisen muss, dass ich liebeswert und ein fürsorglicher Partner bin, klingeln bei mir alle Alarmglocken und ich bin raus.

Das Problem ist, dass wenn wir Menschen anziehend finden uns automatisch Dinge schön reden.
Theoretisch ist das auch gar nicht so schwer zu umgehen. Dazu muss man sich auch nur eine bestimmte Frage stellen:
Hätte ich dieses Verhalten oder diese Eigenschaft auch bei einer Person durchgehen lassen, die ich nicht attraktiv finde?
Da kommt man dann schnell auf die Antwort Nein und auf diese sollte man hören.

Zitat von NurBen:

Da kommt man dann schnell auf die Antwort Nein und auf diese sollte man hören.

Das ist die Sicht eines Menschen, der nicht dieses gestörte Jagdschema hat. Ich z.B. dachte bei den ersten narzisstischen Anzeichen meines ExMannes krass, was der sich rausnimmt, manchmal wäre ich gerne auch so. Das war noch bei harmlosen Dingen, dass er sich z.B. in einer Schlange vordrängelt oder einfach eine Schranke öffnet, um sein Auto dahinter zu parken. Alles Dinge, die ich nicht machen würde - auch weil ich es assig finde. Aber für jemanden, der immer zu hören bekommen hat, dass die eigenen Interessen die allerletzten Interessen sind, die zählen, wirkt es sehr faszinierend, wenn sich einer als Nabel der Welt sieht. Natürlich kippt das irgendwann und man ist hart genervt. Ich habe mich sehr oft für ihn geschämt und entschuldigt - da waren wir aber schon verheiratet und hatten Kinder, da wird eine Trennung immer schwieriger. Je mehr ich von ihm abhängig war, desto krasser hat er sein Verhalten verändert. Am Ende war er völlig enthemmt und bitterböse. Aber die Steigerung lief immer genauso, dass ich das gerade noch akzeptierte und die Grenze des Akzeptablen wurde gezielt und geschickt ausgeweitet.

Ich finde die Frage auch spannend!
Huhn oder Ei sozusagen...

Ich denke, die richtig krass kaputten sind immer so, egal mit wem sie zusammen sind...
Bei leicht angedätschten kann ich mir aber vorstellen, dass die je nach Partner sehr unterschiedlich reagieren können...

Also ich bin eher unsicher gebunden und denke aber, mit einem sicher gebundenen Partner kann ich eine ganz normale Beziehung führen während ein anderer unsicherer Bindungstyp unterschiedliche apokalyptische Ereignisse sehr begünstigen könnte.

Und ich denke, je mehr man an sich arbeitet, desto früher nimmt man sog. Problemfälle wahr und geht diesen vorsorglich aus dem Weg... (Meine große Hoffnung, da man ja auch sein eigenes Problemfall-sein bearbeitet)

Ich gebe offen zu, dass ich zwar ganz schlimm ins Klo gegriffen habe, aber auch selbst durchaus ein Problemfall bin. Zumindest hatte ich auch kürzere Intermezzi mit relativ normalen Männern, die danach total gekränkt waren. Der eine wollte unbedingt, dass ich ihm die Füße massiere und hatte feuchte Socken an. Ich machte das ungefähr 3 Sekunden, ging unter einem Vorwand auf Toilette und dann nach Hause und schrieb dann eine SMS, dass ich ihn nie wieder sehen möchte. Ich habe mich furchtbar geekelt und bin richtiggehend in Panik geraten.
Der andere neigte zu Depressionen. Ich wollte ihn nicht verletzen, fand ihn aber auch irgendwie nach einer kurzen Anfangseuphorie nicht mehr so toll und machte 5 Versuche eines Schlussmachgesprächs die irgendwie alle im Bett landeten. Am Ende schrieb ich ihm einen Brief und er war total sauer (was ich gut verstehen kann).
Also: Ich bin wohl auch keine von den Guten und tue gut daran, die Männerwelt im Moment von meinen Beziehungsversuchen zu verschonen. Ich muss meine Impulsivität in den Griff bekommen.

Zitat von Emma75:

Ich glaube, dadurch, dass wir keine Grenzen setzen, ziehen wir Männer an, die keine Grenzen akzeptieren würden - sprich: Egozentriker und Ärsche.

Zitat von NurBen:

Wenn ich einer Frau erst beweisen muss, dass ich liebeswert und ein fürsorglicher Partner bin, klingeln bei mir alle Alarmglocken und ich bin raus.

Beide Aussagen sind die unterschiedlichen Seiten einer Medaille. Eigentlich geht es um die Furcht, emotional verletzt zu werden und die Taktik, solche Verletzungen zu vermeiden.

Keine Grenzen können in der Tat bequemes Zugangstor für unzuträgliche Männer sein. Zu enge Grenzen / Erwartungen schrecken allerdings anständige Männer ab, weil sie sich zu Unrecht verdächtigt fühlen.

Zitat von NurBen:

Entweder jemand sieht mich als Partner auf Augenhöhe oder nicht. Wenn ich einer Frau erst beweisen muss, dass ich liebeswert und ein fürsorglicher Partner bin, klingeln bei mir alle Alarmglocken und ich bin raus.

Das Problem ist, dass wenn wir Menschen anziehend finden uns automatisch Dinge schön reden.

Es ist ja nicht so, das sie von Beginn an so sind.

Mein ex hat vieles an mir toll gefunden, und genau mochte er später nicht mehr.
-er fand meine Unabhängigkeit toll , wollte aber später die Kontrolle über mein Zeitmanagement
-wenn ich weg ging, gerne mit ihm. Ohne ihn bitte nur selten, da darf ich ihm ruhig den Vortritt geben
- Er und seine Belange waren grundsätzlich wichtiger als meine
- treffen mit anderen die ich plante waren nicjt gut, seine immer , und diese wurden auch umgesetzt
-zur Kontrolle kam die Eifersucht


Ich kann das beliebig ergänzen,
Da frag ich mich, macht er das immer so ? Also wenn die Frau irgendwie "fest" ist.
Oder liegt es dann eben am gegenüber. Am Anfang war ihm die Augenhöhe ja auch so wichtig , das wurde nur nach und nach abgegraben

natürlich hast du recht, indem du sagst "würde ich mir das von jemandem anderen gefallen lassen" , ganz klares nein, aber es begann ja erst als ich schon völlig in dieser Beziehung drin war das ganz zu Anfang und ich wäre weg gewesen

Zitat von Emma75:

ich ihm die Füße massiere und hatte feuchte Socken an. Ich machte das ungefähr 3 Sekunden, ging unter einem Vorwand auf Toilette und dann nach Hause und schrieb dann eine SMS, dass ich ihn nie wieder sehen möchte.

Naja, dem hättest auch einfach klar sagen können was Sache ist Aber ist ja schon gut, wenn du deine Defizite da selbst siehst .

Mein Problem ist einfach, das man mich im Bezug auf mein Empfinden schnell in die Ecke drängen kann , so das ich an mir Zweifel .
Nur in einer Beziehung sonst lass ich mir die Butter nicht vom Brot nehmen.

Da mein ex Acer eben auch oft sagte "ich bin nur durch dich so" , finde ich eben mein hinterfragen bezüglich "ist er nur durch mich so" schon sehr wichtig für mich , zum verstehen