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Ein verfrühter Valentinsbrief

L
Heute ist genau ein Tag vor Valentinstag. Eigentlich haben wir diesen Tag nie sonderlich gefeiert, weil wir ihn beide für unnötig befunden haben. Dennoch möchte ich ihn nutzen um ein paar Zeilen aufzuschreiben, die du wahrscheinlich niemals lesen wirst und selbst wenn, würdest du nur den Kopf schütteln und mir wieder sagen, dass das zwischen uns nie wieder wird und du mir keine falschen Hoffnungen machen willst.

Ich kann es selbst nicht recht verstehen, was mich an dich bindet, aber es ist nach wie vor etwas ganz Besonderes! Du bist etwas Besonderes, vielleicht einer der tollsten Menschen dieser Erde, auch wenn du mir das in unserer gemeinsamen Zeit schon nie glauben wolltest. Wir kennen uns nicht erst seit gestern. In der Schulzeit und auch danach warst du immer ein Mensch, bei dem mir das Herz aufgegangen ist, wenn ich ihn getroffen habe, auch wenn ich dich damals noch nicht so empfand wie heute.

Auch wenn wir in mancherlei Hinsicht sehr verschieden waren, so waren wir doch in anderer völlig gleich und waren total auf einer Wellenlänge. Noch nie durfte ich einfach nur ich selbst sein, musste mich zum Beispiel nicht verstecken wenn ich als Frau dann doch mal einen derben Flachwitz gerissen habe, weil du dann im Anschluss gleich den nächsten gerissen hast.
Jeder hat seine Ecken und Kanten, auch wenn es manchmal schwierig für mich war, weil wir nicht so viel Zeit miteinander verbracht haben. Aber es gehörte eben mit zu dir, dass du dein Studium liebst und es mit Bravour abschließen willst. Ich war in dieser Hinsicht immer sehr, sehr stolz auf dich. Es hat mich immer mit so viel Glück erfüllt, wenn du mir von deinem Tag an der Uni erzählt hast und deine Augen dabei förmlich vor Begeisterung geleuchtet haben. Aber nicht nur die Uni… Du hast für die Dinge, die mochtest gebrannt und es war so schön, wenn man dir mit kleinen Dingen einfach so viel Glück ins Gesicht zaubern konnte!

Eine Sache hat uns dann doch sehr unterschieden: Du warst eher rational und eher skeptisch gegenüber Emotionalem und ich das genaue Gegenteil. Für dich war es seltsam auf das Bauchgefühl zu hören, was uns im Endeffekt auch ganz verschiedene Ansichten von einer Beziehung gegeben hat. Während du für mich eine Säule meines Fundaments warst, war ich das i-Tüpfelchen, das dein Leben einfach viel schöner gemacht hat. Ich weiß, dass dies auf keinen Fall negativ gemeint war, dennoch ist es ein Unterschied. Ich weiß, dass dir in deiner Vergangenheit einiges passiert ist, was dich sehr geprägt hat, aber irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass ich dir so viel Vertrauen schenken kann, dass du dafür doch nochmal etwas empfänglicher bist. Scheinbar so wie du es mir gesagt hast, habe ich dies auch geschafft und die zumindest auch wieder zu einer besseren Beziehung mit deinen Eltern verholfen. Eigentlich sollte ich irgendwie auch stolz darauf sein, aber es fällt mir schwer, weil du irgendwie für manches empfänglich warst, aber für unsere Beziehung eben irgendwie nicht.

Bevor wir uns getrennt haben war ich immer sehr optimistisch, habe mein Zuhause geliebt, hatte meine Träume von Familie und eigenem Pony. Seitdem du weg bist, hasse ich mein Zuhause fast, bin eher skeptisch, weniger optimistisch und hinterfrage meine Träume, ob es überhaupt Sinn macht diese umzusetzen, wenn man nicht jemanden wie dich an der Seite hat. Es ist fast wie ein Fluch, dass ich nun wohl auch schlimme Dinge erfahren muss, als wolle das Schicksal, dass ich dich eher nachempfinden kann und vielleicht auch ein Stück weit so werde wie du.

Ich vermisse dich wirklich sehr! Deine Stimme, dein Geruch, deine Begeisterung, dass ich stolz auf dich sein darf, dir morgens Zettelchen in deine Bücher zu kleben, damit ich auch beim Lernen bei dir sein kann, dein Durchhaltevermögen, wenn du etwas wolltest! Es tut sehr weh nicht mehr Teil deines Lebens sein zu dürfen.

Es ist so schwer zu akzeptieren, dass du mich quasi verlassen hast, weil du dich nicht gut genug für mich gefühlt hast, dir vorkamst als würdest du meine Zeit stehlen den Richtigen zu finden. Ich habe dich genommen wie du bist und würde es auch jederzeit wieder tun! Für mich warst du der Richtige und ich bin nach wie vor auch überzeugt davon, dass unsere Beziehung auch weiterhin funktionieren würde, wenn du dich nur etwas öffnen würdest und mal deinen Sturkopf vergessen könntest. Ich habe den Glauben an dich selbst nicht verloren!

Aber was bringt die größte Liebe der Welt, wenn sie nicht angenommen wird. Nichts, weil zwingen kann ich dich natürlich nicht. Du zerschlägst mir zwar jede Hoffnung, aber vielleicht merkst du doch irgendwann, dass ich dich wirklich von ganzem Herzen geliebt habe und du eigentlich immer du selbst sein durftest. Vielleicht ist es dann auch noch nicht zu spät für uns.
Du wirst im März für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen. Das, was du dir immer gewünscht hast – Abstand von Zuhause, du selbst sein ohne dass du große Verpflichtungen hast! Ich durfte dies schon erleben und weiß seitdem einiges mehr zu schätzen. Vielleicht findest du dann auch endlich das, was du dir erhoffst zu finden.

Pass gut auf dich auf, wenn dir etwas zustoßen würde, wäre das noch viel schlimmer als unsere Trennung!
Du hast eine riesige Lücke hinterlassen und ich vermisse dich wirklich sehr...

13.02.2017 14:15 • x 1 #1


F
Nein Nein einen Valentinsbrief wird meine Frau garantiert
nicht bekommen. Eine Paket....... ja das wäre fein

13.02.2017 14:35 • x 1 #2


L
.... naja ich interpretier da nun mal ganz viel Feuerwerk rein
Wenn mans richtig macht, kann man da auch nen Brief mitschicken! Man muss nur dafür sorgen, dass es auch ein ordentliches Feuerwerk wird Das macht das Forum hier völlig unnötig Letzte Briefe verschicken, ohne das der oder die Ex es liest mal ganz anders. Man sollte nur keine Spuren hinterlassen!

+Wenn nun jemand geschockt ist, bitte nicht ganz so ernst nehmen!+

13.02.2017 14:43 • x 1 #3