Guten Morgen ihr Lieben,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier auf Menschen treffe, denen es ähnlich geht wie mir. Wenn dann auch noch nette Ratschläge und aufbauende Worte mit dabei wären, freue ich mich umso mehr
So, nun zu meiner Geschichte. Ich hoffe, es wird nicht zu lang.
Ich bin 24 Jahre, mein Ex-Freund 25. Jetzt Ende des Jahres wären wir 4 Jahre zusammen gewesen. Er war bis vor 2,5 Jahren noch Zeitsoldat, also ich hab ihn auch als solchen kennengelernt. Anfangs war auch noch alles gut bis sich herausstellte, dass er psychisch ziemlich kaputt ist. Er hat eine total komische Einstellung (Wir Zivile sind alles Versager und vor denen hat er keinen Respekt, nur Soldaten habens drauf, ohne Uniform ist man nichts, usw.) Auf mein Drängen hin doch mal pyschologische Beratung in Anspruch zu nehmen, da es ihm sehr schlecht ging, tat er es dann auch. Nur das Ende vom Lied war, dass er ausgemustert wurde, was sehr an seinem Selbstwertgefühl genagt hat (es wurde PTBS diagnostiziert, er ist bis heute noch in ambulanter Therapie) Trotz allem habe ich alles mögliche probiert, um ihn zu unterstützen. Ich wollte ihm immer den Einstieg ins zivile Leben erleichtern und habe ihn auch bei seiner Ausbildungssuche unterstützt.
So jetzt zu den Anfängen:
Wir hatten so knapp nach einem halben Jahr schon die ersten Beziehungsprobleme. Er war sehr eifersüchtig. Ich durfte keine Röcke tragen, durfte nicht mehr feiern gehen und er hat auf meinen besten Freund immer rumgehackt und mir unterstellt mit ihm ein Techtel Mechtel zu haben. Unsere Beziehung war immer ein reines auf und ab. Ich bin bestimmt auch nicht einfach und habe sicher auch viele Fehler gemacht und dessen bin ich mir auch bewusst.
Dann gab es letztes Jahr den ersten großen Bruch. Er hat mich plötzlich verlassen und ohne es mir zu sagen: Handy abgeschaltet, keine Anrufe angenommen, keine SMS beantwortet, seine Mutter hat mich immer ganz böse abgewimmelt (er wohnt noch zu Hause). Er hat sich in dieser Zeit an eine Autotuninggruppe angehängt und die haben ihn immer mit auf Treffen geschleppt und ihn sicher auch gegen mich aufgehetzt. In der Zeit war er auch drauf und dran mit einer 18 jährigen was anzufangen. Ich habe es rausbekommen. Naja, nach viel hin und her und seinen Beteuerungen, da wäre nie mehr gelaufen als SMS und ein Treffen (das Mädel behauptet aber allerdings das sie zusammen im Bett waren) kamen wir wieder zusammen. Er würde mich ja auch sehr lieben.
Letztes Silvester passierte fast wieder das Gleiche. Die Autoleute waren im wieder wichtiger, er ließ mich am Silvestertag sitzen und fuhr wieder zu denen. Ich wollte ihn die Tage danach etwas unter Druck setzen und hab ihm gedroht Schluss zu machen. Das ging allerdings nach hinten los. er brach den Kontakt wieder ab. Ich bin ihm hinterher gelaufen und hab mich glaub ich echt zum Affen gemacht, weil ich wenigstens noch ein abschließendes Gespräch wollte. Nach einigen Wochen ließ er sich drauf ein und es kam wie es kommen musste, wir kamen wieder zusammen.
Nun ist es so, dass in unserer Beziehung viel schief gelaufen ist. Er hatte eh noch nie Vertrauen zu mir oder zu anderen Menschen und ich habe mittlerweile auch keins mehr zu ihm. Nur ich liebe ihn schon noch. Und er hat auch viel für mich getan und war in schweren Zeiten auch an meiner Seite. Uns hat das alles zusammen geschweißt. Er hat aber einfach eine so verquerte Einstellung zum Leben.
Und vor 2 Monaten ist wieder alles eskaliert. Grund war das fehlende Vertrauen was wieder zu Tage trat. Nur er sieht nichts ein. Ich hatte ihm einen 5 Seiten langen Brief geschrieben. Als Antwort bekam ich nur „Hast dir deine Welt wieder schön zurechtgedreht“ und es kamen nur Vorwürfe.. Er beleidigt mich auch immer sehr und postet dann auch öffentlich in Facebook was er von mir hält. Daher habe ich erst mal vorläufig Schluss gemacht. Es reichte mir. Er fühlt sich im Recht, ich bin ja die Bekloppte und untreu noch dazu. Ich kann mir diese ganzen Vorwürfe nicht mehr reinziehen. Ich fange manchmal echt an mir zu zweifeln, ob ich wirklich so ein schlechter Mensch bin.
Jetzt sind wir 8 Wochen getrennt und haben seit gut 6 Wochen fast gar keinen Kontakt mehr. Mir geht es sehr schlecht, weil die Trennung, die ich damals aussprach, für mich im Inneren nicht endgültig war. Ich hoffte, dass er vielleicht dadurch auch was begreift und merkt, was wir aneinander haben und wir uns durch diese schwere Zeit kämpfen würden. Allerdings sieht er das wohl nicht so. Wir hatten vor 2 Woche kurz geschrieben, da ich noch einige Sachen von ihm habe. Ich hatte mich dann erkundigt, wie es ihm geht. Darauf antwortete er einfach nicht. Das ärgerte mich natürlich und ich harkte nach. Darauf bekam ich nur eine bitterböse Antwort a la warum sollte ich mit dir noch reden nach deinem schei. Abgang und du warst mal alles für mich, aber jetzt ist es so. Ich frag mich einfach, wie ich das ganze jetzt akzeptieren soll. Ich habe so gehofft, dass wir irgendwie nochmal zusammenfinden und er auch endlich begreift, dass man für eine funktionierende Beziehung an einem gesunden Vertrauen arbeiten muss und das nicht immer nur ich alles Schuld bin.
Was meint ihr dazu? Er hat natürlich auch einige gute Eigenschaften, sonst wäre ich nicht solange mit ihm zusammen. Aber meint ihr ein so psychisch angeknackster Mensch kommt irgendwann noch mal auf die Beine und ist in der Lage eine normale Beziehung mit Vertrauen und Respekt voreinander zu führen? Oder sollte ich mir das aus dem Kopf schlagen?
Ui, ist ja jetzt doch lang geworden
01.10.2012 11:19 •
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