Die Geschichte meiner Trennung

Liebes Trennungsforum,

ich möchte mich jetzt schon mal bedanken, es hat mir bereits jetzt sehr viel geholfen hier zu lesen. Ich finde erst heute die Kraft, meine Geschichte hier zu schreiben und möchte gerne den Thread für den ein oder anderen Gedanken nutzen und freue mich über eure Meinungen und Ideen.

Meine Freundin hat mich vor guten zwei Wochen verlassen. Wir waren nur neun Monate zusammen, aber ich habe sie so unfassbar stark geliebt. Ohne Netz und doppelten Boden, wie mir jetzt klar wird. So sehr, dass ich mich selbst komplett aufgegeben habe und nun vor dem Nichts stehe.

Letztendlich hat sie sich getrennt, weil sie keine Gefühle mehr für mich habe. Sie hat es nicht mehr genossen in meiner Nähe zu sein und wollte keine Zärtlichkeiten usw.

Ich traf sie, während meine vorherige Beziehung gerade zu Ende war. Diese Beziehung war gegen Ende das reinste Chaos, wir wussten nicht, ob wir noch zusammen waren oder nicht, eine offene Beziehung usw, die Ex war jedoch schon aus unserer Wohnung ausgezogen mit dem Ziel neue Beziehungserfahrung zu sammeln etc. Mitten in diesem Chaos traf ich SIE. Sie gab mir alles, was ich vorher vermisst hatte: Zuneigung, zeigte mir, dass sie mich sehr attraktiv findet. Ich habe ihr von dem Chaos erzählt und sie war nicht begeistert, aber einverstanden.

Wir hatten einen Traumstart, ich habe mich noch nie so sehr verliebt und sicher auch etwas zu viel Zugeständnisse gemacht und etwas zu wenig auf meine Grenzen geachtet. (Sie hat mich z.B. nach einer Woche ihrer gesamten Familie vorgestellt, was mir deutlich zu schnell ging).

Plötzlich gab es eine Phase, in der ich merkte, dass ich mich innerlich noch ein bischen von meiner Ex-Freundin verabschieden muss. Ich wollte nicht zu ihr zurück, sie hatte auch einen Neuen, aber ich hatte in mir noch ein mit dem Abschied zu tun. Über diese Gedanken sprach ich mit meinem besten Freund, auch per Mail. An Weihnachten war es dann so, dass meine Exfreundin vorbeikam und mir Plätzchen etc. von ihren Eltern überreichte. Dies und andere Stressoren (Todesfall in der Familie, neuer Job usw.) führten zu einem Nervenzusammenbruch an Weihnachten. Nun machte ich den bescheuerten Fehler und erzählte ihr, dass ihre Eltern bei mir gewesen waren, weil ich Angst hatte, dass sie sich sonst trennt. Da ich aber ein schlechter Lügner bin, glaubte sie mir nicht und las meine Mails. Hierbei stieß sie auch auf die Mails an meinen Freund, indem ich über die Abschiedstrauer über meine Ex sprach.

Sie trennte sich sofort von mir. Ich bin zu ihr gefahren und habe gesagt, dass ich sie liebe und nur sie will (was auch völlig der Wahrheit entsprach). Sie war überrascht und sagte, dass sei ihr nicht klar gewesen und dass mich auch noch liebe. Wir versuchten es nochmal. Sie war die Woche darauf sehr in sich gekehrt und abweisend. Als ich sie darauf ansprach, trennte sie sich nochmal von mir. Nachdem sie gegangen war, kam sie zwei Stunden später zurück, sagte, sie sei sich klar geworden, es wäre alles ein Fehler und wir sollten es noch einmal versuchen.

Ihr ahnt das Ende schon, 8 Wochen später merkte sie, dass sie das doch nicht könne und trennte sich endgültig von mir. Seit dem habe ich die Hölle durchgemacht, konnte nicht schlafen, nicht essen, Gedankenkarussell usw.. Seit drei Tagen geht es mir ein bisschen besser und ich kann sogar hin und wieder so etwas wie Freude empfinden. Deshalb möchte ich zur weiteren Verarbeitung hier schreiben.

Teil II folgt heute Abend oder morgen.

Danke für´s Lesen.

Bevor Teil II kommt ein kurzer Zwischenbrericht:

Ich habe gestern alles Fotos, Kleidungsstücke und Briefe zusa,mengepackt bzw. Auf einen USB-Stick getan und in den Keller gebracht. Hab mich zwar auf dem Weg nach oben sehr beeilen müssen, bevor die Tränen so richtig gelaufen sind, aber ich glaube das war ein guter Schritt.

Ich habe diese Woche Urlaub (wir wollten gemeinsam wegfliegen) und daher viel Zeit nachzudenken. Ich kann noch nicht alles erfassen, aber ich weiß, ich werde nie wieder so in eine Beziehung fallenlassen, dass ich jeden emotionalen Pfeiler in mir aufgebe und dann zwangsläufig bei einer Trennung so sehr ins Nichts falle. Vielleicht versteht jemand, was ich meine...

Huhu....glaube mir,es erging mir genauso...wir waren auch nur knapp acht Monate zusammen....aber ich habe noch nie so geliebt-bis hin zur Selbstaufgabe das ist jetzt drei Monate her....und ich bin immer noch unendlich traurig....vor einer woche schickte er mir meine restlichen Sachen,ich hatte darum geebeten ich wollte ihn nicht mehr sehen....aber er hat damit zwei Monate! gewartet .....und das dann in eine Herzchenschachtel verpackt,die ich ihm zum Valentinstag geschenkt habe Warum macht er das ?er wollte nicht mehr....ihm fiel nach acht Monaten ein,das er sich innerlich noch nicht von seiner Ex getrennt hat....ich hab es ja akzeptiert aber muß er mich so quälen?

Ich finde,du hast Dich gut im Griff,wenn du schon alles wegräumen kannst...richtig so.Ich habe noch alles von ihm hier stehen....und bei mir sind es schon drei monate...

Ram03,

ich warte auf Teil II. Allerdings auch von mir ein Statement zu Teil I:

Alles, was man schreibt, sind vage Vermutungen, woher auch mehr? Entweder, diese Frau ist sich ihrer Gefühle nicht sicher und hat somit eine Ausrede gehabt oder aber (und das vermute ich irgendwie mehr, weshalb auch immer) Sie hat diese Mail gelesen, sofort die Vermuntung angestellt, dass du deine Ex liebst und an ihr hängst. Spiegel diese Situation mal: Wie würde es dir gehen, wenn du eine Mail mit genau diesem Inhalt, entsprungen aus ihrer Feder, gelesen hättest? Mir wäre sofort klar - ohne auch nur nachzudenken - dass dieser Mann noch nicht bereit ist und würde mich auch schützen wollen...

Lieber Gruß

Tinta

Hallo Tinta,

Deine Antwort hat mich sehr heruntergezogen und in alte Gedankensprialen zurückgeworfen. Klar, hätte ich nur diese Mail nicht geschrieben usw. Aber ich bin nicht bereit, mir da allein die Schuld zu geben. Ja, es war sicher sehr schlimm für sie soetwas zu lesen. Aber erstens habe ich ihr gegenüber mit offenen Kartenvgespielt und sie hat mir auch mehrfach zugesichert, dass sie mir Zeit gibt zur Verabschiedung. Aber das wichtigste ist: Diese Mail war eine Momentaufnahme, ich habe kurzzeitig so gefühlt, bin mir aber immer zu 100% meiner Liebe zu ihr sicher gewesen. SIE! hat einen massiven Vertrauensbruch begangen, indem sie heimlich meine Mails liest und somit aus dem Zusammenhang gerissen einige Aussagen.

Ich habe ihr gezeigt, dass ich sie liebe, auch nachdem sie diese Mail gelesen hatte. Das war ihr auch bewusst, sagte sie auch mehrfach.

Sie war in gewisser Weise sehr naiv, sie hat eine unglaubliche Idealvorstellung von einer Beziehung, die ich UND sie nicht erfüllen konnten: keinen Streit, keine Langeweile, immer miteinander Beschäftigen, keiner darf Fehler haben.

Ja, ich habe Fehler, denn ich bin leider nicht perfekt. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich ihr nicht gesagt habe, dass meine Exfreundin an Wkeihnachten vorbeikam. Aber ich habe sie nie! betrogen, sondern alles was ich tat, tat ich weil ich SIE liebte. Und sie machte auch Fehler: heimlich Mails des anderen lesen, oder ernstgemeinte Versprechen brechen auch nicht gerade heilig.

Und das ist für mich der Knackpunkt: Sie konnte nicht sagen Ja, wir haben beide Fehler gemacht, aber wir lieben uns und arbeiten daran und sehen, was wir beide tun können. Sondern sie ist feige gegangen und hat gesagt, in einer guten Beziehung passieren solche Dinge nicht. Und du bist schuld daran!

Ich weiß nichg, ob ihr alle Traumbeziehungen führt, aber in einer normalen Beziehung machen beide immer irgendwann schei. Fehler. Ich meine damit nicht fremdgehen. Sondern kleinere Dinge. Weil wir eben Menschen sind.

Ich habe mit vielen Menschen über ihre Vorstellungen gesprochen und selbst ihre Eltern haben mal zu ihr gesagt, die Beziehung, die du suchst können Menschen nicht erfüllen.
Und das schlimme ist, sie hat diese Ansprüche, fehlerfrei zu sein auch an sich selbst, kann sie aber selbst nicht einhalten, weil sie halt ein Mensch ist. Aber wer ist schuld daran, dass sie diese Fehler begangen hat? Ich...

Nein, diesen Schuh alleine an allem Schuld zu sein, ziehe ich mir nicht weiter an.

hallo ram

deine freundin wusste in welchem chaos du dich noch befindest, du hast es ihr gesagt. sie mag gespürt haben, dass etwas in dir vorging und hat deshalb heimlich deine mails gelesen, musste damit rechnen, dass sie etwas zu lesen bekommt, was ihr missfällt.

das sie jetzt deshalb von dir gegangen ist zeigt doch, dass es mit ihrer liebe zu dir weit her sein muss. sie hat es nochmal versucht und es klappte nicht mehr. liebe läßt sich nicht erzwingen, dieser vorfall hat ihr vielleicht nur geholfen sich dessen bewusst zu werden.

warum du ihr nicht die wahrheit gesagt hast, dass deine EX bei dir war - mag auch dazu beigetragen haben - es kommt so an, als müsstest du etwas vor ihr verbergen und das kann misstrauen erwecken.

wir sind alle nicht perfekt und es ist doch auch der sinn einer beziehung aneinander wachsen und zu reifen, gemeinsam durch höhen und tiefen zu gehen - so ist das leben. all das kann durch liebe getragen werden - geht sie verloren, fehlt das wichtigste fundament.

vom schuldprinzip halte ich nicht viel - für mich gibt es ursache und wirkung. sie hat einen hohen erwartungsanspruch, den kaum jemand erfüllen kann, sie selbst ja auch nicht. das mag ein altes muster sein, mit dem sie aufgewachsen ist. liebe mit erwartungshaltung bedeutet - erst muss du etwas geben bevor du etwas zurückbekommst- und das hat nichts mit liebe zu tun - liebe freut sich und wird mehr wenn sie geben kann.
du hast dich selbst für sie verausgabt und dennoch war es für sie nicht genug - weil sie, meiner einschätzung nach, selbst nicht genügend selbstliebe in sich hat.

ich hoffe, du kannst die trennung bald verarbeiten. alles gute!

Ram,

ungern möchte ich dich herunterziehen - im Gegenteil; ich wollte dich animieren, dass du sie verstehst. Ich wüßte nicht, wie ich ragiert hätte, wenn ich so eine Mail lesen würde. Ich glaube dir, dass du nicht mehr an dieser Frau hängst und alle Energie in die neue Beziehung stecken magst. Ich an ihrer Stelle wäre aber auch enttäuscht gewesen und hätte Abstand gesucht. Gerade in solch einer sensiblen Phase. Dass es anders ist, und wir Zeit für den Absprung brauchen, ist vollkommen klar. Nur kann sie das gerade so nicht sehen.

Ja, sie hat einen Vertrauensbruch begangen. Aber - und jetzt wieder aus ihrer Sicht - es hat sich doch gelohnt. Nun weiß sie, wo sie - vermeintlich - dran ist.

Offensichtlich geht sie an das Thema Beziehung tatsächlich ein wenig unreflektiert ran: Es gibt keinen Menschen auf diesem Planeten, der fehlerfrei ist. Gerade sie machen uns aus und gerade durch sie lernen wir dazu.

Ich wünsche dir sehr, dass du einen Weg findest, dass du entweder mit ihr ins Reine kommst oder aber, dich von ihr zu lösen. Denn mal ehrlich: Tut man sich denn einen Gefallen, wenn man mit einem Menschen zusammen ist, der Perfektion als Beziehungstandard setzt? Niemand kann dies erfüllen und es ist auch nicht erstrebenswert.

Lieber Gruß und alles Gute!

Tinta

Hallo liebe Liebesschmerzmitstreiter,

Ich möchte gerne mal wieder ein Update hier hinterlaasen. Die letzten Tage waren gemischt. Mal gute Phasen, mal schlechte und mal richtig beschissene. Heute war vor allem letzteres an der Reihe. Mir gings morgens noch ganz gut, dann aber kam ich wieder in diese schei.. Konnte nur an sie denken, nur heulen, das Gefühl nie wider glücklich sein; ihr kennt das ja. Habe mich dann mit nem Freund zum Training geschleppt und danach in die Saune gegangen. War wirklich anstrengend, dass die anderen in der Saune sich ausführlich darüber unterhalten haben,dass ea nahezu unmöglich ist einen anständigen Partner zu finden, hats nicht besser gemacht...

Zu hause gings auch nicht wirklich besser, mir kamen wieder die Tränen und dann ein ganz komisches Gefühl: Ich hatte keinen Bock mehr auf Heulen, ich wollte nicht unsere Musik hören, nicht die schönen Erinnerungen durchgehen usw. Ich weiß nicht woher das Gefühl kam und bin mir sicher, dass es auch wieder anders sein wird, aber es tut so gut. Ich habe gerade keinen Bock mehr auf diese Gedanken an sie. Ich mag nicht bei allem und jeden an sie denken und mir überlegen was sie gerade macht und mit wem.

Das tut gerade so gut, wenn man das doch konservieren könnte. In so Momenten wie gerade (ich nenne sie meine klaren Momente) kann ich sehen, wie bescheuert ich mich da hineinsteigere, wie ich mich in ein Bild von ihr und unserer Beziehung reinsteigere, dass nurnoch am Rande mit der Realität zu zun hat. Kennt ihr das? Ich bin mir mittlerweile klar, dass es jetzt kein zurück mehr gibt, ja ich überlege osgar, ob die Trennung an sich sogar gut war, aber warum weiß das mein Kopf und mein Herz spinnt so rum?

Jetzt mache mich mir jedenfalls schön Laugenstangen im Ofen warm und esse schön zu Abend.

Bitte lass dieses Gefühl noch etwas anhalten....