.. da ich mich hier heute neu angemeldet habe und schon einige Erlebnisse von euch erlesen konnte, wollte ich euch auch einmal meines erzählen. Scheint mir nur fair.
Mein Freund und ich sind im Dezember 2006 zusammen gekommen.. Wir waren Arbeitskollegen, hatten uns vorher nie wirklich unterhalten/kennengelernt.. Irgendwann auf einer Betriebsfeier sind wir dann ins Gespräch gekommen und so hat sich das dann nach und nach entwickelt.. im Mai 2010 sind wir dann zusammen gezogen, nachdem vorher jeder eine Weile allein gewohnt hat.. haben uns eigentlich auch ab Frühjahr 2007 schon fast täglich besucht, also schon fast zusammen gewohnt.. Wir waren absolut glücklich.. Jeder sah uns als 'Traumpaar'.. wir passten perfekt zusammen, das sahen wir beide so.. Wir haben viel gemeinsam erlebt.. Hatten beide den Wunsch unsere Zukunft gemeinsam zu verbringen, Kinderwunsch etc. .. alles was dazu gehört.
Anfang 2010 entschied ich mich meinen alten Beruf an den Nagel zu hängen und nochmal eine neue Ausbildung anzufangen, mein jetzt Ex unterstütze mich dabei und wir hatten es geschafft, mit kleinen Höhen und Tiefen, den neuen Lebensabschnitt zu meistern.. 2011 im April war es dann so, dass wir einen Tiefpunkt in unserer Beziehung hatten.. Ich merkte das er sich veränderte, wir beide.. Wir waren mehr Freunde als Paar, haben so nebeneinander her geblebt.. Ich stellte ihn zur Rede.. Er sagte, er sei sich seiner Gefühle nicht mehr sicher.. Er bräuchte die sogenannte Auszeit mit Kontaktsperre, wie wir es hier alle so schön kennen.
Ich war völlig vor den Kopf gestoßen, absolut verzweifelt und hilflos.. Ich ging die erste Nacht zu einer Freundin, die folgenden Tage danach zu meinen Eltern.. Ich konnte die KS nicht einhalten, weil für mich eine Welt zusammenbrach.. Nach 4 Tagen trafen wir uns schon wieder zu einem Gespräch.. Haben alles besprochen und er sagte er hat gemerkt, dass er mich liebt und ich ihm fehlen würde.. Ich vermittelte und sagte ihm, dass er sich sicher sein müsse, da ich so etwas nicht noch einmal durchstehen könnte.. Entweder jetzt und ganz oder gar nicht. Er stimmte mir zu. Entschied sich für mich.
Wir erlebten wieder eine schöne Zeit, hatten wieder eine schöne Beziehung.. flogen in den Urlaub.. hatten Spaß.. haben uns geliebt.
Auch bei ihm war es zu der Zeit schon so, dass er ebenfalls beruflich unglücklich war.. Eigentlich wollte er nochmal studieren, sich umorientieren, hatte aber nie das Durchsetzungsvermögen dies auch zu beginnen..
Während der ganzen 5 Jahre war es bekannt, dass sein Vater (ein guter/großer Unternehmer) ihn, seinen Sohn, gerne als Nachfolger hätte.. Er fragte ihn immer wieder.. Ich wusste dass das irgendwann passieren würde, hatte es aber immer verdrängt.. Im Oktober 2011 war es dann tatsächlich so weit.. Er eröffnete mir, dass er sich für die Stelle bei seinem Vater entscheiden will.. Ich war natürlich erstmal geschockt, hatte tausend Gedanken im Kopf.. Umzug? Wochenendbeziehung? Zukunft?.. Habe ihn aber trotzdem unterstützt.. Mit Verständnis reagiert.. Auch er sagte mir, dass er das nur mit mir gemeinsam machen möchte und auf mich zählt...
Dann ging es auch sehr schnell, er kündigte seinen alten Job und fuhr jede Woche (von Di.-Sa.) zu seinem Vater.. Am Anfang bezog er mich noch mit ein, sein Vater schenkte ihm dort ein Haus. Ich und mein Ex wollten es zusammen einrichten. Bei einem Besuch meinerseits haben wir uns auch gemeinsam Tapeten etc. ausgesucht.. also quasi gemeinsam die Zukunft geplant.. Danach wurde es immer weniger.. Mein Ex bezog mich nicht mehr mit in den Aufbau des Hauses ein, richtete alles alleine ein, zeigte mir seine Planungen und Ideen nicht mehr.. Wir sprachen fast jedes WE darüber.. Ich 'beschwerte' mich, hatte Leid und Kummer, was ich ihm auch verdeutlichte.. Wir haben fast jedes Wochenende über die aktuelle Situation gesprochen und uns damit beschäftigt.. Er hat mir immer Mut zu gesprochen.. etc. ..
Das WE bevor er die Beziehung beendete, merkte ich bereits das wieder etwas nicht simmte.. Er war abweisend.. Wir hatten an dem we wieder ein intensives Gespräch, wir weinten beide und mir schien es so, als würde er sich das erste Mal richtig öffnen, seitdem er nur noch am we da war, und es würde jetzt wieder besser werden.. Denn jeder neue Lebensabschnitt ist für eine langjährige Beziehung eine Herausforderung.. Ich war trotzdem voller Hoffnung und dachte er wäre es auch.. Als er Di. wegfuhr telefonierten wir abends.. Er weinte wieder, sagte er wäre einsam, ich glaubte ihm.. die nächsten zwei Tage war am Tel alles normal.. Do. war er dann wieder am weinen und abweisend, ich schrieb ihm eine SMS und fragte nach, ob es sicher nicht an seinen Gefühlen zu mir lag. Er reagierte nicht. Am nächsten Tag telefonierten wir sehr spät, er sprach nicht von meiner SMS. Wir legten auf. Ich schrieb ihm direkt eine SMS.. warum er nichts zu meiner SMS sagte.. Er schrieb zurück: 'Wir müssen reden, aber nicht heut, nicht so.' .. Ich wusste bescheid.
Am nächsten Tag kam er wieder nach Hause, ich war auf alles vorbereitet.
Ich sagte: 'Leg los, was willst du sagen?' .. Und es kam die übliche Leier.. Ich kann dir nicht mehr das geben, was ich sollte blbl..
Ich war am Boden zerstört.. Habe geweint, gemotzt, mich ausgekotzt.. Mein Vater holte mich ab.. Seitdem bin ich bei meinen Eltern.. Also morgen genau 4 Wochen..
Wir haben bereits einmal telefoniert um einige Sachen zu klären... Er ist sehr hilfsbereit und einfühlsam.. vermutlich weil er ein schlechtes Gewissen hat.
Ich weiß die Beziehung ist vorbei, der Bruch war schon viel früher da, trotzem habe ich mir bis zum Schluss mein Leben mit ihm vorgestellt... Und ich hätte es auch durchgezogen, ob es falsch gewesen wäre oder nicht..
Man kann sich einfach nie sicher sein..
Sorry für den langen Text.. Aber fünf Jahre sind lang.. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt
09.01.2012 22:45 •
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