Essattacken und Liebeskummer - habe zugenommen

Guten Morgen liebes Forum
ich versuche jetzt auf dem Weg mal meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Also - ich wurde verlassen, von meinem Partner nach 3 Jahren Beziehung, wir haben zusammen gelebt und ich war auch richtig richtig richtig glücklich in der Beziehung!

Aber er meinte, dass er sich doch nicht so wirklich eine langzeitbeziehung vorstellen kann.
er meinte er liebt mich, möchte aber nicht für immer im Leben nur eine Frau haben.

fand ich ziemlich Respektlos und gemein, gerade damals.
also - die Trennung war vor 2 Jahren. Da war ich 19 und er 20.

kann ja schon verstehen, dass er sowas denkt - als junger Mann, war ja auch seine erste und einzige Freundin.

aber mich hat das total mitgenommen. Ich bin von ihm zurück zu meinen Eltern gezogen und unser Verhältnis ist nicht gerade das beste.

Und das alles hat dazu geführt dass meine Essatacken in enorme Höhen geschossen sind.
wenn ich morgens schon deprimiert bin (was durch nen Streit mit Eltern oder so schnell vorkommt) hab ich meist schon zum Frühstück meine erste Fressattacke.
wir frühstücken nicht gemeinsam, daher kann mich auch keiner vom Essen abhalten dann

und wenn ich die morgens hatte bin ich frustriert und irgendwie in so einem Essens-Modus
keine ahnung wie ich das beschreiben soll, aber ich bin dann mit meinem gedanken immer nur dabei, wie ich an die nächste Mahlzeit ran komme

und dann gehe ich vor der Arbeit halt oft auch immer einkaufen, weil ohne nervennahrung halte ich das auf der Arbeit einfach nicht aus!

nehme dann meist einfach nur die größten Süßkram Packungen die so im Laden stehen, in der Hoffnung dass es irgendwie reicht.

bin an solchen Tagen halt wirklich die ganze Zeit am essen eigentlich, wenn ich einmal ne Fressattacke hatte, höre ich erst wieder damit auf, wenn ich einschlafe

Ich weiß halt auch echt nicht mehr weiter. Bin auch in psychologischer Behandlung aber das hilft nicht wirklich dagegen, da ich am Ende ja trotzdem noch allein verantwortlich bin, dafür wie viel und was ich esse

ich hab halt auch schon mächtig zugenommen seit wir uns getrennt haben und weiß wirklich nicht wie das ganze enden soll.

Hallo meine Liebe,

fühl Dich erst mal gedrückt von mir.

Zu Deinem Typen, mir hat das auch mein Forengrund an den Kopf geworfen... Du bist nicht die Frau mit der ich alt werden möchte.. RUMs...tat echt weh und ich habe mich auch verkrochen.. aber dann habe ich mich in den Dating Apps angemeldet und mich einfach pushen lassen.

Du bist ja schon in Behandlung wegen der Essattacken, aber vielleicht hilft Dir auch eine Selbsthilfegruppe, denn Du bist damit nicht alleine.
Ich bin ein Weight Watchers angemeldet und der Tipp dort... nimm statt der Süßigkeiten einfach Gemüse und Obst.
Du kannst dann auch einfach Essen, aber es schlägt nicht gleich auf die Hüften.

Und dann such Dir etwas was Dir Spaß macht, vielleicht auch Sport... Wassergymnastik vielleicht? Einfach irgendwas, das Dich nicht runterzieht, sondern Dir zeigt, dass Du nicht alleine bist.
Durch den Sport wirst Du ausgeglichener, Du wirst dann mit Deinen Eltern auch besser klar kommen und die Attacken zum Essen werden dann vielleicht auch weniger.

Hallo Fluffy,
Du solltest versuchen Dein Leben und die Entscheidungen die Du triffst nicht als *Sache* zu sehen die passiert weil....sondern weil DU es machst.
Wenn die Wohnsituation bei den Eltern Dir nicht gut tut , dann zieh aus und nehme Dein Leben selbst in die Hand.
Die Trennung ist 2 Jahre her und Du schreibst auch nicht das Du den damaligen Freund vermisst...Du denkst nur ans Essen weil....
Kein Psychologe kann Dich davon abhalten, werde Dir klar darüber das Du alleine es ändern wollen musst..und dann..MACH es.
Es gibt im Internet unendlich viele Adressen und Beispiele zur gelungenen Gewichtsreduktion, Selbsthilfegruppen etc.
Mach den Anfang, Du bist nicht das Opfer Deiner Umstände sondern ein Mensch der frei entscheiden kann wo es langgehen soll.
Alles Gute und viel Erfolg.

Zitat von Cagy:

Kein Psychologe kann Dich davon abhalten, werde Dir klar darüber das Du alleine es ändern wollen musst..und dann..MACH es.

Aber ein/e Therapeut/in kann helfen zu verdeutlichen, dass das Essen in diesem Fall eine nicht mehr bestimmungsgemäßge Funktion (im Sinne von Nahrungsaufnahme und Energielieferung) hat, sondern der Regulierung der Gefühle dient - und zwar ohne Punkt und Komma, im Übermaß und auch Suchtstrukturen annehmen kann.

Mit dieser Erkenntnis ist es möglich, alternative Methoden zu entwickeln, mit dem Gefühlschaos des Liebeskummers umzugehen und damit Emotionsregulation und Essen wieder zu entkoppeln.

Liebe TE, ist es bei Dir denn auch schon soweit, dass Du nach den Fressattacken ein schlechtes Gewissen kriegst und Dir zwecks Entlastung den Finger in den Hals steckst?

Zitat von Cagy:

Kein Psychologe kann Dich davon abhalten, werde Dir klar darüber das Du alleine es ändern wollen musst..und dann..MACH es.

Sowas ist halt leichter geschrieben als getan.

Zitat von CanisaWuff:

Sowas ist halt leichter geschrieben als getan.

Wenn erstmal der Leidensdruck hoch genug und/oder die Waage am Anschlag ist, ist es schon möglich.

Zitat von gabehcuod:

Wenn erstmal der Leidensdruck hoch genug und/oder die Waage am Anschlag ist, ist es schon möglich.

ich glaube dass man sich dann eher aufgibt, nach dem Motto.. ist doch eh egal.

Sie schreibt ja, dass sie zugenommen hat.
Ist es nicht so, dass eher schlanke Menschen zum Finger neigen und die Dicken sich eher in das Schicksal fügen?

Essen als Form der Kompensation.
Emotionales Essen
Eine Art Schutzmauer anessen

Geht irgendwas davon in Resonanz mit dir, fluffy?

Zitat von CanisaWuff:

Ist es nicht so, dass eher schlanke Menschen zum Finger neigen und die Dicken sich eher in das Schicksal fügen?

Nein - Bulimiker/innen sind in der Regel normalgewichtig bis adipös.
Es gibt allerdings auch eine Form von Anorexie, wo mit Erbrechen gearbeitet wird, um Gewicht zu reduzieren.

Zitat von Füchsin83:

Eine Art Schutzmauer anessen

Die tiefenpsychologische Interpretation kann auch sein, sich durch Essen und Gewichtszunahme derart unattraktiv zu machen, um nicht wieder in dieser Art und Weise verletzt zu werden. Gibt's auch als Schutzmechanismus bei S. traumatisierten Frauen.

Du drückst halt immer alles viel souveräner aus, was ich in meinem chaos-hirn aber auch so meine

Ja, eine imaginäre schutzmauer, die die unangenehmen Gefühle von außen möglichst nicht an sich herankommen lassen

Hallo,
versuch es doch mal mit einem psychologischen Coach in der angewandten energetischen Psychologie der u.a. NLP, WingWave und Smiling Sound im Tool-Kasten hat.
Wenn die klassische Psychologie dich nicht weiter bringt, dann wäre das eine Alternative. Ist wie mit einem Hobby, nur weil Du Bälle gerne hast, muss Fußball oder Tennis nicht zwangsläufig was für dich sein. So sehe ich es auch in der Psychologie....

Viele Grüße Kerstin

Zitat von Füchsin83:

Du drückst halt immer alles viel souveräner aus

Böse Zungen würde jetzt sagen, das ist die unempathische Kühle der Kompetenz.

Zitat von Kerstin_2016:

Wenn die klassische Psychologie dich nicht weiter bringt,

Das ist eine Frage der Haltung: Ich kann nicht erwarten, dass ein/e Therapeut/in Verantwortung für meine Erkrankung übernimmt oder sie mir womöglich einfach wegzaubern kann.

Psychotherapie ist im Grunde Hilfe zur Selbsthilfe und in diesem Sinne erstmal ein Angebot. Was Betroffene daraus machen, ist oft eine ganz andere Frage. Nach Außen wird es dann so hingestellt, als Therapeut/in eben nicht kompetent (genug). Ist halt einfacher, die Verantwortung zu externalisieren.

Zitat von Kerstin_2016:

psychologischen Coach in der angewandten energetischen Psychologie der u.a. NLP, WingWave und Smiling Sound im Tool-Kasten hat.

Das wird allerdings teuer, weil so ein Zeugs nicht innerhalb der Richtlinienverfahren zu finden ist.

@Fluffy, ich hatte mal eine Kollegin, die morgens vor der Arbeit nicht am Bäcker vorbei kam.
Sie hat sich dann einfach kein Geld mehr auf ihrem Weg zur Arbeit mitgenommen und sich zu Hause ihr Pausenessen zubereitet.
Nach der Arbeit war sie dann oft zu bequem, noch mal zum Einkauf los zu laufen.
Vielleicht würde Dir der Tip auch helfen?

Zitat von tina1955:

Sie hat sich dann einfach kein Geld mehr auf ihrem Weg zur Arbeit mitgenommen und sich zu Hause ihr Pausenessen zubereitet.

Was macht der Süchtige, der kein Geld für Dro. hat?
Wenn das so einfach wäre, gäbe es keine Beschaffungskriminalität und viel weniger Prost..

Zitat von gabehcuod:

Liebe TE, ist es bei Dir denn auch schon soweit, dass Du nach den Fressattacken ein schlechtes Gewissen kriegst und Dir zwecks Entlastung den Finger in den Hals steckst?

Ja ich kriege ein schlechtes Gewissen, aber ich würde mir niemals den Finger in den Hals stecken!
finde übergeben wirklich sehr sehr sehr unangenehm, auch deutlich unangenehmer als das schlechte Gewissen und das schmerzende Völlegefühl zusammen

Außerdem danke @tina1995 für den konkreten Vorschlag, denke ich werde das mal versuchen

@gabehcuod ich denke nicht, dass ich nen laden oder Passanten bestehlen würde nur um an geld für Essen zu kommen

e: danke auch für die lieben anderen antworten / Vorschläge