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Wenn Sucht und Stress eine Beziehung zerstören

D
Hallo - ich bin neu hier und ich werde versuchen kurz und bündig meine Situation zu schildern.

Ich habe mich vor einer Woche von meinem Partner getrennt mit dem ich 6 Jahre verbrachte. Es ist nicht einfach nun ein Bild zu zeichnen aber die Themen die uns ständig begleiteten waren von seiner Seite die mangelhafte Fähigkeit mit Stress umzugehen (bzw. sich immer in Stress zu manövrieren - jedes Unisemester war am Ende ein Krampf) und dann totale Scheuklappen aufzusetzen und sein Umgang damit. Er k. und dies war meist seine Bewältigungsstrategie um runter zu kommen und dann schlafen zu können (generell tat er sich schwer mit dem schlafen). Fast jeden Abend r. er etwas - es war konstant ein Streitpunkt, konstant bat, flehte, forderte ich dass sich das ändert. Sagte ihm: es nimmt mir die Zukunftsperspektive mit dir?

In den letzten Monaten stand im Raum, dass wir vermehrt zusammenziehen (bis dahin pendelte ich zwischen meiner und seiner Wohnung - wobei es auch ein Streitpunkt war, dass er so gut wie NIE zu mir in die Wohnung kam um hier zu schlafen - er fand immer Ausreden .... sicher lag auch vieles daran dass er hier keinen Balkon hatte um eine Zig. rauchen zu können - bzw. k. hätte können).....Vermehrt zu ihm zu ziehen hätte aber mal vorausgesetzt dass er die Wohnung in einen Zustand bringt, dass ich meine Sachen bringen kann. Ich sagte so oft, dass ich mich nicht mehr wohl fühle - mich nicht willkommen fühle....aber er war nur im Stress....in den letzten Monaten war er mit 40h Arbeit und einem Selbstständigmachen-Projekt derart überfordert, dass er total auf Abstand ging..... mir immer nur vorwarf zu fordern. Hör auf zu fordern, wie oft habe ich dir gesagt, dass ich keine Zeit habe.... Wir sahen uns kaum noch und wenn stritten wir. Er war nur mehr schlecht drauf und negativ. Alles war nur mehr ein ich muss/ich muss. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass ich ihn glücklich mache...es war nur mehr schlecht drauf, und wenn ich das ansprach, dann meinte er nur ich werde mich in meinen eigenen 4 Wänden nicht zurückhalten wenn es mir nicht gut geht. - er sah einfach nicht mehr, dass das weh tut/dass ich deshalb kaum mehr kam/dass sein Verhalten auf einen Menschen der ihn liebt Auswirkungen hat. An so vielen Abenden k. er und bestimmte so wie wir schlafen gehen - bestimmte damit auch ob wir s. haben würden oder nicht....wie fühlt man sich da? Im März sahen wir uns kaum.

In diesen schwierigen Wochen schnitt ich mir dann noch die Haare - von lang auf ganz kurz und flott....ohne es ihm zu sagen: es schürte nur seine blinde Wut - jetzt weiß ich was meine Meinung bei dir zählt. er sah nur die eine Seite - er ließ nicht an sich heran, als ich ihm erklärte, dass es ein Aufschrei - ein Hilferuf meinerseits war. Ich wollte, dass er mich wieder mal sieht.....dass er sieht was er gerade mit seinem Verhalten anrichtet. Seine Wut wurde nur mehr (die Wut war auch immer ein Thema - ich denke, dass jemand der mit 15 zu k. beginnt, manche Emotionen nie wirklich gelernt hat zu kanalisieren......) - er schrie nur mehr.....ich kam nicht mehr zu ihm durch.....das war ein anderer Mensch der mir ins Gesicht sagte: dass die Frisur Schrecklich und sch. aussieht......

Schließlich machte ich Schluss!

Und dann kam der Wandel. Er kämpfte wie ein Löwe. Die Wohnung war nach 2 Tagen halb leer - er hatte alles was nicht wichtig ist rausgeschmissen.Er wollte, dass ich ihm eine zweite Chance gebe. Er gab mir keine Schuld sondern nahm alles auf sich. Er meinte aufgewacht zu sein - dass er sich hasse weil er das wundervollste auf der Welt verloren hat....bitte bitte bitte wirf uns nicht weg. er versprach zu k. aufzuhören. Er meinte erkannt zu haben dass das alles nur Balast ist den er abschütteln wolle - er würde in ein Coaching gehen um besser mit allem klar zu kommen. Er baute ein Luftschloss auf....das er mir wie eine Karotte vor die Nase hing. wir trafen und noch ein paar Male- er kämpfte darum alles wieder mit mir zu machen (dass er so blind und dumm war nicht zu sehen wie schön wir es eigentlich haben - wie perfekt und wie sehr wir die Welt vor uns liegt. wir hatten so viele gemeinsam. ich blieb hart und meinte es ist aus. (ich bin 30 und habe einfach Angst nun wieder Monaten zu investieren um drauf zu kommen, dass dies nicht der Mann ist mit dem ich mir eine Familie vorstellen kann.) - wer sagt mir dass er clean bleibt, was ist wenn Kinder da sind?

Ich vermisse ihn - ich mahle mir aus wie es sein könnte wenn nun alles anders wäre (so wie er es versprochen hat) aber ist das realistisch? es zermartert mich? Habt ihr Erfahrungen? DANKE

07.05.2017 11:02 • #1


C
Ich hab ähnliche Erfahrungen und genau wie du gehofft und gemacht und und und

Wie du es im Betreff schon geschrieben hast, hat monsieur ein Suchtproblem und das ist dir zwar klar, aber ihm nicht. Solange er nicht selbst merkt, dass es sch. ist, was er tut passiert da auch nix außer dass du immer frustrierter wirst. Das *beep* ist Prio 1 und erst danach kommt die Freundin.

Verlass ihn und wenn er sein Leben im griff hat könnt ihr weiter reden, aber stell dich darauf ein, dass das wahrscheinlich eher nicht passiert.

07.05.2017 11:09 • x 1 #2


A


Wenn Sucht und Stress eine Beziehung zerstören

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VictoriaSiempre
Meine Güte @gastleserfr - tob Dich woanders aus, statt hier ständig in Einzeilern andere Foren zu empfehlen.

@doris87: Dein Expartner ist suchtkrank, wenn er sich täglich zur Entspannung was reinzieht; egal, um welche Substanzen es sich handelt. Das wird er nicht mal eben in den Griff bekommen und ein Coaching alleine wird es wohl auch nicht richten. Wenn er es ernst meint, dann sollte er zu einer Beratungsstelle gehen, sich dort über die Nebenwirkungen von täglichen Canna. oder sonstwas-Gebrauch informieren und eine Therapie beginnen. Ich habe weder etwas gegen ein Gläschen noch gegen irgendwas zum Rauchen - aber die Menge und Regelmäßigkeit macht es halt.

Das alles sollte er aus tiefer Einsicht erst einmal für sich machen, nicht Dir zuliebe. Das würde nämlich früher oder später nach hinten los gehen und er wird in alte Verhaltensmuster zurückfallen, da wette ich drauf.

Im Moment kannst Du eigentlich nur abwarten und gucken, wie er sich entwickelt. Mit einem suchtkranken Partner, der aufgrund dessen auch aggressiv und/oder lethargisch reagiert, kann man meiner Meinung nach keine erfüllende Beziehung führen.

07.05.2017 11:30 • x 3 #3


D
Danke für eure Antworten.

Ich denke dass er es nun doch etwas gecheckt hat .... bzw. es eigentlich eh weiß aber den Mut nicht aufbringen konnte. ... und eh immer dachte, dass ich am nächsten Tag auch noch da bin.

Was mir weh tut ist zu sehen was eigentlich in ihm steckt - dass er ein toller, interessierter und sehr intelligenter Mensch ist, der aber in sich eine tiefe Unzufriedenheit bzw. Leere hat und diese mit Suchtverhalten füllt. Aber wie ihr richtig sagt, da hat man als Freundin wenig zu melden. Diese Leere muss er erst einmal für sich selber füllen....

Ich weiß, dass die Entscheidung richtig war ... es ist nur sehr schwer 6 Jahre auseinander zu dividieren....so viele Dinge sind soooo eng mit ihm verwoben.

@catwomen: darf ich fragen welche Erfahrung du gemacht hast - natürlich nur wenn du möchtest.

LG DANKE

07.05.2017 14:11 • #4




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