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Abhängigkeit/Traurigkeit

W
Liebes Forum,

ich bitte um eine ehrliche Einschätzung meiner Situation.
Aktuell bin ich so unglaublich traurig und ich habe richtige Angstattacken, wenn ich alleine bin. Es fühlt sich wirklich so an, als drückte mir permanent eine Faust in den Bauch.
Ich konnte noch nie gut alleine sein. Ich habe ein sehr angestrengtes Verhältnis zu meiner Familie und war auch schon deswegen in einer Therapie.
Seitdem ich 23 bin, bin ich mit meinem Freund zusammen, jetzt knapp 10 Jahre. Er ist 12 Jahre älter als ich. In der Zeit als unsere Beziehung schön war, ging es mir besser, ich hatte weniger Angst und führte ein glückliches Leben. Dann zog ich zu ihm und habe heraus gefunden, dass er mich mit seiner Sekretärin/mehreren Internetbekanntschaften betrogen hat. Evtl. nur verbal, das weiß ich nicht. Von dem Moment an war die Angst wieder da. Es fühlte sich förmlich so an, als würde ein Riss durch die Tapete gehen und alles stürzt ein. Ich bin dann ausgezogen. Das hat mich unglaublich viel Kraft gekostet. Wir streiten seitdem nur noch. Jetzt, knapp ein Jahr später, bin ich nur noch traurig. Mein Freund hat kaum noch Verständnis für mich. Wenn ich Angst habe, darf ich trotzdem nicht mehr zu ihm. Er schafft immer mehr Distanz. Hat mir seinen Schlüssel weggenommen und meint meine Eltern wären Schuld. Mit ihm hätte das alles nichts zu tun. Ich fühle mich so mundtot gemacht. Wenn ich weine, schreit er mich an und legt den Hörer auf. Das ist so unglaublich hart für mich. Ich habe dann richtige Panikanfälle. Ich habe ihn schon mehrfach gebeten sich klar von mir zu trennen, damit der Heilungsprozess anfangen kann. Aber das will er nicht. Ich fühle mich komplett hilflos und einsam. Eigentlich habe ich viele Freunde, aber niemand kann das mehr verstehen. Ich bin regelrecht abhängig emotional und schäme mich dafür. Ich bin Wirtschaftsprüferin und habe viel Kundenkontakt. In letzter Zeit kann ich fast gar nicht mehr schlafen. Das ist auch beruflich kritisch. Ich fühle mich so abgewürgt und weggeschoben. Neulich habe ich sogar bei einem Klienten angefangen zu heulen. Kann das noch irgendwer verstehen? Ich fühle mich langsam so, als würde ich verrückt werden.
Danke für das Zuhören!

22.04.2016 19:08 • #1


S
Wenn Du hier Hilfe suchst, wirst Du schnell zum Sündenbock, wenn Du die Fehler anderer ausbügeln musst... Meine Erfahrung! Geh raus, an die frische Luft! Schreibe Deine Freunde an und versuche Dich abzulenken. Viel Glück!

22.04.2016 19:14 • #2


A


Abhängigkeit/Traurigkeit

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L
Hallo
Um dir erstmal deine Ängste zu nehmen solltest du wissen das durch jegliche dauerhafte psychische Belastung ein Ungleichgewicht entsteht (drücken,schlecht Luft bekommen ua)
Das vegetative Nervensystem spielt in solchen Momenten verrückt und es verschlimmert sich unser Stress Angst und sonstigem.
Du brauchst keine Angt haben wichtig wäre für dich Gesund zu werden was du aber mit dem Verlauf der Beziehung niemals schaffen wirst.
Auf kurz oder lang intensiviert der Kummer dein Empfinden körperlich und es wird etwas schlimmer.
Ich rate dir nach dem was du schreibst irgendwann wirklich die Stricke zu ziehen und es zu beenden.

Es ist nicht unüblich das bei Menschen mit psychischer Belastung durch Beziehungskrisen Angststörungen entstehen.
Tu dir etwas Gutes und denk an dich
Wenn du noch Fragen hast ich bin da.

Leon

22.04.2016 19:17 • x 1 #3


L
Liebes Wasserwesen,
das tut mir sehr leid, dass Du es so schwer hast.

Für die Ängste und Depressionen brauchst Du professionelle Hilfe, das kann eine Beziehung nicht beheben.

Dass er sich für andere ernsthaft
interessiert und fremdgeht, konntest Du durch Dein Ausziehen aus seiner Wohnung lösen, das zeigt wie stark Du sein kannst.

Ich wünsche Dir viel Mut, Dir professionell helfen zu lassen und Hobbys zu pflegen ...

Alles Liebe ...

22.04.2016 19:19 • x 1 #4


W
Vielen Dank für die Einschätzungen. Ich sehe es eigentlich genauso. Ich will es natürlich nicht wahr haben, aber um Liebe handelt es sich hier vermutlich nicht mehr und ich muss mich trotz meiner Angst trennen.
Danke.

22.04.2016 19:29 • #5


R
Liebe Wasserwesen,
ich kann Deine Verzweiflung und Angst verstehen, aber-auch wenn es nicht tröstet, -sind es normale Begleiterscheinungen einer Trennung. Was aber wichtig und hilfreich wäre, auch wenn es erstmal sehr schmerzhaft ist einen richtigen Schnitt zu machen.
Ich habe ihn schon mehrfach gebeten sich klar von mir zu trennen, damit der Heilungsprozess anfangen kann. Aber das will er nicht. -schreibst Du. Aber dann musst Du diesen Schritt tun, und den muss er dann akzeptieren. Du musst Klarheit schaffen aus Respekt vor Dir selbst. Und danach kannst Du Dir auch professionelle Hilfe suchen, oder eine Selbsthilfegruppe. Freunde können auch wichtige Stützen sein. Trauer, Schlaflosigkeit, keine Hoffnung haben auf Besserung- das alles kenn ich auch. Arbeit kann auch ablenken, aber sich beherrschen kostet auch Kraft.
Es ist auch wichtig das man einen Raum für die Tränen und Trauer findet, allzu oft hält man sie zurück.
Ich war nach meiner Trennung fast jeden Tag bei Freunden, eine Freundin hat mir alle möglichen Mitteln gegeben, Bach-Blüten, und was homöopatisches damit ich schlafen kann. Ich wurde auch 2mal hintereinander krank, ich dachte, ich schaff das alles nicht.
Du musst wissen, das es allen so geht, man klammert sich aber an einer Illusion. Glaub daran, dass das Leben noch was schönes für Dich bereit hält, Du bist noch jung.
Sorry , dass ich viele große Worte mache, wünsch dir alles Liebe und viel Kraft.

22.04.2016 19:33 • #6


G
Hilfe suchen, instant. Den Macker umgehend entsorgen. Das hällst Du nicht.

22.04.2016 19:35 • #7