Abschließende Worte an die Ex richten oder nicht?

Zitat von Fliesentisch:

Es kam nur noch ein Mal zur Sprache, weil wir nur noch ein Mal persönlich gesprochen haben nach der Trennung. Ja, ich war böse und habe ihr dieses ...

Na gut also nach der Geschichte muss ich sagen, bist du mit deinem Brief am Ende als (überspitzt) Gewinner (wenn es sowas gibt) aus der Sache raus gegangen. Auch finde ich es richtig auf ein letztes Gespräch zu bestehen, hab ich ich gemacht weil sie wieder Mal meinte sich mit einer halbherzig WA, sie brauche etwas Zeit zum Nachdenken, aus er Affäre stehlen wollte.

Aber wie du schon sagst, es kommt auf die Geschichte an und da hab ich vielleicht einfach zu viel hässliches erlebt, um mich nochmal so zu erniedrigen ihr irgend ein Emotion zukommen lassen zu wollen. Und bei mir wäre es Erniedrigung.
Für mich ist daher jede Form von Kontakt für immer ausgeschlossen, so einen Menschen will man nicht in seinem Leben.

Zitat von Iunderstand:

Na gut also nach der Geschichte muss ich sagen, bist du mit deinem Brief am Ende als (überspitzt) Gewinner (wenn es sowas gibt) aus der Sache raus gegangen. Auch finde ich es richtig auf ein letztes Gespräch zu bestehen, hab ich ich gemacht weil sie wieder Mal meinte sich mit einer halbherzig WA, sie brauche etwas ...

Ich hab mal kurz darüber nachgedacht, ob ich mich als Gewinner fühle, und mein erstes Bauchgefühl war tatsächlich Ja!, auch wenn es sich furchtbar arrogant und dämlich anhört. Einfach weil ich aufrichtig war und so mit ihr abschließen konnte, obwohl sie den einfachsten Weg genommen hat, den unsere Kommunikation heutzutage zu bieten hat. Für mich hat das einfach eine gewisse Augenhöhe zurückgebracht, die mir verloren gegangen war, weil sie sich durch dieses aus der Affaire stehlen eben auch jede persönliche Auseinandersetzung mit dir als ehemaligem Partner spart. Du sparst dir den Schmerz zu sehen, den der andere erleidet, du sparst dir den Anblick der Konsequenzen deines Tuns, und das ist für mich unfair. Deshalb habe ich das Gespräch gesucht, weil ich ihr in die Augen schauen wollte - Konnte sie nicht, sie hat ständig nach unten oder zur Seite geschaut und macht das bis heute, wenn wir uns sehen. Deshalb verstehe ich absolut, dass du auch ein abschließendes Gespräch gesucht hast, auch wenn das hier teilweise schon fast verpönt scheint.

Ist natürlich anders als beim TE gerade - Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie bereits jemand anderes im Auge hatte, und geschrieben habe ich eigentlich eher über meine Gefühle und darüber, dass es mir weh tut, aber ich sie gehen lassen muss, wenn sie der Meinung ist, unsere Beziehung sei am Ende. Furchtbar kitschig, aber es hat, auch im Nachhinein, unglaublich gut getan, ihr einen letzten Einblick in meine Gefühlswelt zu liefern, und ich weiß, dass sie das aufgewühlt hat. Ich unterstelle ihr auch, diesen Brief aufzubewahren, beweisen kann ich es natürlich nicht. Aber diese Akzeptanz der Situation und meiner Entscheidung ist der Punkt, der mich hier als TE davon abhalten würde, zu schreiben. Sie hat jemand Neues, sie hat explizit darum gebeten, keinen Kontakt mehr aufzunehmen, und das muss ich als Ex akzeptieren, egal, wie weh mir das tut. Aus Respekt vor ihr und aus Respekt vor mir selbst. Der Grad ist extrem schmal bei solchen Sachen, teilweise ist er gar nicht mehr vorhanden. Deshalb bewerte ich für mich jede Frage, die in diese Richtung geht, danach, welchen Eindruck der TE macht und was er über seine/n Ex erzählt, denn ich bin wirklich der Überzeugung, dass solche Dinge wie Briefe ab und zu hilfreich sein können. In Maßen, nicht in Massen.

Zitat von Fliesentisch:

Ich hab mal kurz darüber nachgedacht, ob ich mich als Gewinner fühle, und mein erstes Bauchgefühl war tatsächlich Ja!, ...

Das letzte Gespräch finde ich vollkommen legitim, man hat zwar kein Recht drauf aber ich finde es fair, das von Angesicht zu Angesicht zu besprechen...
Ab dem zweiten Abschlussgespräch wird's dann albern, da schwingt der Trugschluss mit, man müsse Fragen beantwortet bekommen, auf die es keine Antwort gibt.

Des weiteren gebe ich dir vollkommen Recht mit deinen Worten, danke für den Austausch

Zitat von Iunderstand:

Das letzte Gespräch finde ich vollkommen legitim, man hat zwar kein Recht drauf aber ich finde es fair, das von Angesicht zu Angesicht zu besprechen... Ab dem zweiten Abschlussgespräch wird's dann albern, da schwingt der Trugschluss mit, man müsse Fragen beantwortet bekommen, auf die es keine Antwort gibt. Des ...

Das definitiv, aber in den allermeisten Fällen reicht es mir auch, der Person, die mich da gerade abserviert (hat), ein Mal in die Augen zu schauen. Diese Genugtuung möchte ich schon haben im Austausch dafür, dass man sich da gerade aus einer mehr oder weniger langen, intensiven Beziehung verabschiedet. Wenn ich jemanden mag, erst Recht, wenn ich jemanden liebe, möchte ich auf Augenhöhe mit dieser Person stehen, und die geht durch sowas verloren. Und zwar sowohl durch das Verhalten des Verlassenden als auch durch ein Betteln nach mehr und mehr Gesprächen nach der Trennung meinerseits.

Sehr gerne!