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Alles aus und vorbei?

J
Hallo,

ich bin gerade in der schlimmsten Situationen, die ich mir vorstellen kann. Nach beinahe 8 Jahren Beziehung hat mich mein Mann verlassen. Er ertrage es nicht mehr mich zu belügen, sagte er und dann ließ er die Bombe platzen: er liebt mich nicht mehr.
Zu uns als Paar: wir waren für alle DAS Traumpaar - harmonisch, unbeschwert, glücklich. Dann vor etwas mehr als einem Jahr haben wir geheiratet und es schien weiterhin alles perfekt. Wir haben uns darauf gefreut, bald Kinder zu bekommen(abhängig von unserer wirtschaftlichen Lage) und unsere Zukufnt geplant. Dann Anfang des Jahres änderte sich alles.
Er hat sich mit einem anderen Pärchen angefreundet und sehr viel Zeit mit ihnen verbracht. Einen Großteil dieser Zeit verbrachten sie ohne mich. Er fing an sich bewusst zu ändern - lehnte unser gemeinsames Hobby Onlinegaming ab, wollte gesünder und aktiver leben. Derweil war ich in Prüfungsstress und hatte kein Zeit an seinem neuen Lebenswandel teilzuhaben. Schließlich wurde sein Arbeitsvertrag nicht wie erhofft verlängert und er wurde immer unglücklicher/gereizter. Ich habe mich derweil vernachlässigt gefühlt, weil er an den Wochenenden lieber seinen Freunden half, als sie mit mir zu verbringen - es waren die letzten Wochenenden bevor ich einen halbjährigen Auslandaufenthalt antreten würde und unsicher war, wie oft ich ihn dann noch sehen würde.
Aus Frust habe ich mich emotional zurückgezogen - um nicht jedesmal so zu leiden, wenn er seine Zeit mit dem Pärchen verbachte oder ständig SMS schrieb, wenn wir mal alleine waren.
Dann kurz nach dem Beginn meines Auslandsaufenthalts wollte er sich das erste Mal trennen, als ich gerade zu Besuch war. Ich fiel aus allen Wolken - das hätte ich niemals erwartet, so schlecht es auch gerade lief. Danach habe ich mich total verändert, habe alles getan um es ihm recht zu machen. Und es schien als wäre alles wieder gut - er sagte er wäre glücklich, er liebt mich und auf meine Frage hin sagte er er denke nicht mehr übers Schlussmachen nach.
Das ist jetzt fast 3 Monat her und wir hatten uns gut arrangiert - viele liebevolle SMS und Skypeabende ausgetauscht und meine Besuche voll ausgekostet.
Doch dann am Sonntag schrieb er früh, es ginge ihm garnicht gut, er wolle dann skypen. Dort schrieb er erst nur, dass er sich wegen uns Gedanken mache und wir uns etwas später im Videochat unterhalten würden. Dort beschwerte er sich in alter Manier über mein Verhalten in bestimmten Situationen und dass es ihm in unserer Beziehung an Sicherheit fehle. Nach viel gemeinsamem Geheule schlossen wir den Chat und sahen uns erst abends nochmal zu einem kurzen Gute-Nacht-Gruß. Nix war geklärt, aber ich würde ja Donnerstag Heim kommen, dann würden wir das klären - dachte ich.
Montag bekam ich dann nur sehr oberflächliche SMS(kein ich liebe dich oder Kosenamen, die wir uns sonst geben), ich aber schrieb wie immer, denn ich kann gut umschalten - ich liebe ihn schließlich.
Dienstag dann - Funkstille. Ich fragte ihn schließlich ob alles ok wäre, da er sich nicht meldete. Antwort: er schläft schon und schreibt mir früh wieder, wenn meine Nachtschicht vorbei wäre.
Warum ausgerechnet nach meiner Schicht? Ich hatte eine böse Vorahnung aber auch die Hoffnung, dass er sich zu einer liebevollen Nachricht durchringen könnte.
Dann bekam ich die schrecklichste SMS meines Lebens: Er schrieb mich mit meinem normalen Namen an, verabschiedete sich auch einfach nur mit seinem Namen, keine liebevollen Worten, alles als würden wir uns kaum kennen - das war der Rahmen. Der Inhalt: er wolle Funkstille halten, bis ich Donnerstag nach Hause komme. Dort würde er auf mich warten(kein Abholen am Bahnhof) und wir würden uns vernünftig miteinander unterhalten. Er ließe sich durch nichts und niemanden von seiner harten Entscheidung abbringen.
Er hatte indirekt per SMS Schluss gemacht. Ich litt unheimlich in den folgenden Stunden - kein Appetit, kein Schlaf und dann das Geheule. Niemand war da, mit dem ich mich austauschen konnte und wie sollte ich die zweite Nachtschicht überstehen? Mir ging es schrecklich körperlich und psychisch, aber irgendwie schaffte ich es sogar noch nach der Nachschicht 3h Schlaf zu bekommen. Es folgte die schlimmste Zugfahrt und der schlimmste Heimweg zu Fuß. Alles was ich unterwegs sah kam mir vor, als sähe ich es zum letzten Mal. Was ich für mein Zuhause gehalten hatte würde bald nicht mehr mein Zuhause sein. Und was würde nur aus meinen geliebten Katzen? Wer kümmert sich um sie, bis ich wieder in Deutschland wohne und wo sollte ich überhaupt hin? Doch am meisten quälte mich wohl die ganze Zeit, dass ich doch noch Hoffnung hatte - Hoffnung ich könnte ihn wie letztes Mal umstimmen, hatte ich doch schon soviele gute Argumente - er liebt mich und wir würden das schon wieder hinbekomme. Diese Gespräch hatte ich seit der SMS wohl 100te Male in meinem Kopf gefürht, was würde er sagen, was könnte ich sagen,wie würden wir auseinander gehen?
Zuhause dann das Gespräch, was wohl eher gemeinsames Schweigen mit kurzen Unterbrechungen war. Ich blieb unerwartet ruhig - hatte ich doch meinen Schock-Zusammenbruch bereits beim Empfang der SMS gehabt. ER LIEBT MICH NICHT MEHR! Was hatte es dann noch für einen Sinn meine tollen Argumente vorzubringen - wofür sollte ich noch kämpfen? Er liebt mich schon lange nicht mehr und ertrüge es nicht mehr mich anzulügen. Er hat mich schon seit einer Weile nicht mehr geliebt und gehofft es würde sich noch bessern.

Ich habe meine Eltern angerufen, damit sie mich aholen. Er hat seine Eltern angerufen, damit sie die Katzen versorgen, denn er könne nicht mehr in der Wohnung sein. Dann hab ich ein paar Sachen gepackt, etwas mit ihm geredet - beinahe als wäre nichts. Schließlich hab ich mich mit den Katzen ins Bett gekuschelt und darauf gewartet, dass es an der Tür klingelt(meine Eltern wohen 1,5h entfernt).
Unser gemeinsames Zuhause, unser gemeinsames Leben, alles aus und vorbei? Die Zukunft und die Kinder von denen ich geträumt habe wird es nie geben und alles wirkt so sinnlos. Ich hab außer meinen Eltern gerade niemanden - keine Freundschaft die tief genug wäre und nicht schon seit langem auf Eis läge, oder die Person ist ebenfalls gerade weit weg oder glücklich mit Freund und Kind - er war mein bester Freund und Vertrauter. Meine Schwester ist noch bis Ende Oktober im Ausland. Und Montag geht mein Auslandsaufenthalt wie gewohnt weiter und ich bin wieder ganz allein in einem unpersönlichen Zimmer, in einer fremden Stadt, die ich allein nicht besichtigen mag.

Wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass ich ihn mit 19 Jahren kenne gelernt habe und er mein erste Partner überhaupt war. Ich war so glücklich und zuversichtlich, habe ihm und uns voll vertraut und dachte nichts und niemand könnte uns trennen. Meine Seifenblase ist geplatzt und ich weiß nicht, wie ich je wieder so vertrauen kann. Eine gewisse Unschuld und Unbeschwertheit ist mir für immer verloren gegangen(auch wenn manch einer es Naivität nennen würde, finde ich Unschuld besser).

Und dann plötzlich kam die verzweifelte Hoffnung - vielleicht kann ich ihn zurückgewinnen? Irgendwie, irgendwann? Immerhin dauert es noch ein Jahr, bis eine Scheidung durchgezogen ist. Die Wohnung ist auch nicht von heut auf morgen weg. Gibt es überhaupt noch diese Hoffnung?


Danke an jeden der sich diesen langen Mist durchliest und vielleicht ein paar Worte da lässt.

Liebe Grüße,
eine verzweifelte, verlassene Ehefrau.

20.09.2013 10:57 • #1


D
Liebe Juju,

ich dachte wirklich, das ist ein Post von mir! Denn ich habe genau dasselbe durchgemacht.

Wir sind seit 6 Jahren zusammen. 3 davon verheiratet. Er hat sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut und sich sehr verändert (Verhalten als auch sein Äußeres). Anfang Mai hat es gekriselt, daraufhin haben wir uns ausgesprochen und ich habe alles geändert: Neuer Job, Wohnung gekündigt, mein Verhalten ihm gegenüber angepasst usw.

Dann kamen Wochen, in denen er mir gesagt hat, dass er wieder glücklich ist und es wirklich nur an dem Stress rumherum lag und er sich freut in die neue Wohnung einzuziehen.

Einen Tag nach der Schlüsselübergabe unserer neuen Wohnung hat er sich dann getrennt. Er kann so nicht mehr, waren seine Worte. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Ich konnte und kann es z. T. immer noch nicht verstehen.

Wir haben Kinder geplant, haben 3 Katzen und er hat mir noch wenige Tage davor gesagt, dass er mich wirklich liebt. Und dann BUMM!

Und ja, jetzt schreibt er mich auch nur noch mit meinem Namen an. Ganz sachlich. Und wenn wir uns sehen, ist es für mich so, als spräche ich mit einem Fremden... Das tut unfassbar weh, wie man einen Menschen, den man mal so geliebt hat, einfach so vergessen kann... Ich kann das nicht nachvollziehen!

Die Trennung ist jetzt ca. 5-6 Wochen her und ich glaube, jetzt sehe ich ein paar Dinge klarer. Mein Mann war unzufrieden, hat neue Leute kennengelernt und hat festgestellt, dass ihn vieles stört. Er wollte die Ehe aber nicht vorschnell aufgeben. Nachdem wir uns dann ausgesprochen hatten, hat er sich wohl gedacht, dass (wenn sich all die Punkte ändern) es doch noch Hoffnung gibt.

NAchdem aber alle Punkte geändert waren, hat er gemerkt, dass er immer noch nicht glücklich ist. Und deswegen hat er sich getrennt.

Das schlimme ist einfach nur: Es bringt nichts, wenn sich nur einer ändert! In so einer Situation müssen beide Partner aneinander arbeiten. Letztendlich wollten aber unsere Männer uns so haben, wie sie es sich gerade vorstellen. Das funktioniert so nicht!

Menschen verändern sich und so ist es vielleicht bei deinem Mann auch, dass er meint, etwas zu verpassen. Dass er meint, es geht noch besser!

Ich will und kann dir hier keine Hoffnungen machen. Du musst jetzt erstmal an dich denken. Die ersten Tage/Wochen hatte ich keine große Zeit zum Trauern, weil ich soviel organisieren musste (Umzug etc.). Das steht ja jetzt auch erstmal bei dir an...

Manchmal brauchen Menschen Zeit für sich, um herauszufinden, was sie wirklich wollen. Um herauszufinden, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Und manchmal findet man heraus, dass man etwas wundervolles aufgegeben hat und besinnt sich. Manchmal stellen aber (beide!) fest, dass man sich vom anderen Partner abhängig gemacht hat und die Trennung richtig war...

Ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst! Ich habe in den ersten 4 Wochen über 10 kg abgenommen und ich dachte wirklich, mein Herz bricht, weil es so weh getan hat (und das meine ich nicht im übertragenen Sinne). Hier heißt es oft Zeit heilt alle Wunden usw. Ja, das stimmt auch. Aber erst wirst du viele, viele Tage/Wochen haben, in denen du dich einfach nur furchtbar und allein fühlst. Total überfordert und nur noch sterben möchtest... So ging es mir zumindst!

Halte durch! Das wird eine furchtbare Zeit und du bist dir jetzt sicher, dass du das niemals verarbeiten wirst. Ich knabbere auch daran. Aber nach der 5ten Woche merke ich, dass der Schmerz zwar noch da ist, aber weniger intensiv. Auch gibt es Stunden, in denen ich gar nicht mehr an ihn denke. Du musst einfach nur die ersten Wochen überleben. Weine, schreibe hier ins Forum, lies Trennungsbücher, schreib Tagebuch... Das hat mir sehr geholfen.

Ich drücke dich! DU BIST HIER NICHT ALLEIN!

20.09.2013 11:51 • x 1 #2


A


Alles aus und vorbei?

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L
Ihr LIeben,

wenn ich das hier lese, wird mir ganz anders ums Herz.

Was sind das nur für Männer. Wie armselig sind sie nur an Geist und Gefühl.

Ich denke an euch und fühle mit euch.

Little Drummer Boy

20.09.2013 13:00 • x 1 #3


A
Juju,
es bricht mir mein Herz nur beim Lesen. Wie es dir dann gehen mag ist sicher unbeschreiblich. Und die Hoffnung wird dich erhalten und weiter treiben, aber ob sie dann wirklich das bringt, was du dir wünscht, weiß ich nicht. Mit der Hoffnung ist es immer so eine Sache...

Lies dich hier quer durchs Forum. Es ist echt sehr, sehr hilfreich. Die Leute sind unglaublich hier.

Versuch auf dich zu schauen. Atmen, atmen und tun. Geh von einem Tag zum anderen. Schreib dir hier alles von der Seele. Schau, dass du reden kannst. Denk nur an dich. Mir hat es auch geholfen Bücher zu lesen. Ich habe so gesehen, dass die ganzen Gefühle normal sind!

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Krakft. Du bist wirklich nicht alleine!

20.09.2013 15:09 • x 1 #4


J
Danke für eure Antworten, es baut einen wirklich auf hier gehört und unterstützt zu werden.

Der heutige Tag war für mich schon recht produktiv - immer wieder kurze Gespräche mit Mutti und Vati(aber immer nur einer von beiden), den ganzen Mist hier von der Seele schreiben und diverse Dinge zum Thema zu lesen hat mir schon geholfen mich etwas zu beruhigen. Und die Mietz hier hat mir auch zur Seite gestanden, während ich allein war. Ich hab aber große Angst vor den nächsten 2 Wochen in meinem Praktikum - wie komme ich ganz alleine klar, wo es doch schon schwer war, als ich noch jemand hatte der mich (scheinbar/angeblich) sehnsüchtig vermisst?

Und ich bin zur Zeit ziemlich durcheinander, wie es jetzt mit den materiellen Dingen und vorallem meinen Katzen weitergeht. Die armen Mäuse sind doch ganz allein in der Wohnung - sozusagen im Mama und Papa machen Urlaub Modus, auf unbestimmte Zeit.
Sonntag mache ich deshalb einen 2stündigen Zwischenstop, ehe ich weiter ins Ausland fahre. Jetzt kommt die Zwickmühle. Mein Mann wollte gern am Sonntag nochmal mit da sein um einiges zu klären, wozu ich im ersten Moment auch bereit war. Mit etwas Reflexion bin ich aber gerade eher dagegen. Am liebsten würde ich mich garnicht melden, aber er wollte, dass ich ihm auf jeden Fall eine SMS schreibe, wann ich komme. Ich bin hin- und hergerissen - wie soll es allgemein weitergehen? Er will scheinbar die Wohnung nicht behalten und nach meinem Praktikum kann ich sie mir auch definitiv nicht leisten. Aber wann bitte soll ich mir jetzt auch noch eine neue Wohnung suchen und einen Umzug organisieren? Und was passiert mit allen gemeinsamen Dingen - und den Erinnerungsstücken unserer Beziehung(von Fotos bis hin zum Hochzeitsalbum)...
Am liebsten würde ich einige Wochen Funkstille halten, aber es gibt so vieles zu besprechen - fast 8 Jahre Beziehung und 6,5 Jahre Zusammenwohnen lassen sich nicht so einfach abhaken und vergessen und haben auch einen gemeinsamen Haushalt hinterlassen, der nur schwer auf 2 kleine Single-Wohnungen zu verteilen ist.

20.09.2013 18:00 • #5


J
Verdammt - woran erkennt man, dass es einem sehr viel schlimmer geht, als man sich selbst eingestehen will?
Gerade knallt es an der Terrassentür - meine Vorahnung bestätigt sich. Vor der Tür liegt ein Star auf dem Rücken, sieht mich ängstlich an. Und dann schließt er die Augen und rührt sich nicht mehr. Ich knie vor der Terrassentür, starr auf den toten Vogel und heule wie ein Schlosshund um den armen Knirps und kann mich kaum beruhigen
Blinder Aktionismus treibt mich den Kleinen wegzubringen, wo ich ihn nicht sehe - also nehme ich Küchenpapier, hebe ihn an und er öffnet kurz die Augen. Sein Herzchen schlägt noch. Ich lege ihn ab, überlege verzweifelt was ich tun kann - der Nachbar ist Jäger, der weiß es bestimmt. Also hol ich den Schlüssel, nehm das Vögelchen wieder hoch, aber diesmal: nichts. Kein Herzschlag, keine Reaktion - er ist endgültig tot.

Und ich flenne wie blöde und verzweifel an der unerwarteten Situation. Wieso muss alles so vergänglich sein und wieso muss ein Ende einen so unerwartet treffen


Edit: Und wieder, ich erschreck mich vor einer vorbeifliegenden Wespe - und brech in Tränen aus. Ich hasse das echt! Als wär ich ein kleines Kind.

21.09.2013 10:12 • #6


P
hey..
ach mensch..
das kenne ich so gut..

seht ihr euch denn nun noch?
ich knn dir nur den Tip geben, dass du dir den Abstand nimmst, den du brauchst.
und wenn du keine sms schreiben willst, dann halt nicht.
du kommstja bald wieder.
deine Kräfte benötigst du ja schon allein für den Aufenthalt im Ausland. ein Treffen reisst mir eher den Boden unter den Füßen weg!.
ich habe mich mit meinem X getroffen, sms geschrieben und telefoniert.
nach dem letztem Telefonat geht es mir wieder schlechter.
also: hör nu auf deinen Bauch.

dei Hoffnungen bleiben.. das kenn ich ..
und die kann dir keiner nehmen. auch nicht, weil alles im Leben möglich ist.
#aber eine Garantie oder Prognose ist ebenso unmöglich.
ich bin seit einigen Wochen endlich aus der Gedank-Spirale raus. das ist so erleichternd!
seit dem letztem Telefonat beginnt diese wieder..


lass dir zeit.. ihr wart so lange ein Paar. das ist auch schrecklich, auf einmal so allein da zu stehen.

mir hat das Forum geholfen. auch meine neu entdeckte Überlebenskraft (ich habe Stunden geheult und Wochen schlecht geschlafen).. auch sind plötzlich menschen da, die für mich da sind..
ganz unerwartet. es öffnen sich neue Wege..

es tut mir echt sehr leid, wie es dir gehen muss!

21.09.2013 15:39 • x 1 #7


J
Danke peppina.

Ich hab nach dem Wespendebakel schließlich meine Großeltern angerufen und den Rest des Tages bis eben bei denen verbracht. Ich bin zwar nach dem ersten Satz am Telefon kaum fähig gewesen weiterzusprechen, aber irgendwie hat Oma dann doch verstanden was ich eigentlich wollte - mein Opa ist total an die Decke gegangen, aber irgendwie tut selbst das gut zu hören. Wütend kann ich wie immer nicht auf den Herrn Ex sein - konnte ich noch nie.
Nur eines hat mir so garnicht weiter geholfen. Meine Eltern und Großeltern sind scheibar alle der Meinung, er müsse mich betrogen haben oder zumindest schon neu verliebt sein. Ich mag garnicht, dass sie mich an meinem Bild von meinem Mann zweifeln lassen. Denn auch wenn jetzt alles Sch*** ist, so habe ich zuviele schöne Erinnerungen an uns beide und die will ich nicht durch sowas beschmutzen lassen. Er hat mir zwar sehr weh getan, dennoch liebe ich ihn und werde es auf gewisse Weise immer tun.

21.09.2013 19:42 • #8


P
hey.

das kann ich auch gar nicht leiden.
aber gerade Eltern, vielleicht weil es eine andere Generation ist, vermutenso etwas.
versuche das wirklcih zu überhören.

Wut fällt mir auch schwer. das habe ich so situativ. dass ich echt denke: ich hasse ihn dafür.. aber dann, nach diesen kurzem gedanken, weiß ich, dass es keien Grund gibt, auf ihn wütend zu sein
aber unsere Geschichte ist auch eine andere.

puh.. dass du nun wieder ins Auslad musst, ist auch heftig..
schade, dass du das nciht richtig für dich als Lebens-erlebnis mitnehmen kannst. vielleicht kannst du die andere Stadt doch noch etwas geniessen? ein wenig..
aber lass dir Zeit, den ganzen Schock zu verdauen..

21.09.2013 20:03 • #9


G
Liebe Juju,
es ist das erste Mal, dass ich auf einem Forum antworte - aber Deiner Erzählung und Deinem Hilferuf scheine ich nun doch etwas beitragen bzw. antworten zu können.
Wie Du meinem Alter entnehmen kannst, ist es bei mir völlig anders: 30 Jahre Zusammenleben, mit erwachsenen Kindern, alles ohne jede Problemtik - und trotzdem eine völlig unerwartete Trennungsentscheidung meines Mannes. Niemals Streit, alles klappte gut und harmonisch - so dachte ich - und er sagte nie etwas über seine Gefühle. Ich selbst bin vom Wesen und meinem Beruf her ein sehr emphatischer Mensch - er das Gegenteil. Ich fürchte, ich ahnte sehr viel von seinen Persönlichkeitsmerkmalen, die er selbst noch nicht einmal wahr haben wollte. Aber ich dachte: Wie toll, dass ich alles an ihm liebe. Und er? Ich weiß heute, dass er mich nie wirklich gesehen und kennengelernt hat, weil er so sehr an sich litt.
Das alles ist vor einem Jahr aufgebrochen. Seitdem bin ich in therapeutischer Begleitung, was ich sehr empfehlen kann. Und das trotz Familie, Freunden, die alle totel lieb sind, und trotz sehr stabiler beruflicher Lage und stabilem sozialem Umfeld.
Denn was wohl egal in welchem Alter das größte Problem ist: Er will Dich nicht mehr! Und das, obwohl ich ihn doch liebe und er wohl kaum das Glück haben wird, dass ihn nochmal jemand so sehr lieben wird! Flenn, so denken wir doch wahrscheinlich alle?
Und wie ertrage ich, dass er unsere Familie in Stücke geschnitten hat? Wenn er lieb zu den Kindern ist, schreit es in mir, warum er das nicht mehr zu mir ist, wo ich sie ihm doch geschenkt habe (er hat sie nie selbst gewollt!) und weitestgehend allein groß zog? Und ich kann ihn nicht in die Wüste schicken, weil ich ihm als Vater meiner Kinder begegnen muss und die Liebe, die meine Kinder für ihn haben, möchte ich ja auch soooo gerne mitfühlen! Aber das verweigert er mir. Welche Wut kommt da auf - ich sage es Dir! Und nun verhält er sich auch in den Trennungsorganisationsdingen total egoistisch und distanziert, obwohl er selbst betonte, dass er mir keinerlei Vorwürfe mache und alle Schuld bei ihm liege. Fazit: Man fühlt sich auch noch ungerecht behandelt!
Was ich Dir hier raten möchte ist Folgendes: Such Dir die Geborgenheit in Deiner Familie (Du hast ja auch zum Glück noch dieses heimische Nest, das ich nicht mehr habe). Geh offen mit Deiner Lage um. Viele Menschen in Deinem Umfeld helfen Dir mit ihren Kommentaren darüber, wie sie Dich wahrnehmen, Dein Selbstbild zu stabilisieren. Such Dir wenigstens ein paar Stunden professionelle Hilfe (keine Angst, Dein Hausarzt wird die Diagnose so halten, dass Du keine Einträge befürchten musst, die die späteren Einstellungschancen mindern!) - Du wirst dann doch manches besser verstehen - und es hilft, wenn wenigstens der Verstand klar kommt, wo das Herz so leidet. Und noch eines: Ein Kollege sagte mir den Satz: Sag Dir: Jetzt bin ich unglücklich. Ja. Aber das ist sicher: Das geht vorbei. Wie alles im Leben. Dieser Satz hat mir schon ganz lange sehr viel Kraft gegeben.
Denn eines ist mal klar: Was wir hier durchmachen ist das Schlimmste, was es gibt im Leben. Wir können sicher sein: Schlimmer wird es nicht mehr. Das jedenfalls sagen einem andere, die sowohl Tod, Krankheit, Trennung UND Entlassung erlebten...

Ich alte Frau schiebe für Dich nochmal hinterher: Du bist immer wieder im Ausland? Machst Praktika und bist an wechselnden Orten? Hey! Was für Chancen! Aber das wirst Du erst später so sehen können. Lass Dir Zeit. Nicht Grübeln, viel Sport, Abnehmen ist nie so sehr verkehrt, Neues unternehmen... Und so wenig Kontakt zu ihm wie eben möglich, sonst bricht der Schorf wieder auf! Und dass Du so leicht weinen musst: Ja, es ist nicht leicht, aber erleichtert. Denn unsere Emotionen sind so kraftvoll, dass sie bei jedem positiven wie negativem Anlass sich Bahn brechen. Schlecht wäre es, zu versteinern! Dann bestände Grund zur Sorge!

Lass von Dir hören!

28.09.2013 10:57 • #10


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