2

Alles Gut- Schlechtes Gewissen ist trotzdem da

K
Hallo ihr Lieben,

erstmal Hallo, mein Name ist Kleines_Tier03 und ich bin neu hier.
Ich habe meine Geschichte eigentlich schon sehr oft erzählt und wenn ich Eure Geschichten so lese, fühle ich mich fast unpassend. So als würde ich hier jammern ohne Grund zu haben. Aber ich lege mal los:

Mein (Ex)Mann und ich haben uns vor 5 Jahren kennengelernt und sind dann auch schon nach kurzer Zeit zusammengezogen. Vor 2 Jahren haben wir dann geheiratet. Eigentlich war für mich bis dahin die Ehe gar kein Thema, doch wir waren so glücklich und alles war so perfekt, dass ich mir einfach sicher war, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen will. Aber um ehrlich zu sein gingen unsere Probleme bereits während der Verlobung los. Ich merkte, dass er einfach nicht so selbstständig war wie ich es mir wünschen würden, die Hochzeit plante ich im Alleingang obwohl ich ihn gern dabei gehabt hätte, er meckerte nur am Ende herum wenn ihm etwas nicht passte, ansonsten war seine Antwort immer Mir doch egal. auch im Haushalt war er mir keine große Hilfe, wenn es um Geschenke ging frage ich mich immer ob er mich überhaupt kannte, ich hatte oft das Gefühl ich wäre im komplett egal. Solange es nicht um den Haushalt oder den S. ging. Bald schon nach der Hochzeit wurde ich krank, erst körperlich dann seelisch. Eine Depression zog mich erstmal für eine lange Zeit aus dem Verkehr. Hier merkte ich dann wirklich, dass ich in all der Zeit keine Partnerin für ihn war, sondern ein Mutterersatz, ich fügte mich in diese Rolle weil ich das Gefühl hatte ich müsste, schliesslich habe ich ihm etwas versprochen bei der Hochzeit. Etwa ein halbes Jahr später zogen wir um, er war erst nicht wirklich begeistert davon, aber ich erklärte ihm, dass ich wohl eine weitere lange Zeit nicht arbeitsfähig sein werde und es finanziell einfach nicht mehr möglich war die alte Wohnung zu halten. er schien das zu verstehen und wir zogen um. Einige Tage vor unserem Umzug erlitt er einen Nervenzusammenbruch, da ihn auch einiges belastete- hauptsächlich auf der Arbeit. Ich war zwar mitten in der Organisation, half ihm aber trotzdem eine Therapeutin zu finden, klärte unseren Freundeskreis auf und versuchte auch ansonsten ihn aus jedem Stress herauszuhalten. Ich fühlte mich so allein gelassen, die Einrichtung, die Organisation und die Fahrten, alles blieb an mir hängen. (Er besitzt keinen Führerschein)

Im neuen zu Hause versuchten wir es mit einem Haushaltsplan, was auch nicht funktionierte. Er wurde immer abhängiger von mir, er ging nicht mehr aus dem Haus ohne mich, vergaß Termine, wichtige Anträge. Anschließend verlor er noch seinen Job. So waren wir beide den ganzen Tag zu Hause. Wir gingen uns nur noch auf die Nerven, er begann eifersüchtig auf alles und Jeden zu werden

So geschah es, dass ich tatsächlich Gefühle für jemand Anderen entwickelte, er redete pausenlos auf mich ein. Bis ich es ihm schließlich gestand. Daraufhin wollten wir es mit einer offenen Beziehung versuchen. Wir beide! Es klappte natürlich nicht. Darauf möchte ich auch nicht wirklich näher eingehen. Er sagte mir später er hätte es nie gewollt und es wäre alles meine Entscheidung gewesen, auch hätte er nie umziehen wollen ich hätte ihn dazu genötigt. Daraufhin sagte ich ihm ich würde eine Pause brauchen, Zeit für mich das alles zu verarbeiten und er solle dann merken wie es ohne mich wäre, was alles zu tun wäre. Daraufhin sagte er mir das würde er nicht mitmachen, er habe mich geheiratet damit er mich 24/7 bei sich habe. Diese Aussage erschreckte mich zutiefst, da ich mich auch sonst sehr oft eingesperrt fühlte. Im August 2019 (die andere Geschichte war auch vorbei) beschloss ich dann die Beziehung zu beenden um unser Beider willen. Er sagte mir noch, dass er bereits lange gemerkt hat wie unglücklich ich war und dass er es ansonsten beendet hätte. Was ich nicht ganz glauben kann. Wir sprachen noch lange darüber was falsch gelaufen ist und bedankten uns für die Zeit. Dann zog er aus.

Tja und im September begann ich einen neuen Job dort lernte ich jemanden kennen der mein Leben auf den Kopf stellte, ich erzählte ihm die ganze Geschichte, er hörte mir aufmerksam zu und akzeptierte alles, er lernte meinen Ex Mann kennen (wir haben noch immer den selben Freundeskreis) auch er akzeptierte ihn ohne Probleme. Ich bin glücklicher denn je, ich habe endlich wieder positive Aussichten und Pläne für die Zukunft, auch mein Ex Mann und ich pflegen eine Freundschaft, noch etwas distanziert aber zumindest ohne Streit.
Alles könnte so schön sein und trotzdem fühle ich mich meinem Ex gegenüber noch immer schuldig so als hätte ich nicht alles gegeben oder als hätte ich alles falsch gemacht.
Kennt das jemand von euch?

Bitte entschuldigt den langen Text, es wurde doch mehr als ich erwartet hatte.

Kleines_Tier03

07.06.2020 18:11 • #1


L
Er hatte dich in eine Abhängigkeit getrieben.
Du solltest in der Tat stolz auf dich sein, dass du den Weg noch aus dieser Beziehung geschafft hast, bevor alles richtig kollidierte.
Ohne schei.! Sei stolz auf dich!

Es ist nicht einfach diese Abhängigkeit wirklich zu lösen.. es ist wichtig, die Mechaniken davon zu kennen.. zu merken, was alles in der Beziehung verwendung hatte und zu realisieren, wie verdammt ungesund diese Beziehung eigenetlich war.

Du lebst nur ein Mal.. er auch.
Du hast euch beiden die Chance gegeben alles was ungesund war zu beenden, zu reflektieren.. eigene Anteile zu erfroschen und aus allem zu lernen.

Neue, gesunde Beziehungen zu knüpfen und vielleicht schafft ihr es wirklich mit einer Freundschaft.
Du darfst dich aber nicht für ihn verantwortlich fühlen! Das ist auch ein grundliegend schlechtes Gefühl... wer will schon Mitleid?

Fokusiere dich auf dich... Er wird das schon schaffen DU bist NICHT seine Mutter! Warst es auch nie. Vorallem nicht gewollt.

07.06.2020 18:37 • x 2 #2




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag