Auszeit obwohl wir uns sehr lieben-gibts noch Hoffnung?

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Hallo ihr Lieben,

ich weiss, es gibt unzählige Threads darüber, aber irgendwie geht es dabei meistens um Ich bin mir meiner Gefühle nicht mehr im Klaren und diese Situation passt nicht auf mich.

Folgendes:
Mein Verlobter und ich sind jetzt 3 1/2 Jahre zusammen und leben auch bereits 3 Jahre zusammen in einer gemeinsamen Wohnung. Wir sind auch verlobt und wollten nächstes Jahr heiraten.

Wir lieben uns sehr. Er kann auch meistens recht gut über seine Gefühle sprechen und zeigt mir, dass ich die Frau seines Lebens bin. Allerdings verlief unsere Beziehung nicht so mit Leichtigkeit, wie es vielleicht andere Paare in unserem Alter tun. (27 und 33)
Er hat ein Kind aus früherer Beziehung und die Ex machte uns schon von Anfang an das Leben zur Hölle (obwohl das Kind bei ihr lebt).

D.h. wir schlagen uns seit Monaten mit Gerichtsschreiben und Anwälten rum, so dass wir doch schon oft darüber streiten. Eigentlich ist dies der einzige Punkt an dem wir aneinander rasseln. Die Ex. Obwohl wir derselben Meinung sind, dass wir sie aus unserem Leben raushalten müssen, kochen die Emotionen über und es entsteht ein ganz ekeliger Streit zwischen uns. Die sehen dann meistens so aus, dass ich weine und er eiskalt wird, wir uns Dinge an den Kopf werden, die uns später furchtbar leid tun.
So kamen wir mittlerweile an den Punkt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Die Streitereien machen uns kaputt. Wir sind erschöpft und müde. Wir wurden uns auch einig, dass die Streits nicht so verletztend wegen dem Thema an sich sind, sondern die ART wie wir miteinander streiten.

An unserer Kommunikation stimmt etwas nicht. Wir schreien zu schnell, werden sogar manchmal sehr respektlos. Das erkennen wir und wollten wir schon so oft ändern.

Gestern nun kamen wir wiedermal an den Punkt, wo wir sagten, es geht nicht mehr. Es ist aus. Jedoch verließ keiner von uns die Wohnung. Es wollte keiner gehen. Weil wir uns lieben. Wir standen voreinander mit Tränen in den Augen. Wir finden einfach nur keinen Ausweg aus diesem Kreislauf.

Wir einigten uns darauf, dass ich zu meinen Eltern fahre für genau 7 Tage, wir uns dann wieder in unserer Wohnung treffen und dann darüber reden, ob es aus ist oder ob wir noch eine letzte Chance sehen. Zum Abschied sagte er: Magst du mich nochmal in den Arm nehmen? - Natürlich tat ich dies und er küsste mich liebevoll.

Nun sieht es so aus, dass erst 2 Tage rum ist und ich schon durch die Hölle gehe, aus Angst ihn zu verlieren. Denn ich sehe noch einen Weg: Eine Paartherapie, in der wir lernen, richtig zu streiten, sich wertzuschätzen und richtig zu kommunizieren.

Er weigert sich. Also würde ich alleine hingehen. Er hingegen möchte sich mit einem Buch beschäftigen, dass sich mit Respekt und Liebe in der Partnerschaft befasst.

Mir geht es so schlecht, ich liebe ihn so sehr. Und er mich. Aber ich habe Angst, dass er aufgibt. Wir haben uns ein gemeinsames Leben aufgebaut.

Ich habe von ihm verlangt, sich um unsere Beziehung zu kümmern. Mit mir im Hier und Jetzt zu leben, wie es ein Paar in diesem Alter tun sollte. Sich auf die Hochzeit freuen, anstatt nur Probleme mit dem Gericht zu wälzen. Ich habe mich vernachlässigt gefühlt. Und habe ihn wohl zu oft kritisiert. Irgendwann konnte er auch nicht mehr.

Was meint ihr? Glaubt ihr, dass er uns aufgibt? Ich weiß auch ihr könnt nur vermuten. Aber es würde mich zumindest etwas ablenken.

Ps- Er meinte, wir können uns ja während der Auszeit trotzdem schreiben, nur halt keine Textbomben, um Probleme zu wälzen.

Seht ihr eine Chance? Bzw. würdet ihr kämpfen, auch wenn er mir am MIttwoch sagt, dass er aufgegeben hat? Ich zweifle weder an seiner, noch an meiner Liebe. Aber wir haben schon so oft gesagt, wir ändern uns und es hat nicht funktioniert.

29.05.2015 11:03 • #1


Destroyed
Hallo Asiralc,

sich zu verändern ist ein langer Prozess, es reicht nicht aus, Defizite zu erkennen, ist aber ein erster wichtiger Schritt!

Der Entschluss zur Veränderung sollte jedoch nicht an eine bestimmte Situation geknüpft sein (wie in Eurem Fall die Beziehung zu erhalten)!
Dahinter steckt viel zu viel Druck, und jeder Rückschlag (und davon gibt es viele in diesem Prozess) zermürbt, weil man sich so auf diese eine Ziel fokussiert.

Er sollte pauschal da sein, mit dem Ziel, das (sein) Leben im Hinblick auf die Zukunft zu erleichtern/verbessern, unabhängig von einer anderen Person.
Und dafür erfordert es oft objektive Hilfe von außen, um gespiegelt zu werden.

Ich kann aus Deiner Schilderung natürlich keine Schlüsse ziehen, wie sich Dein Partner entscheiden wird, ich denke jedoch, das, sollte er sich gegen die Beziehung mit Dir entscheiden, noch andere Dinge außer die Belastung durch den Sorgerechtsstreit und Eure Streitkultur im Argen liegen?!

Vielleicht sind diese dadurch nur überdeckt und schlummern im Unterbewusstsein?

29.05.2015 14:51 • #2




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