Hallo liebe Community.
Ich (m 21) suche hier nach Ratschlägen um besser meine vergangene Beziehung zu verarbeiten und los zu lassen.
Hierfür möchte ich natürlich gerne meine Geschichte erzählen. (Auch in der Hoffnung, mir mal den ganzen Mist ausführlich von der Seele zu schreiben.)
Ich denke, das könnte etwas länger werden, also haltet schon mal Lesebrille und Popcorn bereit. Los geht's.
Vor rund 2 einhalb Jahren, lernte ich auf einer Geburtstagsfeier eines Freundes meine Inzwischen-Ex kennen. Es war Liebe auf den zweiten Blick, sie war absolut nicht mein Typ und ich hatte auch so nicht wirklich ein Auge auf sie geworfen, bis sie eine ziemlich harsche Abfuhr von jemand anderem auf der Party erhielt und darauf hin in Tränen ausbrach, ich bekam das ganze mit und weil sie mir leid tat, schrieb ich ihr eine Hand voll Zettel, mit kleinen Nettigkeiten, so was wie, Hey, lass dich nicht unterkriegen du bist toll wie du bist. etc.
Ich denke sie war wirklich gerührt und wir verwickelten uns in ein Gespräch, es ging die ganze Nacht und ich hatte mich sehr, in ihren Charakter verkuckt. Wir blieben in Kontakt und es kam wie es kommen musste, nach einigen Wochen wurden wir ein Paar.
Das erste Jahr lief sehr gut, wir zogen sehr bald zusammen, da ich sowieso fast nur bei ihr war, da meine Berufsschule ohnehin nur 10 Minuten Fußweg von ihr war, während ich von meinem Zuhause aus gut ne Stunde mit Bus/Zug hatte. Sie hatte eine kleine Wohnung im Keller während im Erdgeschoss ihre Eltern und Im Dachgeschoss ihre Großeltern wohnten.
Und auch wenn dort bei uns noch heile Welt war, legten wir beide ein ordentlich toxisches Verhalten an den Tag. Wir klebten nur noch aufeinander, wie diese nervigen Paare, die zu einer Person werden weil man sie nie wieder einzeln sieht. Und brachten beide unsere Päckchen an Problemen mit uns.
Ich hatte ein wahnsinnig niedriges Selbstbewusstsein und war schon fast krankhaft eifersüchtig, während sie einfach absolut nicht emotional stabil war, erwähnte im Laufe der gesamten Beziehung immer wieder Zwangsgedanken mit welchen sie sich nicht mehr sicher sei ob sie mich denn wirklich liebe.
Rückblickend ist mir natürlich klar warum diese Beziehung irgendwann scheitern musste. aber Liebe macht blind, oder?
Im Zweiten Jahr fingen die Probleme an, Es gab wiederholt die selben dummen Diskussionen wegen der selben Kleinigkeiten, sie versuchte mich stets durch die Blume auf irgendwelche Missstände hinzuweisen, statt sie einfach normal anzusprechen und die Streits häuften sich. Zu ihrer Familie hatte ich stets ein relativ gutes Verhältnis.
Nach etwa eineinhalb Jahren, bat mich meine Freundin auszuziehen. (Wie sie mir später eröffnete in der Hoffnung, ich würde etwas eigenes in der Nähe finden, aber wie meine erfolglose Wohnungssuche in den Monaten zuvor zeigte, war es nicht so einfach.)
Was darin endete, dass ich 40km weit weg zu Verwandten ziehen musste und meine Ausbildung aufgeben.
Und damit fingen die Probleme erst richtig an. Ich fing an auf dem Bau zum arbeiten, was viel Verwunderung hervorrief, da ich jetzt nicht unbedingt der muskulöseste Mann war.
Nun konnten wir uns nur noch am Wochenend sehen, was ihr sehr schwer fiel. Sie wurde wütend wenn ich ihr nicht regelmäßig so alle halbe Stunde zurücksxhrieb etc. Die Zugfahrten zwischen uns, übernahm ich, mit Kostenpunkt 50Euro pro Wochenende, in welchen sie dann noch was Unternehmen wollte wie Essen gehen etc. Wofür ich sie auch einladen musste , da die Erzieherin lernt und nur eine Aufwandsentschuldigung von 240 bekam.
Dies alles während ich einen körperlich harten Job mit 10-12 Stunden am Tag arbeite. Und die Wochenenden fast ausschließlich an die gingen.
Ich versuchte ihr alles zu geben obwohl der Groll über meinen Auszug noch in mir weilte. Doch auch die Streits wurden immer öfter und heftiger.
Das ganze gipfelte in einem Streit vorletztes Wochenende, bei welchem ich früher von einer Party ging und ihren Aufstand nicht mitmachte, als sie deswegen weinte etc. Da musste ich dann auch woanders schlafen und AM nächsten Tag haben wir quasi beidseitig Schluss gemacht, denn ich hatte auch die Schnauze voll.
Ich habe seit dem sehr viel an mir selber geändert, da die Zeit und die Unmengen an jetzt wieder verfügbaren Ressourcen in mich selbst steckte.
Und ich bin wirklich sauer wie es lief, sauer und enttäuscht. Ich denke dennoch noch sehr viel an sie, da ich sie ja dennoch liebe, aber die Beziehung uns psychisch kaputt machte.
Sie war auch stets nicht im klaren, was ich alles für sie tat und sie nahm mich, meinen Einsatz und unaufgeteilte Aufmerksamkeit sowie finanzielle Hilfestellung immer für selbstverständlich.
Ich versuchte mehr Zeit für mich zu nehmen um an mir zu wachsen, doch sie wurf mir vor, sie wäre nun nicht mehr meine Nummer 1 Priorität, aber ich habe auch langfristige Ziele dich ich verfolge, ich möchte mal eine Familie und ein eigenes Haus, dafür arbeite ich hart und versuche mir genug wegzusparen, um dieses Ziel zu erreichen.
Ich habe im Laufe meiner Beziehung sehr viel gelernt, ich habe meine Eifersucht abgelegt und habe auch angefangen meine anderen Defizite auszugleichen.
Und ich merke auch, dass mir die Trennung gut tut, ich habe wieder Kontakt mit alten Freunden für die ich keine Zeit hatte oder mit einer alten Freundin, mit der ich nichts machen durfte, aufgrund von Eifersucht.
Aber ich denke sehr viel an Sie, fast jeden Tag, gestern hatte sie Geburtstag, da war es besonders schwer, ich versuche nicht die guten Seiten der Beziehung durch den Dreck zu ziehen, denn die gab es, trotz toxischem Verhalten. Ich fühlte mich noch nie einem Menschen auf Charakterlicher Ebene so verbunden.
Aber ich muss ja irgendwie weiter machen und ich möchte einfach aufhören weiter Zeit und Energie zu investieren, denn das habe ich wirklich im Laufe der Beziehung genug.
Danke, dass ihr bis zum Ende durchgehalten habt, ich hoffe ihr habt mir einige Tipps und könnt mir von euren eigenen Erfahrungen erzählen.
Liebe Grüße, der kleine Igel.
06.03.2019 07:33 •
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