Alena, ich empfinde es eher so, als liege das Problem nicht bei der Freundin sondern bei MelissaGirl. Das sieht sie ja auch selbst so, dass da eine gewisse Unfähigkeit ihrerseits vorliegt, eine harmonische Beziehung zu führen, weil sie von der ungesunden Beziehung zur eigenen Mutter geprägt ist. Ich kenne das Problem und hatte auch damit zu kämpfen. Man orientiert sich leider bei Beziehungen sehr stark an der Beziehung zu den eigenen Eltern, insbesondere der Mutter, und wenn da irgendwas schief lief oder noch ungeklärt ist, dann kommt es zu Problemen. Mir hat geholfen, dass ich meinen Eltern radikal vergeben habe und das Verhältnis zu ihnen bereinigt habe und mich mit meiner Mutter ausgesprochen. Da ich gläubig wurde, hat mir auch sehr geholfen, dass ich Gott als obersten Vater hatte, also quasi ein Elternteil, der nicht nur mein Vater, sondern auch der meiner Eltern ist Das hat mich sehr entspannt gemacht und ich hatte auch nicht mehr so viele Erwartungen an meinen Partner, weil er nicht mehr allein dafür zuständig war, das auszubügeln, was in meiner Kindheit schief lief. Ich habe schon gemerkt, dass es hier im Forum bei Vielen nicht gut ankommt, von Glauben zu sprechen. Es wird dann Missionierung etc. vorgeworfen. Jeder muß das natürlich für sich selbst entscheiden. Aber für mich ist klar: Gott ist real, kann alles heilen und wir müssen uns nur ihm zuwenden. Das, was ich erlebt habe, ist einfach zu wunderbar als dass es keine Bestätigung wäre. Aber zu vergeben und das Wissen, einen liebenden Vater zu haben, stellt die Beziehung zum Partner unter ein komplett anderes Licht. Und MelissaGirl, was auch ganz wichtig ist, dass Du Dir selbst vergibst. Ich habe das Gefühl, Du bist sehr streng zu Dir selbst. Aber jeder macht Fehler. Dass Du Deine eigene Mitschuld an den Streits erkennst, spricht sehr für Dich. versuche Dich auch mit Fehlern voll zu lieben...auch, wenn Deine Mutter sehr ablehnend zu Dir war wenn Du welche gemacht hast. Es gibt da ein MelissaGirl, das schon vollkommen perfekt ist....und das kannst Du werden. Aber Selbstablehnung bei eigenem Scheitern wirft uns nur zurück auf unserem Weg. Was mir geholfen hat, war die Erkenntnis, dass Schuldgefühle völlig überflüssig und falsch sind. Schuld zu erkennen ist nur dafür wichtig, dass man versucht, dasselbe nicht wieder zu tun. Das ist Reue, und nicht, sich selbst anzuklagen.
21.09.2014 03:37 •
x 1 #3