Beziehung mit schwierigem Freund - ich will nicht mehr

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Hallo! Ich bin etwas ratlos, was ich machen soll. Ich versuche mich kurz zu fassen. Mein Freund und ich sind seit 7 Jahren zusammen, es war von Anfang an nicht ganz leicht zwischen uns, weil wir sehr verschieden denken, er mit dem Kopf, ich mehr mit dem Herzen. Aber wir haben uns dann im ersten halben Jahr zusammengefuchst und dann waren wir auch sehr lange ein verliebtes glückliches Paar. Nach 4,5 Jahren haben wir zusammen ein Haus gekauft und nach 5 Jahren Zusammensein haben wir gemeinsam beschlossen, ein Kind zu bekommen.Als ich dann schwanger war, fing es an, dass er mir mit Rausschmiss drohte wegen sinnloser Streitigkeiten (z.B. wann der Abwasch zu machen ist) und auch fing er an, Beleidigungen mir an den Kopf zu schmeißen, oder besser gesagt zu schreien und es wurde nach und nach immer öfter und immer erniedrigender.

Um den Zeitpunkt der Geburt herum war eigentlich alles wieder friedlich, aber nach einem 3/4 Jahr mit dem Baby fing es wieder an, so extrem wie noch nie zuvor, es fielen Beleidungen wie Vergleiche mit dummen Fot. (sorry, ich möchte dieses widerliche Wort nicht komplett ausschreiben), es fielen Sätze wie z.B. Du kannst nichts. Das hat mich wahnsinnig verletzt, zumal ich im ersten Jahr mit dem Baby fast alles allein mit dem Baby gemacht habe. Selbst im Wochenbett ist er für 10 Tage beruflich nach Japan geflogen und ich konnte zusehen wie ich klarkomme. Geld und Arbeit ist ihm nach meiner Einschätzung mittlerweile wichtiger als ich. Ich war letztes Jahr um die Adventszeit herum bei einer Familienberatung, weil ich nicht mehr weiter wusste und versuchen wollte, unsere kleine Familie zusammenzuhalten. Die Frau war superlieb, ich konnte mich mal aussprechen und sie sagte mir, ich soll ihm ganz deutlich sagen, dass, wenn er mich weiter beschimpft oder er mich laut anschreit, ich das nicht mehr mitmache und dass ich möchte, dass er das ändert. Das habe ich dann auch gemacht, er hat es eingesehen und versprochen, sich zu bemühen sich zu ändern.

Das hielt aber nicht lange an und schließlich bin ich vor 2 Monaten ausgezogen in eine Mietwohnung. Es ging bei den Streits auch oft um das Thema Geld, wobei man wirklich sagen muss, dass wir beide ein gutes Einkommen haben, er verdient mehr, aber meins ist auch wirklich gut. Es mangelt uns nicht an Geld. Aber er ist sehr geizig und da ich weniger Anteile am Haus hatte, damit alles fair ist und er mir nicht welche einfach so schenkt, dachte ich, es ist für ihn in Ordnung, dass ich auch da wohne. Ich habe den Haushalt so gut es ging geschmissen, alles alleine mit dem Kind gemacht und nach meinem einen Jahr Elternzeit sofort wieder voll gearbeitet. Und dass da nicht gleich immer der Abwasch sofort gemacht wurde, war mir einfach wurscht. Ich finde es eh schon eine Frechheit, dass er kaum etwas mit der kleinen maus unternimmt. Eigentlich passt er meist nur auf sie auf, wenn ich Einkäufe zu erledigen habe (achja, das habe ich auch noch gemacht als ich noch im Haus wohnte: alle Einkäufe für alle erledigt und ihn bekocht oder zumindest wenn ich keine Zeit hatte zum Kochen etwas Warmes zum Essen irgendwo gekauft und mitgebracht) oder zur Arbeit muss, aber nicht für Zeit für mich selbst.

Er hat es jedenfalls nicht verkraftet, dass ich weniger Anteile am Haus besaß und da wohnte, ich darf mir jetzt immer noch Vorwürfe deswegen anhören. ich verkaufe demnächst meine Anteile an ihn, weil ich nichts mehr mit dem Haus zu tun haben möchte und er zieht mir nachträglich eine Miete ab für die Zeit wo ich da gewohnt habe! Das finde ich extrem geizig, ich hätte sowas nicht mit ihm gemacht. Seit der räumlichen Trennung verstehen wir uns besser, aber er ist sehr gefühlskalt und hat z.B. eben grad wieder gesagt, ihn interessiert nicht, was ich mache. ich wollte ihn um Hilfe fragen einen passenden Verbindungssatz für meine Waschmaschine/meine Trockner zu finden. Ich weiß, dass unsere Beziehung mittlerweile ziemlich sinnlos ist. .auch s.uell ist seit November 2016 gar nichts mehr passiert. Aber es fällt mir sehr schwer mich für eine Trennung zu entscheiden, auch wegen der Kleinen und ich spüre schon eine tiefe Verbundenheit mit ihm, weil wir ja auch schließlich schon ziemlich lange zusammen sind. Manchmal kann er auch sehr lieb sein. Aber er hat narzistische Züge und ist ziemlich egoistisch und ich glaube schon, dass ich mir das nicht ein Leben lang antun muss. ich muss auch wieder glücklich sein. Das bin ich zur Zeit gar nicht.

S. interessieren mich alle möglichen Männer, nur nicht meiner. das liegt an den Beschimpfungen. irgendwie verspüre ich da keine Lust, mich vor jemandem auszuziehen, der mich so erniedrigen wollte. Was ich auch furchtbar fand, war die Tatsache, dass im Streit immer sämtliche Dinge aufgezählt wurden, die ich jemals, seit wir uns kennen, falsch gemacht habe, wirklich auch Dinge, die ich mal in den ersten 3 Monaten nicht gut gemacht habe. das ist so zermürbend, wenn der andere immer wieder Dinge vorwirft und auskramt, die man selber schon längst abgehakt hat, weil man sich damals schon merhfach ehrlich dafür entschuldigt hat. das Schlimmste ist für mich die Gefühlskälte und dass er die ganze Schuld für alles auf mich abschiebt. was würdet ihr in meiner Situation machen. Findet ihr es verständlich, dass ich überlege, mich zu trennen? Wie könnte ich es anstellen, dass ich es endlich schaffe von ihm loszukommen? Es ist natürlich etwas unangenehm, wir werden uns ständig auf der Arbeit sehen, da habe ich ein bisschen Angst davor, dort vielleicht angefeindet zu werden.
Danke für eure Antworten und sorry, dass es doch etwas länger geworden ist.

15.08.2017 23:07 • #1


W
Ehrlich gesagt, ich halte diese Beziehung für aussichtslos, und ich verstehe völlig, daß Du Dich von Deinem Mann trennen willst.
Ich glaube, letztlich wird Dir auch gar nichts anderes übrigbleiben. Gerade, weil Du auch an Euer Kind denken mußt. Ein Zusammenleben mit Deinem Mann würde keine Atmosphäre schaffen, in der ein Kind gedeihlich heranwachsen kann.
Mir sind einige ähnliche Fälle bekannt, und obwohl ich den Rat bei der Familienberatung verstehe, habe ich es noch nie erlebt, daß sich jemand mit einer derart destruktiven Persönlichkeitsstruktur jemals wirklich geändert hätte.
Daher glaube ich, Du solltest die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Alles andere wäre Zeit- und Energieverschwendung und würde Dich nur weiter belasten.

16.08.2017 02:02 • #2




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