Beziehung ohne Zukunft - beste Freundin

Hallo liebes Forum, Ich weiß, dass mir in meiner Situation eh keiner wirklich helfen kann, aber da ich niemanden habe mit dem ich drüber reden kann, hilft es vielleicht alles einmal runter zu schreiben. Zur Vorgeschichte: Ich habe meine beste Freundin vor fast 2 Jahren online kennengelernt, zum ersten mal getroffen haben wir uns aber erst im März 2017. Wir hatten vorher schon viel Kontakt über Whatsapp, aber nach dem Treffen waren wir da praktisch in Dauerkontakt und unsere Freundschaft wurde immer enger (wohnen ca 500km von einander entfernt, deswegen viel Whatsapp). Ich war noch nie so sehr auf einer Wellenlänge mit jemanden, wir haben einfach über alles geredet und wissen Sachen übereinander, die sonst keiner weiß. Sie ist für mich die Ausnahme in so vielen Dingen, der einzige Mensch der mich nie nervt, den ich sogar um mich haben will wenn ich krank bin und fertig aussehe, der mich ohne Worte versteht. Sie ist echt meine Seelenverwandte. Und das obwohl wir uns ja erst seit so kurzer Zeit persönlich kennen.

Jetzt kommen wir zum komplizierten Teil: Was für mich dann völlig überraschend kam, war das unsere Freundschaft mehr wurde. Zuerst nur körperlich. Sie hatte noch keine Erfahrung, ich zwar schon aber nicht mit einer anderen Frau. Ich hielt es zunächst nur für körperliche Anziehung, hatte schließlich noch nie irgendwelche Gefühle oder so für eine Frau, fühlte mich bei ihr aber total wohl und ihr nahe und das ging ihr genauso.
Was unsere Freundschaft angeht hatte sich nichts geändert, wir schrieben immer noch den ganzen Tag miteinander wenn wir durch die Entfernung getrennt waren und haben Sachen gemacht wie andere beste Freunde auch wenn wir zusammen waren. Es kam halt nur ab und zu die körperliche Beziehung dazu.

Sie war die erste für die es mehr als nur freundschaftliche Gefühle waren. Sie hat mir gestanden, dass sie mehr für mich empfindet und ich meinte, dass ich sie zwar mehr mag, als es für eine normale Freundschaft üblich ist, aber es nicht für mehr reicht. Wir haben recht viel drüber geredet was das nun für unsere Freundschaft bedeutet, ich wollte sie auf keinen Fall verlieren und sie mich genauso wenig. Alles war wie gewohnt zwischen uns und wir waren beste Freunde wie vorher, bis vor ca. 2 Monaten.

Sie hat plötzlich weniger geschrieben. Das ist mir relativ schnell aufgefallen, denn sonst waren wir wirklich dauernd in Kontakt und waren eine ständige Präsenz im Alltag des anderen. Ich hab sie dann irgendwann drauf angesprochen und sie meinte, dass sie etwas ändern musste, damit sie über mich hinweg kommen kann. Sie wollte nach wie vor so eng befreundet bleiben, meinte aber, sie müsse sich in gewisser Weiße distanzieren und weniger schreiben um die Gefühle los zu werden.

Das Problem war/ist, sie hatte Zeit drüber nachzudenken, für mich wars so plötzlich und wie ein kalter Entzug. Jetzt in den letzten 2 Monaten habe ich durch diese Veränderung gemerkt, dass bei mir auch romantische Gefühle im Spiel sind, ich konnte sie nur vorher nicht einordnen, weil ich romantische Gefühle über die Gefühle definiert hatte, die ich für meine Ex Freunde hatte, die für sie aber irgendwie anders sind.

Mag vielleicht nach happy end klingen, ist es aber leider nicht. Sie würde gerne eine öffentliche Beziehung führen, ich kann das nicht. Ich weiß, dass ich somit der Ar. bin, aber ich kanns nicht ändern. Versteht mich nicht falsch, ich habe viele homos.uelle Paare in meinem engeren Freundeskreis, also absolut kein Problem mit der Sache an sich. Im Gegenteil. Aber ich weiß dass ich so öffentlich nicht leben könnte Ein großer Grund ist mein familiäres Umfeld, dort würde man mich nie wieder über etwas anderes definieren als über diese Beziehung.
Ich kann nicht in der Öffentlichkeit mit ihr zusammen sein, sie kann keine Beziehung im Verborgenen führen und das wäre auch nicht fair für sie, ich möchte ja, dass sie glücklich ist und alles bekommt was sie will und verdient!

Ich bin jetzt nur noch ein absolutes Wrack. Ich weiß, dass sie das einfach braucht weniger zu schreiben um von dem ganzen los zu kommen, aber mich macht das nach so langer Zeit in dauern Kontakt total kaputt grad. Auch wenn ich natürlich nicht will, dass sie ewig auf den Gefühlen sitzen bleibt, es tut weh zu sehen, wie gut sie anscheinend damit zurecht kommt, während ich nur am weinen bin und sie so schrecklich vermisse. Und es geht mir dabei gar nicht mal um die Beziehung die über die Freundschaft hinausgeht, es geht mir hauptsächlich um meine beste Freundin die ich vermisse. Das viele Schreiben war ein Aspekt der Freundschaft und nicht von dem mehr. Ich mache ihr auch überhaupt keine Vorwürfe, dass sie gut mit der Situation zurecht kommt und ich so gar nicht, es tut aber trotzdem weh.

Irgendeine Idee wie ich meine Gefühle für sie verlieren kann ohne die Freundschaft zu verlieren? Und wie ich damit klar komme, dass wir viel weniger Kontakt haben? Ich kann einfach nicht mehr auf mein Handy starren und mich jeden Abend in den Schlaf weinen

Zitat von applepie:

Hallo liebes Forum

Ich weiß, dass mir in meiner Situation eh keiner wirklich helfen kann.... viel Kontakt über Whatsapp... viel Whatsapp... für mich wars so plötzlich und wie ein kalter Entzug. ... weniger zu schreiben ... Das viele Schreiben war ein Aspekt der Freundschaft ....
Irgendeine Idee wie ich meine Gefühle für sie verlieren kann ohne die Freundschaft zu verlieren?...

Eine der vielen Möglichkeiten wäre, einfach mal dein Smartphone in die Ecke zu schmeissen.
Und danach leben gehen.

Tut mir leid, dass es dir nicht gut geht.
Ich weiss nicht, was zwischen euch gelaufen ist. Aber meiner Erfahrung nach wird die Freundschaft nach Körperlichkeiten nie wieder so eng wie früher, wenn unerwiderte Gefühle dabei sind.

Manche Freundschaften, die romantische Gefühle mit beinhalten, vertiefen sich durch körperliche Nähe. Wenn einer zurück zuckt, wird es schwierig.

Das wahre Drama scheint hier zu sein, dass es ja keine unerwiderten Gefühle sind, sondern dass das Objekt deiner Gefühle dir unpassend scheint.

Warum versucht ihr nicht, euch anzunähern? Du könntest versuchen, dich langsam an den Gedanken zu gewöhnen oder den Schuh im Urlaub mal anzuprobieren, sozusagen.

Was für eine Verschwendung, wenn sich zwei Menschen treffen, die sich viel zu geben hätten und es sich und dem Anderen versagen, weil Andere sonst was denken könnten.

Die anderen Leute machen dich nicht jeden Tag glücklich.

Heb sorg!

Um es einfach zu rationalisieren:

Du willst sie nicht genug, als dass es dir egal wäre, mit wem du zusammen bist.
Wenn ich in einen Mann verliebt wäre (und ich bin hetero), wäre es mir sch.gal, was mein Umfeld denken würde.
Hast du vielleicht mal überlegt, dass deine Erwartungshaltung deiner Familie gegenüber falsch ist? Meine Mutter hat mir mal gesagt: Egal, wenn du liebst - du bist und bleibst mein Sohn. Alles andere ist dein Ding und ich akzeptiere das, was dich glücklich macht.