Liebes Forum,
ich möchte Euch so kurz wie möglich meine Geschichte erzählen. -Obwohl sich die Trennung über 8 Monate hingezogen hat,ich sie dann endlich in die Tat umgesetzt habe und aus meiner Sicht auch kein Weg mehr daran vorbei ging, leide ich sehr und es geht mir sehr schlecht.
Vor knapp vier Jahren lernte ich einen Mann kennen,bei dem es lt. seiner Aussage Liebe auf den ersten Blick war. Bei mir dann auf den 2.Blick.
Er erzählte mir, er sei Lehrer, habe eine Krebsdiagnose hinter sich, die glücklicherweise gut ausgegangen sei und lebe noch bei einer Frau, mit der die Beziehung vor dem Aus stünde.
Auch ich war seit einigen Monaten wieder Single und drei Monate,nachdem wir uns kennen gelernt hatten, zog er zu mir und meinen drei Kindern in meine Wohnung ein.
An unserem 1.gemeinsamen Silvester4 Wochen späterkam es zum 1.Eklat zwischen ihm und meiner jüngsten Tochter,weil er verbal überaus distanzlos und grenzübertretend ihr gegenüber auftrat,was sie sich natürlich nicht gefallen ließ.
Zwei Monate später zog sie dann aus, was ich damals auf typisches Pubertätsverhalten zurück führte. Außerdem war ich sehr verliebt.
Zu diesem Zeit lieh sich erstmalig 3000.- Euro von mir, um sich ein Auto zu kaufen, da er momentan auf eine größere Geldsumme aus einer Erbschaft wartete,was er auch anhand von Unterlagen belegen konnte. Arbeiten ging er zu der Zeit bereits nicht mehr,bei näherer Nachfrage gab er mir an, er wolle sich ein Jahr Auszeit vom Lehrerberuf nehmen, um sich neu zu orientieren. Parallel dazu fand ich heraus, dass er sich nach wie vor mit Exfrauen traf.
Erst später fand ich heraus, dass er sich auch von diesen ziemliche Summen an Geld geliehen hatte,was er erst mal natürlich antritt.
Die große Wende kam, als er im Rahmen einer Anzeige, die er selber starten wollte, weil er sich von einem anderen Verkehrsteilnehmer extrem genötigt fühlte, direkt auf der Polizeiwache festgenommen und weggebracht wurde.
Der Schock war unbeschreiblich.
Ich verbrachte das Wochenende damit, mir Klarheit über den Menschen zu verschaffen, mit dem ich ein halbes Jahr bereits zusammen lebte, und fand anhand von Unterlagen und zahlreichen Gesprächen mit Frauen aus seiner Vergangenheit heraus, dass er bereits seit 2Jahren nicht mehr als Lehrer arbeiten durfte, aufgrund von Unterschlagungen, verbaler Entgleisungen gegenüber Schülerinnen und Kollegen.
Festgenommen wurde er wegen mehrfachen Mietbetruges, er war nicht mal zu seiner eigenen Verurteilung erschienen. Darüber hinaus hatte er keinen Cent Geld mehr zur Verfügung.
Er musste mal vor seiner Scheidung ziemlich erfolgreich in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, war aber danach immer weiter abgestiegen .
Ich entschied mich damals ( dämlicherweise),ihn aus dem Gefängnis auszulösen und ihm wieder auf die Füssen zu helfen, weil ich es ihn für wert hielt.
Er war ein äußerst intelligenter Kopf, charmant sehr liebebedürftig und liebevoll mir gegenüber und ich konnte und wollte nicht ohne ihn sein.
Ich verhalf ihm zu einer Grundsicherung, denn er schien alle Dinge, den Alltag betreffend, völlig hilflos zu sein.
Er wollte mit mir neu starten und endlich wieder ein geregeltes Leben beginnen.
Zwei Jahre wartete ich darauf. Unser Alltag sah in der Zeit so aus, dass ich täglich arbeiten ging, während er vor dem Fernseher oder Computer auf dem Sofa lag und angeblich neue Geschäftskonzepte entwarf.
Inzwischen wünschte ich ihn nur noch aus meiner Wohnung raus, meine Freunde und meine Kinder hassten ihn,seine eigene Familie wollte nichts mehr von ihm wissen, nur sein damals kurz vor der Volljährigkeit stehender Sohn besuchte ihn hin und wieder, war aber auch völlig kritiklos dem Verhalten seines Vaters gegenüber.
Im vergangenen Sommer dann erkrankte ich schwer, burnout.
Während ich in der Klinik lag, kam es wohl fürchterlichen Zusammenstößen mit meinen Kindern,er gab ihnen die ausschließliche Schuld an meinem Zustand, war nächtelang unterwegs.
Als ich aus dem Krankenhaus kam, trennte ich mich radikal von ihm, meine alten Freunde räumten seine Sachen und alle waren froh, dass er aus meinem Leben verschwunden war.
Vielleicht wäre es mir damals schon gelungen, über ihn hinweg zu kommen,trotz des vielen Geldes, dass ich drauf gezahlt habe.
Aber er hat keine Ruhe gegeben, mich immer wieder kontaktiert, mir das Blaue vom Himmel versprochen und ich war dann doch wieder empfänglich.
Ab Herbst suchten wir nach einer gemeinsamen neuen Wohnung ,und da meine Kinder auch inzwischen alle ausgezogen waren,dachte ich, ein Neuanfang auf einer gemeinsamen Plattform könnte doch möglich und der Schlüssel sein, zumal er plötzlich Geld hatte, dass er in einem neuen Projekt als Berater einer Stiftungsgründung verdient hatte, wie er mir erzählte .
Wohnen tat er angeblich bei alten Freunden, was ich ihm jedoch nicht glaubte und das führte immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen .
Er führte das auf die räumliche Trennung zurück, ich war doch seine große Liebe und hatte ihn rausgeworfen. Ihr glaubt nicht, wie er darunter litt...
Nach dem letzten Silvester zog er dann wieder für den Übergang,bis wir etwas gemeinsames gefunden hätten, bei mir ein.
Fast hätte ich meine Arbeit gekündigt, um mit ihm in eine andere Stadt zu ziehen, aber diese Wohnung haben wir dann nicht bekommen (ich danke jetzt noch meinem Schutzengel), weil er keine Selbstauskunft vorlegen konnte.
Vor vier Wochen bin ich meinem Gefühl gefolgt und an sein Handy gegangen, habe seine Pin geknackt und hatte endlich schwarz auf weiss,dass er das halbe Jahr, in dem er nicht mehr bei mir gewohnt hat, einen Kilometer von mir entfernt bei einer anderen Frau gelebt hat.
Ich habe mich mit dieser Frau in Verbindung gesetzt, sie hatte ihm Silvester den Stuhl vor die Türe gesetzt, weil er immer noch nur mich wollen würde.
Auch sie hat ihm wohl Geld gegeben,ein Auto geschenkt,dasselbe Programm von neuem.
Er ist sehr krank geworden in den letzten Wochen ,denkt, er muss bald sterben.
Ich habe mich dennoch vor knapp zwei Wochen entschieden, das jetzt endlich alles zu beenden, bin mit dem erneuten Betrug einfach nicht mehr klar gekommen, obwohl ich es nochmal versucht habe.
Er ist gegangen in meiner Abwesenheit bei der Arbeit, hat mir erheblichen Schaden in meiner Wohnung zurück gelassen, sich nicht verabschiedet und stellt mich jetzt überall als die Böse, die einen kranken Mann vor die Türe gesetzt hat, hin.
Ich weiß, es war der einzige Weg, um nicht selbst vollends vor die Hunde zu gehen.
Aber Menschen mit einer narzistischen Persönlichkeitsstörung haben eine unglaubliche Sogwirkung, und ich bin weder besonders naiv, noch völlig verblödet.
Es ist mir einfach passiert und ich vermisse ihn unendlich .
Helft mir dabei ,stark zu bleiben und ihn nie wieder in mein Leben zu lassen, auch wenn ich mir nichts anderes wünsche, zumindest Im Moment noch.
11.03.2015 18:45 •
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